Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 12 G Bildgebung, Neurophysiologie, Neuropsychologie // Bra<strong>in</strong> Imag<strong>in</strong>g, neurophysiology, neuropsychology<br />
riorer frontaler Gyrus, Amygdala), wenn sie emotionale im Vergleich<br />
zu non-emotionalen Szenen betrachteten. Die Angaben, die<br />
die Probanden h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Stärke <strong>der</strong> ausgelösten Gefühle<br />
machten, unterschieden sich jedoch nicht unter OT und PL. Das<br />
Blickverhalten <strong>der</strong> Probanden war unter OT und PL ebenfalls mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
vergleichbar. Die Ergebnisse zeigen, dass OT bei Frauen<br />
die Aktivität <strong>in</strong> neuronalen Strukturen, die mit <strong>der</strong> sozio-affektiven<br />
Wahrnehmung assoziiert s<strong>in</strong>d, verstärkt.<br />
009<br />
Geschlechtsunterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Antizipation sozialer Belohnungen<br />
– e<strong>in</strong>e fMRT-Studie<br />
Lena Rademacher (Unikl<strong>in</strong>ikum Aachen, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie)<br />
S. Krach, A. Irmak, F. Paulus, G. Grün<strong>der</strong>, K. N. Spreckelmeyer<br />
E<strong>in</strong>leitung: Aus vorangegangenen Studien gibt es bereits H<strong>in</strong>weise<br />
auf Unterschiede zwischen Männern und Frauen bezüglich <strong>der</strong><br />
neuronalen Verarbeitung von Belohnungserwartungen (Dreher et<br />
al., 2007; Spreckelmeyer et al., 2009). Ziel <strong>der</strong> aktuellen Studie war<br />
die Untersuchung von Geschlechtsunterschieden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Antizipation<br />
sozialer Belohnungen <strong>in</strong> Form lachen<strong>der</strong> Gesichter, wobei zusätzlich<br />
das Geschlecht <strong>der</strong> antizipierten Person Berücksichtigung<br />
fand. Weiterh<strong>in</strong> wurden mögliche Persönlichkeits- und Hormone<strong>in</strong>flüsse<br />
auf die neuronalen Korrelate <strong>der</strong> Belohnungsantizipation<br />
untersucht.<br />
Methode: Siebzehn männliche (durchschnittliches Alter: 22,9 Jahre)<br />
und 15 weibliche (22,6 Jahre) heterosexuelle Probanden (alle<br />
S<strong>in</strong>gles, ke<strong>in</strong>e hormonelle Verhütung) wurden im 3 Tesla-Scanner<br />
(Siemens, Erlangen, D) untersucht, während sie das “social <strong>in</strong>centive<br />
delay”-Paradigma (Spreckelmeyer et al., 2009) bearbeiteten. In<br />
jedem Trial zeigte e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weisreiz die potentielle Belohnung an, die<br />
durch e<strong>in</strong>en schnellen Tastendruck gewonnen werden konnte (unterschiedlich<br />
stark lachende männliche o<strong>der</strong> weibliche Gesichter).<br />
Im Anschluss an die fMRT-Messung bearbeiteten die Probanden<br />
mehrere Fragebögen zur Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen<br />
und Empathievermögen (TCI-R, TAS, Cambridge Behaviour Scale,<br />
Fragebogen zum E<strong>in</strong>fühlungsvermögen). Zudem wurde e<strong>in</strong>e Blutprobe<br />
zur Bestimmung <strong>der</strong> Testosteron-, Progesteron- und Östrogen-Spiegel<br />
entnommen.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Sowohl die Antizipation männlicher als<br />
auch weiblicher Gesichter ist mit e<strong>in</strong>er l<strong>in</strong>ear zunehmenden Aktivität<br />
des Nucleus Accumbens bei steigen<strong>der</strong> Belohnungs<strong>in</strong>tensität<br />
verbunden. Dabei zeigt <strong>der</strong> Geschlechtervergleich e<strong>in</strong> breiteres<br />
Netzwerk von Aktivierungen bei Männern. Frauen h<strong>in</strong>gegen reagierten<br />
sensitiver auf antizipierte Gesichter des an<strong>der</strong>en Geschlechts.<br />
Für den Testosteronspiegel sowie Empathiewerte zeigte<br />
sich e<strong>in</strong> differentieller Effekt auf die neuronale Aktivierung bei<br />
männlichen und weiblichen Probanden.<br />
010<br />
Funktionelle Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> mentalen Rotation zwischen<br />
Männern und transsexuellen Patienten vor und während e<strong>in</strong>er<br />
Hormontherapie<br />
Sonja Schön<strong>in</strong>g (UKM – Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie, IZKF Forschungsgruppe<br />
4, Münster)<br />
A. Engelien, C. Bauer, H. Kugel, A. Kerst<strong>in</strong>g, C. Röstel, P. Zwitserlood,<br />
W. Lehmann, W. He<strong>in</strong>del, V. Arolt, C. Konrad<br />
E<strong>in</strong>leitung: Die Datenlage zu neuropsychologischen Auffälligkeiten<br />
bei transsexuellen Patienten und zu Auswirkungen e<strong>in</strong>er gegengeschlechtlichen<br />
Hormontherapie auf kognitive Funktionen ist<br />
<strong>in</strong>konsistent. E<strong>in</strong>ige Studien weisen auf neuropsychologische Abweichungen<br />
/ Auffälligkeiten bei unbehandelten transsexuellen Patienten<br />
h<strong>in</strong>, was Unterschiede <strong>in</strong> zugrunde liegenden neurobiologischen<br />
Prozessen vermuten lässt (Cohen-Kettenis, P.T. et al., 1998;<br />
van Goozen S.H. et al., 2002). Ziel dieser Studie war die Untersuchung<br />
von visuell-räumlichen Fähigkeiten bei Mann-zu-Frau<br />
286<br />
transsexuellen Patienten vor und während e<strong>in</strong>er Hormontherapie.<br />
Methode: In diese Studie wurden 11 Mann-zu-Frau transsexuelle<br />
Patienten (MFTS) vor Hormontherapie, 11 MFTS-Patienten nach<br />
m<strong>in</strong>destens sechsmonatiger gegengeschlechtlicher Hormontherapie<br />
und 11 männliche Kontrollprobanden e<strong>in</strong>geschlossen. Im MRT<br />
(Gyroscan Intera 3.0 T, Philips, Best, NL) wurde e<strong>in</strong>e funktionelle<br />
Untersuchung mit e<strong>in</strong>em geblockten, sexuell dimorphen mentalen<br />
Rotationsparadigma durchgeführt (s<strong>in</strong>gle shot EPI, 36 Schichten,<br />
TR 3 s, TE 50 ms, isotrope Voxel von 3,5x3,5x3,5 mm). Zusätzlich<br />
wurden am Tag <strong>der</strong> fMRT-Untersuchung Sexualhormone im Serum<br />
gemessen und die mentale Rotationsleistung außerhalb des<br />
Scanners überprüft (Peters, 1995). Die statistische Analyse erfolgte<br />
mittels SPM5 (Wellcome Department of Cognitive Neurology,<br />
London).<br />
Diskussion / Ergebnisse: Alle drei untersuchten Gruppen zeigten<br />
das für die mentale Rotationsaufgabe typische Aktivierungsmuster,<br />
bestehend aus fronto-parietalen Arealen, wobei sich jedoch signifikante<br />
Unterschiede <strong>in</strong>nerhalb dieses Netzwerkes <strong>in</strong> den Gruppenvergleichen<br />
zeigten. Männer ohne Geschlechtsidentitätsstörung<br />
zeigten signifikant stärkere Aktivierungen im l<strong>in</strong>ks parietalen Kortex,<br />
während transsexuelle Patienten stärkere Aktivierungen <strong>in</strong><br />
fronto-temporalen Arealen aufwiesen. Die vorliegende Untersuchung<br />
gibt H<strong>in</strong>weise darauf, dass zwischen MFTS-Patienten und<br />
männlichen Kontrollprobanden bereits vor Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er Hormontherapie<br />
Unterschiede im Aktivierungsmuster für e<strong>in</strong>e mentale<br />
Rotationsaufgabe vorliegen und dass diese Unterschiede während<br />
e<strong>in</strong>er Hormontherapie stabil bleiben. E<strong>in</strong>e Zunahme dieser Unterschiede<br />
durch e<strong>in</strong>e Hormontherapie konnte nicht gefunden werden.<br />
Mögliche Ursachen <strong>der</strong> funktionellen Unterschiede zwischen<br />
MFTS-Patienten und den Kontrollprobanden können sowohl unterschiedliche<br />
Strategien zur Lösung <strong>der</strong> mentalen Rotationsaufgabe<br />
als auch verän<strong>der</strong>te neurobiologische Prozesse se<strong>in</strong>.<br />
011<br />
Fehler und Persönlichkeit: Der modulierende Effekt von Extraversion<br />
und Gewissenhaftigkeit auf neuronale Fehlerverarbeitung<br />
Zr<strong>in</strong>ka Sosic-Vasic (Ulm)<br />
M. Ruchsow, G. Grön<br />
E<strong>in</strong>leitung: In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Befunde<br />
zur neurobiologischen Grundlage von Fehlerverarbeitungsprozessen<br />
berichtet. Als wichtigste neurobiologische Korrelate wurden<br />
bestimmte Regionen im Bereich des präfrontalen Kortex identifiziert.<br />
Obwohl Verhaltensbeobachtungen darauf h<strong>in</strong>deuten, dass<br />
sich gesunde Individuen im H<strong>in</strong>blick auf ihre Fehlerverarbeitung<br />
unterscheiden, befassten sich bislang nur wenige Studien mit dem<br />
E<strong>in</strong>fluss <strong>in</strong>dividueller Persönlichkeitsunterschiede auf die neuronale<br />
Fehlerverarbeitung.<br />
Methode: Mittels funktionellen Magentresonanztomographie<br />
(fMRT) wurden 17 gesunde Probanden während <strong>der</strong> Bearbeitung<br />
e<strong>in</strong>er komb<strong>in</strong>ierten Eriksen Flanker-Go / NoGo Aufgabe untersucht.<br />
Die psychometrische Messung <strong>der</strong> „Big Five“ Persönlichkeitstraits<br />
Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrungen,<br />
Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit erfolgte mit Hilfe <strong>der</strong> revidierten<br />
Fassung des „NEO-Personality Inventory“ <strong>in</strong> deutscher<br />
Sprache (NEO-FPI-R; Costa & McCrae, 1992).<br />
Diskussion / Ergebnisse: In Folge von fehlerhaften Reaktionen<br />
zeigten sich signifikante Aktivierungen im dorsalen anterioren c<strong>in</strong>gulären<br />
Cortex (dACC; BA 32) sowie im <strong>in</strong>ferior frontalen Cortex<br />
(IFC; BA 47). Diese Regionen wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit konsistent<br />
als wesentlichste Strukturen des neuronalen Fehlernetzwerks<br />
berichtet. Unter den untersuchten Persönlichkeitstraits wiesen ausschließlich<br />
Extraversion und Gewissenhaftigkeit e<strong>in</strong>en Zusammenhang<br />
mit neuronaler Fehlerverarbeitung auf: Extraversion korrelierte<br />
signifikant positiv mit <strong>der</strong> Aktivierung im dACC während<br />
fehlerhafter Bearbeitung von „NoGo“ Trials, während Gewissen-