Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 3 G Psychotische Störungen, F2 // Psychotic disor<strong>der</strong>s, F2<br />
terpretiert. PatientInnen bei<strong>der</strong> Gruppen erlebten die affektiven<br />
und neutralen Szenen <strong>in</strong>tensiver als die KG. Depressive erlebten bei<br />
angstauslösenden Szenen Angst stärker und bei neutralen Szenen<br />
alle negativen Emotionen <strong>in</strong>tensiver als Schizophrene und Personen<br />
<strong>der</strong> KG. Bei beiden PatientInnengruppen lösten angst- und<br />
ekel<strong>in</strong>duzierende Szenen <strong>in</strong>tensivere negative Emotionen aus als<br />
bei <strong>der</strong> KG. Depressive und <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerer Ausprägung auch schizophrene<br />
PatientInnen nahmen Emotionen affektiver Mimiken als<br />
<strong>in</strong>tensiver wahr und erlebten affektive Szenen <strong>in</strong>tensiver. Dies resultiert<br />
aus <strong>in</strong>tensiverer Wahrnehmung und <strong>in</strong>tensiverem Erleben<br />
negativer Emotionen.<br />
007<br />
The importance of Self and Object representations <strong>in</strong> development<br />
of the SCH process-case report<br />
Jelena Kostic (Cl<strong>in</strong>ical Centre Nish, Child & Adolescent Psychiatry,<br />
Serbia)<br />
D. Krasic, L. Milosavljevic<br />
Introduction: If we start from the standpo<strong>in</strong>t that the primary deficit<br />
<strong>in</strong> schizophrenia is the deficit <strong>in</strong> the form<strong>in</strong>g and ma<strong>in</strong>ta<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
of the Self and Object representations, then we clear the path to<br />
observ<strong>in</strong>g the process of Sch. through specific structural terms-<br />
specific models and shapes of the <strong>in</strong>ternalization deficit and consequential<br />
structural variability.<br />
Method: We tried to display the specific <strong>in</strong>fluence of the developmental<br />
deficit on the Sch. process by present<strong>in</strong>g the case of a 17 year<br />
old female patient diagnosed with hebephrenic schizophrenia. By<br />
observ<strong>in</strong>g the patient‘s life history, we <strong>in</strong>terpreted her psychological<br />
development through early <strong>in</strong>trojective configurations, the identification<br />
process, the phase of form<strong>in</strong>g realistic im ages of the self and<br />
the outer world and the form<strong>in</strong>g of the Ego identity. The current<br />
state is expla<strong>in</strong>ed through deficit Ego disfunctions.<br />
Discussion / Results: The patient‘s grow<strong>in</strong>g up <strong>in</strong> an unstable and<br />
disturb<strong>in</strong>g primary family group, with a mother suffer<strong>in</strong>g from Sch.<br />
psychosis and a grandmother addicted to alchoco, as well as her<br />
liv<strong>in</strong>g <strong>in</strong> different foster families for several years, caused pathological<br />
modifications <strong>in</strong> the <strong>in</strong>trojective process and form<strong>in</strong>g of a confused<br />
Ego identity. Fragility, non-differentia tion and polarisational<br />
exclusiveness of mental representations (conditioned by the characteristics<br />
of the primary object relations) form an <strong>in</strong>secure mental<br />
structure which the patient uses to shape her perception of herself<br />
and the world. This can be phenomenologically recognised <strong>in</strong> the<br />
direct and <strong>in</strong>ner presentation of the devil and god as clear and utterly<br />
sharp opposites. CONCLUSION: The shizophrenic process is<br />
connected to the developmental deficit which is conditioned by the<br />
failure to organize and <strong>in</strong>tegrate the <strong>in</strong>herent structures form<strong>in</strong>g<br />
the core of <strong>in</strong>dividual self-organiza tion. This essentially directs development<br />
toward the shizophrenic process. It also unstabilizes and<br />
specifically alters the <strong>in</strong>tegration and organisation of both the perceptual-conceptual<br />
functions and cognitive and affective functions.<br />
Thus, the Sch. process causes disorganisation on all the three basel<strong>in</strong>e<br />
levels of psychological organization.<br />
008<br />
Autobiographische Gedächtnisdefizite bei chronisch schizophrenen<br />
Patienten <strong>in</strong> höherem Lebensalter<br />
Marc Montgomery Lässer (Universitäts-Kl<strong>in</strong>ik für, Allgeme<strong>in</strong>e Psychiatrie<br />
Sek. Gerontopsychiatrie, Heidelberg)<br />
U. Seidl, L. Schmid, C. Herold, J. Schrö<strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>leitung: Gedächtnisdefizite gehören zu den auffälligsten neuropsychologischen<br />
Begleitsymptomen schizophrener <strong>Erkrankungen</strong>.<br />
Im Zentrum unseres Forschungsprojektes steht das autobiographische<br />
Gedächtnis. Das autobiographische Gedächtnis stellt das<br />
höchst entwickelte Gedächtnissystem des Menschen dar und trägt<br />
Wesentliches zu unserer Persönlichkeitsentwicklung und zur Stär-<br />
90<br />
kung unserer Ichstrukur bei. E<strong>in</strong>e Reihe von Befunden bestätigen<br />
ausgeprägte Defizite schizophrener Patienten beim Er<strong>in</strong>nern autobiographischer<br />
Gedächtnis<strong>in</strong>halte. Es gibt aber nur wenige Erkenntnisse<br />
zu autobiographischen Gedächtnisdefiziten und <strong>der</strong>en<br />
neurokognitiven Grundlagen bei chronisch schizophrenen Patienten<br />
<strong>in</strong> höherem Lebensalter. Grundlegend neue Erkenntnisse hierzu<br />
sollen mit diesem Forschungsprojekt gewonnen werden.<br />
Methode: Aktuell wurden je 30 chronisch schizophrene Patienten,<br />
gesunde Kontrollen und depressive Kontrollprobanden untersucht.<br />
Zentrales Instrument unseres Projektes stellt das Bielefel<strong>der</strong> autobiographische<br />
Gedächtnis<strong>in</strong>terview (BAGI) dar, welches durch<br />
Verfahren zur Erfassung wesentlicher neurokognitiver Leistungsbereiche<br />
ergänzt wird. Das BAGI erlaubt es sowohl semantische als<br />
auch episodische Gedächtnisleistungen über fünf Lebensabschnitte<br />
h<strong>in</strong>weg zu erfassen.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Erste Ergebnisse zeigen e<strong>in</strong>e im Vergleich<br />
zu den beiden Kontrollgruppen deutlich verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te autobiographische<br />
Gedächtnisleistung <strong>der</strong> chronisch schizophrenen Patientengruppe.<br />
Werden Ereignisse er<strong>in</strong>nert s<strong>in</strong>d diese sowohl unspezifischer,<br />
als auch detailärmer als bei den Vergleichsgruppen. Im<br />
Gegensatz zu diesen episodischen Gedächtnis<strong>in</strong>halten zeigen sich<br />
persönliche semantische Gedächtnis<strong>in</strong>halte von <strong>der</strong> Erkrankung<br />
nur relativ mo<strong>der</strong>at betroffen. Zusammenhänge zwischen autobiographischen<br />
Gedächtnisleistungen und neurokognitiven Parametern<br />
zeichnen sich vor<strong>der</strong>gründig <strong>in</strong> exekutiven und metakognitiven<br />
Leistungsbereichen ab. Im Allgeme<strong>in</strong>en zeigt die chronisch<br />
schizophrene Patientengruppe e<strong>in</strong> deutlich bee<strong>in</strong>trächtigtes neurokognitives<br />
Leistungsprofil mit Schwerpunkten beim verbalen Gedächtnis<br />
und <strong>in</strong> frontal-exekutiven Leistungsbereichen. In unserem<br />
laufenden Forschungsprojekt soll nun die Stichprobe auch auf junge<br />
Patienten ausgedehnt und mit dem E<strong>in</strong>satz bildgeben<strong>der</strong> Verfahren<br />
strukturelle Korrelate autobiographischer Gedächtnisleistungen<br />
bei schizophrenen Patienten identifiziert werden.<br />
009<br />
Vergleich kognitiver Dysfunktionen bei schizophren Ersterkrankten<br />
mit und ohne komorbidem Cannabismissbrauch<br />
Berend Malchow (Universitätsmediz<strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen, Psychiatrie und<br />
Psychotherapie)<br />
P. Falkai, O. Gruber, T. Schnei<strong>der</strong>-Axmann, T. Wobrock<br />
E<strong>in</strong>leitung: Kognitive Defizite werden bereits bei ersterkrankten<br />
schizophrenen Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen<br />
beschrieben. Gleichzeitig weisen ersterkrankte schizophrene<br />
Patienten (FE-SZ) e<strong>in</strong>e hohe Komorbidität mit e<strong>in</strong>em Substanzmissbrauch<br />
(15 – 65 %), darunter <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Cannabis, auf. Ob<br />
kognitive Dysfunktionen zwischen ersterkrankten schizophrenen<br />
Patienten mit und ohne Cannabiskonsum <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorgeschichte unterschiedlich<br />
ausgeprägt s<strong>in</strong>d, ist nur wenig untersucht worden.<br />
Methode: 51 FE-SZ und 52 gesunde Kontrollen wurden mit e<strong>in</strong>er<br />
standardisierten neuropsychologischen Testbatterie (WST, RWT,<br />
VLMT, SOPT, WCST, TOL, TAP, ZVT) untersucht. Die FE-SZ wurden<br />
dann <strong>in</strong> die Subgruppe <strong>der</strong> Patienten mit (SZ-SUD, N = 22)<br />
und ohne Cannabismissbrauch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorgeschichte (SZ non-SUD,<br />
N = 29) unterteilt und die neuropsychologische Leistung verglichen<br />
(ANOVA, bzw. Mann-Whitney-U Test).<br />
Diskussion / Ergebnisse: Es zeigte sich auch nach Bonferroni-Korrektur<br />
<strong>in</strong> fast allen neuropsychologischen Variablen e<strong>in</strong> signifikant<br />
schlechteres Abschneiden <strong>der</strong> FE-SZ im Vergleich zu den Kontrollprobanden,<br />
die neuropsychologische Leistung <strong>der</strong> FE-SZ mit und<br />
ohne Cannabismissbrauch war nicht unterschiedlich. E<strong>in</strong>e Wie<strong>der</strong>holung<br />
<strong>der</strong> Analyse mit e<strong>in</strong>em für Alter und Geschlecht gematchten<br />
Sample führte zu den gleichen Ergebnissen. Damit führt Cannabismissbrauch<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorgeschichte nicht zu ausgeprägteren<br />
kognitiven Defiziten bei schizophren Ersterkrankten.