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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 24 G Diagnostik und Klassifikation // Diagnostics and classification<br />

005<br />

Die standardisierte diagnostische Erfassung psychischer Störungen<br />

bei Frauen: Das Composite International Diagnostic Interview<br />

for Women (CIDI-VENUS)<br />

Julia Mart<strong>in</strong>i (TU Dresden, Kl<strong>in</strong>ische Psychologie)<br />

H.-U. Wittchen, C. N. Soares, A. Rie<strong>der</strong>, M. Ste<strong>in</strong>er<br />

E<strong>in</strong>leitung: Das Composite International Diagnostic Interview <strong>der</strong><br />

Weltgesundheitsorganisation (WHO-CIDI) ist e<strong>in</strong> standardisiertes<br />

Interview zur Erfassung von psychischen Störungen nach DSM-IV.<br />

Im letzten Jahrzehnt ist deutlich geworden, dass frauenspezifische<br />

Beschwerden, wie z. B. die Prämenstruelle Dysphorische Störung<br />

(PMDS) und psychische Störungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Peripartalzeit und Perimenopause<br />

sowie die allgeme<strong>in</strong>en, wechselseitigen Beziehungen<br />

zwischen <strong>der</strong> Psychopathologie und dem Menstruationszyklus<br />

durch die Standardmodule des WHO-CIDI nicht h<strong>in</strong>reichend abgedeckt<br />

wurden.<br />

Methode: Mit dem Ziel e<strong>in</strong> neues, frauenspezifische Programm zu<br />

entwickeln (CIDI-VENUS; CIDI-V), dass sich auf die dargestellten<br />

Mängel bezieht, wurden folgende Zusatzmodule entwickelt und <strong>in</strong><br />

den Standard-CIDI aufgenommen: 1) gynäkologische Anamnese<br />

zum Menstruationszyklus und zu Verhütungsmitteln, sowie 2) zu<br />

früheren und aktuellen Schwangerschaften, und 3) mögliche Hormontherapien<br />

sowie die Erfassung perimenopausaler Beschwerden.<br />

4) Am Ende je<strong>der</strong> Sektion wurde e<strong>in</strong> Zusatzmodul zur genaueren<br />

Beschreibung des Verlaufs psychischer Störungen <strong>in</strong> den<br />

reproduktiven Stadien <strong>der</strong> Frau und im Übergang zur Menopause<br />

e<strong>in</strong>gefügt.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Standardmodule des WHO-CIDI<br />

wurden durch frauenspezifische diagnostische Module ergänzt,<br />

wobei die diagnostischen Algorithmen beibehalten wurden. Der<br />

CIDI-V enthält e<strong>in</strong>e Fülle von kl<strong>in</strong>isch relevanten Informationen<br />

über die psychische Gesundheit von Frauen, die <strong>der</strong>zeit von ke<strong>in</strong>em<br />

an<strong>der</strong>en Diagnose<strong>in</strong>strument bereit gestellt werden.<br />

006<br />

E<strong>in</strong> neues Verfahren zur Depressionsdiagnostik bei psychisch und<br />

körperlich erkrankten Patienten: Validierung des Rasch-basierten<br />

Depressionsscreen<strong>in</strong>gs (DESC)<br />

Thomas Vehren (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Aachen, Institut für Med. Psychologie)<br />

T. Forkmann, M. Böcker, M. Wirtz, S. Gauggel, C. Norra<br />

E<strong>in</strong>leitung: In den letzten Jahren haben sich wie<strong>der</strong>holt psychometrische<br />

Probleme vieler etablierter Depressionsfragebögen herausgestellt<br />

(z.B. Multidimensionalität, Stichprobenabhängigkeit <strong>der</strong><br />

Parameterschätzungen). Mo<strong>der</strong>ne Testtheorien wie z. B. die Rasch-<br />

Analyse bieten Möglichkeiten, Verfahren zu entwickeln, die diese<br />

Probleme nicht o<strong>der</strong> nur <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerem Umfang aufweisen. Daher<br />

wurde aus e<strong>in</strong>er großen Rasch-homogenen Depressionsitembank<br />

(Forkmann et al., 2009a) das Rasch-basierte Depressionsscreen<strong>in</strong>g<br />

(DESC) entwickelt, das aus zwei parallelen, für Längsschnittuntersuchungen<br />

geeigneten Fragebögen besteht. In <strong>der</strong> Entwicklungsstudie<br />

zeigten sich bereits H<strong>in</strong>weise auf gute psychometrische Qualität<br />

bei<strong>der</strong> DESC-Formen (Forkmann et al., 2009b). Anhand e<strong>in</strong>er<br />

Validierungsstichprobe aus psychisch und somatisch erkrankten<br />

Patienten sollte die psychometrische Qualität des DESC untersucht<br />

werden. Insbeson<strong>der</strong>e sollte die E<strong>in</strong>setzbarkeit bei primär somatisch<br />

erkrankten Patienten überprüft werden.<br />

Methode: 50 psychisch und 61 somatisch Erkrankte füllten das<br />

DESC sowie das BDI aus. Im Rahmen e<strong>in</strong>es Interviews wurde anhand<br />

<strong>der</strong> Internationalen Diagnostischen Checkliste (IDCL; Hiller,<br />

1999) das Vorliegen e<strong>in</strong>er psychischen Störung überprüft. Die<br />

Rasch-Modellparameter und das Differential Item Function<strong>in</strong>g<br />

(DIF) wurden analysiert. Mittels ROC-Analyse wurde <strong>der</strong> optimale<br />

Cut off-Wert anhand von Sensitivität und Spezifität h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er<br />

Depressiven Episode nach IDCL ermittelt.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Alle Items folgen dem Rasch-Modell (Infit<br />

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