Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 14 G Psychotherapie // Psychotherapy<br />
Freitag, 27. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Raum 42<br />
S-103 Symposium<br />
Psychoedukation und Kognition: Der E<strong>in</strong>fluss kognitiver Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsverfahren<br />
auf Wissen, Krankheitse<strong>in</strong>sicht, Compliance und<br />
Rezidivraten<br />
(Referat Psychotherapie)<br />
Vorsitz: J. Bäuml (München), G. Pitschel-Walz (München)<br />
001<br />
Kognition und Krankheitse<strong>in</strong>sicht bei schizophren erkrankten Patienten<br />
als Prädiktoren für den Erfolg <strong>der</strong> Psychoedukation und<br />
die stationäre Wie<strong>der</strong>aufnahmerate: Ergebnisse <strong>der</strong> PIP-II und<br />
COGPIP-Studien <strong>in</strong> München.<br />
Josef Bäuml (Kl<strong>in</strong>ik rechts <strong>der</strong> Isar, TUM, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie,<br />
München)<br />
T. Froböse, A. Gsottschnei<strong>der</strong>, S. Kraemer, S. Müller, C. Pohl, G. Pitschel-<br />
Walz, T. Jahn<br />
E<strong>in</strong>leitung: Die psychoedukativen Effekte auf Krankheitse<strong>in</strong>sicht,<br />
Compliance und stationäre Wie<strong>der</strong>aufnahmerate wurden bisher<br />
nicht mit <strong>der</strong> kognitiven Ausgangsleistung <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht.<br />
Auch <strong>in</strong> den beiden großen Metaanalysen zur Wirksamkeit <strong>der</strong><br />
Psychoedukation (Pekkala, Mer<strong>in</strong><strong>der</strong> 2004; L<strong>in</strong>coln et al 2007) fanden<br />
kognitive Kriterien noch ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>gang.<br />
Methode: In <strong>der</strong> PIP-II (62 Patienten mit F2) und <strong>in</strong> <strong>der</strong> DFG-geför<strong>der</strong>ten<br />
COGPIP-Studie (97 Patienten mit F2) wurde <strong>der</strong> Zusammenhang<br />
zwischen Kognition und Wissenszuwachs nach Psychoedukation<br />
untersucht; <strong>in</strong> <strong>der</strong> COGPIP-Studie wurde darüberh<strong>in</strong>aus<br />
<strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss e<strong>in</strong>es vorgeschalteten Kognitiven Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs auf die<br />
anschließende Psychoedukation erfasst (CVLT, D2, TMT, TAP).<br />
Zusätzlich wurde <strong>der</strong> Effekt e<strong>in</strong>er neuroleptischen Mono- bzw.<br />
Komb<strong>in</strong>ationstherapie, die re<strong>in</strong> nach kl<strong>in</strong>ischen Gesichtspunkten<br />
gegeben worden war, evaluiert.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Mono- bzw.- Kombitherapie (PIP-II)<br />
korrelieren hochsignifikant mit dem Aufnahme- und Entlassungs-<br />
CGI, <strong>der</strong> Wissenszuwachs (WFB; 0–52 Punkte) war jedoch <strong>in</strong><br />
beiden Gruppen – 6,0 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mono- und 6,9 Punkte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kombitherapie<br />
– sehr ähnlich. Patienten mit schwanken<strong>der</strong> Krankheitse<strong>in</strong>sicht<br />
(Amador 2004) zeigten den größten Wissenszuwachs. Patienten<br />
mit e<strong>in</strong>em niedrigeren kognitiven Ausgangsniveau hatten<br />
e<strong>in</strong> signifikant ger<strong>in</strong>geres prae- und post-Wissen als die kognitiv<br />
weniger bee<strong>in</strong>trächtigten Patienten; <strong>der</strong> absolute Wissenszuwachs<br />
lag jedoch <strong>in</strong> beiden Gruppen mit 6 Punkten sehr ähnlich. In <strong>der</strong><br />
COGPIP-Studie betrug <strong>der</strong> Wissenszuwachs prae-post 3,5 Punkte;<br />
das randomisiert vorgeschaltete Kognitive Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g erbrachte ke<strong>in</strong>e<br />
Effekte. Patienten l<strong>in</strong>ks vom Median, mit den schwächeren kognitiven<br />
Ausgangsleistungen, hatten e<strong>in</strong>en Zuwachs von 1,8 und die<br />
rechts davon Liegenden mit den besseren Leistungen jedoch von<br />
5,2 Punkten. Die stationäre Wie<strong>der</strong>aufnahmerate nach 12 Monaten<br />
betrug <strong>in</strong> <strong>der</strong> PIP-II-Studie 28 %, <strong>in</strong> <strong>der</strong> COGPIP-Studie nach<br />
9 Monaten 18 %. Der <strong>in</strong>tervenierende E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> kognitiven Ausgangsleistung,<br />
des Kognitiven Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs und <strong>der</strong> Psychoedukation<br />
auf den poststationären Verlauf werden ausführlich dargestellt.<br />
Praktische Konsequenzen für Versorgung und weitere Forschungsansätze<br />
werden zur Diskussion gestellt.<br />
002<br />
Kognitive Leistungsfähigkeit und subjektives Wirksamkeitserleben<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychoedukation bei schizophren erkrankten Patienten:<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> COGPIP-Studie<br />
Gabi Pitschel-Walz (Kl<strong>in</strong>ik rechts <strong>der</strong> Isar, TUM, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie,<br />
München)<br />
T. Froböse, A. Gsottschnei<strong>der</strong>, J. Bäuml, T. Jahn<br />
E<strong>in</strong>leitung: Psychoedukation für schizophren erkrankte Patienten<br />
vermittelt Krankheitswissen und Cop<strong>in</strong>gstrategien und verbessert<br />
die Medikamentencompliance, um den Krankheitsverlauf günstig<br />
zu bee<strong>in</strong>flussen. Unklar ist, <strong>in</strong>wieweit <strong>der</strong> Erfolg von Psychoedukation<br />
von den bei dieser Patientengruppe häufigen kognitiven Defiziten<br />
abhängt.<br />
Methode: Dies wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> DFG-geför<strong>der</strong>ten COGPIP-Studie untersucht.<br />
Neben den objektiven Erfolgsmaßen wie Wissenszuwachs,<br />
Compliance o<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufnahmerate war dabei auch von Interesse,<br />
wie die Patienten die Wirksamkeit <strong>der</strong> therapeutischen Dimensionen<br />
von Psychoedukation erleben. Von 116 Studienpatienten<br />
besuchten 101 die psychoedukativen Gruppen, die jeweils<br />
8 Gruppensitzungen vorsahen. Die neuropsychologische Untersuchung<br />
<strong>der</strong> kognitiven Leistungsfähigkeit vor Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> psychoedukativen<br />
Gruppen umfasste e<strong>in</strong>e Batterie aus 11 standardisierten<br />
Tests mit 40 altersnormierten Leistungsvariablen, die zu e<strong>in</strong>em<br />
Globalwert zusammengefasst wurden. Die therapeutischen Dimensionen<br />
wurden mit e<strong>in</strong>er modifizierten Form des Stundenbogens<br />
STEPP nach je<strong>der</strong> Sitzung und e<strong>in</strong>em Feedbackbogen nach<br />
Abschluss des psychoedukativen Gesamtprogramms von den Patienten<br />
beurteilt.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Die durchschnittliche Teilnahmefrequenz<br />
betrug 7 Sitzungen. Während die kognitive Leistungsfähigkeit prädiktiv<br />
für den Wissensstand nach <strong>der</strong> Psychoedukation war, bestand<br />
ke<strong>in</strong> signifikanter Zusammenhang zwischen dem Globalwert<br />
<strong>der</strong> kognitiven Leistungsfähigkeit und den subjektiven Wirksamkeitsmaßen.<br />
Die Beurteilung <strong>der</strong> therapeutischen Beziehung, des<br />
vermittelten Störungs- und Handlungswissens und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>sichten<br />
und des gesamten psychoedukativen Programms variierte nicht <strong>in</strong><br />
Abhängigkeit vom kognitiven Ausgangsniveau. Zwischen den e<strong>in</strong>zelnen<br />
therapeutischen Dimensionen bestanden hohe Korrelationen<br />
(p< 0.001). Diese Variablen korrelierten auch mit <strong>der</strong> selbste<strong>in</strong>geschätzten<br />
Compliance nach <strong>der</strong> Psychoedukation (p< 0.01), nicht<br />
jedoch mit dem Wissensstand o<strong>der</strong> Wissenszuwachs. Unsere Ergebnisse<br />
legen den Schluss nahe, dass die subjektiven und objektiven<br />
Outcomevariablen von unterschiedlichen Prädiktoren vorhergesagt<br />
werden. Die subjektiven Erfolgsmaße sprechen dafür, auch<br />
Patienten mit ausgeprägten kognitiven Defiziten <strong>in</strong> die psychoedukativen<br />
Gruppen zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />
003<br />
Verbale Lernstrategien bei schizophren erkrankten Patienten und<br />
ihre Auswirkungen auf die Effekte <strong>der</strong> Psychoedukation: Ergebnisse<br />
<strong>der</strong> COGPIP-Studie<br />
Anna Gsottschnei<strong>der</strong> (Technische Universität München, Psychiatrische<br />
Kl<strong>in</strong>ik)<br />
004<br />
Stellenwert von kognitiven Funktionsstörungen bei bipolar erkrankten<br />
Patienten im Rahmen e<strong>in</strong>es kognitiv-psychoedukativen<br />
Therapieprogrammmes<br />
Gabriele Sachs (Mediz<strong>in</strong>ische Universität Wien, Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
Österreich)<br />
M. Schaffer, A. Erfurth, A. Berg, B. Breit-Gabauer, S. Demelbauer,<br />
I. Stampfer, G. Lenz<br />
E<strong>in</strong>leitung: Bipolare <strong>Erkrankungen</strong> (BD) s<strong>in</strong>d häufig mit kognitiven<br />
Störungen assoziiert, die wesentlich auf das Alltagsverhalten<br />
und den Krankheitsverlauf E<strong>in</strong>fluss nehmen. Ziel <strong>der</strong> durchgeführ-<br />
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