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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 12 G Bildgebung, Neurophysiologie, Neuropsychologie // Bra<strong>in</strong> Imag<strong>in</strong>g, neurophysiology, neuropsychology<br />

teristische Störungen <strong>der</strong> Wahrnehmung emotionaler Sprachmelodie<br />

beschrieben, denen e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle bei <strong>der</strong> Auslösung<br />

und Aufrechterhaltung <strong>der</strong> Symptomatik zukommen könnte.<br />

Methode: Um Hirnregionen zu identifizieren, die an <strong>der</strong> Verarbeitung<br />

emotionaler Sprachmelodie beteiligt s<strong>in</strong>d, wurden verschiedene<br />

Verhaltensexperimente und funktionellbildgebende (fMRT)<br />

Untersuchungen durchgeführt [5].<br />

Diskussion / Ergebnisse: In e<strong>in</strong>igen Hirnregionen konnte e<strong>in</strong> enger<br />

Zusammenhang zwischen den akustischen Signaleigenschaften<br />

und <strong>der</strong> zerebralen Aktivierung beobachtet werden (Stimulus-getriebene<br />

Effekte), während <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Hirnregionen nur dann e<strong>in</strong>e<br />

Aktivierung festzustellen war, wenn die Aufmerksamkeit speziell<br />

auf die Beurteilung <strong>der</strong> emotionalen Prosodie fokussiert wurde<br />

(Aufmerksamkeits-abhängige Effekte). Auf <strong>der</strong> Grundlage dieser<br />

Ergebnisse konnte e<strong>in</strong> Netzwerk-Modell <strong>der</strong> Verarbeitung emotionaler<br />

Sprachmelodie formuliert werden [5]. Zusammenfassend<br />

sprechen die Ergebnisse für e<strong>in</strong>en Verarbeitungsprozess mit sequentieller<br />

Beteiligung unterschiedlicher Knotenpunkte e<strong>in</strong>es Netwerks<br />

bilateraler – teilweise rechtsdom<strong>in</strong>anter – Hirnregionen bei<br />

<strong>der</strong> Evaluation emotionaler Sprachmelodie [Abb. 1]. Im rechtsseitigen<br />

primären (A1) und sekundären (m-STS) akustische Kortex<br />

kommt es dabei zur Extraktion <strong>der</strong> akustischen Signale. Der nächste<br />

Schritt, die Identifikation spezifischer Intonationssequenzen, ist<br />

assoziiert mit dem posterioren rechtsseitigen Sulcus temporalis<br />

superior (p-STS). E<strong>in</strong> weiterer Verarbeitungsschritt, die explizite<br />

Beurteilung, geht e<strong>in</strong>her mit e<strong>in</strong>er Aktivierung des bilateralen <strong>in</strong>ferioren<br />

frontalen Kortex (IFK). Dabei unterliegt <strong>der</strong> Informationsfluss<br />

von A1 zum m-STS hauptsächlich Stimulus-getriebenen E<strong>in</strong>flüssen,<br />

während die weitere Verschaltung zum p-STS und zu den<br />

bilateralen frontalen Regionen an e<strong>in</strong>e spezifische Aufmerksamkeitsfokussierung<br />

gebunden ist. Bei impliziter Signalverarbeitung<br />

konnte darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>e Aktivierung <strong>der</strong> Mandelkerne und des<br />

mediofrontalen Kortex (MFK) beobachtet werden. Zur Identifikation<br />

störungsspezifischer Unterschiede <strong>der</strong> Verarbeitung emotionaler<br />

Sprachmelodie sollen zukünftig die Befunde von Patienten<br />

mit psychischen Störungen mit den Beobachtungen bei gesunden<br />

Probanden verglichen werden.<br />

014<br />

E<strong>in</strong>fluss dopam<strong>in</strong>erger Medikation auf die „Theory of M<strong>in</strong>d“-<br />

Fähigkeit?<br />

Maren Bodden (Philipps-Universität Marburg, Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie)<br />

M. Krost, K. Stiasny-Kolster, R. Dodel, E. Kalbe<br />

E<strong>in</strong>leitung: „Theory of M<strong>in</strong>d“ (ToM) als die Fähigkeit, mentale Zustände<br />

des Gegenübers <strong>in</strong> sozialer Interaktion zu erfassen, wird <strong>in</strong><br />

Zusammenhang mit dem dopam<strong>in</strong>ergen System gebracht. ToM als<br />

komplexes neuropsychologisches Konstrukt umfasst neben affektiven<br />

Teilleistungen, wie Nachempf<strong>in</strong>den <strong>der</strong> Gefühle des Gegen-<br />

übers, ebenfalls kognitive Teilleistungen, wie das eher rationale<br />

Erschließen mentaler Zustände. ToM-Leistungen von Patienten<br />

mit Restless-Legs-Syndrom (RLS) werden mit denen gesun<strong>der</strong><br />

Kontrollprobanden verglichen, wobei zwischen unbehandelten sowie<br />

RLS-Patienten, die dopam<strong>in</strong>erge Medikation erhalten, differenziert<br />

wird.<br />

Methode: 17 RLS-Patienten (RLS-G, 16 Frauen, mittleres Alter:<br />

62.5 J), die alle dopam<strong>in</strong>erge Medikation e<strong>in</strong>nehmen (L-Dopa<br />

Äquivalenzdosis: 92.1 mg), sowie 11 unbehandelte RLS-Patienten<br />

(deNovo-G, 7 Frauen, mittleres Alter: 48.8 J) und 17 Kontrollpersonen<br />

(KG; 13 Frauen, mittleres Alter: 53.9 J) wurden mit <strong>der</strong><br />

„Yoni-Aufgabe“ untersucht, welche auch die differenzierte Erfassung<br />

affektiver und kognitiver Teilleistungen erlaubt. Neben Gruppenvergleichen<br />

wurden Korrelationen zwischen ToM und dopam<strong>in</strong>erger<br />

Medikation berechnet.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Gruppen unterscheiden sich nicht<br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en kognitiven Leistungsfähigkeit (PAN-<br />

DA, p=0.96), aber bezüglich ihrer ToM-Leistungen (p=0.001).<br />

Hierbei bearbeitet die RLS-G 73 % <strong>der</strong> ToM-Items richtig, die<br />

deNovo-G 89 % und die KG 89 %. Die RLS-G löst weniger Items<br />

richtig als die KG (p=0.003) sowie die deNovo-G (p=0.026). E<strong>in</strong>e<br />

Differenzierung affektiver und kognitiver Teilleistungen zeigt Gruppenunterschiede<br />

sowohl bei affektiven (p

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