Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 12 G Bildgebung, Neurophysiologie, Neuropsychologie // Bra<strong>in</strong> Imag<strong>in</strong>g, neurophysiology, neuropsychology<br />
correlates of ToM <strong>in</strong> gesture imitation/observation.<br />
Method: In an event-related fMRI fashion, subjects (N=20)<br />
watched 90 videos-clips (each of 4 sec length) while be<strong>in</strong>g asked to<br />
perform either an imitation of the gesture presented or purely an<br />
observation. Videos displayed social gestures (which require the<br />
attribution of thoughts, beliefs and desires <strong>in</strong>dependent from your<br />
own – thus mentaliz<strong>in</strong>g), non-social gestures (mimes of common<br />
actions or events of the physical world) and control gestures (free<br />
gestures, without mean<strong>in</strong>g).<br />
Discussion / Results: Prelim<strong>in</strong>ary data <strong>in</strong>dicates an activation pattern<br />
<strong>in</strong>clud<strong>in</strong>g the <strong>in</strong>ferior frontal cortex (opercular region), superior<br />
parietal cortex and superior temporal cortex. The results are<br />
discussed <strong>in</strong> the light of the embodied simulation theory.<br />
Freitag, 27. 11. 2009, 13.30 – 15.00 Uhr, Halle 11.1<br />
P-040 Posterpräsentation / Poster presentation<br />
Bildgebung 4<br />
Vorsitz: C. Mulert (München)<br />
001<br />
Differentielle E<strong>in</strong>flüsse von Emotion, Aufgabe und Neuheit auf<br />
das Netzwerk für die Verarbeitung von Sprachmelodie<br />
Thomas Ethofer (Universitätskl<strong>in</strong>ik Tüb<strong>in</strong>gen, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />
B. Kreifelts, S. Wiethoff, J. Wolf, W. Grodd, P. Vuilleumier, D. Wildgruber<br />
E<strong>in</strong>leitung: Modulation <strong>der</strong> Sprachmelodie (Prosodie) stellt e<strong>in</strong><br />
wichtiges Signal <strong>in</strong> <strong>der</strong> sozialen Interaktion dar. Mit Hilfe von Bildgebungsstudien<br />
konnten zerebrale Netzwerke identifiziert werden,<br />
die auf bestimmte Stimuluse<strong>in</strong>genschaften (emotionale Bedeutung)<br />
o<strong>der</strong> auf die Aufgabenstellung (explizite versus implizite Verarbeitung)<br />
reagieren. In dieser Studie sollte geklärt werden, <strong>in</strong> wieweit<br />
die Aktivierung dieser Netzwerke zusätzlich von <strong>der</strong> Neuheit des<br />
präsentierten Reizmaterials abhängt.<br />
Methode: 24 Probanden wurde während e<strong>in</strong>es ereigniskorrelierten<br />
fMRT-Experiments (1.5 T) Worte vorgespielt, die entwe<strong>der</strong> ärgerlich<br />
o<strong>der</strong> neutral e<strong>in</strong>gesprochen worden waren. Die Probanden<br />
sollten entwe<strong>der</strong> die Wortklasse (Adjektiv vs Nomen) o<strong>der</strong> die<br />
Emotion (ärgerlich vs neutral) beurteilen. Je<strong>der</strong> Stimulus wurde<br />
<strong>in</strong>sgesamt dreimal präsentiert.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Stimmsensitive Areale im auditorischen<br />
Kortex, Amygdala, Insula und mediodorsaler Thalamus reagierten<br />
stärker auf ärgerliche als auf neutrale Prosodie. Der rechte h<strong>in</strong>tere<br />
mittlere temporale Gyrus sowie <strong>der</strong> bilaterale orbitofrontale Kortex<br />
(OFK) waren beson<strong>der</strong>s aktiv, wenn die Probanden explizit die ausgedrückte<br />
Emotion beurteilten. Alle diese Areale waren zusätzlich<br />
auf die Neuheit <strong>der</strong> präsentierten Reize sensitiv. Der bilaterale OFK<br />
zeigte hierbei e<strong>in</strong>e Interaktion zwischen Emotion und Neuheit und<br />
300<br />
war somit beson<strong>der</strong>s sensitiv für Information die sowohl neu, als<br />
auch emotional bedeutsam ist. Dieses Antwortmuster weist darauf<br />
h<strong>in</strong>, dass <strong>der</strong> OFK e<strong>in</strong>e Schlüsselstruktur für die Beurteilung sozial<br />
relevanter Information ist.<br />
002<br />
Dekodierung emotionaler Information anhand räumlicher Aktivierungsmuster<br />
im stimmsensitiven Kortex<br />
Thomas Ethofer (Universitätskl<strong>in</strong>ik Tüb<strong>in</strong>gen, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />
D. Van De Ville, K. Scherer, P. Vuilleumier<br />
E<strong>in</strong>leitung: Die Fähigkeit emotionale Signale korrekt zu <strong>in</strong>terpretieren<br />
ist für die soziale Interaktion sehr wichtig. Frühere Bildgebungsstudien<br />
konnten zeigen, dass <strong>der</strong> stimmsensitive Kortex stärker<br />
auf emotionale als auf neutrale Sprachmelodie (Prosodie)<br />
re agiert. Dieser Aktivierungszuwachs ist jedoch für alle emotionale<br />
Kategorien ähnlich, so dass e<strong>in</strong>e Unterscheidung anhand <strong>der</strong> Aktivierungsamplitude<br />
nicht möglich ist. In <strong>der</strong> aktuellen Studie wurde<br />
überprüft, ob unterschiedliche Emotionen anhand ihres Aktivierungsmusters<br />
im auditorischen Kortex identifiziert werden können.<br />
Methode: 22 gesunde Probanden wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ereigniskorrelierten<br />
fMRT-Experiment (3T) untersucht. Als Stimulusmaterial<br />
diente <strong>der</strong> Pseudosatz „Ne kalibam sut molem“, <strong>der</strong> zuvor von<br />
10 Schauspielern <strong>in</strong> 5 unterschiedlichen Tonfällen (ärgerlich, traurig,<br />
neutral, erleichtert, freudig) e<strong>in</strong>gesprochen worden war. Die<br />
Mustererkennungsanalysen (multivariate pattern analysis, MVPA)<br />
wurden mit <strong>der</strong> Spi<strong>der</strong> toolbox (Max-Planck-Institut Tüb<strong>in</strong>gen)<br />
durchgeführt.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Unsere Ergebnisse zeigen, dass alle 5 Emotionen<br />
mit Hilfe ihres räumlichen Aktivierungsmusters vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
abgegrenzt werden konnten, während dies anhand <strong>der</strong> Aktivierungsamplitude<br />
nicht möglich war. In dieser Studie konnte erstmals<br />
gezeigt werden, dass akustische Emotionen gleichsam e<strong>in</strong>em F<strong>in</strong>gerabdruck<br />
durch e<strong>in</strong> räumliches Aktivierungsmuster im auditorischen<br />
Kortex repräsentiert s<strong>in</strong>d.Das erfolgreiche Erkennen von<br />
Emotionen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stimme ist bei e<strong>in</strong>er Reihe von psychiatrischen<br />
<strong>Erkrankungen</strong> bee<strong>in</strong>trächtigt. So gibt es spezifische Defizite beim<br />
Erkennen von Ärger und Traurigkeit bei Schizophrenie, Furcht<br />
und Überraschung bei Patienten mit bipolarer Störung und Überraschung<br />
bei Depression. Künftige Studien könnten ähnliche Ansätze<br />
wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> aktuellen Studie verfolgen, um zu untersuchen, ob<br />
diese Defizite auf bee<strong>in</strong>trächtigte Aktivitätsmuster <strong>der</strong> Hörr<strong>in</strong>de<br />
zurückzuführen s<strong>in</strong>d, o<strong>der</strong> ob sie auf e<strong>in</strong>er Störung von frontalen<br />
Hirnarealen beruhen, die dann zu e<strong>in</strong>er fehlgeleiteten Beurteilung<br />
führen.