Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 22 G Philosophie, Geschichte und Ethik // Philosophy, history and ethics<br />
004<br />
Biomarker für psychiatrische Krankheiten: Von Expression über<br />
Isoformen zu Pathways<br />
Chris Turck (Max-Planck-Institut, für Psychiatrie, München)<br />
Introduction: Proteomic technologies <strong>in</strong> comb<strong>in</strong>ation with pathway<br />
analysis promise to be of great value <strong>in</strong> molecular medic<strong>in</strong>e,<br />
particularly <strong>in</strong> the discovery and validation of disease markers. The<br />
research of the “Proteomics and Biomarkers” group is aimed at the<br />
identification of markers that can categorize subsets of psychiatric<br />
patients <strong>in</strong> a more consistent manner than is presently achievable.<br />
This will allow a more precise def<strong>in</strong>ition and categorization of affective<br />
disor<strong>der</strong>s and <strong>in</strong> turn facilitate <strong>in</strong>vestigations of the pathogenesis<br />
of the diseases and enhance the ability for treatment.<br />
Method: Biomarker detection efforts range from classical proteomics<br />
approaches such as quantitative mass spectrometry of bra<strong>in</strong><br />
tissue and body fluid prote<strong>in</strong>s to phage display screens with cerebrosp<strong>in</strong>al<br />
fluid antibodies. A particular focus is the use of animal<br />
models that represent selected endophenotypes characteristic for<br />
the respective cl<strong>in</strong>ical phenotype <strong>in</strong> humans. A comprehensive and<br />
sensitive proteomics platform that is based on metabolic label<strong>in</strong>g of<br />
mouse models with stable isotopes is used for mass spectrometry<br />
quantitation and disease relevant pathway discovery. In a complementary<br />
approach human specimens from patient groups that have<br />
been characterized accord<strong>in</strong>g to their cl<strong>in</strong>ical as well as endophenotypes<br />
are analyzed. An antibody array platform serves to <strong>in</strong>terrogate<br />
a great number of prote<strong>in</strong>s <strong>in</strong> human cerebrosp<strong>in</strong>al fluids with<br />
the aim to extract patterns of biomarkers that can be used for cl<strong>in</strong>ical<br />
diagnosis.<br />
Discussion / Results: Biomarker candidates have been identified<br />
pert<strong>in</strong>ent to pathways that have been implicated <strong>in</strong> the pathobiology<br />
of psychiatric disor<strong>der</strong>s.<br />
Mittwoch, 25. 11. 2009, 17.15 – 18.45 Uhr, Saal 7<br />
B-006 Beson<strong>der</strong>e Veranstaltung<br />
Psychiatrie <strong>in</strong> Deutschland II: Campus Charité-Mitte<br />
Vorsitz: A. He<strong>in</strong>z (Berl<strong>in</strong>), H. Helmchen (Berl<strong>in</strong>)<br />
001<br />
Die Geschichte <strong>der</strong> Charité – Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie und Nervenheilkunde<br />
Andreas He<strong>in</strong>z (Charité Campus Mitte, Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
Berl<strong>in</strong>)<br />
Mit <strong>der</strong> Berufung Wilhelm Gries<strong>in</strong>gers 1865 wird die Charité zum<br />
Geburtsort <strong>der</strong> neurowissenschaftlichen Psychiatrie, da es Gries<strong>in</strong>ger<br />
gelang, die Neurologie / Nervenheilkunde und die Psychiatrie<br />
zu vere<strong>in</strong>en und die Geisteskrankheiten als <strong>Erkrankungen</strong> des Gehirns<br />
zu verstehen. Gries<strong>in</strong>ger g<strong>in</strong>g dabei vom Konzept <strong>der</strong> Entfremdung<br />
aus, welches Raum bot für die Beachtung psychosozialer<br />
wie organischer Krankheitsfaktoren. Als Anhänger <strong>der</strong> „No restra<strong>in</strong>t“<br />
Bewegung setzte er sich zudem für e<strong>in</strong>en menschlichen<br />
und wohnortnahen Umgang mit psychisch kranken Patienten e<strong>in</strong><br />
(Konzept <strong>der</strong> Stadtasyle). Zu Ende des 19. und Beg<strong>in</strong>n des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
blieb die Verb<strong>in</strong>dung von Neurowissenschaften und Psychiatrie<br />
im Fokus <strong>der</strong> wissenschaftlichen Tätigkeit, nicht zuletzt<br />
auf Grund <strong>der</strong> zentralnervösen Komplikationen <strong>der</strong> Syphilis. In<br />
diesem Zusammenhang entwickelte Karl Bonhoeffer (1912 – 1938)<br />
das Konzept <strong>der</strong> exogenen Reaktionstypen. Mit Machtübernahme<br />
<strong>der</strong> Nationalsozialisten beteiligte sich die Universitätskl<strong>in</strong>ik an den<br />
Zwangssterilisationen und nach Berufung des NSDAP- und SS-<br />
Mitglieds de Cr<strong>in</strong>is auch an <strong>der</strong> Ermordung psychisch kranker Pa-<br />
470<br />
tienten. Nach dem 2. Weltkrieg war die Verb<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> im Ostteil<br />
<strong>der</strong> Stadt gelegenen Charité zum westeuropäischen und amerikanischen<br />
Forschungsdiskurs erschwert. Karl Leonhard (1957 – 1970)<br />
fokussierte auf die filigrane Unterteilung <strong>der</strong> zykloiden und schizophrenen<br />
Psychosen. Nach <strong>der</strong> Wende blieb <strong>der</strong> Lehrstuhl für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie 13 Jahre unbesetzt. Seit Besetzung des<br />
Lehrstuhls 2002 erweitert die zusätzliche Etablierung <strong>der</strong> Psychiatrischen<br />
Universitätskl<strong>in</strong>ik <strong>der</strong> Charité im St. Hedwig Krankenhaus<br />
die kl<strong>in</strong>ischen und wissenschaftlichen Möglichkeiten <strong>der</strong> am Campus<br />
Charité Mitte fortbestehenden E<strong>in</strong>richtung; die an diesen zwei<br />
Standorten etablierte Universitätskl<strong>in</strong>ik versorgt den Berl<strong>in</strong>er Regierungsbezirk<br />
Mitte. Derzeit liegen die Forschungsschwerpunkte<br />
<strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik e<strong>in</strong>erseits im Bereich <strong>der</strong> emotionalen Störungen bei<br />
schizophrenen, affektiven und Suchterkrankungen („Emotional<br />
Neuroscience“) und an<strong>der</strong>erseits im Bereich <strong>der</strong> transkulturellen<br />
Psychiatrie und Psychotherapie.<br />
002<br />
Neropsychiatrie und Exellenzcluster<br />
Josef Priller (Charité, Berl<strong>in</strong>)<br />
E<strong>in</strong>leitung: An <strong>der</strong> Charité wurde 2008 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie CCM e<strong>in</strong>e neuropsychiatrische E<strong>in</strong>heit mit<br />
10 stationären Betten und zwei Spezialambulanzen (Neuropsychiatrie<br />
und Demenzsprechstunde) neben dem Labor für Molekulare<br />
Psychiatrie gegründet. Die Neuropsychiatrie ist eng vernetzt mit<br />
dem Exzellenzcluster NeuroCure und dem Berl<strong>in</strong>-Brandenburg<br />
Center for Regenerative Therapies (BCRT).<br />
Methode: Hauptziel von NeuroCure und des BCRT ist die Übertragung<br />
von grundlagenwissenschaftlicher Erkenntnis <strong>in</strong> kl<strong>in</strong>isches<br />
Handeln („Translation“). Im Labor für Molekulare Psychiatrie liegt<br />
e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Schwerpunkt auf regenerativen Therapieansätzen<br />
für das zentrale Nervensystem (ZNS). Wir untersuchen die Wirkungen<br />
von adulten Stammzellen auf neurodegenerative <strong>Erkrankungen</strong>.<br />
Ferner erforschen wir die Möglichkeiten e<strong>in</strong>er Gentherapie<br />
des ZNS mit Knochenmarkzellen. E<strong>in</strong> weiterer Schwerpunkt<br />
liegt auf neuroprotektiven Ansätzen, z. B. Kreat<strong>in</strong> und Erythropoet<strong>in</strong>-Varianten.<br />
Die experimentellen Befunde e<strong>in</strong>er neuroprotektiven<br />
Wirkung von Bestandteilen des grünen Tees sollen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
kl<strong>in</strong>ischen Studie bei Patienten mit Hunt<strong>in</strong>gton-Krankheit untersucht<br />
werden; die Pilotstudie erfolgt mit Unterstützung von Neuro-<br />
Cure. Ferner ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale Multizenterstudie zur Behandlung<br />
von Apathie <strong>in</strong> Vorbereitung.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Die Behandlung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Neuropsychiatrie<br />
umfasst e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Therapiekonzept durch Neurologen und<br />
Psychiater, sowie mo<strong>der</strong>ne regenerative, neuropsychologische und<br />
kognitive Therapien. So konnten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Krankenversorgung neue<br />
Anwendungsfel<strong>der</strong> etabliert werden, von denen wichtige Impulse<br />
für die Versorgung von Patienten mit neuropsychiatrischen <strong>Erkrankungen</strong><br />
und Demenz ausgehen werden.<br />
003<br />
Bildgebung und Bernste<strong>in</strong> Center<br />
Jürgen Gall<strong>in</strong>at (Charité Campus Mitte, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie, Berl<strong>in</strong>)<br />
004<br />
Akutbehandlung schizophrener Patienten mit offenen Türen<br />
Und<strong>in</strong>e Lang (Charité Berl<strong>in</strong>, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />
E<strong>in</strong>leitung: Im Gegensatz zu somatischen Stationen s<strong>in</strong>d psychiatrische<br />
Stationen häufig geschlossen. Auf diesen Akutstationen<br />
nehmen Zwangsmassnahmen zu, während psychotherapeutischen<br />
Interventionen, ausführlichen Patientenaufklärungen, Shared Decision<br />
Mak<strong>in</strong>g etc. wenig Raum bleibt.<br />
Methode: Es soll zum e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> Überblick gegeben werden über<br />
Deeskalationsmöglichkeiten im psychiatrischen Akutbereich und