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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 5 G Neurotische- Belastungs- und Somatoforme Störungen, F4 // Neurotic-, stress-related and somatoform disor<strong>der</strong>s, F4<br />

biden Störungsbil<strong>der</strong>n (wie z. B. Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-Persönlichkeitsstörung,<br />

Essstörungen, schwerer Depression, dissoziativen Störungen etc.)<br />

leiden.<br />

Methode: Wir adaptierten e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation aus Interventionen<br />

<strong>der</strong> Dialektisch-Behavioralen Therapie, <strong>der</strong> Kognitiv-Behavioralen<br />

Therapie und neuen Behandlungselementen so, dass sie den spezifischen<br />

Bedürfnissen dieser Patienten mit schwerer emotionaler<br />

Dysregulation (wie immer wie<strong>der</strong>kehren<strong>der</strong> Suizidalität, Selbstverletzung,Substanzabusus<br />

etc.) gerecht werden. In e<strong>in</strong>er randomisierten<br />

kontrollierten Studie wurde die Wirksamkeit e<strong>in</strong>er dreimonatigen<br />

stationären Behandlung mit den Effekten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Wartelisten-Kontrollgruppe verglichen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass die DBT-<br />

PTSD große Effektstärken erreicht und für die Patienten akzeptabel<br />

ist. Kern des Behandlungskonzeptes ist e<strong>in</strong>e dynamische Hierarchie<br />

<strong>der</strong> empfohlenen Abfolge von Therapiefoci und Intervention. Viele<br />

Interventionselemente wurden neu entwickelt, so z. B. behaviorale<br />

und kognitive Behandlungsmodule zur Reduktion von Ekelgefühlen,<br />

Gefühlen von Selbsthass und Scham. Im Vortrag wird das Konzept<br />

<strong>der</strong> Behandlung im Überblick dargestellt.<br />

003<br />

Stationäre traumazentrierte Psychotherapie für Patient<strong>in</strong>nen mit<br />

Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e Persönlichkeitsstörung und Posttraumatischer Belastungsstörung<br />

Ulrich Sachsse (Asklepios Fachkl<strong>in</strong>ik, Gött<strong>in</strong>gen)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Patient<strong>in</strong>nen mit Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-Persönlichkeitsstörung<br />

BPS und Childhood Sexual Abuse CSA haben nach den Ergebnissen<br />

<strong>der</strong> McLean Studie Boston von Zanar<strong>in</strong>i e<strong>in</strong>en schlechteren<br />

Entwicklungsverlauf als an<strong>der</strong>e Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-Patient<strong>in</strong>nen. Sie bedürfen<br />

e<strong>in</strong>er spezifischen Behandlung, die sowohl <strong>der</strong> BPS als auch<br />

<strong>der</strong> PTBS gerecht wird.<br />

Methode: Das <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen angewandte Vorgehen e<strong>in</strong>er stationären<br />

Psychotherapie für Patient<strong>in</strong>nen mit BPS/PTBS auf e<strong>in</strong>er Spezialstation<br />

verb<strong>in</strong>det Stabilisierung durch PITT und DBT mit Traumaexposition<br />

durch EMDR. E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es kl<strong>in</strong>isches Problem<br />

s<strong>in</strong>d die Spontanregressionen <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> K<strong>in</strong>d-States.<br />

Hier auf wird bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> therapeutischen Beziehung<br />

und des Stationsmilieus beson<strong>der</strong>s geachtet.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Das Vorgehen ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Wirksamkeit<br />

durch e<strong>in</strong>e naturalistische Studie belegt: Sachsse U, Vogel C, Leichsenr<strong>in</strong>g<br />

F (2006) Results of psychodynamically oriented traumafocused<br />

<strong>in</strong>patient treatment for women with complex posttraumatic<br />

stress disor<strong>der</strong> (PTSD) and bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e personality disor<strong>der</strong><br />

(BPD) (Bullet<strong>in</strong> of the Menn<strong>in</strong>ger Cl<strong>in</strong>ic, 70[2], 125-144). Alle relevanten<br />

Parameter (GSI, FDS, BDI, BPI, GAF, GSI)bessern sich<br />

mit mittleren bis guten Effektstärken und bleiben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Besserung<br />

auch nach e<strong>in</strong>em Jahr noch stabil. Die Patient<strong>in</strong>nen brauchen überwiegend<br />

auch nach mehreren Jahren ke<strong>in</strong>e stationäre psychiatrische<br />

Therapie mehr.<br />

Mittwoch, 25. 11. 2009, 15.30 – 17.00 Uhr, Saal 9<br />

WSy-004 Weiterbildungssymposium<br />

Zwangsstörung – die Projektgruppe <strong>der</strong> <strong>DGPPN</strong>-Leitl<strong>in</strong>ie berichtet<br />

Vorsitz: A. Kordon (Lübeck), K. Stengler (Leipzig)<br />

001<br />

Basisdiagnostik, Differentialdiagnose und Subgruppen <strong>der</strong><br />

Zwangsstörung<br />

Michael Zaudig (Psychosomatische Kl<strong>in</strong>ik, W<strong>in</strong>dach)<br />

002<br />

Behandlung therapieresistenter Zwangspatienten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er spezialisierten<br />

Ambulanz<br />

Katar<strong>in</strong>a Stengler (Universität Leipzig, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Trotz mo<strong>der</strong>ner und weitgehend evidenzbasierter<br />

pharmako- und psychotherapeutischer Strategien profitieren bis zu<br />

40 % aller behandelten Zwangserkrankten langfristig nicht von den<br />

therapeutischen Interventionen und gelten als „therapieresistent“<br />

o<strong>der</strong> „therapierefraktär“. Abgesehen von <strong>der</strong> Une<strong>in</strong>heitlichkeit <strong>der</strong><br />

verwendeten Term<strong>in</strong>i zur „Therapieresistenz“ ist auch wenig bekannt<br />

über den E<strong>in</strong>fluss von spezifischen Sett<strong>in</strong>gaspekten. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus werden erst seit jüngerer Zeit outcome-Kriterien wie etwa<br />

die subjektive Lebensqualität regelmäßig <strong>in</strong> Studien e<strong>in</strong>bezogen<br />

und können damit zur Beschreibung von Verlauf und Prognose <strong>der</strong><br />

Erkrankung herangezogen werden. Im vorliegenden Beitrag wird<br />

e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong> speziell auf die Bedürfnisse von Patienten mit chronisch,<br />

meist therapierefraktär verlaufenden Zwangserkrankungen<br />

und <strong>der</strong>en Angehörige zugeschnittenes ambulantes Behandlungsprogramm<br />

vorgestellt. Dabei werden Ergebnisse e<strong>in</strong>er Untersuchung<br />

zur subjektiven Lebensqualität dieser Patientenklientel diskutiert.<br />

Methode: Im Rahmen <strong>der</strong> Psychiatrischen Institutsambulanz <strong>der</strong><br />

Universität Leipzig konnte e<strong>in</strong> Stufenmodell zur Behandlung von<br />

Patienten mit chronifizierten und als „therapieresistent“ geltenden<br />

Zwangserkrankungen mit diagnosespezifischen und -übergreifenden<br />

Therapieelementen etabliert werden. Die subjektive Lebensqualität<br />

dieser Patientenklientel wurde mithilfe des WHOQOL-<br />

BREF erhoben und mit <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>bevölkerung und mit<br />

Patienten mit an<strong>der</strong>en schweren psychischen <strong>Erkrankungen</strong> verglichen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Verglichen mit <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>bevölkerung<br />

und mit Patienten mit schizophrenen <strong>Erkrankungen</strong> haben<br />

Patienten mit Zwangserkrankungen e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Lebensqualität.<br />

Das vorgestellte ambulante Behandlungsmodell ist für Patienten<br />

mit schweren Zwangserkrankungen aufgrund spezifischer Sett<strong>in</strong>gaspekte<br />

e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle und erfolgversprechende Alternative zu bestehenden<br />

Therapieangeboten. Schlussfolgerung: Interventionen,<br />

die das psychosoziale Funktionsniveau erhöhen, sollten <strong>in</strong> die Behandlung<br />

von Zwangserkrankten verstärkt <strong>in</strong>tegriert werden. Kontrollierte<br />

Studien zur Untersuchung des E<strong>in</strong>flusses psychosozialer<br />

Interventionen auf die subjektive Lebensqualität von Patienten mit<br />

schweren Zwangserkrankungen s<strong>in</strong>d dr<strong>in</strong>gend erfor<strong>der</strong>lich.<br />

003<br />

Evidenzbasierte Therapie und neue Entwicklungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psycho-,<br />

Pharmako- und Somatotherapie <strong>der</strong> Zwangsstörung<br />

Andreas Kordon (Unikl<strong>in</strong>ik Schleswig-Holste<strong>in</strong>, Psychiatrie und Psychotherapie,<br />

Lübeck)<br />

C. Muche-Burowski, W. Lotz-Rambaldi, B. Zurowski, K. Wahl, F.<br />

Hohagen<br />

E<strong>in</strong> Gruppe anerkannter Experten zum Thema „Zwangsstörungen“<br />

aus den verschiedensten Fachverbänden und Berufsgruppen erar-<br />

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