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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 8 G Störungen mit enger Beziehung zum K<strong>in</strong>des- und Jugendalter, F7-9 // Disor<strong>der</strong>s closely related to childhood and adolescence F7-9<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Berufsberatung sowie von allgeme<strong>in</strong>en Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs-<br />

und Beratungsmaßnahmen für Menschen mit ADHS. Daher<br />

formt diese Studie e<strong>in</strong>e wichtige Basis, von <strong>der</strong> weitere Untersuchungen<br />

<strong>in</strong> dem Feld <strong>der</strong> beruflichen Entwicklung bei ADHS im<br />

Erwachsenenalter ausgehen werden.<br />

007<br />

Was erwarten Erwachsene mit ADHS von e<strong>in</strong>er Therapie? Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> qualitativen Phase e<strong>in</strong>er Patientenpräferenzen-Studie<br />

Axel Mühlbacher (Hochschule Neubrandenburg, IGM Institut Gesundheitsökonomie)<br />

J. Kasper, L. Slawik, M. Gerwe, M. Nübl<strong>in</strong>g<br />

E<strong>in</strong>leitung: ADHS im Erwachsenenalter wird mit teilweise erheblicher<br />

Morbidität und Lebensqualitätse<strong>in</strong>bußen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht.<br />

Geht man davon aus, dass <strong>der</strong> Therapieerfolg e<strong>in</strong>es Behandlungsangebots<br />

vom erfahrbaren Nutzen für den ADHS-Patienten<br />

abhängt, müssen die für die Betroffenen wichtigen Behandlungsaspekte<br />

bekannt se<strong>in</strong>. Im Rahmen e<strong>in</strong>er Präferenzstudie wurden verschiedene<br />

qualitative Methoden angewandt, um die Präferenzen<br />

von ADHS Patienten zu ermitteln.<br />

Methode: Nach Hypothesengenierung durch e<strong>in</strong>e Literaturrecherche<br />

wurden die aus Betroffenensicht relevanten Eigenschaften von<br />

ADHS-Therapien <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zweistufigen Verfahren erhoben: mit<br />

E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>terviews wurde <strong>der</strong> erlebte Behandlungsbedarf sowie die<br />

aus Patientensicht zentralen Behandlungsaspekte analysiert. Auf dieser<br />

Grundlage wurde e<strong>in</strong> Leitfaden für Fokusgruppen entwickelt.<br />

Fünf Fokusgruppen dienten <strong>der</strong> Validierung von Vollständigkeit<br />

und Relevanz <strong>der</strong> identifizierten Aspekte. Die Rekrutierung <strong>der</strong> Betroffenen<br />

erfolgte über Fachärzte (E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>terviews) bzw. über die<br />

ADHS-Selbsthilfeorganisationen (Fokusgruppen).<br />

Diskussion / Ergebnisse: 14 E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>terviews (Durchschnittsalter<br />

33 Jahre, 64 % Männer) und fünf Fokusgruppen mit 4 bis 12 Erwachsenen<br />

mit ADHS (n=35, Durchschnittsalter 41 Jahre, 51 %<br />

Männer) wurden im Herbst 2008 <strong>in</strong> Deutschland durchgeführt.<br />

Erlebter Behandlungsbedarf und geäußerte Therapieziele unterschieden<br />

sich je nachdem wann die Diagnose gestellt wurde (K<strong>in</strong>dheit<br />

vs. Erwachsenenalter). Die Ergebnisse resultierten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

standardisierten Fragebogen für den anschließenden quantitativen<br />

Studienteil: Es wurden 23 relevante Behandlungsaspekte identifiziert,<br />

die neben <strong>der</strong> L<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> störungsbed<strong>in</strong>gten Symptome<br />

und ihrer sozialen, emotionalen und körperlichen Konsequenzen<br />

auch die Rahmenbed<strong>in</strong>gen (z. B. Anerkennung <strong>der</strong> ADHS, Unterstützung<br />

durch den Arzt, Informationsbedarf) umfassen. Diese<br />

konnten zu sechs Dimensionen aggregiert werden: Notwendigkeit<br />

e<strong>in</strong>er Pharmakotherapie, E<strong>in</strong>fluss auf positive ADHS-spezifische<br />

Eigenschaften (z. B. Kreativität), kurzfristiger Effekt auf AHDS-<br />

Kernsymptome, langfristige Verhaltensän<strong>der</strong>ung, seelische (Stimmungsschwankungen)<br />

sowie soziale Lage (Freundschaften, Beruf).<br />

Schlussfolgerung: Durch E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>terviews und Fokusgruppen-Gespräche<br />

konnten die Aspekte und Dimensionen ermittelt werden,<br />

die <strong>in</strong> <strong>der</strong> ADHS-Therapie aus Sicht <strong>der</strong> Betroffenen entscheidend<br />

s<strong>in</strong>d (Inhaltsvalidität). Im zweiten Studienteil werden Methoden<br />

verwendet, um die (relative) Wichtigkeit dieser Behandlungsaspekte<br />

zu analysieren.<br />

008<br />

Worauf kommt es an? Patientenpräferenzen und ADHS-Therapie<br />

im Erwachsenenalter – e<strong>in</strong> Discrete Choice Experiment<br />

Axel Mühlbacher (Hochschule Neubrandenburg, IGM Institut Gesundheitsökonomie)<br />

J. Kasper, L. Slawik, M. Gerwe, M. Nübl<strong>in</strong>g<br />

E<strong>in</strong>leitung: Im Kontext <strong>der</strong> partizipativen Entscheidungsf<strong>in</strong>dung<br />

ist <strong>der</strong> Nutzen aus Patientensicht als e<strong>in</strong> Qualititätskriterium für die<br />

Bewertung von Behandlungsalternativen zu berücksichtigen. Dies<br />

setzt voraus, dass die wesentlichen Therapieaspekte aus Patienten-<br />

sicht bekannt und auch <strong>der</strong>en Relevanz (Patientenpräferenzen) bewertet<br />

werden können. Die Durchführung von Discrete-Choice-<br />

Experiment (DCE) ermöglicht es, die Präferenzstruktur von<br />

erwachsenen Patienten mit ADHS h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Therapie zu<br />

analysieren.<br />

Methode: Ergebnisse <strong>der</strong> qualitativen Vorstudie (Literaturrecherche,<br />

E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>terviews, Fokusgruppen) resultierten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em standardisierten<br />

Fragebogen (Papier- und onl<strong>in</strong>e-Version) zur direkten<br />

(23 Behandlungsaspekte, Fünf-Punkte Likert-Skala) und <strong>in</strong>direkten<br />

Messung (DCE) <strong>der</strong> identifizierten zentralen Behandlungsaspekte.<br />

Das DCE besteht aus acht Paaren fiktiver Therapien, beschrieben<br />

durch sechs Dimensionen <strong>in</strong> dichotomer Ausprägung.<br />

Präferenzen werden durch bi- und multivariate statische Verfahren<br />

ermittelt. Es wird geprüft, ob für verschiedene Patientengruppen<br />

(z.B. Männer-Frauen, Ältere-Jüngere) unterschiedliche Präferenzmodelle<br />

gelten. Die Rekrutierung <strong>der</strong> Patienten erfolgte über die<br />

ADHS-Selbsthilfeorganisationen bzw. Fachärzte und weitere Multiplikatoren.<br />

Diskussion / Ergebnisse: 329 Patienten (18 – 65 Jahre, 63 % Frauen)<br />

füllen den Fragebogen aus (89 % onl<strong>in</strong>e). In <strong>der</strong> direkten Messung<br />

werden „Langfristige positive Effekte (z. B. längerfristige Verhaltensän<strong>der</strong>ungen)“,<br />

„Verbesserte Konzentrationsfähigkeit / Aufmerksamkeit“,<br />

„Ermöglicht „normalen“ Tagesablauf “ sowie „Verbessert emotionale<br />

/ seelische Verfassung“ als die wichtigsten Eigenschaften<br />

bewertet (Mittelwert um 90). Die höchste relative Wichtigkeit (jeweils<br />

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