16.12.2012 Aufrufe

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Topic 2 G <strong>Psychische</strong> Störungen durch psychotrope Substanzen, F1 // Mental disor<strong>der</strong>s due to psychoactive substance use, F1<br />

stationären mediz<strong>in</strong>ischen Sett<strong>in</strong>g angeschrieben. Zu 7 Jugendstrafanstalten<br />

wurde persönlich Kontakt aufgenommen. Mit allen<br />

E<strong>in</strong>richtungen, die ihr Interesse bekundeten, wurde e<strong>in</strong> persönlicher<br />

Term<strong>in</strong> vere<strong>in</strong>bart, um die Möglichkeiten <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

genauer zu erläutern und e<strong>in</strong>e Kooperation zu etablieren. Die<br />

Rückmeldungen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung bezüglich <strong>der</strong> Implementierung<br />

wurden auf qualitativer Ebene gesammelt und werden auf dem<br />

Poster vorgestellt.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Der Justizvollzug und die ambulante mediz<strong>in</strong>ische<br />

Versorgung zeigten das höchste Interesse und die höchste<br />

Rücklaufquote <strong>in</strong> Bezug auf das Zustandekommen e<strong>in</strong>es Kooperationsvertrages.<br />

Die hohe Resonanz im Justizvollzug ist zum e<strong>in</strong>en<br />

damit erklärbar, dass es für diesen Bereich kaum strukturierte Angebote<br />

gibt, <strong>der</strong> Bedarf jedoch da ist. Zum an<strong>der</strong>en ermöglichen die<br />

Gegebenheiten des Vollzugs, nämlich die regelmäßige Anwesenheit<br />

<strong>der</strong> Teilnehmer, e<strong>in</strong>e optimale Durchführung des Gruppentra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs.<br />

Die eher ger<strong>in</strong>ge Rücklaufquote (5 %) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend- und<br />

Suchthilfe sowie im stationären mediz<strong>in</strong>ischen Sett<strong>in</strong>g ist auf e<strong>in</strong>e<br />

Vielzahl an alternativen Angeboten <strong>in</strong> Bezug auf strukturierte, störungsspezifische<br />

Manuale <strong>in</strong> diesem Bereich zurückzuführen. Des<br />

Weiteren ist e<strong>in</strong>e Implementierung im stationären Bereich aufgrund<br />

<strong>der</strong> hohen Fluktuation <strong>der</strong> Patienten und des bereits stark<br />

strukturierten Behandlungssett<strong>in</strong>gs mit beson<strong>der</strong>en Schwierigkeiten<br />

verbunden.<br />

008<br />

PFIFF – Projekt für Intervention und Früherkennung alkoholbezogener<br />

Störungen <strong>in</strong> Freiburg – e<strong>in</strong>e Prä-Post Studie zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Vernetzung von Hausarztpraxis und Suchtberatung<br />

Jeanette Röhrig (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Freiburg, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />

S. Flaig, S. Wahl, D. Ruf, K. Frick, M. Berner<br />

E<strong>in</strong>leitung: In <strong>der</strong> Vergangenheit wurde vor allem die „Versäulung“<br />

unterschiedlicher Sektoren des Suchthilfesystems als wesentliches<br />

H<strong>in</strong><strong>der</strong>nis für e<strong>in</strong>e effektivere und frühzeitige Sekundärprävention<br />

alkoholbezogener Störungen benannt. Das vorliegende Projekt des<br />

AK Suchthilfe Freiburg untersucht im Rahmen e<strong>in</strong>er Prä-Post-<br />

Messung prospektiv die Effekte e<strong>in</strong>es Angebots zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Schnittstelle Hausarztpraxis – Suchtberatung.<br />

Methode: Die vier aktiven Freiburger Suchtberatungsstellen zeichneten<br />

von November 2007 bis April 2008 die Zugangswege ihrer<br />

Erstgesprächsklienten und <strong>der</strong>en Patientencharakteristika auf<br />

(Basel<strong>in</strong>ephase, B). Im April 2008 wurden alle Hausärzte <strong>in</strong> Freiburg<br />

(n=231) e<strong>in</strong>geladen, sich an dem Projekt zu beteiligen. Dieses<br />

umfasste Zugang zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternetbasierten Leitl<strong>in</strong>ie, rasche direkte<br />

Term<strong>in</strong>vergabe für an die Suchtberatungsstellen überwiesenen Patienten<br />

und strukturierte Rückmeldung <strong>der</strong> Beratungsstellen an die<br />

Hausärzte. Die Teilnahmequote betrug n=23 (10,0 %). Anschließend<br />

wurden wie<strong>der</strong>um über 6 Monate (Mai bis Oktober 2008) die<br />

Erstgespräche <strong>der</strong> Suchtberatungsstellen dokumentiert (Interventionsphase,<br />

I) und die Projektärzte regelmäßig kontaktiert und zur<br />

Überweisung von Patienten motiviert.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Anzahl <strong>der</strong> Erstgespräche betrug 186<br />

(B) bzw. 156 (I). Der Anteil <strong>der</strong> überwiesenen Patienten war dabei<br />

<strong>in</strong>sgesamt 17,3 % (B:10,8 %, n=20, I:25,0 %, n=39, OR 2,8, p=0,001).<br />

Der Anteil <strong>der</strong> durch Projektärzte überwiesenen Patienten stieg dabei<br />

von 10 % (B) auf 33,3 % (I). Von den Projektärzten überwiesen<br />

15 ke<strong>in</strong>en Patienten. Der Anteil <strong>der</strong> Erstkontakte zum Hilfesystem<br />

stieg von 36 % (B) auf 44 % (I). Bei den von Projektärzten überwiesenen<br />

Patienten hatten 9 von 13 (69,2 %) e<strong>in</strong>en Erstkontakt zum<br />

Hilfesystem. In beiden Phasen handelte es sich <strong>in</strong> rund 85 % <strong>der</strong><br />

Fälle um abhängige Patienten. Die Teilnahmequote <strong>der</strong> Ärzte war<br />

sehr ger<strong>in</strong>g. Auch von den Projektärzten war nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>erer Teil<br />

aktiv. Der Anteil überwiesener Patienten stieg <strong>in</strong> <strong>der</strong> Interventionsphase<br />

deutlich. E<strong>in</strong>e höhere Überweisungsrate von missbräuchlich<br />

o<strong>der</strong> riskant konsumierenden Patienten konnte nicht erreicht werden.<br />

Insgesamt konnte durch vergleichsweise wenig Aufwand e<strong>in</strong>e<br />

verbesserte Vernetzung erzielt werden, wobei unspezifische Effekte<br />

nicht auszuschließen s<strong>in</strong>d.<br />

009<br />

Grenzüberschreitendes Netzwerk <strong>in</strong> <strong>der</strong> Suchtvorbeugung für die<br />

Euroregion Pomerania – Projektphase III 2009-2012<br />

Jens Langosch (Ev. Krankenhaus Bethanien, Chefarzt, Greifswald)<br />

V. Hausch, J. Niemann, C. Junge<br />

E<strong>in</strong>leitung: Vor dem H<strong>in</strong>tergrund zunehmen<strong>der</strong> sozialer Probleme<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>der</strong> Grenzgebiete, konkret <strong>in</strong> den Regionen<br />

Greifswald, Szczec<strong>in</strong> und Kolobrzeg haben sich mehrere Projektpartner<br />

entschlossen, im Bereich <strong>der</strong> primären Suchtvorbeugung<br />

als Gegenmaßnahme grenzüberschreitende und koord<strong>in</strong>ierte Netzwerke<br />

aufzubauen. Zielgruppe <strong>der</strong> ersten beiden Projektphasen<br />

waren Schüler <strong>der</strong> 5. – 6. Klassen sowie <strong>der</strong> 7. – 9. Klassen bei<strong>der</strong><br />

Län<strong>der</strong>. Aus den Befragungen hat sich u. a. ergeben, dass das E<strong>in</strong>stiegsalter<br />

für den Substanzkonsum <strong>in</strong>sgesamt s<strong>in</strong>kt. Entsprechende<br />

E<strong>in</strong>stellungen bilden sich schon erhebliche Zeit vor dem ersten<br />

direkten Substanzkontakt aus. Die Zielgruppe dieser Projektphase<br />

s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong><strong>der</strong> im oberen K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenalter (Vorschule) und im jüngeren<br />

Schulalter (Grundschule). Die konkrete Präventionsarbeit<br />

wird sowohl soziale Faktoren, wie auch familiäre und psychische<br />

Faktoren berücksichtigen.<br />

Methode: Parallel zur Erstellung konkreter Modul<strong>in</strong>halte des Projektes,<br />

die von verschiedenen Projektpartnern umgesetzt werden,<br />

ist das Ev. Krankenhaus Bethanien für die wissenschaftliche Begleitung<br />

zuständig. Die Evaluation erfolgt longitud<strong>in</strong>al und <strong>in</strong> Parallelgruppen<br />

mit und ohne Intervention. Geplant s<strong>in</strong>d drei Erhebungszeitpunkte<br />

(Okt. 2009, Okt. 2010, Okt. 2011). Die Befragungen<br />

richten sich bei den K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenk<strong>in</strong><strong>der</strong>n an die Erzieher und die<br />

Eltern, im Grundschulbereich werden neben den Lehrern und<br />

Eltern ebenfalls die Schüler befragt.<br />

Diskussion / Ergebnisse: In <strong>der</strong> vorherigen Projektphase zeigte<br />

sich nach Auswertung <strong>der</strong> Daten, dass bereits e<strong>in</strong> Großteil <strong>der</strong><br />

14-jährigen Kontakt zu Nikot<strong>in</strong> und Alkohol hatte. Positive Alkoholwirksamkeitserwartungen<br />

wurden deutlich überbewertet, negative<br />

Wirksamkeitserwartungen verharmlost. Zudem zeigte je<strong>der</strong><br />

zehnte Jugendliche e<strong>in</strong> riskantes Alkoholkonsummuster, so dass<br />

langfristig e<strong>in</strong>e deutliche Suchtgefährdung besteht. Um diese Entwicklung<br />

zu bremsen, sollen bei den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n über strukturierte<br />

Module protektive Faktoren wie z. B. Frustrationstoleranz und Empathiefähigkeit<br />

gestärkt werden. Zudem soll die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> die Schule und e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Freizeitgestaltung geför<strong>der</strong>t<br />

werden. Gleichzeitig sollen die Eltern <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umsetzung erarbeiteter<br />

Kompetenzen geschult werden. Die Projekt<strong>in</strong>halte werden unter<br />

wissenschaftlicher Begleitung sowohl <strong>in</strong> Deutschland als auch<br />

<strong>in</strong> Polen umgesetzt.<br />

010<br />

Trends <strong>in</strong> the utilisation of the Cyprus addiction services<br />

Agorastos Agorastos (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Hamburg, Psychiatrie und<br />

Psychotherapie)<br />

H. Zurhold, U. Verthe<strong>in</strong>, P. Degkwitz, C. Haasen<br />

Introduction: Dur<strong>in</strong>g the last 20 years there is a clear tendency towards<br />

community-<strong>in</strong>tegrated care <strong>in</strong> Cyprus. The <strong>in</strong>creased availability<br />

of differentiated drug treatment services resulted <strong>in</strong> a grow<strong>in</strong>g<br />

number of drug users enter<strong>in</strong>g treatment.<br />

Method: This evaluation is part of a tw<strong>in</strong>n<strong>in</strong>g project between<br />

Cyprus and Germany, aimed at evaluat<strong>in</strong>g the governmental drug<br />

services <strong>in</strong> Cyprus and promot<strong>in</strong>g the improvement and <strong>in</strong>troduction<br />

of new drug treatment services, <strong>in</strong> or<strong>der</strong> to assist the new<br />

Member State <strong>in</strong> the implementation and harmonisation with the<br />

European Community‘s legislation.<br />

65

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!