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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 14 G Psychotherapie // Psychotherapy<br />

005<br />

Psychisch erkrankte Mütter mit Babys: E<strong>in</strong>e Studie zum Zusammenhang<br />

zwischen mütterlicher Fürsorge und frühk<strong>in</strong>dlicher B<strong>in</strong>dungsqualität<br />

Brigitte Ramsauer (Unikl<strong>in</strong>ik Hamburg-Eppendorf, Center of Psychosocial<br />

Medic<strong>in</strong>)<br />

J. Quitmann, G. Romer<br />

E<strong>in</strong>leitung: Mütterliche Fürsorge <strong>in</strong> Form von Verhaltenssensitivität<br />

und reflexivem E<strong>in</strong>fühlungsvermögen för<strong>der</strong>t die Entwicklung<br />

k<strong>in</strong>dlicher B<strong>in</strong>dungssicherheit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mutter-K<strong>in</strong>d-Beziehung. E<strong>in</strong>e<br />

postpartale psychische Erkrankung kann zu e<strong>in</strong>er Desorganisation<br />

<strong>der</strong> mütterlichen Fürsorge führen o<strong>der</strong> generell ihre Entwicklung<br />

bee<strong>in</strong>trächtigen. Diese Studie untersucht, wie Indikatoren mütterlicher<br />

Fürsorge von psychisch erkrankten Müttern vor dem ersten<br />

Lebensjahr die B<strong>in</strong>dungsqualität des K<strong>in</strong>des zur Mutter im<br />

13. Lebensmonat vorhersagen.<br />

Methode: Als Indikatoren mütterlicher Fürsorge werden die Sensitivität<br />

beim Wickeln und beim freien Spiel mittels <strong>der</strong> Sensitivitätsskala<br />

(A<strong>in</strong>sworth, 1974) und das reflexive E<strong>in</strong>fühlungsvermögen<br />

mittels des Insightfulness Assessment (IA, Oppenheim & Koren-<br />

Karie, 2002) erfasst. Die k<strong>in</strong>dliche B<strong>in</strong>dungsqualität im 13. Lebensmonat<br />

wird mit <strong>der</strong> Fremden Situation (FS; A<strong>in</strong>sworth, 1969) erhoben.<br />

Als Kontrollgruppe dient e<strong>in</strong>e nach Alter und Geschlecht des<br />

Säugl<strong>in</strong>gs parallelisierte Stichprobe kl<strong>in</strong>isch unauffälliger Mütter<br />

mit Babys.<br />

Diskussion / Ergebnisse: E<strong>in</strong> Mangel an Sensitivität korreliert mit<br />

e<strong>in</strong>em Mangel an reflexivem E<strong>in</strong>fühlungsvermögen. In <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen<br />

Stichprobe ist <strong>der</strong> Anteil nicht-e<strong>in</strong>gefühlter Mütter versus<br />

positiv e<strong>in</strong>gefühlte Mütter deutlich erhöht verglichen mit <strong>der</strong> Kontrollgruppe.<br />

Die prädiktive Validität <strong>der</strong> mütterlichen Sensitivität<br />

und / o<strong>der</strong> des reflexiven E<strong>in</strong>fühlungsvermögens zur Vorhersage<br />

<strong>der</strong> k<strong>in</strong>dlichen B<strong>in</strong>dungsqualität wird überprüft. Die Ergebnisse<br />

werden im H<strong>in</strong>blick auf ihre Bedeutung für die Mutter-K<strong>in</strong>d-<br />

Therapie (verhaltensorientiert versus e<strong>in</strong>sichtsorientiert) diskutiert.<br />

006<br />

Psychiatrie und Religion – Dialog und Aufklärung<br />

Norbert Mönter (Praxis, Berl<strong>in</strong>)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Der Berl<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong> für Psychiatrie und seelische Gesundheit<br />

befasst sich seit mehreren Jahren mit den Berührungspunkten<br />

von Psychiatrie und Religion. 2007 führte er e<strong>in</strong>e Fachtagung<br />

zum Thema „Religion und Psychosen – S<strong>in</strong>nsuche und<br />

S<strong>in</strong>nstiftung im psychiatrischen Alltag“ durch und im Vorjahr e<strong>in</strong>e<br />

öffentliche Veranstaltung zu dieser Thematik <strong>in</strong> <strong>der</strong> Urania-Berl<strong>in</strong><br />

mit über 300 Teilnehmern. Unter dem Titel „Seelische Erkrankung,<br />

Religion und S<strong>in</strong>ndeutung“ liegt im Psychiatrieverlag auch e<strong>in</strong> erweiterter<br />

Tagungsband hierzu vor. Auf diesem H<strong>in</strong>tergrund war <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong> von mehreren Seiten, von Psychiatern und vor allem auch<br />

von Krankenhaus-Seelsorgern psychiatrischer Kl<strong>in</strong>iken <strong>der</strong> Wunsch<br />

nach e<strong>in</strong>em strukturierten Dialog zwischen „Psychiatrie“ und „Religion“<br />

artikuliert worden, an dem neben Psychiatrie-Professionellen<br />

und Vertretern <strong>der</strong> Religionsgeme<strong>in</strong>schaften und Kirchen auch<br />

Betroffene und <strong>der</strong>en Angehörige sowie Religionswissenschaftler<br />

teilnehmen.<br />

Methode: Zwei Kernfragen stehen im Mittelpunkt dieses Dialoges:<br />

1. Wie kann „die Psychiatrie“, d.h. konkret wie können die versorgende<br />

psychiatrische Kl<strong>in</strong>ik, <strong>der</strong> ambulant tätige Psychiater, <strong>der</strong><br />

Psychotherapeut , <strong>der</strong> Sozialarbeiter, <strong>der</strong> Pfleger dem spirituellen<br />

Bedürfnis des Psychiatrie-Patienten besser gerecht werden und wie<br />

kann „die Psychiatrie“ den religiösen Glauben und die <strong>in</strong>dividuelle<br />

S<strong>in</strong>ngebung stärker als Bewältigungs-Ressource <strong>in</strong> den Gesundungsprozeß<br />

positiv e<strong>in</strong>beziehen? 2. Wie kann für Mitglie<strong>der</strong> von<br />

Glaubensgeme<strong>in</strong>schaften und Kirchengeme<strong>in</strong>den, wenn sie psychisch<br />

<strong>in</strong> Not geraten o<strong>der</strong> psychisch erkrankt s<strong>in</strong>d, die wissenschaftlich<br />

begründete psychiatrisch-psychotherapeutische Versor-<br />

gung verbessert werden? Diese Frage stellt sich <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er<br />

Weise, wenn psychisch Erkrankte sich esoterischen Geme<strong>in</strong>schaften<br />

bzw. Sekten angeschlossen haben.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Berichtet wird von Themen und Planungen<br />

<strong>der</strong> ersten Treffen und speziell <strong>der</strong> Implementierung e<strong>in</strong>es regelmäßigen<br />

Colloquiums zu religionsrelevanten Aspekten psychiatrischer<br />

<strong>Erkrankungen</strong>. Dies Colloquium wird <strong>in</strong> Kooperation mit<br />

dem religionswissenschaftlichen Institut <strong>der</strong> FU Berl<strong>in</strong> und <strong>der</strong><br />

Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Charite CM durchgeführt.<br />

Donnerstag, 26. 11. 2009, 13.30 – 15.00 Uhr, Halle 11.1<br />

P-041 Posterpräsentation / Poster Presentation<br />

Psychotherapie 1<br />

Vorsitz: NN<br />

001<br />

Systemische Therapie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>psychiatrie<br />

Bernd Abendsche<strong>in</strong> (Psych. Zentrum Nordbaden, Allgeme<strong>in</strong>psychiatrie<br />

II, Wiesloch)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Systemische Therapie hat ihre Wirksamkeit soeben<br />

mittels <strong>der</strong> Anerkennung durch den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie<br />

unter Beweis gestellt. Sie stellt auch für die therapeutische<br />

Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>psychiatrie effektive Methoden zur<br />

Verfügung, vor allem ist ihr ressourcen- und lösungsorientierter<br />

Ansatz auch für kurzzeittherapeutische Sett<strong>in</strong>gs hilfreich.<br />

Methode: Nach e<strong>in</strong>em kurzen geschichtlicher Exkurs zur Beziehung<br />

von Systemische Therapie und Psychiatrie wird über die mögliche<br />

Rollenvielfalt als Behandler („Experte“, „Kontrolleur“ o<strong>der</strong><br />

„Psychotherapeut“) und verschiedene Auftragskonstellation <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> Psychiatrie (von „Zwangspatienten“ über „Besucher“ bis<br />

zu „Therapiekunden“) reflektiert. Es werden verschiedene systemische<br />

Interventionsmöglichkeiten wie das Verhandeln über Medikamente,<br />

Zwangsmaßnahmen, Diagnosen und Entlasszeitpunkt<br />

vorgestellt. Ausführlich wird über die Methode des Reflect<strong>in</strong>g<br />

Teams und ihr möglicher E<strong>in</strong>satz referiert. Störungsspezifische systemische<br />

Zugänge z. B. bei <strong>der</strong> Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-Persönlichkeitsstörung<br />

und affektiven Störungen werden gleichfalls vorgestellt.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Für den psychiatrischen Alltag können<br />

systemische Behandlungsansätze e<strong>in</strong>e wertvolle Erweiterung zu an<strong>der</strong>en<br />

Psychotherapieansätzen se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e systemisch orientierte<br />

„Gesprächskultur“ kann das „Alltagsgeschäft“ psychiatrischer Versorgung<br />

erleichtern und die Fähigkeit zur Selbstverantwortlichkeit<br />

bei den Patienten verbessern.<br />

002<br />

Systemische Psychiatrie: Nachhaltige Implementierung Systemischer<br />

Therapie im stationären Kontext und <strong>der</strong>en Effekte auf Mitarbeiter-Burnout<br />

(SYMPA-Projekt)<br />

Markus Haun (Universitätskl<strong>in</strong>ik Heidelberg, Insitut für Med. Psychologie)<br />

H. Maurer, M. Ochs, J. Schweitzer<br />

E<strong>in</strong>leitung: In den letzten Jahren wurde erstmals im deutschsprachigen<br />

Raum versucht, Systemische Therapie als standardisiertes<br />

Behandlungsverfahren <strong>in</strong> die stationäre Allgeme<strong>in</strong>psychiatrie zu<br />

<strong>in</strong>tegrieren. In drei Versorgungskl<strong>in</strong>iken wurden dazu im Rahmen<br />

des SYMPA-Projektes von 2003 bis 2005 Stationsmitarbeiter aller<br />

Berufsgruppen weitergebildet. Die Etablierung wurde während<br />

und nach <strong>der</strong> Implementierungsphase auf den Projektstationen<br />

evaluiert. Im Folgenden werden die Ergebnisse <strong>der</strong> Nachhaltigkeit-<br />

351

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