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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 12 G Bildgebung, Neurophysiologie, Neuropsychologie // Bra<strong>in</strong> Imag<strong>in</strong>g, neurophysiology, neuropsychology<br />

Topic: 12 Bildgebung, Neurophysiologie, Neuropsychologie<br />

Freitag, 27. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Saal Stockholm 3<br />

HS-009 Hauptsymposium<br />

Die Bedeutung des Lernens bei psychiatrischen <strong>Erkrankungen</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Lebensspanne</strong><br />

Vorsitz: A. He<strong>in</strong>z (Berl<strong>in</strong>), H. Heekeren (Berl<strong>in</strong>)<br />

001<br />

Neurobiologische Grundlagen von Lernen und Entscheidungsprozessen<br />

Hauke Heekeren (Freie Universität Berl<strong>in</strong>)<br />

002<br />

Belohnungsabhängiges Lernen bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

Christian Büchel (UKE, NeuroImage Nord, Hamburg)<br />

003<br />

Störungen des belohnungsabhängigen Lernens bei Suchterkrankungen<br />

und Schizophrenie<br />

Andreas He<strong>in</strong>z (Charité Campus Mitte, Psychiatrie und Psychotherapie,<br />

Berl<strong>in</strong>)<br />

A. Beck, S. Park, M. Rapp, J. Wrase, J. Gall<strong>in</strong>at, F. Schlagenhauf<br />

Dopam<strong>in</strong>erge Funktionsstörungen wurden sowohl bei Suchterkrankungen<br />

wie bei akuten schizophrenen Psychosen beschrieben.<br />

Bei Alkoholabhängigkeit führt die langfristige, alkohol-<strong>in</strong>duzierte<br />

Dopam<strong>in</strong>freisetzung offenbar zur neuroadaptiven Down-Regulation<br />

<strong>der</strong> Dopam<strong>in</strong> D2 Rezeptoren im ventralen Striatum und damit<br />

zur Störung <strong>der</strong> Signalübertragung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kernregion des sogenannten<br />

Belohungssystems. Dementsprechend zeigten Patienten<br />

mit Alkoholabhängigkeit e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>e reduzierte Leistung beim<br />

belohnungsabhängigen Erlernen neuer Verhaltensweisen sowie e<strong>in</strong><br />

verzögertes „Verlernen“ <strong>der</strong> Reaktion auf alkohol-assoziierte Reize.<br />

Bildgebende Untersuchungen zeigten, dass die Reduktion <strong>der</strong> D2<br />

Rezeptoren im ventralen Striatum direkt mit e<strong>in</strong>er verstärkten<br />

neuronalen Aktivierung bei Präsentation alkohol-assoziierter Reize<br />

verbunden war. Die reduzierte Leistung beim Erlernen neuer<br />

Verhaltensweisen war – ebenso wie e<strong>in</strong> erhöhtes Alkoholverlangen<br />

– mit e<strong>in</strong>em gestörten Zusammenspiel zwischen dem präfrontalen<br />

Kortex und dem ventralen Striatum verbunden. Bei akut psychotischen,<br />

unmedizierten schizophrenen Patienten zeigt sich dagegen<br />

e<strong>in</strong>e akute Erhöhung <strong>der</strong> striären Dopam<strong>in</strong>konzentration sowie<br />

e<strong>in</strong>e Störung <strong>der</strong> neuronalen Aktivierung im ventralen Striatum bei<br />

Erwartung e<strong>in</strong>er Belohnung. Letztere war mit erhöhter Negativsymptomatik<br />

(z. B. Apathie und an<strong>der</strong>e Motivationsstörungen) verbunden.<br />

E<strong>in</strong>e verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te Reaktion im medialen präfrontalen<br />

Kortex bei erfolgreich versus nicht-erfolgreich abgewendeten negativen<br />

Ereignissen war dagegen mit dem Ausmaß <strong>der</strong> Wahnbildung<br />

verbunden. Wenn also erfolgreiche Interventionen gegen aversive<br />

Ereignisse neuronal nicht gut kodiert werden, sche<strong>in</strong>t dies zu e<strong>in</strong>er<br />

„negativen“ Weltsicht im S<strong>in</strong>ne des wahnhaften Erlebens beizutragen.<br />

Die Ergebnisse zeigen unterschiedliche Störungen des Lernens<br />

aus Erfolg und Misserfolg, die zum jeweiligen Krankheitsbild beitragen<br />

können.<br />

266<br />

004<br />

Belohnungsabhängies Lernen im Alter<br />

Michael Rapp (Gerontopsychiatrisches Zentrum, Charite Campus<br />

Mitte, Berl<strong>in</strong>)<br />

T. Mell, F. Schlagenhauf, A. He<strong>in</strong>z<br />

E<strong>in</strong>leitung: Relevante Handlungsfolgen bee<strong>in</strong>flussen zukünftiges<br />

Verhalten beim Menschen. Hier zeigen sich über die <strong>Lebensspanne</strong><br />

Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Salienz von Handlungsfolgen, aber auch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Bedeutung von Gew<strong>in</strong>nen und Verlusten für adaptives Verhalten.<br />

Behavioral und mittels funktioneller Magnetresonanztomographie<br />

(fMRT) konnten im Vergleich zu jungen Erwachsenen Unterschiede<br />

im Belohnungsassoziationslernen sowie unterschiedliche striatale<br />

Aktivitätsmuster bei <strong>der</strong> Verarbeitung von Belohnungsreizen<br />

im hohen Lebensalter nachgewiesen werden. Theoretische Modelle<br />

<strong>der</strong> Entwicklungspsychologie betonen jedoch Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Motivationsstruktur und im adaptiven Verhalten bereits für die<br />

Lebensmitte.<br />

Methode: Mittels fMRT untersuchten wir die Gehirnaktivität bei<br />

<strong>der</strong> Verarbeitung von Belohnungsreizen bei jungen (20 – 30 Jahre)<br />

und mittelalten (45 – 55 Jahre) gesunden Erwachsenen. Zugleich<br />

untersuchten wir die Verfügbarkeit von Dopam<strong>in</strong> im Striatum mittels<br />

18-F-DOPA Positronenemissionstomographie.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Bei Belohnung, im Vergleich zu e<strong>in</strong>er<br />

neutralen Kontrollbed<strong>in</strong>gung, zeigte sich sowohl bei jungen wie<br />

auch bei mittelalten Erwachsenen e<strong>in</strong>e striatale Aktivierung. Diese<br />

Aktivierung auf Belohnungsreize war jedoch bei den mittelalten<br />

Erwachsenen im Vergleich zu den jungen Erwachsenen reduziert.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus war die striatale Aktivität mit selbstberichteter Bedeutsamkeit<br />

<strong>der</strong> Belohnungsreize assoziiert. Unsere Befunde weisen<br />

daraufh<strong>in</strong>, dass die Verarbeitung von Belohnungsreizen bereits<br />

im mittleren Lebensalter e<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung erfährt, die mit neurophysiologischen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen e<strong>in</strong>hergeht. Dabei s<strong>in</strong>d Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> funktionellen Gehirnaktivität mit <strong>der</strong> Verfügbarkeit<br />

striatalen Dopam<strong>in</strong>s assoziiert. Insbeson<strong>der</strong>e die Salienz von Belohnungsreizen<br />

könnte so mit dem Alter abnehmen o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest<br />

auf selektive Reize verschoben se<strong>in</strong>.<br />

Mittwoch, 25. 11. 2009, 15.30 – 17.00 Uhr, Salon 17/18<br />

BS-004 Symposium<br />

Translat<strong>in</strong>g neuroimag<strong>in</strong>g research f<strong>in</strong>d<strong>in</strong>gs <strong>in</strong>to cl<strong>in</strong>ical<br />

diagnostics and therapy (In Kooperation mit <strong>der</strong> DGBP)<br />

Vorsitz: O. Gruber (Gött<strong>in</strong>gen), S. Teipel (Rostock)<br />

001<br />

Neuroimag<strong>in</strong>g <strong>in</strong> dementias: contribution to cl<strong>in</strong>ical diagnostics<br />

and therapy<br />

Stefan Teipel (Psychiatrische Kl<strong>in</strong>ik, Rostock)<br />

T. Me<strong>in</strong>dl, W. Koch, H. Hampel<br />

Introduction: Dementia <strong>in</strong> Alzheimer‘s disease (AD) is among the<br />

most frequent causes of morbidity and mortality <strong>in</strong> the el<strong>der</strong>ly.<br />

Early diagnosis helps to attenuate the consequences of cognitive decl<strong>in</strong>e<br />

on patients‘ and care-givers‘ well-be<strong>in</strong>g burden and to reduce<br />

the health-economic impact of dementia. Neuroimag<strong>in</strong>g serves a<br />

central role <strong>in</strong> cl<strong>in</strong>ical diagnosis of AD and other dementias. Neuroimag<strong>in</strong>g<br />

demonstrates early changes of bra<strong>in</strong> function and structure<br />

already <strong>in</strong> predementia stages of AD. Moreover, neuroimag<strong>in</strong>g<br />

markers can be employed as secondary endpo<strong>in</strong>ts <strong>in</strong> cl<strong>in</strong>ical prevention<br />

trials.<br />

Method: Hippocampus volume is the best established imag<strong>in</strong>g<br />

marker to date. It predicts the presence of AD 2 years before onset

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