Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 8 G Störungen mit enger Beziehung zum K<strong>in</strong>des- und Jugendalter, F7-9 // Disor<strong>der</strong>s closely related to childhood and adolescence F7-9<br />
e<strong>in</strong>e effektive Behandlungsoption ist, die auch zu e<strong>in</strong>er Beendigung<br />
e<strong>in</strong>es komorbiden Cannabiskonsums beitragen kann.<br />
006<br />
Sicherheit e<strong>in</strong>er Langzeittherapie mit OROS ® -Methylphenidat<br />
(MPH) bei Erwachsenen mit ADHS<br />
M. Hofecker (Basel, Schweiz)<br />
J. Buitelaar, E. Konofal, J. Dejonckheere, S. Wächter, J. van Oene,<br />
M. Gerwe, B. Schäuble, G. E. Trott<br />
E<strong>in</strong>leitung: Beurteilung <strong>der</strong> Langzeitsicherheit und -verträglichkeit<br />
von OROS-MPH <strong>in</strong> flexibler Dosierung (18 – 90mg / Tag) abhängig<br />
vom kl<strong>in</strong>ischen Ansprechen bei Erwachsenen mit ADHS.<br />
Methode: Prospektive, offene Studie über m<strong>in</strong>destens 52 Wochen<br />
mit Patienten (18 – 65 Jahren), die zuvor e<strong>in</strong>e 5-wöchige doppelbl<strong>in</strong>de<br />
und 7-wöchige offene Phase (LAMDA I) beendet und die<br />
Behandlung mit OROS-MPH bis zur Aufnahme <strong>in</strong> die vorliegende<br />
Studie (42603ATT3004) fortgesetzt hatten.<br />
Diskussion / Ergebnisse: 155 Patienten (54,2 % männlich, Durchschnittsalter+/-SA<br />
35,0+/-10,6 Jahre) wurden <strong>in</strong> die Studie e<strong>in</strong>geschlossen.<br />
Insgesamt beendeten 99 Patienten (63,9 %) die<br />
Studie, 36,1 % brachen vorzeitig ab. Hauptgründe dafür waren das<br />
Auftreten von unerwünschten Ereignissen (UE, n=16), Wi<strong>der</strong>ruf<br />
<strong>der</strong> E<strong>in</strong>willigungserklärung (n=15) und „Lost to Follow-up“ (n=11).<br />
Die durchschnittliche (SA) Tagesdosis betrug 52,8 (21,0)mg / Tag,<br />
die mittlere Behandlungsdauer war 437,1 (206,8) Tage. Die durchschnittliche<br />
(SA) Verän<strong>der</strong>ung des systolischen und diastolischen<br />
Blutdrucks im Stehen zu Studienbeg<strong>in</strong>n bis Studienende betrug<br />
0,9 (14,92)mmHg und 0,8 (9,98)mmHg. Die durchschnittliche Verän<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Pulsfrequenz war +1,3/m<strong>in</strong> (15,54). Hypertonus war<br />
das e<strong>in</strong>zige kardiovaskuläre UE, das bei ≥5 % <strong>der</strong> Patienten (9 Patienten,<br />
5,8 %) berichtet wurde. Bei zwölf Patienten (7,7 %) traten<br />
e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> mehrere schwerwiegende UEs auf, die von den Prüfärzten<br />
ohne Kausalzusammenhang mit OROS-MPH beurteilt wurden. Jedes<br />
SUE trat bei nur e<strong>in</strong>em Patienten auf. Häufigste UEs waren<br />
Kopfschmerzen (33 Patienten, 21,3 %), Entzündung des Nasenrachenraums<br />
(31 Patienten, 20,0 %), Rastlosigkeit (12 Patienten,<br />
7,7 %), Rückenschmerzen (11 Patienten, 7,4 %), Schlaflosigkeit<br />
(11 Patienten, 7,4 %) und Influenza (10 Patienten, 6,5 %). Fazit:<br />
OROS-MPH war gut verträglich. Das beobachtete Nebenwirkungsprofil<br />
ist mit dem an<strong>der</strong>er Studien bei erwachsenen ADHS-Patienten<br />
vergleichbar. Die durchschnittlichen Verän<strong>der</strong>ungen des Blutdrucks<br />
und <strong>der</strong> Pulsfrequenz waren im Allgeme<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>g und<br />
wahrsche<strong>in</strong>lich kl<strong>in</strong>isch nicht signifikant bei nicht weiter ansteigendem<br />
Blutdruck und Pulsfrequenz bei längerer Anwendung. Die<br />
berichteten kardiovaskulären Effekte waren konsistent mit den <strong>in</strong><br />
an<strong>der</strong>en MPH-Studien bei Erwachsenen dokumentierten Effekten.<br />
007<br />
Wirksamkeitsdaten e<strong>in</strong>er Langzeittherapie mit OROS ® Methylphenidat<br />
(MPH) bei Erwachsenen mit ADHS<br />
S. Kooij (PsyQ Psycho-Medical Programs, Programm Adult ADHD,<br />
Den Haag)<br />
C. Filipe, H. J. Nyerod, M. Casas, J. Dejonckheere, S. Wächter, J. van<br />
Oene, B. Schäuble, M. Gerwe, J. Buitelaar, L. Imhof<br />
E<strong>in</strong>leitung: Beurteilung <strong>der</strong> Wirksamkeit e<strong>in</strong>er Langzeittherapie<br />
über m<strong>in</strong>destens 52 Wochen mit OROS-MPH <strong>in</strong> flexibler Dosierung<br />
(18 – 90mg / Tag) <strong>in</strong> Abhängigkeit vom kl<strong>in</strong>ischen Ansprechen<br />
bei erwachsenen Patienten mit ADHS.<br />
Methode: Patienten im Alter von 18 – 65 Jahren, die e<strong>in</strong>e 5-wöchige<br />
doppelbl<strong>in</strong>de und 7-wöchige offene Studie mit langwirksamen<br />
MPH (OROS-MPH) (LAMDA-I-Studie) beendet hatten, wurden<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e offene Verlängerungsstudie (42603ATT3004 o<strong>der</strong> „LAMDA-<br />
Extensionsstudie“) aufgenommen. Die Wirksamkeit wurde u. a.<br />
mit Hilfe <strong>der</strong> Conners‘ Adult ADHD Rat<strong>in</strong>g Scale (CAARS und<br />
CAARS-S:S – self adm<strong>in</strong>istered version), Sheehan Disability Scale<br />
(SDS), Cl<strong>in</strong>ical Global Impression of Severity und Change (CGI-S<br />
und CGI-C) beurteilt.<br />
Diskussion / Ergebnisse: 155 Patienten (54,2 % männlich) wurden<br />
<strong>in</strong> die Studie e<strong>in</strong>geschlossen. Das Durchschnittsalter (SA) war 35,0<br />
(10,60) Jahre. 99 Patienten (63,9 %) beendeten die offene Extensions-Phase.<br />
Hauptgründe für e<strong>in</strong>en vorzeitigen Studienabbruch<br />
waren unerwünschte Ereignisse (n=16), Wi<strong>der</strong>ruf <strong>der</strong> E<strong>in</strong>willigungserklärung<br />
(n=15) und „Lost to Follow-up“ (n=11). Die durchschnittliche<br />
(SA) Tagesdosis betrug 52,8 (21,0) mg / Tag, die mittlere<br />
Behandlungsdauer 437,1 (206,8) Tage. Von Basel<strong>in</strong>e bis zum<br />
Endpunkt <strong>der</strong> Extenstions-Phase verbesserten sich <strong>der</strong> CAARS-<br />
Gesamt- und die Hyperaktivitäts / Impulsivitäts- und Unaufmerksamkeits-Subscores<br />
signifikant (jeweils p ≤ 0,01). Der CAARS-S:S-<br />
Gesamtscore zeigte bei Studienende e<strong>in</strong>e statistisch signifikante<br />
Verbesserung (p < 0,001). Bei E<strong>in</strong>schluss <strong>in</strong> die Studie beurteilten<br />
die Prüfärzte 38,7 % <strong>der</strong> Patienten als leicht krank bzw. 30,3 % als<br />
grenzwertig krank o<strong>der</strong> normal (CGI-S), verglichen mit 35,5 %<br />
bzw. 40 % zum Studienende. Zum Ende <strong>der</strong> Studie verbesserten<br />
sich 54,7 % <strong>der</strong> Patienten m<strong>in</strong>imal bis sehr stark im kl<strong>in</strong>ischen Gesamte<strong>in</strong>druck<br />
(CGI-C). Der SDS-Gesamtscore verbesserte sich<br />
ebenfalls signifikant im Vergleich zu Basel<strong>in</strong>e (p < 0,001). Fazit: In<br />
dieser offenen Extensionsstudie zeigten alle Wirksamkeitsparameter<br />
zum Studienende e<strong>in</strong>e Verbesserung im Vergleich zu Basel<strong>in</strong>e.<br />
Die Daten deuten auf e<strong>in</strong>e Abschwächung <strong>der</strong> ADHS-Symptome<br />
und e<strong>in</strong>e Auswirkung auf die Alltagsaktivitäten <strong>der</strong> Patienten h<strong>in</strong>.<br />
008<br />
Zusammenhang <strong>der</strong> Vigilanzregulation mit Therapieresponse bei<br />
Aufmerksamkeits-Defizit / Hyperaktivitätsstörung<br />
Christian San<strong>der</strong> (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Leipzig, Psychiatrie)<br />
S. Olbrich, M. Trenner, U. Hegerl<br />
E<strong>in</strong>leitung: Konsistentes Ergebnis verschiedener EEG-Studien ist,<br />
dass Patienten mit Aufmerksamkeitsdefizit / Hyperaktivitätsstörung<br />
(ADHS) im Vergleich zu Kontrollpersonen erhöhte frontale Theta-<br />
Aktivität aufweisen. E<strong>in</strong>e erhöhte Theta-Aktivität <strong>in</strong> frontalen Regionen<br />
ist charakteristisch für niedrige Vigilanzstadien und <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
pharmakologischen Therapie <strong>der</strong> ADHS stellen vigilanzstabilisierende<br />
Psychostimulantien die Methode <strong>der</strong> ersten Wahl dar. E<strong>in</strong><br />
kürzlich präsentiertes Konzept (Hegerl et al., Pharmacopsychiatry,<br />
<strong>in</strong> press) deutet dementsprechend ADHS-Symptome wie Hyperaktivität<br />
als Ausdruck e<strong>in</strong>es Autostabilisierungsmechanismus, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />
bei AHDS vorliegenden Vigilanzlabilität entgegenwirkt. Fragestellungen<br />
dieser Arbeit waren: 1. Weisen Patienten mit ADHS im<br />
Vergleich zu Kontrollen Zeichen e<strong>in</strong>er labileren Vigilanzregulation<br />
auf? 2. Prädizieren Störungen <strong>der</strong> Vigilanzregulation e<strong>in</strong>e gute<br />
Response auf Psychostimulanzien?<br />
Methode: Analysierten wurden Daten (Bra<strong>in</strong> Resource International<br />
Database (BRID)) von 49 Jungen mit ADHS (mittleres Alter<br />
11,33 Jahre) und 49 altersgematchten Kontrollen (mittleres Alter<br />
11,92 Jahre). Zur Erfassung <strong>der</strong> Vigilanzregulation wurden zweim<strong>in</strong>ütige<br />
EEG-Ableitungen (Ruhe-Bed<strong>in</strong>gung mit geschlossenen Augen<br />
<strong>in</strong> unmediziertem Zustand) <strong>in</strong> 2 Sekunden-Segmente unterteilt<br />
und mittels e<strong>in</strong>es Vigilanz-Algorithmus klassifiziert. Therapieerfolg<br />
wurde operationalisiert über Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Cont<strong>in</strong>uous<br />
Performance Test (CPT), den die Patienten <strong>in</strong> unmediziertem Zustand<br />
(Basel<strong>in</strong>e) und nach m<strong>in</strong>destens 4-wöchiger Stimulanzienbehandlung<br />
(Post) durchführten.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Hypothesengemäß befanden sich die unmedizierten<br />
ADHS-Patienten im Vergleich mit gesunden Kontrollen<br />
seltener <strong>in</strong> höheren Vigilanzstadien (z. B. A1-Stadien: ADHD=<br />
66,30 %, KG=81,01 %). Die Behandlung mit Stimulanzien resultierte<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er signifikanten Abnahme <strong>der</strong> Fehler, nicht jedoch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Reaktionszeiten im CPT. Tendenziell wiesen Patienten<br />
mit deutlicherer Vigilanzlabilität <strong>in</strong> unmediziertem Zustand<br />
schlechtere CPT-Ergebnisse auf und zeigten unter Medika-<br />
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