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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 9 G Komorbidität von psychischen und somatischen Störungen, Psychosomatik // Comorbidity of psychic and somatic disor<strong>der</strong>s, psychosomatics<br />

sache dafür, dass es depressiven Rauchern beson<strong>der</strong>s schwer fällt,<br />

erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören. Dieser Zusammenhang<br />

zwischen Depressionen, Konzentrationsfähigkeit und <strong>der</strong> kurzzeitigen<br />

kognitiven Leistungssteigerung mittels Nikot<strong>in</strong> wurde <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em 2 x 2-Untersuchungsdisign experimentell überprüft.<br />

Methode: Die Konzentrationsleistung depressiver Raucher und<br />

Nichtraucher (n=46 diagnostizierte Patienten <strong>der</strong> Akutpsychiatrie<br />

Chemnitz) sowie gesun<strong>der</strong> Raucher und Nichtraucher (n=38 Versuchspersonen<br />

aus Presseaufruf) wurde mithilfe des Aufmerksamkeitstests<br />

FAIR (Frankfurter Aufmerksamkeits-Inventar) auf ihre<br />

aktuelle Konzentrationsfähigkeit h<strong>in</strong> untersucht. Die Raucher führten<br />

diesen Test <strong>in</strong>nerhalb von vier Stunden mehrfach <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Experimentalbed<strong>in</strong>gungen (unmittelbar nach e<strong>in</strong>er Zigarette,<br />

anschließend nach 1, 2 und 3 Stunden Nikot<strong>in</strong>entzug sowie unmittelbar<br />

nach <strong>der</strong> ersten Zigarette im Anschluss an die dreistündige<br />

Rauchpause) durch. Äquivalent dazu absolvierten die Nichtraucher<br />

den Test zu den gleichen Messzeitpunkten, jedoch ohne Nikot<strong>in</strong>konsum<br />

bzw. -entzug.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Raucher mit e<strong>in</strong>er depressiven Störung<br />

zeigten tendenziell bessere Konzentrationsleistungen im Vergleich<br />

zu depressiven Nichtrauchern. Im Gegensatz dazu waren die Konzentrationsleistungen<br />

<strong>der</strong> gesunden Raucher stärker bee<strong>in</strong>trächtigt<br />

als die <strong>der</strong> gesunden Nichtraucher. Gruppenvergleiche ergaben außerdem<br />

signifikant höhere Konzentrationsfähigkeiten bei den Personen<br />

ohne depressive Störung im Vergleich zu den depressiven<br />

Patienten. Die vorläufigen Ergebnisse lassen darauf schließen, dass<br />

Raucher mit e<strong>in</strong>er depressiven Störung mehr von <strong>der</strong> konzentrationssteigernden<br />

Wirkung des Nikot<strong>in</strong>s profitieren als Raucher ohne<br />

e<strong>in</strong>e solche Erkrankung. Spezielle Tabakentwöhnungsangebote für<br />

Menschen mit e<strong>in</strong>er psychischen Erkrankung könnten diese Erkenntnisse<br />

zukünftig <strong>in</strong> Form von spezifischen Interventionsmaßnahmen<br />

(Psychoedukation, Konzentrationstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs) berücksichtigen.<br />

002<br />

Depressivität, Angst und Schlafstörungen bei Glaukom-Patienten<br />

mit und ohne Gesichtsfeldausfall.<br />

Agorastos Agorastos (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Hamburg, Psychiatrie und<br />

Psychotherapie)<br />

C. G. Huber, M. Matthaei, O. Zeitz, C. Skevas<br />

E<strong>in</strong>leitung: Das Glaukom ist e<strong>in</strong>e chronische Erkrankung mit hoher<br />

Prävalenz bei älteren Menschen, die bei steigendem Schweregrad<br />

mit e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>schränkung <strong>der</strong> Sehfähigkeit verbunden se<strong>in</strong><br />

kann. In <strong>der</strong> Literatur existieren unterschiedliche Informationen<br />

zur Prävalenz von Depression und Angst bei dieser Patientengruppe<br />

(Wilson et al. 2002, Mabuchi et al. 2008). Es wird weiterh<strong>in</strong><br />

spekuliert, dass e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schränkung <strong>der</strong> Sehfähigkeit zu e<strong>in</strong>er verän<strong>der</strong>ten<br />

zirkadianen Rhythmik mit Auswirkungen auf das Schlafverhalten<br />

führen könnte (Jean-Louis et al. 2008). Ziel <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Studie ist die Untersuchung des Auftretens von Depressivität,<br />

Angst und Schlafstörungen bei Patienten mit Glaukom <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

vom Vorliegen e<strong>in</strong>es Gesichtsfeldausfalls.<br />

Methode: E<strong>in</strong>geschlossen wurden Patienten, die an <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik für<br />

Augenheilkunde <strong>der</strong> Universitätskl<strong>in</strong>ikums Hamburg-Eppendorf<br />

aufgrund e<strong>in</strong>es fortgeschrittenen Glaukoms stationär behandelt<br />

wurden. Im Rahmen e<strong>in</strong>er ophthalmologischen Untersuchung<br />

wurde <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schränkung des Gesichtsfelds beurteilt. Mit<br />

Hilfe von Selbstrat<strong>in</strong>gfragebögen wurden Informationen zum Grad<br />

<strong>der</strong> Depressivität (BDI), zur Stait- und Trait-Ängstlichkeit (STAI)<br />

und zum Schlafverhalten erhoben. Gruppenunterschiede zwischen<br />

Patienten mit und ohne Gesichtsfeldausfall wurden mit Hilfe von<br />

x2- und t-Tests berechnet.<br />

Diskussion / Ergebnisse: 57 Patienten mit e<strong>in</strong>em Durchschnittsalter<br />

von 66,0 ± 12,1 Jahren, darunter 31 (54,4 %) Frauen, konnten<br />

bisher <strong>in</strong> die vorliegende Studie e<strong>in</strong>geschlossen werden. Bei 29<br />

(50,9 %) <strong>der</strong> Patienten lag e<strong>in</strong> Gesichtsfeldausfall vor. Die Gesamtpopulation<br />

erreichte im BDI Werte von 8,8 ± 9,1, bei 6 (10,5 %)<br />

Patienten lag e<strong>in</strong>e kl<strong>in</strong>isch relevante Depression vor. Bei Patienten<br />

mit Gesichtsfeldausfall gab es e<strong>in</strong>en statistischen Trend zu höheren<br />

Raten an Depression (17,2 % vs. 3,6 %, p=0,093). Bezüglich Ängstlichkeit<br />

lagen die Mittelwerte für die Gesamtgruppe für State-<br />

Anxiety bei 38,2 ± 9,3 und für Trait-Anxiety bei 38,0 ± 10,8, es bildeten<br />

sich ke<strong>in</strong>e signifikanten Gruppenunterschiede ab. 75,4 % bzw.<br />

89,5 % <strong>der</strong> Patienten hatten m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal pro Woche E<strong>in</strong>-<br />

bzw. Durchschlafprobleme, 21,1 % bzw. 29,8 % mehr als dreimal<br />

pro Woche. Das Vorhandense<strong>in</strong> von Gesichtsfeldausfällen war<br />

nicht mit signifikanten Unterschieden bezüglich e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>- und<br />

Durchschlafstörung verbunden.<br />

003<br />

Lept<strong>in</strong>, low social support and <strong>in</strong>creased cardiovascular mortality<br />

Sibylle Häfner (LMU Unikl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie, München)<br />

R. Emeny, T. Barbara, A. Zierer, W. König, C. Her<strong>der</strong>, E. Lacruz,<br />

R. Rupprecht, K.-H. Ladwig<br />

Introduction: Low social support is associated with higher CVD<br />

morbidity and mortality. The un<strong>der</strong>ly<strong>in</strong>g pathomechanism of this<br />

association is unclear. In this study we <strong>in</strong>vestigate the association<br />

between the pro<strong>in</strong>flammatory adipok<strong>in</strong>e lept<strong>in</strong>, which is also<br />

known to play a role <strong>in</strong> stress regulation and <strong>in</strong> CVD.<br />

Method: A cross-sectional study on 643 men and 586 women was<br />

performed. The sample was drawn from the population-based<br />

MONItor<strong>in</strong>g of trends and determ<strong>in</strong>ants <strong>in</strong> CArdiovascular disease<br />

(MONICA) / Cooperative Health Research <strong>in</strong> the Region of Augsburg<br />

(KORA) studies conducted between 1984 and 2002 <strong>in</strong> the area<br />

of Augsburg. Non fast<strong>in</strong>g venous blood samples were taken. Social<br />

network was assessed accord<strong>in</strong>g to the Social Network Index (SNI)<br />

<strong>in</strong>itially designed for the Alameda county study. Depressive symptomatology<br />

was assessed us<strong>in</strong>g a subscale from the von Zerssen affective<br />

symptom check list. For analysis four categories were built:<br />

‘good social net work‘, ‚poor social network‘, ‘socially isolated‘ and<br />

‘socially isolated and distressed‘. In a logistic regression the categories<br />

‘poor social network‘, ‘socially isolated‘ and ‘socially isolated<br />

and distressed‘ were <strong>in</strong>vestigated <strong>in</strong> regard to their strength of prediction<br />

of lept<strong>in</strong> values belong<strong>in</strong>g to the upper 30 %. Models were<br />

adjusted for age, sex, BMI, lifestyle factors, metabolic variables and<br />

psychosomatic compla<strong>in</strong>ts.<br />

Discussion / Results: Lept<strong>in</strong> levels are associated with social net,<br />

even after adjustment for several potential confound<strong>in</strong>g factors.<br />

The multivariable adjusted odds ratios for the prediction of high<br />

lept<strong>in</strong> values were 1.40 (1.03 –1.92) for low social net, 2.00 (1.24 –<br />

3.23) for social isolation and 3.08 (1.67 – 5.69) for the category socially<br />

isolated and distressed. There were significant differences <strong>in</strong><br />

gen<strong>der</strong>, show<strong>in</strong>g an even greater impact of social net on lept<strong>in</strong> values<br />

<strong>in</strong> men with an odds ratio of 1.59 (1.04 – 2.43) for low social net,<br />

3.06 (1.57 – 5.96) for social isolation and 6.28 (2.61 – 15.15) for the<br />

category socially isolated and distressed.<br />

004<br />

Inflammatory markers <strong>in</strong>fluence the relationship between<br />

major depression and cardiovascular disor<strong>der</strong>s <strong>in</strong> the general<br />

German population<br />

Bernhard Baune (James Cook University, Dept. of Psychiatry, Townsville,<br />

Australien)<br />

H. Neuhauser, U. Ellert, K. Berger<br />

Introduction: To determ<strong>in</strong>e levels of <strong>in</strong>flammation (ferrit<strong>in</strong>, transferr<strong>in</strong><br />

and fibr<strong>in</strong>ogen) <strong>in</strong> major depression (MDD) and comorbid<br />

cardiovascular disease (CVD) <strong>in</strong> an adult population.<br />

Method: In 4,181 participants of the German Health Interview and<br />

Exam<strong>in</strong>ation Survey MDD was assessed through the Compo site<br />

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