Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 1 G Organische psychische Störungen, Demenz, F0 // Organic mental disor<strong>der</strong>s, dementia, F0<br />
<strong>der</strong>en Anteil <strong>in</strong> β-Amyloidplaques im Verlauf <strong>der</strong> Erkrankung zunimmt.<br />
Außerdem werfen diese Befunde die Frage auf, <strong>in</strong>wieweit<br />
Verschiebungen <strong>der</strong> Anteile e<strong>in</strong>zelner Aβ-Peptidvarianten zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
für die Entstehung von β-Amyloid von Bedeutung s<strong>in</strong>d.<br />
003<br />
Die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> cerebralen Amyloid-Ablagerungen im<br />
Verlauf bei Patienten mit Alzheimer-Demenz<br />
Timo Grimmer (Technische Universität München, Psychiatrische Kl<strong>in</strong>ik)<br />
H. Förstl, A. Kurz, A. Drzezga<br />
E<strong>in</strong>leitung: Pittsburgh Compound B (PiB) ist e<strong>in</strong> Radiopharmakon,<br />
das spezifisch cerebrale Amyloid-Ablagerungen misst. Alzheimer-Plaques<br />
bestehen überwiegend aus Amyloid und s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />
neuropathologisches Kriterium <strong>der</strong> sicheren Alzheimer-Krankheit<br />
(AK).<br />
Methode: 24 Patienten mit leicht- bis mittelgradiger Alzheimer-<br />
Demenz erhielten im Abstand von 25 Monaten zwei PiB-Positronen-Emissions-Tomographien<br />
(PET). Die regionalen Verän<strong>der</strong>ungen<br />
im zeitlichen Verlauf und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss von Risikofaktoren auf<br />
diese Verän<strong>der</strong>ungen wurden mit Zielregionen-basierten (ROI)<br />
und mit parametrischen (SPM8) Verfahren untersucht.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Im Neocortex nehmen die cerebralen<br />
Amyloid-Ablagerungen im Mittel um 9 % zu, während <strong>in</strong> älteren<br />
Hirnstrukturen ke<strong>in</strong>e Zunahme zu beobachten ist. Der Apolipoprote<strong>in</strong><br />
E-Genotyp moduliert die Geschw<strong>in</strong>digkeit. In mit Kognition<br />
assoziierten Hirnregionen korreliert die Amyloid-Zunahme<br />
mit <strong>der</strong> Zunahme des dementiellen Syndroms.<br />
Schlussfolgerung: Mit <strong>der</strong> PiB-PET ist die Entwicklung <strong>der</strong> Amyloid-Pathologie<br />
bei Patienten mit AK <strong>in</strong>-vivo messbar. Die objektive<br />
Messung des Verlaufs e<strong>in</strong>es wesentlichen neuropathologischen<br />
Aspekts <strong>der</strong> AK ermöglicht die Evaluation neuer Therapiestrategien,<br />
die gegen Amyloid gerichtet s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e Diagnose <strong>der</strong> AK <strong>in</strong><br />
frühen, möglicherweise sogar asymptomatischen Stadien und e<strong>in</strong>e<br />
bessere Prognose des kl<strong>in</strong>ischen Verlaufs, ersche<strong>in</strong>t denkbar.<br />
004<br />
Demenzscreen<strong>in</strong>g bei Hochaltrigen<br />
Gabriela Stoppe (UPK, Basel)<br />
K. Buss, G. Stiens, S. Wolf, L. Maeck<br />
E<strong>in</strong>leitung: Es gibt e<strong>in</strong>e Reihe etablierter Screen<strong>in</strong>g-Instrumente<br />
für (Alzheimer-)Demenzen. Sie wurden jedoch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht<br />
bei hochaltrigen und nur selten direkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> hausärztlichen Versorgung<br />
untersucht. Die vorliegende Studie sollte e<strong>in</strong>erseits diese Forschungslücke<br />
schliessen, an<strong>der</strong>erseits optimale Elemente für e<strong>in</strong><br />
Screen<strong>in</strong>g dieser Population identifizieren.<br />
Methode: Wir stellten e<strong>in</strong>e Screen<strong>in</strong>gbatterie aus allen Elementen<br />
<strong>der</strong> bekannten Tests MMSE, TFDD, DEMTECT, Uhren-Test …)<br />
zusammen. Neun Hausarztpraxen kooperierten. Die Praxisassistenten<br />
wurden tra<strong>in</strong>iert, alle PatientInnen über 75 Jahre anzusprechen.<br />
Ausnahmen waren Personen mit Sprachproblemen und bereits<br />
als dement diagnostizierte. Bei E<strong>in</strong>verständnis wurde das<br />
Screen<strong>in</strong>g durchgeführt. Innerhalb <strong>der</strong> nächsten Tage erfolgte e<strong>in</strong>e<br />
unabhängige neuropsychologische Untersuchung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gedächtnissprechstunde<br />
Gött<strong>in</strong>gen. Dies umfasste etablierte Tests (CE-<br />
RAD-NP, WMS-R, TMT..) und Skalen (NPI, CDR..). Alle Patienten<br />
mit CDR=0.5 wurden 1,5 Jahre später telefonisch kontaktiert.<br />
Diskussion / Ergebnisse: N=90 Patienten (25M, 65F) nahmen teil.<br />
Von N=54 mit CDR=0.5 konnten nur N=14 nach 1,5 Jahren noch<br />
erreicht werden, jedoch erreichte dann ke<strong>in</strong>er CDR=0. Es fanden<br />
sich e<strong>in</strong>ige Korrelationen zu Bildung und Demenzschwere. Alle<br />
etablierten Tests zeigten e<strong>in</strong>e gute Effektstärke von >0.70 (MMSE,<br />
DEMTECT, TFDD, RDST).<br />
005<br />
Die Korrelation <strong>der</strong> Gedächtnisleistung mit dem lokalen cerebralen<br />
Glucosestoffwechsel und <strong>der</strong> lokalen Dichte <strong>der</strong> grauen Substanz<br />
bei Patienten mit leichter kognitiver Störung (MCI)<br />
Stefan Poljansky (Unikl<strong>in</strong>ik Regensburg, Psychiatrie)<br />
T. Schmidt-Wilke, J. Marienhagen, P. Männer, J. Hauser, G. Hajak,<br />
B. Ibach<br />
E<strong>in</strong>leitung: Patienten mit leichter kognitiver Störung (mild cognitive<br />
impairment, MCI) weisen kl<strong>in</strong>isch ger<strong>in</strong>ge kognitive E<strong>in</strong>schränkungen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> <strong>in</strong> mehreren kognitiven Domänen auf,<br />
jedoch ohne dass e<strong>in</strong> dementielles Syndrom vorliegt. Ziel <strong>der</strong> Studie<br />
war es, entsprechende Korrelate dieser leichten kognitiven E<strong>in</strong>schränkungen<br />
auf funktioneller und struktureller cerebraler Ebene<br />
aufzuzeigen. Dazu wurden charakteristische Verän<strong>der</strong>ungen des<br />
physiologischen Hirnmetabolismus mittels Positronen-Emissions-<br />
Tomographie (PET) und korrespondierende Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Hirnmorphologie mittels cerebraler Magnet-Resonanz-Tomographie<br />
(MRT) dargestellt.<br />
Methode: Bei 18 Patienten mit MCI und bei 18 alters- und geschlechtsangepassten<br />
gesunden Probanden wurde neben e<strong>in</strong>er ausführlichen<br />
neuropsychologischen Testung e<strong>in</strong>e cerebrale MRT<br />
durchgeführt. Alle Patienten mit MCI wurden entsprechend <strong>der</strong><br />
Kriterien von W<strong>in</strong>blad et al. (2004) klassifiziert. Der cerebrale<br />
Glucosestoffwechsel wurde bei 13 <strong>der</strong> MCI-Patienten mittels 18F-<br />
Fluorodesoxyglucose-PET untersucht.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Die Gruppe <strong>der</strong> MCI wies im Vergleich<br />
zu den Kontrollpersonen e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Dichte <strong>der</strong> grauen Substanz<br />
bilateral im medialen Temporallappen und im Gyrus temporalis<br />
<strong>in</strong>ferior auf (Schmidt-Wilcke et al., Neuroimage, 2009). Die<br />
MRT-Regressionsanalyse zeigte e<strong>in</strong>e Korrelation zwischen dem unmittelbaren<br />
Abruf verbaler Gedächtnis<strong>in</strong>halte und <strong>der</strong> Dichte <strong>der</strong><br />
grauen Substanz im l<strong>in</strong>ken perirh<strong>in</strong>alen / entorh<strong>in</strong>alen Cortex, sowie<br />
e<strong>in</strong>e Korrelation zwischen dem verzögerten Abruf verbaler Gedächtnis<strong>in</strong>halte<br />
und <strong>der</strong> Dichte <strong>der</strong> grauen Substanz im Hippocampus.<br />
Das Ausmaß e<strong>in</strong>es zusätzlichen Informationsgew<strong>in</strong>ns durch<br />
die PET-Untersuchung wird diskutiert.<br />
006<br />
Korrelation zerebraler makro- und mikrostruktureller Verän<strong>der</strong>ungen<br />
mit neuropsychologischer Performanz bei Patienten mit<br />
schwerer Alkoholabhängigkeit<br />
Andreas Konrad (Universitätsmediz<strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />
G. Vucurevic, M. Lorschei<strong>der</strong>, N. Bernow, M. Thuemmel, C. Chai,<br />
K. Lieb, P. Stoeter, C. Fehr<br />
E<strong>in</strong>leitung: Bildgebende Verfahren tragen entscheidend zur Charakterisierung<br />
<strong>der</strong> mit Alkoholabhängigkeit verbundenen pathophysiologischen<br />
Prozesse und neuranatomischen Korrelate bei.<br />
Anhand hochauflösen<strong>der</strong> Magnetresonanztomographie (MRT)<br />
und Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI) konnten wir bereits ausgeprägte<br />
(mikro-)strukturelle Auffälligkeiten bei alkoholabhängigen<br />
Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden darstellen. In<br />
<strong>der</strong> vorliegenden Studie soll gezeigt werden, <strong>in</strong>wieweit die zerebrale<br />
Mikro- und Makrostruktur bei alkoholabhängigen Patienten mit<br />
den Leistungen <strong>in</strong> neuropsychologischen Tests korrelieren.<br />
Methode: Wir untersuchten N = 24 (Alter: 48.5 ± 8.6 J.) männliche<br />
Patienten mit langjähriger schwerer Alkoholabhängigkeit und<br />
N = 23 gesunde männliche Probanden (Alter: 47.4 ± 7.2 J.). Es wurde<br />
e<strong>in</strong>e umfangreiche neuropsychologische Testbatterie durchgeführt.<br />
An e<strong>in</strong>em 1,5 T Kernsp<strong>in</strong>tomographen wurden MPRAGE-<br />
Sequenzen für die strukturelle MRT und EPI-Sequenzen für die<br />
DTI akquiriert. Die strukturellen MRT Datensätze wurden anhand<br />
<strong>der</strong> voxelbasierten Morphometrie (VBM) normalisiert, automatisiert<br />
<strong>in</strong> graue (GM) und weisse Substanz (WM) segmentiert und<br />
geglättet. Zur DTI Datenanalyse wurden zunächst Karten <strong>der</strong> frak-<br />
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