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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 25 G Weitere Themen // Other topics<br />

002<br />

Entwicklungsverän<strong>der</strong>ungen im phonologischen Arbeitsgedächtnis<br />

über die <strong>Lebensspanne</strong><br />

Marcus Hasselhorn (Deutsches Inst. für Internat., Bildung und Forschung,<br />

Frankfurt)<br />

Unter phonologischem Arbeitsgedächtnis versteht man das Teilsystem<br />

des menschlichen Arbeitsgedächtnisses, das für die Verarbeitung<br />

klanglich sprachlicher Informationen zuständig ist. Es besteht<br />

aus e<strong>in</strong>em phonetischen Speicher, <strong>der</strong> durch e<strong>in</strong>en subvokalen Artikulationsprozess<br />

unterstützt wird. Die Funktionstüchtigkeit des<br />

phonologischen Arbeitsgedächtnisses hat sich als e<strong>in</strong>e entscheidende<br />

<strong>in</strong>dividuelle kognitive Voraussetzung für erfolgreiches Lernen <strong>in</strong><br />

vielfältigen Anfor<strong>der</strong>ungsbereichen erwiesen (z. B. Spracherwerb,<br />

Erwerb <strong>der</strong> Kulturtechniken Lesen, Schreiben, Rechnen). Sie lässt<br />

sich durch vier Merkmale charakterisieren: die Größe des phonetischen<br />

Speichers, die Repräsentationsqualität im phonetischen<br />

Speicher, den Automatisierungsgrad des subvokalen Artikulationsprozesses<br />

sowie die Geschw<strong>in</strong>digkeit des subvokalen Artikulationsprozesses.<br />

Auf <strong>der</strong> Basis vorliegen<strong>der</strong> empirischer Befunde wird e<strong>in</strong><br />

Bild <strong>der</strong> altersabhängigen Verän<strong>der</strong>ungen und Invarianzen dieser<br />

vier Merkmale des phonologischen Arbeitsgedächtnisses über die<br />

<strong>Lebensspanne</strong> skizziert. Dabei zeigen sich kaum H<strong>in</strong>weise für<br />

strukturelle Verän<strong>der</strong>ungen, wohl aber zeigen sich systematische<br />

Entwicklungsverän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> den Merkmalen, die die Effizienz<br />

des subvokalen Artikulationsprozesses determ<strong>in</strong>ieren. Außerdem<br />

wird auf die Folgen früh im Entwicklungsverlauf feststellbarer <strong>in</strong>ter<strong>in</strong>dividueller<br />

Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Funktionstüchtigkeit des phonologischen<br />

Arbeitsgedächtnisses e<strong>in</strong>gegangen.<br />

003<br />

Dopam<strong>in</strong>erge Neuromodulation und Arbeitsgedächtnis über die<br />

erwachsene <strong>Lebensspanne</strong><br />

Hauke Heekeren (Freie Universität Berl<strong>in</strong>)<br />

004<br />

Tag-tägliche Schwankungen kognitiver Leistungen über die erwachsene<br />

<strong>Lebensspanne</strong><br />

Florian Schmiedek (Humboldt Universität zu Berl<strong>in</strong>, Math.- Naturwissen.<br />

Fakultät Institut für Psychologie)<br />

A. Brose, M. Lövdén, U. L<strong>in</strong>denberger<br />

E<strong>in</strong>leitung: E<strong>in</strong>e Reihe neuerer Untersuchungen berichtet, dass die<br />

Variabilität kognitiver Leistungen <strong>in</strong>nerhalb o<strong>der</strong> zwischen Testsitzungen<br />

im Laufe des Erwachsenenalters zunimmt. Häufig werden<br />

<strong>in</strong> diesen Studien nur wenige Aufgaben an e<strong>in</strong>em bestimmten Tag<br />

untersucht, und zumeist stehen die Reaktionszeiten im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Die Frage nach tag-täglichen Schwankungen <strong>der</strong> kognitiven<br />

Leistungsfähigkeit und Altersunterschieden <strong>in</strong> diesen Schwankungen<br />

ist demnach weitgehend unerforscht.<br />

Methode: In diesem Beitrag werden Ergebnisse <strong>der</strong> COGITO-Studie<br />

vorgestellt, <strong>in</strong> welcher 101 jüngere und 103 ältere Erwachsene<br />

an jeweils 100 e<strong>in</strong>zelnen Sitzungen e<strong>in</strong>e umfangreiche Testbatterie<br />

mit 12 kognitiven Aufgaben aus den Bereichen Arbeitsgedächtnis,<br />

episodisches Gedächtnis und Wahrnehmungsgeschw<strong>in</strong>digkeit sowie<br />

e<strong>in</strong>e Reihe von Selbstberichtsfragen zu Ereignissen, Stimmung<br />

und Selbstregulationsprozessen bearbeitet haben.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Es lassen sich systematische Leistungsschwankungen<br />

von Tag zu Tag nachweisen, <strong>der</strong>en Ausmaß sich von<br />

Person zu Person unterscheidet. Die älteren Teilnehmer zeigen im<br />

Mittel bei den meisten Aufgaben stabilere Leistungen von Tag zu<br />

Tag, dafür jedoch vor allem <strong>in</strong> Bezug auf Reaktionszeiten größere<br />

Schwankungen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Testsitzung. Treten Schwankungen<br />

auf, so können diese teilweise durch das Auftreten von Ereignissen<br />

o<strong>der</strong> die tägliche Bef<strong>in</strong>dlichkeit erklärt werden. Jüngere und ältere<br />

Erwachsene zeigen an Tagen, an denen sie etwas Negatives erleben,<br />

verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te Leistungen. Bei jüngeren Erwachsenen spielen darü-<br />

504<br />

ber h<strong>in</strong>aus Stimmungsschwankungen und volitionale Aspekte von<br />

Leistung (z. B. Motivation) für die Vorhersage des Leistungsniveaus<br />

e<strong>in</strong>e Rolle.<br />

Mittwoch, 25. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Saal Istanbul<br />

S-004 Symposium<br />

Abhängigkeitserkrankungen <strong>in</strong> unterschiedlichen Lebensphasen<br />

Vorsitz: N. Scherbaum (Essen), F. Kiefer (Mannheim)<br />

001<br />

Prepubertär-wirksame Faktoren <strong>der</strong> Suchtentstehung bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

Oliver Bilke (Vivantes Netzwerk, KJPPP, Berl<strong>in</strong>)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Der frühe E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> Drogenkonsum über Zigaretten,<br />

Alkohol und Cannabis führt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei traumatisierten Patienten<br />

und bei Patienten mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom sowie<br />

depressiven Störungen zu e<strong>in</strong>er frühzeitigen Integration des<br />

Drogenkonsums <strong>in</strong> die späte k<strong>in</strong>dliche und frühe adoleszentäre<br />

Entwicklung.<br />

Methode: Anhand e<strong>in</strong>er Literaturübersicht <strong>der</strong> aktuellen Konzepte<br />

zur Entstehung von Drogenabhängigkeit bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

sowie <strong>der</strong> Abhängigkeit von Medien und Computern wird<br />

dargestellt, wie sich bei psychisch vulnerablen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

das Abhängigkeitsverhalten mit den normalen anstehenden<br />

Entwicklungsaufgaben, psychischen Krisen und Traumata<br />

zu e<strong>in</strong>em Symptomkomplex verb<strong>in</strong>det, bei dem klassische suchttherapeutische<br />

Ansätze nur bed<strong>in</strong>gt erfolgreich s<strong>in</strong>d.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die diagnostische E<strong>in</strong>grenzung anhand<br />

<strong>der</strong> multiachsialen Klassifikation und die evidenzbasierten multimodalen<br />

Therapieschritte aus <strong>der</strong> überschaubaren Literatur werden<br />

dargestellt und im Licht <strong>der</strong> versorgungskl<strong>in</strong>ischen Erfahrungen<br />

gewertet.<br />

002<br />

Junge Männer – e<strong>in</strong>e Problemgruppe <strong>in</strong> <strong>der</strong> qualifizierten Entzugsbehandlung<br />

Opiatabhängiger<br />

Michael Specka (LVR-Kl<strong>in</strong>ikum Essen, Abhäng. Verhalten u. Suchtmed.)<br />

T. Kuhlmann, N. Scherbaum<br />

E<strong>in</strong>leitung: In <strong>der</strong> Suchtkrankhilfe und Suchttherapie für Opiatabhängige<br />

werden Versorgungsangebote entwickelt, die auf die<br />

spezifischen Bedürfnisse e<strong>in</strong>zelner Subgruppen – wie Migranten,<br />

Frauen, Süchtige mit komorbiden <strong>Erkrankungen</strong>, Jugendliche,<br />

Ältere – abgestimmt s<strong>in</strong>d. Spezifische Betrachtungen <strong>der</strong> verbleibenden<br />

Gruppe jüngerer männlicher Erwachsener s<strong>in</strong>d dagegen<br />

selten.<br />

Methode: Es werden Daten aus eigenen multizentrischen Studien<br />

zu den Ergebnissen stationärer qualifizierter Entzugsbehandlungen<br />

vorgestellt. In diesen Studien wurden soziodemografische, gesundheitliche<br />

und drogenanamnestische Merkmale <strong>der</strong> Patienten erfasst,<br />

ferner die Ergebnisse <strong>der</strong> Entzugsbehandlung h<strong>in</strong>sichtlich<br />

vollständig erreichter Entgiftung, vollständig absolvierter Behandlung,<br />

Übergang <strong>in</strong> drogenfreie Anschlusstherapie. Problemprofil<br />

und Behandlungsergebnisse <strong>der</strong> jüngeren (< 30 J.) männlichen<br />

Patienten werden denjenigen <strong>der</strong> übrigen Patienten gegenübergestellt.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Gruppe <strong>der</strong> jüngeren männlichen<br />

Patienten weist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e e<strong>in</strong> niedrigeres E<strong>in</strong>stiegsalter <strong>in</strong> den<br />

Opiatkonsum auf als die übrigen Patienten, e<strong>in</strong> höherer Anteil<br />

nimmt erstmalig e<strong>in</strong>e stationäre Entzugsbehandlung <strong>in</strong> Anspruch,<br />

das Substanzkonsumprofil ist günstiger Aufgrund e<strong>in</strong>er relativ

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