16.12.2012 Aufrufe

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Topic 12 G Bildgebung, Neurophysiologie, Neuropsychologie // Bra<strong>in</strong> Imag<strong>in</strong>g, neurophysiology, neuropsychology<br />

Represser sollen im Vergleich zu Sensitizern e<strong>in</strong>e erhöhte perzeptive<br />

Sensitivität bei Encodierung <strong>in</strong> frontalen und temporookzipitalen<br />

Arealen, e<strong>in</strong>e gute Gedächtnisleitung im ersten Test, jedoch e<strong>in</strong><br />

schlechteres Wi<strong>der</strong>erkennen nach 3 Tagen für bedrohliche Gesichter<br />

zeigen (Diskont<strong>in</strong>uitätshypothese). Es wird angenommen, dass<br />

es für diese Diskont<strong>in</strong>uität neuroanatomische Korrelate <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> Cop<strong>in</strong>gstrategie bei <strong>der</strong> Encodierung gibt. Die gewonnenen<br />

Erkenntnisse sollen später auf Patienten mit psychiatrischen<br />

<strong>Erkrankungen</strong>, z. B. Angsterkrankungen o<strong>der</strong> Depressionen,<br />

übertragen werden.<br />

007<br />

Geschlechterunterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> kortikalen Repräsentation <strong>der</strong><br />

glücklichen und unglücklichen Liebe – e<strong>in</strong>e fMRI-Studie<br />

Kathar<strong>in</strong>a Veh (Universitätskl<strong>in</strong>ik Erlangen, Psychiatrie / Psychotherapie)<br />

C. Forster, S. Bleich, A. Dörfler, T. Richter-Schmid<strong>in</strong>ger, J. Stiller, J.<br />

Kornhuber, C. Stößel<br />

E<strong>in</strong>leitung: In <strong>der</strong> vorliegenden Studie sollen mittels funktioneller<br />

Bildgebung Gehirnregionen identifiziert werden, die bei beiden<br />

Geschlechtern im Vergleich an den Emotionen „Verliebtheit“ und<br />

„Unglückliche Verliebtheit“ während bildlicher Präsentation des<br />

Partners beteiligt s<strong>in</strong>d.<br />

Methode: 12 Proband<strong>in</strong>nen und 14 Probanden, die ihre(n)<br />

Partner(<strong>in</strong>) weniger als 6 Monate vor dem Untersuchungszeitpunkt<br />

kennen gelernt haben und weitere 11 Proband<strong>in</strong>nen und 13 Probanden,<br />

die höchstens 6 Monate von ihrem / ihrer Partner(<strong>in</strong>) getrennt<br />

waren, wurden mittels fMRI untersucht und Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> zerebralen Durchblutung während <strong>der</strong> Präsentation von Partnerbil<strong>der</strong>n<br />

erfasst. Kontrollreize waren Erotikfotos, <strong>in</strong>differente<br />

Bil<strong>der</strong> dienten als Basel<strong>in</strong>e (Ruhebed<strong>in</strong>gung). Je<strong>der</strong> Reiz bzw. jedes<br />

neutrale Bild wurde für jeweils 12s über e<strong>in</strong>en Monitor präsentiert.<br />

Die Auswertung <strong>der</strong> funktionellen Daten erfolgte mittels Bra<strong>in</strong>voyager<br />

<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Gruppenanalyse.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Sowohl <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> „glücklich<br />

Verliebten“ als auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong> „unglücklichen Verliebtheit“ waren<br />

die Aktivierungen bei den Männern deutlich größer als bei den<br />

Frauen, wenn das Partnerfoto präsentiert wurde. Diese Unterschiede<br />

waren beson<strong>der</strong>s ausgeprägt <strong>in</strong> den limbischen Regionen, speziell<br />

im anterioren und posterioren C<strong>in</strong>gulum sowie <strong>in</strong> frontalen<br />

Arealen. Bei den „unglücklich Verliebten“ fanden sich nur bei den<br />

Männern Aktivierungen <strong>in</strong> den dopam<strong>in</strong>ergen Systemen <strong>der</strong> Basalganglien<br />

und e<strong>in</strong>e deutliche Negativierung <strong>in</strong> <strong>der</strong> rechten posterioren<br />

Insel. Dagegen zeigte sich <strong>in</strong> dieser Gruppe nur bei den Frauen<br />

e<strong>in</strong>e Aktivierung <strong>in</strong> <strong>der</strong> anterioren rechten Insel. Männer bei<strong>der</strong><br />

Gruppen zeigen stärkere Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> BOLD-Signale bei<br />

Betrachten des Partnerfotos als Frauen, was auf e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensivere<br />

H<strong>in</strong>wendung zum Reiz „Partnerbild“ schließen lässt. Der posterioren<br />

Insel wird e<strong>in</strong>e Rolle beim Erleben des eigenen Körpers zugeschrieben<br />

(Interozeption). Die verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te Aktivierung bei den<br />

unglücklichen Männern könnte somit e<strong>in</strong> Korrelat e<strong>in</strong>er erzwungenen<br />

Abwendung von <strong>der</strong> Partner<strong>in</strong> se<strong>in</strong>. Im Gegensatz dazu ist die<br />

Aktivierung <strong>der</strong> anterioren Insel bei den unglücklichen Frauen<br />

möglicherweise e<strong>in</strong> Zeichen für die Aufmerksamkeits-Fokussierung.<br />

008<br />

Antwortverhalten und Habituation <strong>der</strong> Amygdala bei Verarbeitung<br />

emotionaler Prosodie<br />

Sarah Wiethoff (Universitätskl<strong>in</strong>ik Tüb<strong>in</strong>gen, Psychiatrie)<br />

D. Wildgruber, W. Grodd, T. Ethofer<br />

E<strong>in</strong>leitung: Die Fähigkeit Emotionen richtig zu <strong>in</strong>terpretieren ist<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung für e<strong>in</strong>e erfolgreiche soziale Interaktion.<br />

Den Amygdala wird e<strong>in</strong>e zentrale Rolle bei <strong>der</strong> Emotionserkennung<br />

zugeschrieben. Es konnte gezeigt werden, dass die Amyg-<br />

dala auf verschiedene emotionale Vokalisationen (Schreie, We<strong>in</strong>en,<br />

Stöhnen) reagiert. Bisher liegen jedoch noch ke<strong>in</strong>e Daten vor, die<br />

e<strong>in</strong>e Beteiligung <strong>der</strong> Amgydala für subtilere akustische Reize wie<br />

Modulation <strong>der</strong> emotionalen Sprachmelodie (Prosodie) belegen.<br />

Methode: 24 Probanden nahmen e<strong>in</strong>em ereigniskorrelierten funktionellen<br />

Kernsp<strong>in</strong>experiment bei 3T teil. Es wurden 50 Wörter<br />

präsentiert, die von professionellen Schauspielern entwe<strong>der</strong> <strong>in</strong> ärgerlicher,<br />

ängstlicher, fröhlicher, erotischer o<strong>der</strong> neutraler Prosodie<br />

e<strong>in</strong>gesprochen worden waren.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Amygdala reagierten stärker auf emotionale<br />

als auf neutrale Prosodie. Dieser Effekt konnte für alle 4<br />

verwendeten emotionalen Kategorien nachgewiesen werden. Die<br />

schwächsten Effekte wurden für ängstliche Prosodie gefunden.<br />

Dieses Ergebnis konnte nicht durch e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>s starke Habituation<br />

auf diese Reizkategorie erklären lassen und stellt somit Theorien<br />

über die Amygdala als furchtspezifisches Modul zum<strong>in</strong>dest für<br />

akustische Reize <strong>in</strong> Frage. Insgesamt zeigten sich grosse Übere<strong>in</strong>stimmungen<br />

im Antwortverhalten <strong>der</strong> Amygdala auf emotionale<br />

Prosodie und Vokalisationen, was auf e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen phylogenetischen<br />

Ursprung dieser beiden Reizklassen h<strong>in</strong>deutet.<br />

009<br />

Repetition responses dissociate emotion-sensitive and emotion-<strong>in</strong>dependent<br />

structures with<strong>in</strong> the human ventral visual<br />

stream<br />

Sarah Zweynert (Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie, AG für MRI, Berl<strong>in</strong>)<br />

K. Krauel, T. Wüstenberg, C. Seidenbecher, E. Düzel, B. Schott<br />

Introduction: Repetition suppression is a decrease <strong>in</strong> cortical activation<br />

<strong>in</strong> response to repeated presentation of a stimulus, whereas<br />

<strong>in</strong> repetition enhancement, the response to a stimulus <strong>in</strong>creases.<br />

Evidence from studies us<strong>in</strong>g faces as stimuli suggests that emotional<br />

salience modulates repetition effects <strong>in</strong> stimulus-related bra<strong>in</strong><br />

re gions.<br />

Method: Here we <strong>in</strong>vestigated the functional neuroanatomy of<br />

emotional modulation of repetition effects <strong>in</strong> bra<strong>in</strong> regions of the<br />

ventral visual stream us<strong>in</strong>g event-related functional MRI. 27 young<br />

healthy participants performed a simple visual work<strong>in</strong>g memory<br />

task <strong>in</strong> which emotional and neutral targets and distracters (visual<br />

scenes) were presented repeatedly. Statistical analysis of the bra<strong>in</strong><br />

responses to novel versus repeated distracter stimuli was carried<br />

out us<strong>in</strong>g SPM8b. Inclusive and exclusive mask<strong>in</strong>g of the repetition<br />

effects was employed to identify emotionally modulated and emotion-<strong>in</strong>dependent<br />

repetition effects.<br />

Discussion / Results: As expected, we observed repetition suppression<br />

<strong>in</strong> the ventral visual stream. With<strong>in</strong> these regions, we identified<br />

two separable patterns. In the amygdala and <strong>in</strong> the lateral<br />

fusiform cortex, emotional scenes showed significantly stronger<br />

<strong>in</strong>itial bra<strong>in</strong> responses and enhanced repetition suppression. In<br />

contrast, <strong>in</strong> the parahippocampal place area (PPA), <strong>in</strong> the medial<br />

fusiform gyrus, and <strong>in</strong> the anterior hippocampus, repetition suppression<br />

was equally pronounced for emotional and neutral items.<br />

The results suggest the presence of two dist<strong>in</strong>ct response patterns to<br />

emotional stimuli. Notably, a previously undescribed functionalanatomical<br />

parcellation of the fusiform cortex was observed, with a<br />

lateral portion show<strong>in</strong>g the previously described emotional modulation<br />

and a medial portion that shows emotion-<strong>in</strong>dependent responses<br />

similar to those <strong>in</strong> the PPA.<br />

297

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!