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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 1 G Organische psychische Störungen, Demenz, F0 // Organic mental disor<strong>der</strong>s, dementia, F0<br />

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse ergaben im H<strong>in</strong>blick auf die<br />

Lebens- und Betreuungsqualität <strong>der</strong> Bewohnerschaft mit Demenz<br />

e<strong>in</strong>e große Varianz zwischen den Heimen und weisen auf Maßnahmen<br />

h<strong>in</strong>, durch die diese Qualitätskomponenten geför<strong>der</strong>t werden<br />

können.<br />

002<br />

Inanspruchnahme ambulanter Gesundheitsleistungen demenziell<br />

Erkrankter im Jahr vor und nach Diagnosestellung<br />

Hendrik van den Bussche (UKE, Institut für Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>,<br />

Hamburg)<br />

003<br />

Stadienspezifische Kosten <strong>der</strong> Demenz: E<strong>in</strong> systematischer Literaturüberblick<br />

Hans-Helmut König (Universität Leipzig, Gesundheitsökonomie)<br />

W. Quent<strong>in</strong>, M. Luppa, A. Rudolph, S. G. Riedel-Heller<br />

E<strong>in</strong>leitung: In diesem systematischen Literaturreview wurden<br />

Krankheitskostenstudien aus Europa und Nordamerika analysiert,<br />

<strong>in</strong> denen die Kosten von Demenzerkrankungen pro Patient <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />

Krankheitsstadien berichtet wurden.<br />

Methode: Es wurde e<strong>in</strong>e systematische Literaturrecherche <strong>in</strong> elektronischen<br />

Datenbanken durchgeführt. Die identifizierten Studien<br />

wurden nach verschiedenen Kostendeterm<strong>in</strong>anten klassifiziert. Die<br />

Ergebnisse wurden <strong>in</strong> USD-Kaufkraftparitäten (2006) umgerechnet<br />

und differenziert nach Kosten <strong>der</strong> formellen und <strong>in</strong>formellen<br />

Versorgung <strong>in</strong> den Krankheitsstadien <strong>der</strong> leichten, mäßigen und<br />

schweren Demenz dargestellt.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Es wurden 28 Studien analysiert, die e<strong>in</strong><br />

breites Methodenspektrum aufweisen. Für das Stadium <strong>der</strong> schweren<br />

Demenz wurden mehr als doppelt so hohe Kosten angegeben<br />

wie für die leichte Demenz. Die Struktur und Höhe <strong>der</strong> berechneten<br />

Kosten s<strong>in</strong>d primär abhängig von den Studienzielen (Gesamtkostenansatz<br />

vs. Inkrementalkostenansatz), <strong>der</strong> Wohnsituation <strong>der</strong><br />

Patienten (zu Hause vs. <strong>in</strong> Pflegee<strong>in</strong>richtungen lebend) und <strong>der</strong> Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong>formellen Versorgung. Zusammenfassend<br />

kann festgestellt werden, dass die Schwere <strong>der</strong> Erkrankung e<strong>in</strong>en<br />

bedeutenden E<strong>in</strong>fluss auf die Krankheitskosten hat. Dennoch müssen<br />

bei <strong>der</strong> Ergebnisbeurteilung die <strong>in</strong>dividuellen Charakteristika<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Studien sorgfältig <strong>in</strong> Betracht gezogen werden.<br />

Freitag, 27. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Salon 13 / 14<br />

S-107 Symposium<br />

KNDD-Symposium: Epidemiologie und Risikofaktoren <strong>der</strong> Demenz<br />

– Ergebnisse <strong>der</strong> German Study on Age<strong>in</strong>g, Cognition and<br />

Dementia <strong>in</strong> Primary Care Patients (AgeCoDe)<br />

Vorsitz: H. Kaduszkiewicz (Hamburg), F. Jessen (Bonn)<br />

001<br />

Risiko- und Protektionsfaktoren <strong>der</strong> Demenz<br />

Horst Bickel (TU München, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Die frühzeitige Identifikation von Risikogruppen für<br />

Demenzerkrankungen kann gezielte Interventionsmaßnahmen ermöglichen.<br />

Ziel <strong>der</strong> Studie war es, e<strong>in</strong>fach zu erhebende Früh<strong>in</strong>dikatoren<br />

für die Entwicklung von Demenzen zu ermitteln und die<br />

prognostische Validität e<strong>in</strong>es daraus gebildeten Risikoscores zu bestimmen.<br />

Methode: In sechs großstädtischen Zentren Deutschlands wurde<br />

<strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt 138 Allgeme<strong>in</strong>praxen e<strong>in</strong>e Zufallsstichprobe von über<br />

75jährigen Patienten gezogen. Die Patienten wurden <strong>in</strong>itial und<br />

18<br />

zweimal im Abstand von jeweils 18 Monaten mit e<strong>in</strong>em umfangreichen<br />

strukturierten Forschungs<strong>in</strong>terview untersucht. Das Interview<br />

schloss u. a. e<strong>in</strong>e kognitive Testbatterie und Fragen zur subjektiven<br />

Gedächtnisbee<strong>in</strong>trächtigung e<strong>in</strong>. Der Hausarzt schätzte den<br />

Grad <strong>der</strong> kognitiven Bee<strong>in</strong>trächtigung anhand <strong>der</strong> Global Deterioration<br />

Scale e<strong>in</strong>, dokumentierte die Vorerkrankungen und entnahm<br />

e<strong>in</strong>e Blutprobe zur Bestimmung genetischer Risikofaktoren. Demenzen<br />

wurden nach den Kriterien von DSM-IV diagnostiziert.<br />

Aus den demographischen Merkmalen und den präkl<strong>in</strong>ischen<br />

kognitiven Leistungsvariablen wurde mittels Cox-Regression e<strong>in</strong><br />

Risikoscore für <strong>in</strong>zidente Demenz gebildet. Zusätzlich wurde geprüft,<br />

ob <strong>der</strong> APOE-Genotyp und die dem Hausarzt bekannten<br />

Vorerkrankungen nach Adjustierung für den Risikoscore unabhängig<br />

zur Vorhersage e<strong>in</strong>er Demenz beitragen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Stichprobe bestand aus 3.202 <strong>in</strong>itial<br />

nicht-dementen Teilnehmern. Innerhalb von 8.665 Personenjahren<br />

unter Risiko entwickelten sich 217 neue Fälle von Demenz. Die<br />

jährliche Inzidenzrate betrug 2,5 %. Der Risikoscore setzte sich aus<br />

dem Alter, dem Bildungsstand, <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en kognitiven Leistung,<br />

dem verzögerten Abruf beim Wortlistenlernen, <strong>der</strong> verbalen<br />

Flüssigkeit, <strong>der</strong> subjektiven Gedächtnisbee<strong>in</strong>trächtigung und <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> kognitiven Leistungsfähigkeit durch den Hausarzt<br />

zusammen. In den ersten drei Quartilen des Risikoscores belief<br />

sich die über 36 Monate kumulierte Inzidenz von Demenzen auf<br />

Werte zwischen 0,7 und 3,5 %, während sie im vierten Quartil 23 %<br />

betrug. Der APOE-Polymorphismus und e<strong>in</strong>ige vorbestehende <strong>Erkrankungen</strong><br />

(Diabetes mellitus, Lebererkrankung, Nieren<strong>in</strong>suffizienz<br />

und Schlaganfall) erwiesen sich als unabhängige Risikofaktoren,<br />

die das Demenzrisikos zusätzlich erhöhten. Die Resultate<br />

zeigen, dass mit relativ e<strong>in</strong>fach zu erhebenden Merkmalen ältere<br />

Allgeme<strong>in</strong>praxispatienten mit hohem und mit ger<strong>in</strong>gem Demenzrisiko<br />

vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abgegrenzt werden können.<br />

002<br />

Subjektive Gedächtnisstörungen als Prädiktor e<strong>in</strong>er Demenz<br />

Frank Jessen (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Bonn, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Das subjektive Gefühl <strong>der</strong> Gedächtnisverschlechterung<br />

bei <strong>in</strong>takter kognitiver Leistung gew<strong>in</strong>nt zunehmend an Bedeutung<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Früherkennungs- und Risikofaktor Forschung von<br />

Demenzerkrankungen.<br />

Methode: Im Rahmen <strong>der</strong> AgeCoDe Studie wurde die Prädiktion<br />

von Demenz und den Subtypen Alzheimer Demenz und vaskuläre<br />

Demenz durch subjektive Gedächtnisstörungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Allgeme<strong>in</strong>arzt<br />

Kohorte über 75 Jahren über e<strong>in</strong>en Zeitraum von drei<br />

Jahren untersucht. Es wurden <strong>in</strong>sgesamt 2.423 Personen mit kognitiver<br />

Normleistung e<strong>in</strong>geschlossen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Subjektive Gedächtnisstörungen zur Basel<strong>in</strong>e<br />

waren mit e<strong>in</strong>em erhöhten Risiko (HR:1.8) für e<strong>in</strong>e Demenz<br />

und im speziellen e<strong>in</strong>er Alzheimer Demenz (HR:3.0) im Verlauf<br />

assoziiert. Diese Risiken verdoppelte sich, wenn die Gedächtnisbeschwerden<br />

dem Probanden Sorgen bereiteten. Das Risiko für e<strong>in</strong>e<br />

Demenz bzw. e<strong>in</strong>e Alzheimer Demenz wurde weiterh<strong>in</strong> deutlich<br />

erhöht, wenn e<strong>in</strong>er subjektiven Störung bei Basel<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>e leichte<br />

kognitive Störung bei <strong>der</strong> ersten Verlaufsuntersuchung folgte. E<strong>in</strong>e<br />

subjektive Gedächtnisstörung bei Basel<strong>in</strong>e gefolgt von e<strong>in</strong>er amnestischen<br />

leichten kognitiven Störung bei <strong>der</strong> ersten Verlaufsuntersuchung<br />

war mit e<strong>in</strong>er hohen Risiko (OR: 60.3) für e<strong>in</strong>e Alzheimer<br />

Demenz bei Verlaufsuntersuchung 2 assoziiert. Die longitud<strong>in</strong>ale<br />

Def<strong>in</strong>ition von subjektiven und objektiven Gedächtnisstörungen<br />

erhöht die Voraussagekraft bzgl. Demenz deutlich im Vergleich zu<br />

e<strong>in</strong>er querschnittlichen Def<strong>in</strong>ition.

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