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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 5 G Neurotische- Belastungs- und Somatoforme Störungen, F4 // Neurotic-, stress-related and somatoform disor<strong>der</strong>s, F4<br />

Mittwoch, 25. 11. 2009, 15.30 – 17.00 Uhr, Saal 10<br />

S-027 Symposium<br />

Dissoziation – Neurobiologische Mechanismen und therapeutische<br />

Implikationen<br />

Vorsitz: C. Schmahl (Mannheim), C. Spitzer (Hamburg)<br />

001<br />

Neurophysiologische Korrelate dissoziativer Zustände<br />

Petra Ludäscher (ZI für Seelische Gesundheit, Psychosomatik, Mannheim)<br />

C. Schmahl<br />

E<strong>in</strong>leitung: Dissoziative Zustände s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> häufig auftretendes<br />

Symptom bei <strong>der</strong> Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-Persönlichkeitsstörung und <strong>der</strong> Posttraumatischen<br />

Belastungsstörung. Das Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Studie<br />

war die Untersuchung psychologischer, sensorischer (Schmerzempf<strong>in</strong>den)<br />

und neuronaler Korrelate dissoziativer Zustände bei<br />

Patient<strong>in</strong>nen mit diesen Störungsbil<strong>der</strong>n.<br />

Methode: 15 unmedizierte weibliche Patient<strong>in</strong>nen mit e<strong>in</strong>er Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-Persönlichkeitsstörung<br />

wurden untersucht. 10 davon zeigten<br />

e<strong>in</strong>e komorbide PTSD. Wir wandten das Skript-driven Imagery<br />

Paradigma an. Dabei wurden den Teilnehmer<strong>in</strong>nen zwei Skripts<br />

während funktioneller Magnetresonanztomographie präsentiert:<br />

e<strong>in</strong>e autobiographisch Dissoziations-<strong>in</strong>duzierende Situation (DS)<br />

und e<strong>in</strong>e autobiographisch emotional neutrale Situation (NS).<br />

Außerdem wurde die Psychopathologie <strong>der</strong> Dissoziation und das<br />

Schmerzempf<strong>in</strong>den während <strong>der</strong> fMRT-Untersuchung erfasst.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die psychopathologische Ausprägung<br />

<strong>der</strong> Dissoziation war signifikant erhöht und das Schmerzempf<strong>in</strong>den<br />

reduziert während des DS im Vergleich zu dem NS. Funktionelle<br />

Ergebnisse zeigten e<strong>in</strong>e signifikante Aktivierung im l<strong>in</strong>ken<br />

Inferioren Gyrus während des DS im Vergleich zu dem NS. Regressionanalysen<br />

zeigten außerdem e<strong>in</strong>e positive Korrelation zwischen<br />

BOLD-Signal und Dissoziation im l<strong>in</strong>ken Superioren Frontalen<br />

Gyrus. In <strong>der</strong> PTSD-Subgruppe zeigte sich außerdem e<strong>in</strong>e signifikante<br />

Aktivierung im l<strong>in</strong>ken C<strong>in</strong>gulum während des DS im Vergleich<br />

zu dem NS, e<strong>in</strong>e positive Korrelation zwischen BOLD-Signal<br />

und Dissoziation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Insel und e<strong>in</strong>e negative Korrelation im<br />

rechten Parahippokampalen Gyrus.<br />

002<br />

Phänomenologie von Dissoziation und Bedeutung für die Psychotherapie<br />

Carsten Spitzer (UKE Hamburg-Eppendorf, Psychosomatik)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Das psychophysiologische Konstrukt <strong>der</strong> Dissoziation<br />

umfasst e<strong>in</strong>e Vielzahl phänomenologisch heterogener Symptome.<br />

Mit Hilfe e<strong>in</strong>er kurzen historischen E<strong>in</strong>führung wird zunächst e<strong>in</strong>e<br />

Systematisierung vorgestellt, die auch neuere Konzeptualisierungen<br />

berücksichtigt, die noch ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die mo<strong>der</strong>nen Klassifikationsschemata<br />

gefunden haben. Weiterh<strong>in</strong> werden die kl<strong>in</strong>ischen<br />

Korrelate von Dissoziation präsentiert, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im<br />

Kontext <strong>der</strong> Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-Persönlichkeitsstörung. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund<br />

drängt sich die Frage auf, warum dissoziative Psychopathologie<br />

vergleichsweise wenig wissenschaftliche Aufmerksamkeit<br />

h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Bedeutung für den Therapieverlauf erfahren hat.<br />

Methode: E<strong>in</strong> Literaturrecherche ergab, dass bisher nur vier Publikationen<br />

vorliegen, die explizit die Rolle von Dissoziation als Prädiktor<br />

für das Behandlungsergebnis untersuchen. Diese Studien<br />

werden h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Ergebnisse und Methodik kritisch diskutiert.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Alle Untersuchungen kommen übere<strong>in</strong>stimmend<br />

zu dem Ergebnis, dass e<strong>in</strong> hohes Maß dissoziativer<br />

Phänomene zu Behandlungsbeg<strong>in</strong>n den Therapieerfolg nachteilig<br />

166<br />

bee<strong>in</strong>flusst. Interessanterweise stammen diese Befunde aus verschiedenen<br />

Sett<strong>in</strong>gs (ambulant und stationär) und verschiedenen<br />

Therapierichtungen (kognitiv-behavioral und psychodynamisch),<br />

was auf die Generalisierbarkeit <strong>der</strong> Ergebnisse verweist. Problematisch<br />

ist allerd<strong>in</strong>gs, dass alle Studien nur kurze Untersuchungszeiträume<br />

umfassten und Langzeitkatamnesen ausstehen. Verschiedene<br />

Mechanismen, wie dissoziative Phänomene das<br />

Behandlungsergebnis negativ bee<strong>in</strong>flussen, werden diskutiert. Zum<br />

e<strong>in</strong>en ist denkbar, dass Dissoziation direkt mit Lernvorgängen <strong>in</strong>terferiert,<br />

wofür erste empirische Befunde sprechen. An<strong>der</strong>erseits<br />

könnte es se<strong>in</strong>, dass Dissoziation e<strong>in</strong>en kl<strong>in</strong>ischen Marker für biographisch<br />

frühe Beziehungstraumatisierungen darstellt, die sich<br />

ihrerseits negativ auf das B<strong>in</strong>dungsverhalten und damit die therapeutische<br />

Beziehung auswirken. Diagnostische und therapeutische<br />

Implikationen dieser Überlegungen werden abschließend erörtert.<br />

003<br />

Dissoziation und Dialektisch-Behaviorale Psychotherapie<br />

Nikolaus Kle<strong>in</strong>dienst (ZI für Seelische Gesundheit, Psychosomatik,<br />

Mannheim)<br />

004<br />

Psycho- und Pharmakotherapie von Dissoziation<br />

Stefan Röpke (Charité Universitätsmediz<strong>in</strong>, CBF, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie,<br />

Berl<strong>in</strong>)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Dissoziative Symptome treten im Rahmen verschiedener<br />

psychiatrischer Störungen auf (z. B. Persönlichkeitsstörungen<br />

und posttraumatische Belastungsstörung). Neurobiologische Korrelate<br />

und zugrundeliegende Mechanismen s<strong>in</strong>d <strong>der</strong>zeit erst <strong>in</strong><br />

Ansätzen bekannt. Neben den wenigen empirischen Evidenzen für<br />

psychopharmakologische Wirkung auf dissoziative Symptome stellen<br />

psychotherapeutische Interventionen die aktuell wirkungsvollsten<br />

Ansätze zur Behandlung dar.<br />

Methode: Neben e<strong>in</strong>em aktuellen Literaturüberblick über neurobiologische<br />

Mechanismen dissoziativer Symptome werden psychopharmakologische<br />

und vor allem psychotherapeutische Strategien<br />

mittels Videobeispielen vorgestellt.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Neben psychopharmakologischen Interventionen<br />

stellen psychotherapeutische Strategien die beste Möglichkeit<br />

zur Behandlung dissozialtiven Symptomen dar.<br />

Donnerstag, 26. 11. 2009, 17.15 – 18.45 Uhr, Saal 10<br />

S-078 Symposium<br />

Posttraumatische Belastungsstörung und an<strong>der</strong>e psychische<br />

Krankheiten bei Soldaten <strong>der</strong> Bundeswehr<br />

Vorsitz: J. Fritze (Pulheim), M. H. Lanczik (Bozen)<br />

001<br />

Posttraumatische Belastungsstörungen und an<strong>der</strong>e e<strong>in</strong>satzbed<strong>in</strong>gte<br />

psychische <strong>Erkrankungen</strong> bei Soldaten <strong>der</strong> Bundeswehr,<br />

Epidemiologie und Ätiologie<br />

Karl-He<strong>in</strong>z Biesold (Bundeswehrkrankenhaus, Psychiatrie und Psychotherapie,<br />

Hamburg)<br />

Seit dem Ende des „Kalten Krieges“ hat sich das Aufgabenspektrum<br />

<strong>der</strong> Bundeswehr grund-legend verän<strong>der</strong>t. Im Vor<strong>der</strong>grund steht<br />

jetzt die Transformation zu e<strong>in</strong>er Armee, die gerüstet se<strong>in</strong> muss für<br />

<strong>in</strong>ternationale E<strong>in</strong>sätze im Rahmen <strong>der</strong> UNO, NATO o<strong>der</strong> EU.<br />

Seit über 15 Jahren s<strong>in</strong>d Bundeswehrsoldaten mittlerweile kont<strong>in</strong>uierlich<br />

<strong>in</strong> Frieden schaffenden und erhaltenden E<strong>in</strong>sätzen tätig.<br />

Die beson<strong>der</strong>en Umstände <strong>der</strong> Bundeswehre<strong>in</strong>sätze stellen außer-

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