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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 8 G Störungen mit enger Beziehung zum K<strong>in</strong>des- und Jugendalter, F7-9 // Disor<strong>der</strong>s closely related to childhood and adolescence F7-9<br />

hend unklar, welche Mechanismen für diese Wirkung verantwortlich<br />

s<strong>in</strong>d. Dies soll durch e<strong>in</strong>e Positronen-Emissionstomographische<br />

Untersuchung erhellt werden.<br />

Methode: Zwei Patienten mit therapieresistentem GTS im Erwachsenenalter,<br />

die jeweils 6 Monate vor <strong>der</strong> PET-Untersuchung e<strong>in</strong>e<br />

DBS bilateral im Thalamus erhalten haben wurden e<strong>in</strong>geschlossen.<br />

Es wurden 2 PET Scans mit dem hochaff<strong>in</strong>en D2/3-Liganden [18F]<br />

Fallyprid durchgeführt, je e<strong>in</strong>e mit e<strong>in</strong>- und e<strong>in</strong>en Tag später mit<br />

ausgeschalteter DBS. Die Untersuchungen fanden unter Anästhesie<br />

mit Propofol und Remifentanyl statt.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Zwischen „Off “ und „On“-Zustand fand<br />

sich e<strong>in</strong>e Reduktion des thalamischen B<strong>in</strong>dungspotentials um 16,3<br />

bzw. 6,4 % sowie e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Reduktion des B<strong>in</strong>dungspotentials im<br />

Temporal-Kortex um 10.9 bzw. 2,1 %. Im Putamen zeigte sich jedoch<br />

e<strong>in</strong> leichter Anstieg des B<strong>in</strong>dungspotentials um 7,9 bzw. 3,6 %.<br />

Diskussion Die Daten legen e<strong>in</strong>e Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> dopam<strong>in</strong>ergen<br />

Transmission durch die DBS nahe. Dies ist die erste PET Studie bei<br />

Tourette Patienten, die e<strong>in</strong>e deutliche Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> dopam<strong>in</strong>ergen<br />

Neurotransmission durch DBS zeigt. Es ist geplant, weitere Patienten<br />

zu untersuchen, um die bisherigen Daten zu verifizieren.<br />

Freitag, 27. 11. 2009, 17.15 – 18.45 Uhr, Salon 17/18<br />

FV-016 Sitzung Freier Vorträge<br />

Störungen mit Beziehung zu KJP<br />

Vorsitz: A. Kordon (Lübeck), R. Schepker (Ravensburg)<br />

001<br />

ADHS und rechtliche Implikationen im Übergang von <strong>der</strong> Adoleszenz<br />

zum Erwachsenenalter<br />

Frank Häßler (Universität Rostock, K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie)<br />

O. Reis, J. Buchmann, S. Bohne-Suraj<br />

Hyperk<strong>in</strong>etische Störungen (HKS – ICD-10) o<strong>der</strong> Aufmerksamkeitsdefizit-<br />

/ Hyperaktivitätsstörungen (ADHS – DSM IV) zählen<br />

mit e<strong>in</strong>er Prävalenz von 2 bis 6 % zu den häufigsten psychischen<br />

Diagnosen im K<strong>in</strong>des- und Jugendalter mit e<strong>in</strong>er Persistenz von<br />

30 bis 50 % <strong>in</strong> das Erwachsenenalter. E<strong>in</strong>erseits ergeben sich schon<br />

aus <strong>der</strong> Kernsymptomatik, die im K<strong>in</strong>des- und Jugendalter durch<br />

Unaufmerksamkeit, Überaktivität und Impulsivität und im Erwachsenenalter<br />

eher durch Probleme exekutiver Funktionen, <strong>der</strong><br />

Aufmerksamkeitsfokussierung, <strong>der</strong> emotionalen Modulation, <strong>der</strong><br />

Alltagstrukturierung und <strong>der</strong> Impulskontrolle gekennzeichnet ist,<br />

rechtliche Implikationen und an<strong>der</strong>erseits durch die Behandlung<br />

mit Stimulanzien (im Erwachsenenalter off label), die unter das Betäubungsmittelgesetz<br />

fallen. Somit s<strong>in</strong>d rechtliche Aspekte im Zusammenhang<br />

mit Auslandsreisen <strong>in</strong>nerhalb und außerhalb <strong>der</strong><br />

Schengen Staaten, dem Führen von Kraftfahrzeugen, Dop<strong>in</strong>g im<br />

Leistungssport, Wehrdienst, dem erhöhten Del<strong>in</strong>quenzrisiko, dem<br />

§ 105 JGG sowie den §§ 20/21 StGB zur Schuldfähigkeit und nicht<br />

zuletzt den Behandlungsmodalitäten im Straf- und Maßregelvollzug<br />

bei <strong>der</strong> Behandlung Jugendlicher und Heranwachsen<strong>der</strong> mit<br />

ADHS zu beachten.<br />

002<br />

Prävalenz und Diagnostik von Autismus bei erwachsenen Menschen<br />

mit geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

Tanja Sappok (König<strong>in</strong> Elisabeth Herzberge, Psychiatrie, Berl<strong>in</strong>)<br />

T. Bergmann, A. Diefenbacher<br />

E<strong>in</strong>leitung: Nach Angaben <strong>der</strong> WHO besteht bei e<strong>in</strong> bis drei Prozent<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung e<strong>in</strong>e geistige Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung (GB). Bei 8 – 40 %<br />

<strong>der</strong> Menschen mit GB liegt zusätzlich e<strong>in</strong>e Autismusspektrum-<br />

störung vor. Aufgrund <strong>der</strong> reduzierten Ausdrucks- und Introspektionsfähigkeit,<br />

<strong>der</strong> erhöhten Prävalenz körperlicher und psychischer<br />

<strong>Erkrankungen</strong>, <strong>der</strong> erschwerten Anamnesebed<strong>in</strong>gungen und<br />

<strong>der</strong> u.U. atypischen Symptompräsentation ist die Diagnosestellung<br />

bei erwachsenen Menschen mit GB e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wurden die <strong>in</strong>ternational verwendeten psychodiagnostischen<br />

Untersuchungs<strong>in</strong>strumente überwiegend für<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> o<strong>der</strong> für Erwachsene ohne GB entwickelt, so dass <strong>der</strong> geltende<br />

Goldstandard nicht ohne weiteres <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diagnostik bei erwachsenen<br />

Menschen mit Intelligenzm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung anwendbar ist.<br />

Methode: Bisherige Prävalenzstudien über Autismus bei Menschen<br />

mit GB wurden zusammengestellt und Mittelwert und Standardabweichung<br />

aus den angegebenen Zahlen zur Prävalenz berechnet.<br />

Auf <strong>der</strong> Basis <strong>in</strong>ternational gebräuchlicher Untersuchungs<strong>in</strong>strumente<br />

wurden e<strong>in</strong>e Checkliste und e<strong>in</strong> weiteres diagnostisches Vorgehen<br />

zur Diagnosesicherung bei erwachsenen Menschen mit GB<br />

und Autismusverdacht entwickelt.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Errechnet man aus den vorhandenen<br />

Prävalenzstudien über Autismus bei Menschen mit GB den Mittelwert,<br />

f<strong>in</strong>det sich bei jedem vierten Menschen mit geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

zusätzlich e<strong>in</strong>e Autismusspektrumstörung (26 %, Mittelwert<br />

aus 18 Studien, n=9152), wobei die Prävalenz mit dem Grad<br />

<strong>der</strong> GB ansteigt (leichte GB [IQ 50-70]: 12 %, schwere GB [IQ

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