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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 4 G Affektive Störungen, F3 // Affective disor<strong>der</strong>s, F3<br />

Diskussion / Ergebnisse: Auf Verhaltensebene ließ sich e<strong>in</strong> Prim<strong>in</strong>geffekt<br />

für positive und neutrale Wortpaare nachweisen, währenddessen<br />

negative Wortpaare nur unter spezifischen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

e<strong>in</strong>en Prim<strong>in</strong>geffekt zeigten. Auf neuronaler Ebene verursachten<br />

die positiven Wörter Signalverän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> rechts fronto-temporalen<br />

Regionen (<strong>in</strong>kl. Hippocampus). Die negativen Wortpaare<br />

führten zu weitläufigen bilateral fronto-parieto-occipitalen Aktierungen.<br />

Die neutralen Wortpaare verursachten Aktivierungen <strong>in</strong><br />

bilateral fronto-parietalen Regionen. Der Vergleich <strong>der</strong> emotionalen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen zeigte e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Aktivierung im Bereich<br />

des l<strong>in</strong>ken mittleren temporalen Gyrus, sowie des Precuneus. Geme<strong>in</strong>same<br />

Deaktivierungen für alle Bed<strong>in</strong>gungen fanden sich im<br />

rechten <strong>in</strong>ferior und l<strong>in</strong>ken superior frontalen Gyrus. Die Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> aktuellen Studie zeigen, dass emotionale Assoziationen<br />

e<strong>in</strong>e relevante Rolle im semantischen Netzwerk spielen. Während<br />

positive Assoziationen zu rechtshemisphärischen Aktivierungen<br />

führten, verursachten die negativen Verb<strong>in</strong>dungen weitläufige bilaterale<br />

Aktivierungen, was dafür spricht, dass diese „schwieriger“ zu<br />

verarbeiten s<strong>in</strong>d, d. h. negative Assoziationen <strong>in</strong>hibieren die Optimierung<br />

<strong>der</strong> Wortverarbeitung und benötigen daher mehr Zeit um<br />

verarbeitet zu werden. Geme<strong>in</strong>same Aktivierungen ließen sich<br />

trotz allem <strong>in</strong> bilateral frontalen Regionen nachweisen, was dafür<br />

spricht, dass alle Beziehungen e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames semantisches Netzwerk<br />

ansprechen. Für Patienten mit Panikstörung und Depression<br />

erwarten wir h<strong>in</strong>gegen unterschiedliche Aktivierungsmuster vor<br />

allem im Rahmen <strong>der</strong> emotionalen Stimuli, die mit e<strong>in</strong>er verstärkten<br />

Verarbeitung von negativen Wortpaaren e<strong>in</strong>hergehen könnte.<br />

Donnerstag, 26. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Salon 17/18<br />

FV-004 Sitzung Freier Vorträge<br />

Affektive <strong>Erkrankungen</strong> 2<br />

Vorsitz: A. Szegedi (New Jersey), D. Riemann (Freiburg)<br />

001<br />

Anhedonie, Fatigue und depressive Verstimmung als Screen<strong>in</strong>gsymptome<br />

für Depression bei körperlich Kranken<br />

Ingrid Sibitz (Mediz<strong>in</strong>ische Universität Wien, Universitätskl<strong>in</strong>ik für<br />

Psychiatrie und Psychotherapie, Österreich)<br />

P. Berger, M. Freidl, A. Topitz, M. Krautgartner, W. Spiegel, H.<br />

Katschnig<br />

E<strong>in</strong>leitung: In dieser Studie wurde die Bedeutung von Anhedonie,<br />

Fatigue und depressive Verstimmung, <strong>der</strong> drei Kernsymptome <strong>der</strong><br />

Depression, für die Erfassung e<strong>in</strong>er Depression bei körperlich<br />

Kranken im Allgeme<strong>in</strong>krankenhaus erhoben. Auch wurde untersucht,<br />

ob Fälle von Depression übersehen worden wären, hätte man<br />

Fatigue nicht erfasst o<strong>der</strong> wenn man depressive Verstimmung für<br />

e<strong>in</strong> positives Screen<strong>in</strong>g vorausgesetzt hätte.<br />

Methode: Die Symptome wurden mitttels e<strong>in</strong>er modifizierten Version<br />

des Patientenfragebogens von Spitzer et al erfasst und im Anschluss<br />

daran wurden die PatientInnen mit dem CIDI (Composite<br />

International Diagnostic Interview) zur Erhebung von ICD-10<br />

Diagnosen <strong>in</strong>terviewt.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Von den <strong>in</strong>sgesamt 290 PatientInnen<br />

litten 63 (21.7 %) unter e<strong>in</strong>er depressiven Episode. Wurden das<br />

Vorhandense<strong>in</strong> von m<strong>in</strong>destens zwei <strong>der</strong> drei Kernsymptome gefor<strong>der</strong>t<br />

(ICD-10 Algorithmus), so fand sich e<strong>in</strong>e Sensitivität von<br />

93.2 % und e<strong>in</strong>e Spezifität von 72.7 %. Bei Anwendung des e<strong>in</strong>facheren<br />

DSM-IV Algorithmus – Anhedonie o<strong>der</strong> depressive Verstimmung<br />

müssen vorhanden se<strong>in</strong> – zeigte sich e<strong>in</strong>e etwas höhere<br />

Sensitivität von 95.2 % und e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gfügig niedrigere Spezifität<br />

134<br />

(66.5 %). E<strong>in</strong>e von fünf Personen mit e<strong>in</strong>er depressiven Episode gab<br />

ke<strong>in</strong>e depressive Verstimmung im Screen<strong>in</strong>g an. Die Ergebnisse legen<br />

nahe, dass im Screen<strong>in</strong>g auf Depression bei körperlich Kranken<br />

neben dem Symptom <strong>der</strong> depressiven Verstimmung die Anhedonie<br />

<strong>in</strong>kludiert werden soll, während Fatigue ignoriert werden kann. Da<br />

bei e<strong>in</strong>em nicht unerheblichen Teil aller PatientInnen mit Depression<br />

die depressive Verstimmung jedoch nicht gegeben ist, ist es<br />

von beson<strong>der</strong>er Bedeutung, vor allem nicht psychiatrisch tätige<br />

ÄrztInnen dar<strong>in</strong> zu schulen, ihre PatientInnen auf das weniger<br />

offensichtliche Symptom <strong>der</strong> Anhedonie zu screenen.<br />

002<br />

Stimmungsbeurteilung am Computer – die Hell-Dunkel-Skala<br />

Bernhard Weber (Kl<strong>in</strong>ikum Goethe Universität, Psychiatrie und Psychotherapie,<br />

Frankfurt)<br />

N. Helb<strong>in</strong>g, P. Fey, J. Fritze, B. Schnei<strong>der</strong>, T. Wetterl<strong>in</strong>g<br />

E<strong>in</strong>leitung: Die Hell-Dunkel-Skala (HDS) soll depressiven Patienten<br />

die Möglichkeit eröffnen, auf e<strong>in</strong>em konventionellen PC-Monitor<br />

ihre aktuelle Stimmung durch Regulierung <strong>der</strong> Helligkeit e<strong>in</strong>es<br />

Skalenfeldes <strong>in</strong>tuitiv zu beurteilen. Validität, Reliabilität und Tauglichkeit<br />

<strong>der</strong> HDS wurden untersucht.<br />

Methode: 128 depressive Patienten wurden neben <strong>der</strong> HDS mit <strong>der</strong><br />

Hamilton Depression Rat<strong>in</strong>g Scale (HDRS), den Cl<strong>in</strong>ical Global<br />

Impressions (CGI), dem Beck-Depressions-Inventar (BDI), den<br />

Profile of Mood States (POMS) mit den Subskalen ,Nie<strong>der</strong>geschlagenheit‘<br />

(N), ,Mutlosigkeit‘ (MU), ,Tatendrang‘ (T) und ,Missmut‘<br />

(MI) sowie e<strong>in</strong>er Visuellen Analog (Stimmungs-)Skala (VAS) untersucht.<br />

Bei 52 Patienten erfolgte e<strong>in</strong>e Wie<strong>der</strong>holungsunter suchung<br />

nach 15 M<strong>in</strong>uten zur Prüfung <strong>der</strong> Retest-Reliabilität und bei 87 Patienten<br />

e<strong>in</strong>e Wie<strong>der</strong>holungsuntersuchung nach vier Wochen zur<br />

Bestimmung <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungssensitivität.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Hochsignifikante Korrelationen zwischen<br />

HDS e<strong>in</strong>erseits und BDI (R=0,61), POMS-Subskalen (N: R=0,71;<br />

MU: R=0,53; T: R=-0,57; MI: R=0,44) sowie <strong>der</strong> VAS (R=0,81) an<strong>der</strong>erseits<br />

belegen die Validität <strong>der</strong> Skala. Mit den Fremdbeurteilungen<br />

HDRS (R=0,44) und CGI (R=0,30) korrelierte die HDS<br />

ebenfalls hochsignifikant, aber erwartungsgemäß mit niedrigeren<br />

Koeffizienten. Für Retest-Reliabilität (R=0,83) und Än<strong>der</strong>ungssensitivität<br />

(R=0,44) ergaben sich zufriedenstellende Ergebnisse. E<strong>in</strong>e<br />

Kontrolluntersuchung an 96 gesunden Probanden ergab signifikant<br />

niedrigere Werte als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Patientengruppe (14,7 ± 15,6 vs. 43,8 ±<br />

23,3; Z=8,95; p

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