Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 4 G Affektive Störungen, F3 // Affective disor<strong>der</strong>s, F3<br />
ße für (sub)kl<strong>in</strong>ische, depressive Beschwerden darstellen – allerd<strong>in</strong>gs<br />
können nur schlafpolygraphischen Daten e<strong>in</strong>e Aussage über ggf.<br />
zugrunde liegende schlafbezogene Atmungsstörungen treffen, die<br />
hier ebenfalls zu Depressivität und Tagesmüdigkeit führen können<br />
(Skobel et al., Eur J Heart Fail 2005). Daher sollten Schlafqualitätserhebungen<br />
im kardio-pneumologischen Sett<strong>in</strong>g auch als erstes<br />
Screen<strong>in</strong>g auf potentielle komorbide und therapiewürdige Depressionen<br />
mit angesehen werden.<br />
006<br />
Der E<strong>in</strong>fluss von Alter, Geschlecht, Rauchen und Komedikation auf<br />
die Serumkonzentrationen von Venlafax<strong>in</strong> und O-desmethylvenlafax<strong>in</strong><br />
unter naturalistischen Bed<strong>in</strong>gungen<br />
Bruno Pfuhlmann (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Würzburg, Psychiatrische<br />
Kl<strong>in</strong>ik)<br />
C. Gre<strong>in</strong>er, E. Haen, C. Hiemke<br />
E<strong>in</strong>leitung: Therapeutisches Drug Monitor<strong>in</strong>g (TDM) ist als Methode<br />
zur Optimierung e<strong>in</strong>er antidepressiven Therapie mit Venlafax<strong>in</strong>,<br />
e<strong>in</strong>em breit e<strong>in</strong>gesetzten mo<strong>der</strong>nen Antidepressivum, das als<br />
selektiver Seroton<strong>in</strong>- und Noradrenal<strong>in</strong>-Wie<strong>der</strong>aufnahmehemmer<br />
wirkt, etabliert. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss pharmakok<strong>in</strong>etischer<br />
Faktoren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Therapie lässt sich mittels TDM kontrollieren. Ziel<br />
dieser Untersuchung war es, den Effekt von Alter, Geschlecht,<br />
Rauchen und verabreichter psychotroper Komedikation auf die<br />
Pharmakok<strong>in</strong>etik von Venlafax<strong>in</strong> und se<strong>in</strong>es Hauptmetaboliten<br />
O-desmethylvenlafax<strong>in</strong> unter kl<strong>in</strong>ischen Alltagsbed<strong>in</strong>gungen näher<br />
zu beleuchten.<br />
Methode: Alle TDM-Analysen von Venlafax<strong>in</strong>, die während <strong>der</strong><br />
Jahre 2004-2006 bei e<strong>in</strong>em unselektierten Kollektiv von Patienten<br />
<strong>in</strong> den psychiatrischen Universitätskl<strong>in</strong>iken Ma<strong>in</strong>z, Regensburg<br />
und Würzburg durchgeführt wurden, wurden retrospektiv ausgewertet.<br />
Die Bestimmung <strong>der</strong> Serumspiegel von Venlafax<strong>in</strong> und<br />
O-desmethylvenlafax<strong>in</strong> erfolgte <strong>in</strong> den TDM-Laboratorien <strong>der</strong> drei<br />
beteiligten Kl<strong>in</strong>iken mittels e<strong>in</strong>er nahezu identischen Hochlei -<br />
stungs-Flüssigkeitschromatographie (HPLC)- Methode. Pro Patient<br />
wurde nur e<strong>in</strong>e Bestimmung <strong>in</strong> die Auswertung e<strong>in</strong>bezogen, um<br />
e<strong>in</strong>e Verzerrung <strong>der</strong> Resultate durch multiplen E<strong>in</strong>schluss <strong>der</strong>selben<br />
Individuen zu vermeiden.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Insgesamt wurden 478 Bestimmungen<br />
ausgewertet (304 Frauen, 174 Männer). Die bei den e<strong>in</strong>zelnen Dosierungsstufen<br />
resultierenden Serumkonzentrationen variierten<br />
<strong>in</strong>ter<strong>in</strong>dividuell erheblich. Verglichen wurden jeweils dosiskorrigierte<br />
Serumspiegel. Frauen wiesen signifikant höhere Spiegel als<br />
Männer auf und Patienten über 60 Jahre höhere Spiegel als jüngere<br />
Patienten. Bei Rauchern wurden dagegen signifikant niedrigere Serumkonzentrationen<br />
beobachtet als bei Nichtrauchern. Nur e<strong>in</strong>e<br />
M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit von 45 Patienten (9 %) erhielt Venlafax<strong>in</strong> <strong>in</strong> Monotherapie.<br />
E<strong>in</strong>e Komedikation mit an<strong>der</strong>en Antidepressiva, Antipsychotika<br />
o<strong>der</strong> Stimmungsstabilisierern war generell assoziiert mit e<strong>in</strong>er<br />
im Vergleich zu monotherapeutisch behandelten Patienten niedrigeren<br />
O-desmethylvenlafax<strong>in</strong>/Venlafax<strong>in</strong>-Ratio, was auf e<strong>in</strong>en unter<br />
diesen Bed<strong>in</strong>gungen verlangsamten Metabolismus via CYP2D6<br />
h<strong>in</strong>weist. Die O-desmethylvenlafax<strong>in</strong>/Venlafax<strong>in</strong>-Ratio verr<strong>in</strong>gerte<br />
sich auch mit zunehmen<strong>der</strong> Anzahl von verabreichten psychotropen<br />
Komedikamenten. Insgesamt bekräftigen unsere Ergebnisse,<br />
dass TDM e<strong>in</strong> wichtiges Instrument zur Kontrolle pharmakok<strong>in</strong>etischer<br />
Faktoren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er antidepressiven Therapie mit Venlafax<strong>in</strong><br />
darstellt und sowohl zur Vermeidung <strong>in</strong>adäquater Dosierungen als<br />
auch zur Erkennung potentiell problematischer Medikamenten<strong>in</strong>teraktionen<br />
hilfreich se<strong>in</strong> kann.<br />
136<br />
Freitag, 27. 11. 2009, 13.30 – 15.00 Uhr, Halle 11.1<br />
P-014 Posterpräsentation<br />
Affektive Störungen 2 (Symptome, Komorbidität)<br />
Vorsitz: H. Himmerich (Leipzig)<br />
001<br />
Das metabolische Syndrom: E<strong>in</strong>e Verlaufsstudie über akut depressive,<br />
stationäre Patienten<br />
Hans-Jörg Assion (GPZ Lippe, Fachkl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie, Detmold)<br />
N. Richter, G. Juckel<br />
E<strong>in</strong>leitung: Studien über depressive Störungen zeigen, dass die<br />
Rate e<strong>in</strong>es metabolischen Syndroms bei diesen <strong>Erkrankungen</strong><br />
höher ist. Bisher gibt es nur wenige Untersuchungen über die Assoziation<br />
mit dem Schweregrad <strong>der</strong> Depression und bestimmten<br />
Laborparametern.<br />
Methode: Es wurden 60 Patienten mit e<strong>in</strong>er akuten depressiven<br />
Episode untersucht und e<strong>in</strong>er psychometrischen Testung (HAMD,<br />
BDI, GAF, CGI) unterzogen. Es wurde e<strong>in</strong> Screen<strong>in</strong>g gemäß<br />
NCEP-ATP-III durchgeführt und es erfolgten Laboruntersuchungen<br />
(CRP, Cholester<strong>in</strong>, HDL-Cholester<strong>in</strong>, Nüchtern-Glukose, Triglyeride,<br />
Lept<strong>in</strong>e). Nach <strong>der</strong> (Teil)Remission wurden die Patienten<br />
nachuntersucht (n=42).<br />
Diskussion / Ergebnisse: 25 % <strong>der</strong> Patienten erfüllten die Kriterien<br />
e<strong>in</strong>es metabolischen Syndroms. In dieser Gruppe bestand e<strong>in</strong>e positive<br />
Korrelation zwischen den Triglycerid-Werten und <strong>der</strong> Schwere<br />
<strong>der</strong> Depression. Diese Gruppe <strong>der</strong> Patienten dürfte von e<strong>in</strong>er<br />
antidepressiven Therapie auch h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> metabolischen Situation<br />
profitieren.<br />
002<br />
Persistierende nonverbale Gedächtnisbee<strong>in</strong>trächtigungen bei remittierter<br />
unipolarer Depression – verursacht durch Enkodierungsdefizite?<br />
Andreas Behnken (Universitätkl<strong>in</strong>ikum Münster, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie)<br />
S. Schön<strong>in</strong>g, J. Gerß, K. Carsten, R. de Jong-Meyer, Z. Peter, V. Arolt<br />
E<strong>in</strong>leitung: Bei remittierten depressiven Patienten liegen H<strong>in</strong>weise<br />
für anhaltende kognitive Bee<strong>in</strong>trächtigungen <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />
Domänen vor (Aust<strong>in</strong> et al., 2001). Allerd<strong>in</strong>gs wurde <strong>in</strong> bisherigen<br />
Studien nur partiell zwischen unterschiedlichen Gedächtnisfunktionen<br />
– Arbeitsgedächtnis, episodisches Gedächtnis, semantisches,<br />
verbales o<strong>der</strong> nonverbales Gedächtnis – differenziert. Nach<br />
Deckersbach und Kollegen (2004) s<strong>in</strong>d Organisationsstrategien<br />
während des Enkodierungsprozesses wichtige Voraussetzungen für<br />
spätere Gedächtnisleistungen. Wir untersuchten im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />
größeren Gesamtprojektes den E<strong>in</strong>fluss von Organisationsstrategien<br />
während <strong>der</strong> Enkodierung auf nonverbale Gedächtnisleistungen<br />
bei remittierten unipolar depressiven Patienten und Kontrollprobanden.<br />
Methode: E<strong>in</strong>geschlossen wurden 30 remittierte unipolar depressive<br />
Patienten (HAMD < 8) und 30 gesunde, <strong>in</strong> Alter, Geschlecht und<br />
Bildungsstand vergleichbare Kontrollprobanden. Die nonverbale<br />
Gedächtnisleistung wurde mit dem Rey-Osterrieth-Complex-<br />
Figure-Test erfasst, die Organisationsstrategien mit dem Savage<br />
Organizational Score (Savage et al., 1999). Der E<strong>in</strong>fluss von Organisationsstrategien<br />
auf nonverbale Gedächtnisleistungen wurde<br />
mittels multipler Regressionsanalysen und des Sobel Tests (Sobel,<br />
1982) geprüft.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Im Vergleich zu gesunden Kontrollen<br />
zeigten remittierte depressive Patienten E<strong>in</strong>schränkungen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
nonverbalen Gedächtnisleistung (p = 0,01). Darüber h<strong>in</strong>aus wiesen<br />
Patienten verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te Organisationsstrategien während des Lern-