Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Topic 10 G Gerontopsychiatrie // Gerontopsychiatry<br />
tionsmaßnahmen wird durch den Vergleich mit e<strong>in</strong>em strukturell<br />
ähnlichen oberbayerischen Landkreis, <strong>in</strong> dem ke<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Intervention<br />
stattfand, überprüft.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Am Projekt beteiligten sich rund 35 % <strong>der</strong><br />
Versicherten (n=3.908). Die Risikofaktoren konnten schon <strong>in</strong> den<br />
ersten zwei Jahren <strong>der</strong> Projektlaufzeit signifikant reduziert werden.<br />
Depressive Symptome und leichte kognitive Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />
erwiesen sich als prognostisch sehr bedeutsam. Nach Adjustierung<br />
für Alter und Geschlecht waren Depressivität (GDS>5) und kognitive<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigung (6CIT>7) hochsignifikant sowohl mit <strong>in</strong>zidenter<br />
Demenz (HR=2.8 bzw. 3.5) als auch mit Pflegebedürftigkeit<br />
(HR=2.6 bzw. 2.2) und Mortalität (HR=2.0 bzw. 1.7) assoziiert.<br />
Mehrere Vorerkrankungen und e<strong>in</strong>ige modifizierbare Risikofaktoren<br />
standen mit dem Auftreten von Demenzen im Zusammenhang.<br />
Voraussichtlich werden erste Daten zur Wirksamkeit <strong>der</strong> hausärztlichen<br />
Intervention berichtet werden können. Die Hausarztpraxis<br />
sche<strong>in</strong>t über e<strong>in</strong> beträchtliches, bisher aber noch ungenügend erschlossenes<br />
Präventionspotential zu verfügen.<br />
002<br />
Alzheimer-Erkrankung: Lebensqualität bei Patienten und Angehörigen<br />
Matthias Riepe (Universität Ulm, Psychiatrie II Gerontopsychiatrie,<br />
Günzburg)<br />
003<br />
Behandlungsbedürfnis und Inanspruchnahmeverhalten bei Demenzerkrankungen<br />
– BIADEM. Versorgungsforschung für Patienten<br />
und ihre pflegenden Angehörigen<br />
Matthias Schützwohl (TU Dresden, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />
E<strong>in</strong>leitung: In den letzten Jahren ist das Versorgungsangebot im<br />
Bereich dementieller <strong>Erkrankungen</strong> erheblich erweitert worden.<br />
Während die Versorgungssituation von den Betroffenen und ihren<br />
Angehörigen dennoch weiterh<strong>in</strong> kritisch beurteilt wird, werden die<br />
vorhandenen Versorgungs- und Beratungse<strong>in</strong>richtungen häufig<br />
nicht o<strong>der</strong> erst im Spätstadium <strong>der</strong> Erkrankung <strong>in</strong> Anspruch genommen.<br />
Das Projekt BIADEM („Behandlungsbedürfnis und Inanspruchnahmeverhalten<br />
bei Demenzerkrankungen“), das von <strong>der</strong><br />
Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. geför<strong>der</strong>t wird, erfasst vor<br />
diesem H<strong>in</strong>tergrund die Versorgungssituation <strong>in</strong> def<strong>in</strong>ierten Versorgungsregionen<br />
und untersucht Inanspruchnahmeverhalten und<br />
Behandlungsbedürfnis von Menschen mit Demenzerkrankungen<br />
und ihren Angehörigen.<br />
Methode: Zur Beschreibung <strong>der</strong> Versorgungssituation werden Versorgungse<strong>in</strong>richtungen<br />
aus sechs Versorgungsregionen, die sich h<strong>in</strong>sichtlich<br />
<strong>der</strong> Verfügbarkeit und Erreichbarkeit gerontopsychia trischer<br />
Beratungs- und Behandlungse<strong>in</strong>richtungen unterscheiden,<br />
erfasst und anhand mittels Delphi-Befragung ermittelter Parameter<br />
beschrieben. Die Studienteilnehmer-Patienten mit e<strong>in</strong>er leichtgradigen<br />
Demenz (N = 50) und die pflegenden Angehörigen von leicht-,<br />
mittel- und schwerstgradig demenzkranken Patienten (N = 150) –<br />
werden aus den ausgewählten Versorgungsregionen gewonnen. Im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Angehörigenbefragung werden Informationen zur<br />
Beurteilung <strong>der</strong> Pflegesituation, die Belastung <strong>der</strong> Angehörigen,<br />
<strong>der</strong>en Gesundheitszustand sowie <strong>der</strong>en Inanspruchnahmeverhalten<br />
erhoben. Mittels offener Fragen werden Barrieren <strong>in</strong> die Versorgung<br />
sowie E<strong>in</strong>stellungen gegenüber vorhandenen Versorgungse<strong>in</strong>richtungen<br />
und -leistungen exploriert. Außerdem werden die<br />
Angehörigen zu patientenbezogenen Problemen im Alltagsverhalten<br />
und zum Ausmaß <strong>der</strong> Verhaltensaufälligkeiten <strong>der</strong> Patienten<br />
befragt. Mit e<strong>in</strong>em Screen<strong>in</strong>gverfahren werden Patienten mit<br />
leichtgradiger Demenz identifiziert und <strong>in</strong> Ergänzung und analog<br />
zur Angehörigenbefragung selbst befragt.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Die Datenerhebung dauert gegenwärtig<br />
noch an. Es werden daher H<strong>in</strong>tergrund und Design <strong>der</strong> Studie so-<br />
254<br />
wie das Ergebnis <strong>der</strong> Erfassung <strong>der</strong> Versorgungssituation berichtet.<br />
004<br />
Die Kosten von Depressionen im Alter bei Allgeme<strong>in</strong>arztpatienten<br />
im 5-Jahres-Verlauf<br />
Steffi G. Riedel-Heller (Universität Leipzig, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie<br />
Pub lic Health)<br />
M. Luppa, S. He<strong>in</strong>rich, A. Konnopka, H.-H. König<br />
E<strong>in</strong>leitung: Depressive Störungen im Alter s<strong>in</strong>d häufig und folgenschwer.<br />
Für den E<strong>in</strong>zelnen gehen diese mit Funktionse<strong>in</strong>schränkungen,<br />
e<strong>in</strong>er reduzierten Lebensqualität und e<strong>in</strong>em erhöhten<br />
Suizidrisiko e<strong>in</strong>her. Aus gesellschaftlicher Perspektive gehören depressive<br />
alte Menschen zu den „Vielnutzern“ des Gesundheitssystems.<br />
E<strong>in</strong>e systematische Literaturübersicht erbrachte nur drei<br />
Krankheitskostenstudien zur Depression im Alter, die ausschließlich<br />
<strong>in</strong> den USA durchgeführt wurden. Längsschnittdaten liegen<br />
bisher nicht vor. Die vorliegende Studie erfasst erstmalig die Inanspruchnahme<br />
von Gesundheitsleistungen und die direkten Kosten<br />
von depressiven alten Menschen <strong>in</strong> Deutschland und beschreibt<br />
e<strong>in</strong>en 5-Jahres-Verlauf.<br />
Methode: Dazu wurden 451 über 75-jährige Leipziger Allgeme<strong>in</strong>patienten<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em persönlichen kl<strong>in</strong>ischen Untersuchungsgespräch<br />
h<strong>in</strong>sichtlich des Vorliegens e<strong>in</strong>er depressiven Symptomatik<br />
(Geriatrische Depressionsskala, GDS), <strong>der</strong> Inanspruchnahme von<br />
mediz<strong>in</strong>ischen und sozialen Versorgungsleistungen (Kostenbuch)<br />
und <strong>der</strong> somatischen Komorbidität (Chronic Disease Score) untersucht<br />
und nach 5 Jahren mit diesem Instrumentarium erneut befragt.<br />
Diskussion / Ergebnisse: 14 % <strong>der</strong> über 75jährigen Allgeme<strong>in</strong>arztpatienten<br />
wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Basel<strong>in</strong>erhebung als depressiv e<strong>in</strong>gestuft.<br />
Die direkten Kosten depressiv Erkrankter überstiegen die Kosten<br />
Nicht-Depressiver um ca. e<strong>in</strong> Drittel. Es ergaben sich durchschnittliche<br />
jährliche Kosten von EUR 5.241 für depressive Allgeme<strong>in</strong>arztpatienten<br />
und von EUR 3.648 für nicht-depressive Allgeme<strong>in</strong>arztpatienten<br />
(p