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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 12 G Bildgebung, Neurophysiologie, Neuropsychologie // Bra<strong>in</strong> Imag<strong>in</strong>g, neurophysiology, neuropsychology<br />

chotherapy <strong>in</strong> schizophrenia the effects of an emotion recognition<br />

tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g seem to be more promis<strong>in</strong>g than the cognitive tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.<br />

Humor tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g also seems to be a sucessful therapeutic tool to improve<br />

emotional functions <strong>in</strong> depressive patients and could probably<br />

be augmented to other patient groups. In general, results po<strong>in</strong>t<br />

to the benefit of neuroimag<strong>in</strong>g procedures for cl<strong>in</strong>ical as well as basic<br />

research.<br />

Mittwoch, 25. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Saal Stockholm 1<br />

S-015 Symposium<br />

Bildgebende Untersuchungen fronto-striataler Systeme<br />

Vorsitz: R. Schlösser (Jena), G. Grün<strong>der</strong> (Aachen)<br />

001<br />

Molekulare Bildgebung fronto-striataler Konnektivität<br />

Ingo Vernaleken (RWTH Aachen, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie und Psychotherapie)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Etliche Funktionen von Denken, Erleben und Verhalten<br />

sowie auch <strong>der</strong> Motorik s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erheblichem Masse durch die<br />

dopam<strong>in</strong>erge Transmission kontrolliert. Elektrophysiologische<br />

Versuche konnten beim Tier bereits präzise das Wechselspiel bzw.<br />

auch e<strong>in</strong>en funktionellen Antagonismus des D1- und D2-Rezeptorsytems<br />

nicht für das Striatum son<strong>der</strong>n auch für kortikale Areale<br />

beschreiben. Die Molekulare Bildgebung mittels Positronen-Emissionstomographie<br />

(PET) gibt uns die Möglichkeit <strong>in</strong>-vivo krankhafte<br />

aber auch experimentell herbeigeführte Verän<strong>der</strong>ungen des<br />

Systems darzustellen und dies <strong>in</strong> Relation mit neuropsychologischen<br />

Parametern zu diskutieren.<br />

Methode: PET ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, postsynaptische und praesynaptische<br />

Funktionen darzustellen. Während postsynaptisch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />

Rezeptor-Verfügbarkeiten errechnet werden, können wir durch<br />

das 18F-FDOPA-PET präsynaptisch mehrere Parameter bestimmen,<br />

die uns e<strong>in</strong>e Aussage zur dopam<strong>in</strong>ergen Synthese- o<strong>der</strong> auch<br />

Speicherkapazität, wie auch des dopam<strong>in</strong>ergen Umsatzes treffen<br />

lassen. In diesem Beitrag werden Ergebnisse prae- und postsynaptischer<br />

PET-Untersuchungen dargestellt, die sich mit <strong>der</strong> dopam<strong>in</strong>ergen<br />

Modulation durch Schizophrenie-<strong>Erkrankungen</strong>, medikamentöse<br />

Bee<strong>in</strong>flussung und ihrer Rückwirkung auf die Kognition<br />

beschäftigen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Es f<strong>in</strong>den sich dabei klar erkennbare Korrelationen<br />

bei gesunden Personen zwischen striataler dopam<strong>in</strong>erger<br />

Synthesekapazität und kortikaler Aktivität bzw. <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit<br />

‚präfrontaler‘ kognitiver Funktionen. Medikamentöse<br />

Bee<strong>in</strong>flussungen durch antidopam<strong>in</strong>erge Substanzen o<strong>der</strong> auch<br />

Antichol<strong>in</strong>ergika können dabei auf <strong>in</strong>dividueller Ebene erhebliche<br />

Verän<strong>der</strong>ungen von kognitiven Funktionen verursachen. Diese Effekte<br />

durch Manipulationen <strong>der</strong> dopam<strong>in</strong>ergen Transmission s<strong>in</strong>d<br />

abhängig von <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen dopam<strong>in</strong>ergen Ausstattung des<br />

Probanden. Schließlich stellen sich diese Netzwerke bei e<strong>in</strong>igen <strong>Erkrankungen</strong><br />

wie Abhängigkeitserkrankungen und <strong>der</strong> Schizophrenie<br />

gestört o<strong>der</strong> <strong>in</strong>vertiert dar, obgleich es ke<strong>in</strong>e zeitnahe Korrelation<br />

mit dem Schweregrad <strong>der</strong> Erkrankung zu geben sche<strong>in</strong>t.<br />

002<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Belohnungsrückkopplung bei unbehandelten<br />

schizophrenen Patienten: Bedeutung für wahnhaftes Erleben<br />

Florian Schlagenhauf (Charité Universitätsmediz<strong>in</strong>, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie,<br />

Berl<strong>in</strong>)<br />

E<strong>in</strong>leitung: E<strong>in</strong>e Dysfunktion des dopam<strong>in</strong>ergen Systems ist e<strong>in</strong><br />

wesentlicher pathophysiologischer Befund bei schizophrenen Pa-<br />

268<br />

tienten. Dopam<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> wichtiger Transmitter im Belohnungssystem<br />

und kodiert saliente Ereignisse. Bei schizophrenen Patienten<br />

ist daher e<strong>in</strong>e verän<strong>der</strong>te Verarbeitung von belohnungsrelevanten<br />

Stimuli zu erwarten. E<strong>in</strong>e Störung kann zu e<strong>in</strong>er fehlerhaften Attribuierung<br />

von Salienz auf Umweltreize führen, die bei <strong>der</strong> Entstehung<br />

von Wahnsymptomen beteiligt se<strong>in</strong> könnte.<br />

Methode: In e<strong>in</strong>er funktionellen MRT Studien wurden fünfzehn<br />

schizophrene Patienten ohne antipsychotische Medikation sowie<br />

gesunden Kontrollen mit e<strong>in</strong>em Belohnungsparadigma untersucht.<br />

Die BOLD-Antwort während <strong>der</strong> Rückmeldungsphase von erfolgreichen<br />

und nicht erfolgreichen Gew<strong>in</strong>n- und Verlustvermeidungsdurchgängen<br />

wurde im ventralen Striatum und im medialen Präfrontalkortex<br />

(MPFC) untersucht.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Das Ausbleiben von Gew<strong>in</strong>n war mit e<strong>in</strong>er<br />

vermehrten MPFC Antwort <strong>in</strong> <strong>der</strong> Patientengruppe verbunden<br />

und die Verarbeitung von Verlustvermeidung war im ventralen<br />

Striatum verän<strong>der</strong>t. Die Stärke <strong>der</strong> Wahnsymptomatik korrelierte<br />

mit e<strong>in</strong>er verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Reaktion auf Verlustvermeidung im MPFC.<br />

Zwischen dem MPFC und dem ventralen Striatum bestand e<strong>in</strong>e<br />

verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te funktionelle Konnektivität <strong>in</strong> <strong>der</strong> Patientengruppe.<br />

Diese Ergebnisse zeigen e<strong>in</strong>e differentielle Störung <strong>der</strong> Belohnungsrückkopplung<br />

von Gew<strong>in</strong>n und Verlustvermeidung im ventralen<br />

Striatum und im MPFC bei unbehandelten schizophrenen Patienten<br />

sowie e<strong>in</strong>e reduzierte Konnektivität zwischen diesen beiden<br />

Arealen. Die Korrelation zwischen Wahnsymptomatik und MPFC<br />

Aktivierung während Verlustvermeidungsfeedback legt nahe, dass<br />

trotz fehlendem Gruppenunterschied e<strong>in</strong>e Störung <strong>in</strong> dieser Region<br />

mit verstärktem Wahnerleben verbunden se<strong>in</strong> könnte beispielsweise<br />

über e<strong>in</strong>e verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te Realitätskontrolle.<br />

003<br />

Rolle des fronto-striatalen Systems für soziale Kognition und<br />

Reward<br />

Georg Juckel (Ruhr-Universität, Psychiatrie, Bochum)<br />

M. Brüne<br />

E<strong>in</strong>leitung: Die Interaktion des präfrontalen Kortex (PFC) mit<br />

dem ventralen Striatum ist e<strong>in</strong>er zentralen Regulationsmechanismen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Pathophysiologie <strong>der</strong> Schizophrenie. In dieser werden<br />

wichtige kognitive und motvationale Prozesse verschaltet. So f<strong>in</strong>den<br />

sich kl<strong>in</strong>isch bei schizophrenen Patienten Defizite bzgl. sozialer<br />

Kognition,, aber auch <strong>in</strong> Bezug auf das Reagieren auf bedeutungsvolle<br />

und saliente Stimuli.<br />

Methode: E<strong>in</strong>e Reihe von fMRT-Experimenten wurde h<strong>in</strong>sichtlich<br />

sozialer Kognition und Motivation durchgeführt. Als Paradigmen<br />

wurden ToM-Bil<strong>der</strong>geschichten (Brüne et al. 2008) und <strong>der</strong> Monetary<br />

Incentive Delay (MID) Task (Juckel et al. 2007) benutzt.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Bei vollmanifestierten schizophrenen Patienten<br />

kam es <strong>in</strong> beiden Paradigmen zur e<strong>in</strong>er gegenüber gesunden<br />

Kontrollen reduzierten Aktivität im medialen PFC (soziale<br />

Kognition) und im ventralen Striatum (Motivation). Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>in</strong> diese Richtung konnte auch bei Patienten im Prodromalstadium<br />

gefunden werden. Dies deutet darauf h<strong>in</strong>, daß wichtigen<br />

dopam<strong>in</strong>erge Projektionbahnen, die mesokortikalen und die für<br />

das sog. mesolimbische dopma<strong>in</strong>erge Rewardsystem, bei schizoprhenen<br />

Patienten unterschiedlicher Verlaufsstadien gestört s<strong>in</strong>d,<br />

und damit zentrale neurokognitive und motivationale Leistungen<br />

nur unzureichend von ihnen hervorgebracht werden können.<br />

004<br />

Fronto-striatale Dysregulation bei kognitiven Kontrollprozessen<br />

schizophrener Patienten<br />

Kathr<strong>in</strong> Koch (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Jena, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Das fronto-striatale System spielt sowohl im Rahmen<br />

allgeme<strong>in</strong>er Entscheidungs- und Kontrollprozesse als auch für das<br />

erfolgreiche Lernen auf Basis von Rückmeldung und Verstärkung

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