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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 21 G Nachwuchs und Ausbildung // Young psychiatrists and academic tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

Freitag, 27. 11. 2009, 17.15 – 18.45 Uhr, Raum 44<br />

S-134 Symposium<br />

Arbeitszufriedenheit und Burnout-Gefahr bei Weiterbildungsassistenten<br />

(Referat Young Psychiatrists)<br />

Vorsitz: I. T. Calliess (Hannover), S. Gerber (Freiburg)<br />

001<br />

Burnout-Prävention bei Ärzten für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Wulf Rössler (Kl<strong>in</strong>ikdirektor, Psychiatrische Universitätskl<strong>in</strong>ik, Zürich,<br />

Schweiz)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Burnout ist zu e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tensiv diskutierten Begriff, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeitswelt, geworden. Burnout ist e<strong>in</strong> psychologisches<br />

Syndrom, resultierend aus chronischem, <strong>in</strong>terpersonellem<br />

Stress mit den Teilaspekten <strong>der</strong> emotionalen Erschöpfung, <strong>der</strong> Depersonalisierung<br />

(Zynismus) und des Gefühls <strong>der</strong> verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ten<br />

persönlichen Effektivität bei <strong>der</strong> Arbeit.<br />

Methode: Im H<strong>in</strong>blick auf das Burnoutrisiko von Psychiatern zeigen<br />

verschiedene Analysen, dass <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e diese Berufsgruppen<br />

e<strong>in</strong>er schwerwiegenden Burnoutsymptomatik, Depression und<br />

an<strong>der</strong>en psychischen <strong>Erkrankungen</strong> ausgesetzt s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>em solchen<br />

Risiko s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>s Berufsanfänger ausgesetzt. Dies hat damit zu<br />

tun, dass <strong>der</strong> Übergang vom Studium <strong>in</strong> das Berufsleben beson<strong>der</strong>s<br />

komplexe Herausfor<strong>der</strong>ungen mit sich br<strong>in</strong>gt und häufig mit Enttäuschungen<br />

verbunden ist. Erst die Entwicklung realistischerer<br />

Erwartungen br<strong>in</strong>gt Zufriedenheit und Freude an <strong>der</strong> Arbeit. In <strong>der</strong><br />

weiteren professionellen Ausbildung besteht die Hauptaufgabe dar<strong>in</strong>,<br />

Authentizität und <strong>in</strong>dividuellen Stil zu vertiefen. In <strong>der</strong> weiteren<br />

Entwicklung liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausbildung von<br />

Akzeptanz, Gelassenheit, Sicherheit, Bescheidenheit und Selbstverstrauen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Im weiteren Vortrag werden noch verschiedene<br />

Techniken diskutiert werden, die auf die Bewältigung<br />

e<strong>in</strong>er komplexen dialogorientierten Arbeitswelt gerichtet s<strong>in</strong>d.<br />

002<br />

Wenn Ärzte zu Patienten werden – Umgang mit Überlastung und<br />

schwierigen Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

Götz Mundle (Oberbergkl<strong>in</strong>ik Schwarzwald, Hornberg)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Untersuchungen über die psychische Gesundheit von<br />

Mitarbeitern des Gesundheitswesens, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e von Ärzten,<br />

zeigen, dass m<strong>in</strong>destens 20 % <strong>der</strong> Ärzte an e<strong>in</strong>em Burnout-Syndrom<br />

leiden und bis zu 10 % <strong>der</strong> Ärzte an e<strong>in</strong>er substanzbezogenen Störung<br />

erkranken (Mundle et al., 2007). Die Suizidraten von Mediz<strong>in</strong>ern<br />

s<strong>in</strong>d im Vergleich zur Allgeme<strong>in</strong>bevölkerung bis zu 3-fach<br />

erhöht, bei Mediz<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nen bis zu 5-fach (Silvermann, 2000).<br />

Methode: Aufgrund dieser Untersuchungsergebnisse muss die Frage<br />

gestellt werden, wie Ärzte ihre eigene seelische Gesundheit erhalten<br />

o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>herstellen können. Die adäquate Bewältigung<br />

<strong>der</strong> zunehmenden Belastungen durch das Gesundheitswesen und<br />

<strong>der</strong> eigenen Ansprüche an sich selbst stellt e<strong>in</strong>e doppelte Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

für jeden E<strong>in</strong>zelnen dar.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Für die Mitarbeiter des Gesundheitswesens<br />

ist <strong>der</strong> konstruktive Umgang <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e mit den emotionalen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen am Arbeitsplatz nicht nur e<strong>in</strong>e fachliche<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung im Interesse <strong>der</strong> Patienten, son<strong>der</strong>n auch e<strong>in</strong>e<br />

private Herausfor<strong>der</strong>ung im Interesse <strong>der</strong> eigenen seelischen Gesundheit.<br />

Gel<strong>in</strong>gt es nicht, e<strong>in</strong> kreatives Gleichgewicht herzustellen,<br />

so können aus anfänglich unspezifischen Stresssymptomen spezifische<br />

Krankheitsbil<strong>der</strong> wie Burnout, Depression, Angst o<strong>der</strong> Abhängigkeitserkrankungen<br />

entstehen.<br />

003<br />

The International Psychiatry Resident / Tra<strong>in</strong>ee Burnout Syndrome<br />

Study (BoSS)<br />

Olivier Andlauer (Service de Psychiatrie de, l‘Adulte, Besançon Cedex,<br />

Frankreich)<br />

N. Jovanovic, S. Ferrari, C. Hanon, J. Beezhold, E. Haffen, P. Vandel,<br />

D. Sechter<br />

Introduction: Residency can be a stressful period of professional<br />

life, with high levels of burnout, characterized by emotional exhaustion,<br />

cynicism and feel<strong>in</strong>g of low professional efficiency. In or<strong>der</strong><br />

to <strong>in</strong>vestigate burnout levels and risk factors among European<br />

psychia tric residents, we set up the The International Psychiatry<br />

Resident /Tra<strong>in</strong>ee Burnout Study (BoSS).<br />

Method: Study <strong>in</strong>cludes tra<strong>in</strong>ees from 30 countries. At this po<strong>in</strong>t it<br />

is live <strong>in</strong> 10 countries: Croatia, France, Romania, Denmark, Bosnia<br />

and Hercegov<strong>in</strong>a, Hungary, Slovenia, Czech Republic, Italy, Latvia<br />

(N=1214 participants, 600 respon<strong>der</strong>s and 462 complete respon<strong>der</strong>s).<br />

Socio-demographic data, level of burnout, work<strong>in</strong>g conditions,<br />

level of depression and suicidal ideation were collected.<br />

Discussion / Results: We report data from Croatia, France and Italy,<br />

the first three countries to complete the study (N=332). We<br />

found mo<strong>der</strong>ate level of burnout, correlated with work<strong>in</strong>g conditions<br />

and socio-demographic status. 16 residents (4,8 %) met criteria<br />

for m<strong>in</strong>or depression, 14 (4,2 %) for major depression. Limits:<br />

Our sample is composed with heterogeneous tra<strong>in</strong>ees from Europe,<br />

with different professional and cultural background. Questionnaire<br />

was translated <strong>in</strong> different languages. Conclusion: Work<strong>in</strong>g conditions<br />

should be taken <strong>in</strong>to account <strong>in</strong> or<strong>der</strong> to preserve tra<strong>in</strong>ee‘s<br />

mental health. Personality factors should be <strong>in</strong>vestigated to complete<br />

our study <strong>in</strong> a bio-psycho-social perspective.<br />

004<br />

Psychosoziale Belastungen bei Mediz<strong>in</strong>studenten und Ärzten als<br />

Vertreter helfen<strong>der</strong> Berufe<br />

Edgar Voltmer (Gesundheitswissenschaften, und Sozialmanagement<br />

Theologische Hochschule, Friedensau)<br />

C. Spahn<br />

Die öffentlichen Demonstrationen <strong>der</strong> Ärzteschaft <strong>in</strong> den vergangenen<br />

beiden Jahren offenbaren e<strong>in</strong>e zunehmende Unzufriedenheit<br />

mit den Bed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> ärztlichen Berufsausübung. Symptomatisch<br />

dafür ist auch die steigende Zahl von Ärzten, die <strong>in</strong>s Ausland<br />

abwan<strong>der</strong>n. Während <strong>in</strong> <strong>der</strong> öffentlichen Diskussion vor allem Arbeitszeiten<br />

und Entlohnung thematisiert werden, weisen <strong>in</strong>ternationale<br />

Studienergebnisse auf e<strong>in</strong>e erhöhte psychosoziale Belastung<br />

von Ärzten h<strong>in</strong>. Vorgestellt werden Studienergebnisse aus Quer-<br />

und Längschnittstudien bei Mediz<strong>in</strong>studenten und Ärzten (stationär<br />

und ambulant) <strong>in</strong> Deutschland, die mit dem Fragebogen<br />

„Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster“ als zentrales<br />

Standard<strong>in</strong>strument erhoben wurden. Diese bestätigen e<strong>in</strong>en im<br />

Laufe <strong>der</strong> Ausbildung und frühen Berufsausübung zunehmenden<br />

Anteil burnout-gefährdeter (bis 27 %) und e<strong>in</strong>en abnehmenden<br />

Anteil gesun<strong>der</strong> Verhaltens- und Erlebensmuster (bis 17 %). Der<br />

größte Anteil <strong>der</strong> fortgeschrittenen Mediz<strong>in</strong>studenten und Ärzte<br />

zeigte jedoch e<strong>in</strong> ambivalentes Schutz- / Schonungsmuster (bis<br />

43 %) mit e<strong>in</strong>er reduzierten Arbeitsmotivation, das möglicherweise<br />

als Zeichen beg<strong>in</strong>nen<strong>der</strong> Frustration und <strong>in</strong>nerer Kündigung aufgefasst<br />

werden muss. Im Vergleich unterschiedlicher Berufsgruppen<br />

zeigten sich Geme<strong>in</strong>samkeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Musterverteilung <strong>der</strong><br />

helfenden Berufe im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en Berufen. Die Ergebnisse<br />

unterstreichen die Notwendigkeit bereits im Studium, aber auch<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> ärztlichen Fort- und Weiterbildung, für die Belastungen <strong>der</strong><br />

Berufsausübung zu sensibilisieren und effektive Strategien zur Bewältigung<br />

zu vermitteln. Inhaltlich sollten sowohl Aspekte <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen<br />

Verhaltensprävention als auch <strong>der</strong> kontextbezogenen<br />

Verhältnisprävention und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung angesprochen<br />

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