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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 3 G Psychotische Störungen, F2 // Psychotic disor<strong>der</strong>s, F2<br />

zialer Kognition und positiver Symptomatik o<strong>der</strong> Neurokognition<br />

und negativer/desorganisierter Symptomatik. In <strong>der</strong> Geschwistergruppe<br />

wurden Zusammenhänge zwischen Kognition und subkl<strong>in</strong>ischer<br />

Symptomatik gefunden, welche auf potentielle Endophaenotypen<br />

deuten können.<br />

005<br />

Cop<strong>in</strong>gstrategien bei wahnhaftem Erleben: Diagnostik und Behandlung<br />

– Ergebnisse e<strong>in</strong>er multizentrischen Studie<br />

Sarah Crist<strong>in</strong>a Zanghell<strong>in</strong>i Rückl (Universitätskl<strong>in</strong>ik Heidelberg)<br />

N. Gentner, L. Büche, A. von Bock, A. Barthel, H. Ved<strong>der</strong>, M. Bürgy,<br />

K.-T. Kronmüller<br />

E<strong>in</strong>leitung: Cop<strong>in</strong>gstrategien besitzen gerade bei chronischem<br />

Wahn e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung für die Behandlung aber auch für die<br />

Chronifizierung <strong>der</strong> Symptomatik. Bislang existieren nur wenige<br />

Instrumente zur standardisierten Erfassung von Cop<strong>in</strong>gstrategien<br />

bei psychotischen Störungen. Ziel <strong>der</strong> Studie war die Ermittlung<br />

<strong>der</strong> zentralen Cop<strong>in</strong>gdimensionen beim Wahn, sowie die Untersuchung<br />

des Zusammenhangs von Cop<strong>in</strong>g und Wahnsymptomatik.<br />

Methode: Multizentrisch wurde e<strong>in</strong>e Stichprobe von N=200 wahnhaften<br />

Patienten aus dem schizophrenen und affektiven Spektrum<br />

erhoben. 33 unterschiedliche Cop<strong>in</strong>gstrategien wurden bezüglich<br />

Vorkommen und Intensität von geschulten Experten e<strong>in</strong>geschätzt.<br />

Damit können globale Indizes <strong>der</strong> Breite des Cop<strong>in</strong>grepertoires<br />

aber auch <strong>der</strong> Intensität ihres E<strong>in</strong>satzes gebildet werden. Zudem<br />

wurden zahlreiche psychopathologische Fremdrat<strong>in</strong>gs zur Abbildung<br />

<strong>der</strong> psychischen Symptomatik angewendet.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Auf <strong>der</strong> Grundlage von 33 Cop<strong>in</strong>gstrategien<br />

konnten faktorenanalytisch 6 zentrale Cop<strong>in</strong>gdimensionen<br />

identifiziert werden: mediz<strong>in</strong>ische Inanspruchnahme, Ablenkung,<br />

ressourcenorientiertes Cop<strong>in</strong>g, kognitives Cop<strong>in</strong>g, depressives<br />

Cop<strong>in</strong>g und symptomatisches Cop<strong>in</strong>g. Das Instrument zeigte gute<br />

psychometrische Kennwerte für Reliabilität und Validität. Es fanden<br />

sich für die Cop<strong>in</strong>gstile Unterschiede zwischen den Geschlechtern<br />

und zwischen den e<strong>in</strong>zelnen psychiatrischen Diagnosen. Je<br />

stärker <strong>der</strong> Wahn ausgeprägt war, umso weniger Cop<strong>in</strong>gstrategien<br />

wurden von den Patienten angewendet. Es ergaben sich zudem<br />

signifikante Unterschiede <strong>in</strong> den Cop<strong>in</strong>gdimensionen zwischen<br />

den verschiedenen Wahnthemen. Insgesamt sprechen die Ergebnisse<br />

dafür, dass Cop<strong>in</strong>g bei Wahn e<strong>in</strong>en vielversprechenden Forschungsbereich<br />

darstellt, <strong>der</strong> sowohl mit kl<strong>in</strong>ischen als auch mit<br />

psychometrischen Fragestellungen weiter untersucht werden sollte.<br />

Die ermittelten Cop<strong>in</strong>gdimensionen stellen dabei auch e<strong>in</strong>e Grundlage<br />

dar, therapeutische Ansätze <strong>in</strong> diesem Bereich weiter zu entwickeln<br />

und zu differenzieren und die Prognose gerade von chronisch<br />

wahnkranken Patienten weiter zu verbessern.<br />

006<br />

Soziale und kl<strong>in</strong>ische Prädiktoren für die stationäre Wie<strong>der</strong>aufnahme<br />

<strong>in</strong> die Psychiatrie bei Patienten mit chronischer Schizophrenie:<br />

E<strong>in</strong>e Langzeitanalyse<br />

Ingeborg Warnke (PUK Zürich, Public Mental Health, Schweiz)<br />

C. Nordt, V. Ajdacic-Gross, A. Haug, H.-J. Salize, W. Rössler<br />

E<strong>in</strong>leitung: In den letzten Jahren ist <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong> deutlicher<br />

Anstieg <strong>der</strong> stationären Aufnahmen <strong>in</strong> die Psychiatrie festzustellen.<br />

Dies ist zu e<strong>in</strong>em grossen Teil auf Wie<strong>der</strong>aufnahmen zurückzuführen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e Patienten mit schwerer psychischer Störung haben<br />

e<strong>in</strong> hohes Wie<strong>der</strong>aufnahmerisiko. Aufgrund des Kostendrucks<br />

im Gesundheitswesen ist es erfor<strong>der</strong>lich, vermeidbare Wie<strong>der</strong>aufnahmen<br />

zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n und die betroffenen Patienten im Rahmen<br />

von ausserstationären Angeboten zu versorgen. Dies setzt umfassendes<br />

Wissen über die Prädiktoren von Wie<strong>der</strong>aufnahmen voraus.<br />

Ziel dieser Studie ist es, mögliche kl<strong>in</strong>ische und soziale E<strong>in</strong>flussfaktoren<br />

auf die Wie<strong>der</strong>aufnahme zu untersuchen.<br />

Methode: Über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 12 Monaten nach Kl<strong>in</strong>ikent-<br />

lassung wurden die Daten von 103 Patienten mit chronischer Schizophrenie<br />

erhoben. Das Untersuchungsgebiet war die Stadt Mannheim.<br />

Mögliche Prädiktoren <strong>der</strong> Zeit bis zur nächsten stationären<br />

Aufnahme <strong>in</strong> die Psychiatrie wurden mit dem statistischen Verfahren<br />

„time hazards model“ (Survivalanalyse) untersucht. Es wurden<br />

zeitabhängige und zeitunabhängige Variablen <strong>in</strong> die Analysen e<strong>in</strong>bezogen<br />

(z. B. auch <strong>der</strong> Versorgungsbedarf, <strong>der</strong> mit dem “MRC<br />

Needs for Care Assessment (NCA)“ gemessen wurde).<br />

Diskussion / Ergebnisse: Knapp 50 % <strong>der</strong> Patienten hatten e<strong>in</strong>e<br />

Wie<strong>der</strong>aufnahme im Untersuchungszeitraum. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> den<br />

ersten Wochen nach Kl<strong>in</strong>ikentlassung bestand e<strong>in</strong> hohes Wie<strong>der</strong>aufnahmerisiko<br />

<strong>in</strong> die Psychiatrie. Vorhandener Versorgungsbedarf<br />

erhöhte das Wie<strong>der</strong>aufnahmerisiko, während Medikamentencompliance<br />

das Risiko deutlich reduzierte. Weiterh<strong>in</strong> zeigte sich e<strong>in</strong><br />

Interaktionseffekt <strong>der</strong> Variablen Zeit und soziale Unterstützung.<br />

Das Risiko e<strong>in</strong>er Wie<strong>der</strong>aufnahme reduzierte sich bei Patienten mit<br />

viel sozialer Unterstützung im Laufe <strong>der</strong> Zeit. Damit tragen kl<strong>in</strong>ische<br />

und soziale Faktoren zur Wie<strong>der</strong>aufnahme bei und liefern<br />

H<strong>in</strong>weise für präventive Massnahmen.<br />

Freitag, 27. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Salon 20<br />

FV-008 Sitzung Freier Vorträge<br />

Psychotische <strong>Erkrankungen</strong> 1<br />

Vorsitz: I.-G. Anghelescu (Berl<strong>in</strong>), C. Mulert (München)<br />

001<br />

Der COMT Val108 / 158Met Polymorphismus und Volum<strong>in</strong>a im<br />

medialen Temporallappen bei Patienten mit Schizophrenie und<br />

gesunden Kontrollen<br />

Stefan Ehrlich (Harvard Medical School, Massachusetts General Hospital<br />

Charité – Universitätsmediz<strong>in</strong>, Charlestown, Massachusetts, USA)<br />

E. Morrow, J. Roffman, A. Lundquist, B.-C. Ho, T. White, V. Calhoun,<br />

R. Gollub, D. Holt<br />

E<strong>in</strong>leitung: Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Anatomie und Physiologie des<br />

Hippocampus und <strong>der</strong> Amygdala bei Patienten mit Schizophrenia<br />

korrelieren mit Defiziten bei <strong>der</strong> Emotionsverarbeitung. Möglicherweise<br />

handelt es sich bei <strong>der</strong> fortschreitenden Atrophie von<br />

Hippocampus und Amygdala um e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> wichtigsten pathophysiologischen<br />

Prozesse bei Schizophrenie. Der funktionell relevante<br />

Val108 / 158Met Polymorphismus, im Catechol-O-methyltransferase<br />

(COMT) Gen hat ebenfalls e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Funktion<br />

<strong>der</strong> o.g. Hirnregionen. Auswirkungen auf die Hirnstruktur dagegen<br />

s<strong>in</strong>d weitesgehend unklar. In <strong>der</strong> vorliegenden multizentrischen<br />

Studie wurde <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss des COMT Val108 / 158Met Polymorphismus<br />

auf Volum<strong>in</strong>a von Amygdala und Hippocampus bei Patienten<br />

mit Schizophrenie und gesunden Kontrollen gemessen.<br />

Methode: Bei 98 Patienten mit Schizophrenie und 114 gesunden<br />

Kontrollen wuden T1-gewichtete MRT und Genotyp-Daten erhoben.<br />

Die Volum<strong>in</strong>a von Amygdala und Hippocampus wurden mit<br />

e<strong>in</strong>er atlas-basierten Software (Freesurfer) automatisch bestimmt.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> COMT met Allele wurde als additiver Effekt modelliert<br />

und Alter, Geschlecht, <strong>in</strong>trakranielles Volumen und<br />

Studien zentrum dienten als Kontrollvariablen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Es zeigte sich e<strong>in</strong> robuster l<strong>in</strong>earer Zusammenhang<br />

zwischen dem COMT Val108 / 158Met Polymorphismus<br />

und Amygdala- sowie Hippocampus-Volum<strong>in</strong>a. Nach Ergebnissen<br />

des statistischen Modells war das Met-Allel jeweils mit e<strong>in</strong>em<br />

44.4 mm 3 höherem Volumen <strong>der</strong> rechten Amygdala, 64.6 mm 3<br />

höherem Volumen <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken Amygdala und 93.0 mm 3 höherem<br />

Volumen des rechten Hippocampus signifikant assozziert. E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>-<br />

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