16.12.2012 Aufrufe

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Topic 6 G Essstörungen, Schlafstörungen und an<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Kategorie F5 // Eat<strong>in</strong>g disor<strong>der</strong>s, sleep disor<strong>der</strong>s and others of category F5<br />

tiert worden. Derzeit s<strong>in</strong>d die Gene für MC4R (Melanocort<strong>in</strong>-4<br />

Rezeptor) FTO (‚Fat cell and obesity associated‘) und 15 weitere<br />

Polygene die relevantesten Adipositasgene.<br />

Methode: Genotypisierung von Kandidatengen SNPs bei Patienten<br />

mit AN o<strong>der</strong> BN und Kontrollen für Assoziationsstudien.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Bei 2 – 4 % <strong>der</strong> extrem adipösen Individuen<br />

haben Mutationen im MC4R e<strong>in</strong>en Hauptgeneffekt bei <strong>der</strong><br />

Adipositas-Entwicklung. E<strong>in</strong>e funktionell relevante Mutation im<br />

MC4R wurde bei e<strong>in</strong>er Patient<strong>in</strong> mit BN gefunden. Somit sche<strong>in</strong>en<br />

‘Adipositasgene’ für BN relevant zu se<strong>in</strong>. Varianten <strong>in</strong> FTO, nahe<br />

des MC4R und <strong>in</strong> 15 weiteren Regionen zeigten s<strong>in</strong>d bei genomweiten<br />

Assoziationsstudien als deutlich mit Adipositas assoziiert<br />

(polygener Effekt). Diese SNPs werden momentan bei Patient<strong>in</strong>nen<br />

mit Essstörungen (AN, BN) analysiert. Es wurden Haupt- und Polygene<br />

identifiziert, die für die Körpergewichtsregulation relevant<br />

s<strong>in</strong>d; m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>es davon ist, möglicherweise <strong>in</strong>direkt über e<strong>in</strong>e<br />

Prädisposition zu Adipositas, an <strong>der</strong> Entstehung von BN beteiligt.<br />

Demnächst werden genomweite Assoziationsstudien auch für Essstörungen<br />

durchgeführt.<br />

004<br />

Genetische Effekte bei Adipositas<br />

Johannes Hebebrand (Rhe<strong>in</strong>ische Kl<strong>in</strong>ken Essen, Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />

und Jugendpsychiatrie)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Molekulargenetische Analysen zur Ätiologie <strong>der</strong> Adipositas<br />

haben bislang zur Identifikation e<strong>in</strong>er begrenzten Anzahl<br />

an bestätigten Genen mit e<strong>in</strong>em Hauptgeneffekt geführt. Während<br />

solche Hauptgene e<strong>in</strong>en klaren E<strong>in</strong>fluss auf die Entwicklung des<br />

Phänotyps haben, s<strong>in</strong>d die zugrunde liegenden Mutationen selten<br />

und daher von untergeordneter kl<strong>in</strong>ischer Bedeutung. Man geht<br />

daher davon aus, dass die genetische Prädisposition für Adipositas<br />

polygen bed<strong>in</strong>gt ist; d.h. e<strong>in</strong>e Anzahl solcher Varianten sollte häufiger<br />

bei Probanden mit Adipositas im Vergleich zu solchen mit<br />

Normal- o<strong>der</strong> Untergewicht zu f<strong>in</strong>den se<strong>in</strong>. Demzufolge können<br />

polygene Varianten (SNP) nur mittels statistischer Methoden identifiziert<br />

werden. Die relevantesten Adipositas-Polygene s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> -<br />

zeit die Gene für MC4R (Melanocort<strong>in</strong>-4 Rezeptor) und FTO<br />

(‚Fat mass and obesity associated‘): Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d gegenwärtig<br />

15 weitere Genorte bekannt; diese Zahl wird rasch ansteigen.<br />

Methode: Genotypisierung von Kandidatengen SNPs aus genomweiten<br />

Assoziationsstudien bei extrem adipösen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen und Kontrollen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Jedes Polygen leistet e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Beitrag<br />

zur Entstehung <strong>der</strong> Adipositas. Das 103I-Allel des V103I-Polymorphismus<br />

im MC4R-Gen war die erste bestätigte polygene Variante<br />

mit e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>fluss auf den BMI; <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er groß angelegten<br />

epidemiologischen Studie konnte gezeigt werden, dass <strong>der</strong> Effekt<br />

dieses Allels auf den mittleren BMI -0,5 kg / m² beträgt. Mittels <strong>der</strong><br />

ersten GWAS zu Adipositas konnte e<strong>in</strong> SNP stromaufwärts des<br />

Insul<strong>in</strong>-<strong>in</strong>duzierten-Gens 2 (INSIG2) identifiziert werden. Dieser<br />

Befund wurde <strong>in</strong> verschiedenen Kollektiven repliziert, <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en<br />

nicht. Verschiedene Varianten im ersten Intron des FTO-Gens und<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe des MC4R tragen zu den bisher relevantesten polygenen<br />

Effekten bei <strong>der</strong> Adipositas bei, die auch als e<strong>in</strong>deutig bestätigt<br />

gelten. Kürzlich wurden 15 weitere Adipositas-Genorte nachgewiesen,<br />

an <strong>der</strong>en Bestätigung <strong>der</strong>zeit gearbeitet wird.<br />

188<br />

Freitag, 27. 11. 2009, 17.15 – 18.45 Uhr, Saal Stockholm 1<br />

WSy-011 Weiterbildungssymposium<br />

Gesun<strong>der</strong> und gestörter Schlaf <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensspanne</strong><br />

(Referat Schlaf)<br />

Vorsitz: T. Pollmächer (Ingolstadt), E. Rüther (Feldaf<strong>in</strong>g)<br />

001<br />

Schlaf bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

Stefan Cohrs (Charite, Physiologie, Berl<strong>in</strong>)<br />

003<br />

Schlaf und Schlafstörungen im Alter<br />

Eckart Rüther (Feldaf<strong>in</strong>g)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!