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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 3 G Psychotische Störungen, F2 // Psychotic disor<strong>der</strong>s, F2<br />

Diskussion / Ergebnisse: Bei e<strong>in</strong>er Zwischenauswertung e<strong>in</strong>er Substichprobe<br />

von N=30 Schizophrenen und N=15 Gesunden zeigten<br />

die vorläufigen Ergebnisse e<strong>in</strong>e gegenüber den Gesunden signifikant<br />

erniedrigte Akzeptanzschwelle für schizophrene Patienten.<br />

Ebenfalls hypothesenkonform war bei Schizophrenen e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere<br />

Akzeptanzschwelle mit schnelleren Entscheidungen und hohe<br />

Ambiguität mit zögerlicherem Entscheidungsverhalten assoziiert.<br />

Endgültige Ergebnisse werden auf dem Poster präsentiert.<br />

004<br />

Non-literal Language Comprehension <strong>in</strong> Schizophrenia: A review<br />

of articles published between 1977 and 2009<br />

Phöbe Schmierer (Stuttgart)<br />

A. M. Rapp<br />

Introduction: Deficits <strong>in</strong> the comprehension of non-literal language<br />

(i. e. proverbs, metaphors, irony, sarcasm, and metonymies)<br />

are a hallmark symptom of schizophrenia. The purpose of this study<br />

was to review articles on non-literal language comprehension <strong>in</strong><br />

schizophrenic patients. The reported data is part of a larger review<br />

that exam<strong>in</strong>es published articles s<strong>in</strong>ce 1931.<br />

Method: The databases PubMed and PsychINFO were searched<br />

systematically for articles report<strong>in</strong>g data on the comprehension of<br />

non-literal language <strong>in</strong> schizophrenic patients.<br />

Discussion / Results: 68 articles published between 1977 and 2009<br />

were located. The reviewed studies comprise samples from 14 countries.<br />

Most samples (35) are from the USA. 28 samples are European,<br />

4 Asian, and 1 is Australian. The majority of the studies (57 %)<br />

exam<strong>in</strong>ed English native speakers. 15 % exam<strong>in</strong>ed German native<br />

speakers. 44 studies used proverbs as stimuli, 16 studies metaphors,<br />

11 irony, 4 idioms, 2 sarcasm, and 1 metonymies. 9 studies (13 % )<br />

assessed the comprehension of more than one type of non-literal<br />

language <strong>in</strong> their samples. Discussion: Despite decades of research<br />

on non-literal language comprehension <strong>in</strong> schizophrenic patients,<br />

there is still a severe lack of data. Most studies have focused on proverb<br />

comprehension <strong>in</strong> English or German speak<strong>in</strong>g subjects. For<br />

example we didn‘t f<strong>in</strong>d any studies on African or South American<br />

patients and almost no studies on idiom, sarcasm or metonymy<br />

comprehension. In addition to fill<strong>in</strong>g these gaps, future research<br />

should adopt a longitud<strong>in</strong>al perspective and <strong>in</strong>vestigate non-literal<br />

language comprehension over the course of the subjects‘ premorbid,<br />

acute and post-acute phases. Furthermore, the results are discussed<br />

<strong>in</strong> the context of recent studies on the function al neuroanatomy<br />

of non-literal language comprehension. Newer research<br />

suggests that different types of non-literal language <strong>in</strong> volve different<br />

cognitive processes and have dist<strong>in</strong>ct neural correlates. Therefore,<br />

more studies that <strong>in</strong>vestigate different types of non-liter al<br />

language comprehension <strong>in</strong> the same sample are needed.<br />

005<br />

Aggression und Suizidalität bei schizophrenen Patienten mit komorbiden<br />

substanzbezogenen Störungen<br />

Florian Gal (HSK, Psychiatrie Evangelische Stiftung, Hamburg)<br />

U. Verthe<strong>in</strong>, J. Reimer, A. Karow, I. Schäfer<br />

E<strong>in</strong>leitung: Bei Patienten mit schizophrenen Störungen f<strong>in</strong>den sich<br />

hohe Raten komorbi<strong>der</strong> substanzbezogener Störungen. Zahlreiche<br />

Studien belegen, dass Patienten mit dieser Doppeldiagnose zusätzliche<br />

kl<strong>in</strong>ische Probleme aufweisen, etwa e<strong>in</strong>e schwerere Symptomatik<br />

und mehr suizidale Verhaltensweisen. Auch e<strong>in</strong> höheres<br />

Ausmaß an Fremdaggression wurde wie<strong>der</strong>holt für Patienten mit<br />

komorbi<strong>der</strong> Substanzproblematik berichtet. Allerd<strong>in</strong>gs wurden<br />

entsprechende Studien häufig im forensischen Kontext durchgeführt<br />

und erfassten gravierende, strafrechtlich relevante Verhaltensweisen.<br />

Ziel dieser Untersuchung war es deshalb, neben Suizidalität<br />

auch mil<strong>der</strong>e Formen aggressiven Verhaltens, die im<br />

kl<strong>in</strong>ischen Alltag häufiger anzutreffen s<strong>in</strong>d, bei Patienten mit und<br />

ohne komorbide Suchtproblematik zu untersuchen.<br />

Methode: N=247 stationär behandelte schizophrene Patienten<br />

(n=174 mit und n=73 ohne komorbide substanzbezogene Störungen<br />

nach ICD-10) wurden anhand e<strong>in</strong>es strukturierten kl<strong>in</strong>ischen<br />

Interviews zu fremdaggressivem und suizidalem Verhalten befragt.<br />

Der Substanzmissbrauch stellte sich wie folgt dar: Alkohol (47,7 %),<br />

Cannabis (26,4 %), polyvalent (17,2 %), sonstiger (8,7 %). Zur<br />

Fremdbeurteilung aggressiven Verhaltens wurden zudem Teile <strong>der</strong><br />

„Brief Psychiatric Rat<strong>in</strong>g Scale“ (BPRS) und die „Nurses‘ Observation<br />

Scale for Inpatient Evaluation“ (NOSIE) e<strong>in</strong>gesetzt. Beide<br />

Gruppen wurden <strong>in</strong> Bezug auf fremdaggressives Verhalten und<br />

Suizidalität mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verglichen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Während sich bezüglich fremdaggressiven<br />

Verhaltens anhand <strong>der</strong> verschiedenen Instrumente ke<strong>in</strong>e Unterschiede<br />

zwischen Patienten mit und ohne komorbide substanzbezogene<br />

Störung zeigten, waren <strong>in</strong> Bezug auf Suizidalität deutliche<br />

Unterschiede festzustellen. Unter den Doppeldiagnosepatienten<br />

fanden sich auf <strong>der</strong> Grundlage des kl<strong>in</strong>ischen Interviews signifikant<br />

häufiger Suizidgedanken (χ²=7.0, df=2, p=0.03), Suizidpläne<br />

(χ²=10.97, df=2, p=0.004) und Suizidversuche (χ²=6.75, df=2.00,<br />

p=0.03) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit. Die Ergebnisse weisen darauf h<strong>in</strong>,<br />

dass aggressive Verhaltensweisen, wie sie im kl<strong>in</strong>ischen Alltag anzutreffen<br />

s<strong>in</strong>d, bei Doppeldiagnosepatienten überschätzt werden<br />

könnten. Autoaggression im S<strong>in</strong>ne von Suizidgedanken, -plänen<br />

und -versuchen sche<strong>in</strong>t h<strong>in</strong>gegen bei Doppeldiagnosepatienten<br />

weitaus stärker ausgeprägt zu se<strong>in</strong> und sollte bei dieser Patientengruppe<br />

beson<strong>der</strong>s sorgfältig berücksichtigt werden.<br />

006<br />

Emotionswahrnehmung und -erleben bei schizophrenen und depressiven<br />

PatientInnen<br />

Helmut Schöggl (Mediz<strong>in</strong>ische Universität Graz, Österreich)<br />

A. Drekonja, B. Tschiggerl, R. Ille, H.-P. Kapfhammer, A. Schienle<br />

E<strong>in</strong>leitung: PatientInnen mit schizophrenen und depressiven <strong>Erkrankungen</strong><br />

zeigen vielfach Bee<strong>in</strong>trächtigungen bei <strong>der</strong> Interpretation<br />

emotionaler Gesichtsausdrücke sowie dem Emotionserleben,<br />

z. B. weniger <strong>in</strong>tensives Emotionserleben und Defizite bei <strong>der</strong> Kategorisierung<br />

von Basisemotionen. Bei beiden psychischen Störungen<br />

wurde e<strong>in</strong> erhöhter Angst- und Ärgerlevel nachgewiesen, bei<br />

schizophrenen PatientInnen auch erhöhte Ekelempf<strong>in</strong>dlichkeit.<br />

Methode: Untersucht wurden 12 PatientInnen mit <strong>der</strong> Diagnose<br />

e<strong>in</strong>er paranoiden Schizophrenie, 12 PatientInnen mit depressiver<br />

Episode sowie 12 psychisch gesunde Kontrollproband Innen (KG)<br />

mit vergleichbarem Alter, Geschlechterverteilung und sozioökonomischem<br />

H<strong>in</strong>tergrund. Als Stimulusmaterial wurden Bil<strong>der</strong> mit<br />

affektiver Mimik (Basisemotionen: Angst, Ekel, Ärger, Traurigkeit,<br />

Freude, Überraschung) und affektiv neutrale Gesichter sowie emotionsrelevante<br />

Szenen (Angst, Ekel, Freude) und affektiv neutrale<br />

Bil<strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>em Computerbildschirm präsentiert. Die erlebte bzw.<br />

bei den Gesichtern wahrgenommene Intensität <strong>der</strong> sechs Basisemotionen<br />

wurde auf visuellen Analogskalen bewertet. Zusätzlich<br />

wurde e<strong>in</strong>e Fragebogenbatterie zur Erfassung von Ekelempf<strong>in</strong>dlichkeit,<br />

Ekelsensitivität, Ängstlichkeit, Angstsensitivität, Eigenschaftsärger,<br />

Ärgerausdruck und Depressivität vorgegeben.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Schizophrene und depressive PatientInnen<br />

gaben höhere Ängstlichkeit, Angstsensitivität, Ekelsensitivität<br />

und Depressivität an als Personen <strong>der</strong> KG. Depressive PatientInnen<br />

erreichten außerdem höhere Werte beim Eigenschaftsärger, Ärgerausdruck<br />

und <strong>der</strong> Ekelempf<strong>in</strong>dlichkeit. Alle Gruppen bewerteten<br />

die Zielemotionen bei affektiven Gesichtern gleich <strong>in</strong>tensiv, Freude<br />

wurde aber <strong>in</strong>tensiver wahrgenommen als negative Emotionen.<br />

Depressive bewerteten glückliche Gesichter als weniger glücklich<br />

als die KG, ärgerliche, angeekelte und traurige Gesichter wurden als<br />

<strong>in</strong>tensiver und ängstlicher wahrgenommen. Neutrale Gesichter<br />

wurden von Depressiven als ärgerlicher und stärker angeekelt <strong>in</strong>-<br />

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