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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 19 G Versorgungsforschung und Gesundheitspolitik // Health services research and health care policy<br />

Forschung vernachlässigt. Speziell <strong>in</strong> <strong>der</strong> Forschung zu Alkoholabhängigkeit<br />

f<strong>in</strong>den sich kaum Studien zu Hypothesen <strong>der</strong> Patienten<br />

über Wirkfaktoren und Verän<strong>der</strong>ungsmechanismen. Dabei ist anzunehmen,<br />

dass subjektive Vorstellungen von Patienten darüber,<br />

was ihnen helfen könnte bzw. geholfen hat, e<strong>in</strong>en großen Anteil am<br />

Behandlungserfolg haben. Dies lässt sich z. B. an den immer wie<strong>der</strong><br />

gefundenen Placeboeffekten und dem großen E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Compliance<br />

auf das Behandlungsergebnis ablesen.<br />

Methode: In e<strong>in</strong>er qualitativen Interviewstudie wurden 7 Patienten<br />

mit suchtspezifischer Diagnose und 7 Patienten mit psychosomatischer<br />

Diagnose zu ihrem Aufenthalt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er psychosomatischen<br />

Reha-Tageskl<strong>in</strong>ik, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Suchtpatienten geme<strong>in</strong>sam mit psychosomatischen<br />

Patienten behandelt werden, befragt. Bisher ist <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

kl<strong>in</strong>ischen Praxis eher e<strong>in</strong>e Trennung dieser Diagnosegruppen üblich.<br />

Die Interviews enthalten e<strong>in</strong>en narrativen und e<strong>in</strong>en problemzentrierten<br />

Teil und werden nach den Pr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong> Grounded<br />

Theory ausgewertet. E<strong>in</strong> Fokus bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Interviews<br />

liegt auf den subjektiven Wirkfaktoren, die von den Patienten genannt<br />

worden s<strong>in</strong>d. Weitere Fragestellungen, die behandelt werden,<br />

beziehen sich auf Unterschiede <strong>in</strong> den Wirkfaktoren zwischen den<br />

beiden Patientengruppen, die Wahrnehmung <strong>der</strong> tageskl<strong>in</strong>ischen<br />

Behandlung (im Gegensatz zu e<strong>in</strong>er stationären Behandlung) und<br />

die subjektive Wahrnehmung <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen Behandlung von<br />

Patienten mit Sucht- bzw. psychosomatischen Diagnosen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Auswertung <strong>der</strong> Daten f<strong>in</strong>det momentan<br />

statt und soll im Sommer 2009 abgeschlossen se<strong>in</strong>, so dass<br />

die Ergebnisse präsentiert werden können.<br />

003<br />

Ökonomische Effizienz und Patientenzufriedenheit bei ambulanten<br />

psychiatrischen und neurologischen Behandlungen<br />

Isabell Welpe (TU, München)<br />

P. Sandner, A. Tumasjan<br />

E<strong>in</strong>leitung: Ökonomische Effizienz wird neben <strong>der</strong> Patientenzufriedenheit<br />

zunehmend zu e<strong>in</strong>er zentralen Variable sowohl <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

stationären wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> ambulanten Behandlung psychiatrischer und<br />

neurologischer Patienten. Ziel <strong>der</strong> Studie ist es, die Zufriedenheit<br />

und den Erfolg <strong>der</strong> Untersuchung (gemessen anhand <strong>der</strong> Genesungszeit),<br />

die Wie<strong>der</strong>kommenshäufigkeit und die Weiterempfehlung<br />

des behandelnden Arztes aus Patientensicht zu analysieren.<br />

Es soll erörtert werden, welche Faktoren diese „Erfolgsvariablen“<br />

bee<strong>in</strong>flussen. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong>teressiert uns, <strong>der</strong> Zusammenhang<br />

zwischen <strong>der</strong> Zufriedenheit <strong>der</strong> Patenten, ökonomischen Effizienzkriterien,<br />

Merkmalen des E<strong>in</strong>griffs und Patientencharakteristika.<br />

Von großer Bedeutung ist hier auch die zeitliche Komponente, anhand<br />

<strong>der</strong>er untersucht werden kann, <strong>in</strong>wieweit sich z. B. das Niveau<br />

<strong>der</strong> Zufriedenheit mit <strong>der</strong> Behandlung zunehmend systematisch im<br />

Zeitablauf erhöht. Unsere Studie identifiziert, welche Faktoren die<br />

Patientenzufriedenheit treiben und ob diese u.a. durch Qualitätssicherungssysteme<br />

hervorgerufen werden.<br />

Methode: Wir verwenden e<strong>in</strong> exklusives, großzahliges gematchtes<br />

Arzt-Patienten Sample, welches jeweils e<strong>in</strong>en Dokumentationsbogen<br />

mit Angaben zum behandelnden Arzt und e<strong>in</strong>en Patientenbogen<br />

mit Angaben zu Erkrankung und Patientendaten enthält. Im<br />

Rahmen <strong>der</strong> statistischen Auswertung setzen wir Mehrebenenanalysen<br />

e<strong>in</strong>, welche es uns ermöglichen, die Größe des E<strong>in</strong>flusses <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>zelnen Variablen auf unterschiedlichen hierarchischen Ebenen<br />

zu verstehen. Das heißt konkret, dass die Effekte (z. B. Zufriedenheit<br />

mit dem E<strong>in</strong>griff) den e<strong>in</strong>zelnen hierarchischen Ebenen von<br />

Untersuchungse<strong>in</strong>heiten (Individuum, [Arzt,] Stadt, ggf. Bundesland)<br />

zugeordnet werden können. In unserer Analyse ermöglicht<br />

dies die Zuordnung von Verän<strong>der</strong>ungen bzgl. <strong>der</strong> Zufriedenheit auf<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Ebenen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Ergebnisse <strong>der</strong> Studie beantworten<br />

die Frage, ob und <strong>in</strong> welchem Maße „das System“ (<strong>in</strong>kl. des Quali-<br />

446<br />

tätssicherungssystems) die Zufriedenheit von Patienten treibt o<strong>der</strong><br />

ob dies an<strong>der</strong>e Faktoren s<strong>in</strong>d. Im Fokus <strong>der</strong> Untersuchung stehen<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Variablen zur persönlichen Empf<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Patienten<br />

und Variablen zu Aufklärung und Durchführung von Behandlungen.<br />

In Abhängigkeit von <strong>der</strong> Diagnose, Alter, Geschlecht<br />

und Komplikationen ist es ebenfalls <strong>in</strong>teressant mittels statistischer<br />

Methoden vorherzusagen, was exakt die Zufriedenheit und die Effizienz<br />

des E<strong>in</strong>griffs determ<strong>in</strong>iert.<br />

004<br />

Lebensqualität älterer pflegen<strong>der</strong> Angehöriger von Demenzkranken<br />

Ines Conrad (Universität Leipzig, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie)<br />

R. Kilian, H. Matsch<strong>in</strong>ger, M. Luppa, M. C. Angermeyer, S. G. Riedel-<br />

Heller<br />

E<strong>in</strong>leitung: Es wird <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Pflege von Demenzkranken<br />

auf die subjektive Lebensqualität <strong>der</strong> älteren Pflegenden dargestellt.<br />

Methode: Im Rahmen des WHOQOL-OLD-Projektes wurde die<br />

Lebensqualität (LQ) sowohl von älteren pflegenden Angehörigen<br />

Demenzkranker als auch von nicht-pflegenden älteren Menschen<br />

(60 Jahre und älter) mit Hilfe des WHOQOL-BREF und WHO-<br />

QOL-OLD erfasst. Außerdem wurden Komorbidität sowie bei den<br />

Pflegenden zusätzliche Informationen zur Pflege erhoben.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Es zeigten sich deutliche Unterschiede<br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> LQ. So bewerteten die pflegenden Angehörigen<br />

ihre LQ signifikant schlechter als Personen ihres Alters, die ke<strong>in</strong>en<br />

Angehörigen pflegen. Diese deutlich schlechtere Bewertung ihrer<br />

LQ kann hauptsächlich auf die im Rahmen <strong>der</strong> Pflege entstehende<br />

Belastung zurückgeführt werden<br />

005<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> dementia care: A cluster-randomised controlled trial<br />

of a tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g program for nurs<strong>in</strong>g home staff <strong>in</strong> Germany<br />

Bett<strong>in</strong>a Kuske (University of Leipzig, Department of Psychiatry)<br />

T. Luck, S. Hanns, H. Matsch<strong>in</strong>ger, J. Behrens, S. G. Riedel-Heller<br />

Introduction: This study exam<strong>in</strong>ed the effectiveness of a nurs<strong>in</strong>g<br />

home staff tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g program designed to improve the <strong>in</strong>teraction<br />

between residents with dementia and their caregivers.<br />

Method: A three-arm cluster-randomized and con trolled population<br />

of 96 caregivers and 210 residents was used. Caregivers of the<br />

<strong>in</strong>tervention group (IG) received a three month tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g program<br />

<strong>in</strong> dementia care. Data were gathered at basel<strong>in</strong>e, immediately after<br />

the tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g and <strong>in</strong> a six month follow-up-assessment. Short- and<br />

long-term effects of the tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g program were assessed <strong>in</strong> comparison<br />

with another <strong>in</strong>tervention referred to as relaxation group<br />

(RG) and a wait list control group (CG).<br />

Discussion / Results: Results <strong>in</strong>dicated significant positive effects<br />

of the tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g program on caregivers’ knowledge immediately after<br />

the tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g and on the use of physical restra<strong>in</strong>ts to the 6 month<br />

follow-up. Caregivers overall competence <strong>in</strong>creased significantly<br />

both <strong>in</strong> the IG and <strong>in</strong> the RG. No <strong>in</strong>tervention effects were found on<br />

caregivers’ level of burnout, their health compla<strong>in</strong>ts or on the use of<br />

sedative drugs. Relaxation tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g was more successful <strong>in</strong> the reduction<br />

of caregivers health compla<strong>in</strong>ts. Conclusions: Results of the<br />

study disclosed both the effectivity and the limitations of a general<br />

tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g program <strong>in</strong> dementia care. The complexity of the nurs<strong>in</strong>g<br />

home sett<strong>in</strong>g potentially needs more complex <strong>in</strong>terventions. Ongo<strong>in</strong>g<br />

and cont<strong>in</strong>ued support of the caregivers as well as changes <strong>in</strong><br />

organisation and environment probably could be more successful<br />

for a long-term improvement of the quality of care. Future research<br />

should focus on studies of specific <strong>in</strong>terventions. Interest<strong>in</strong>g effects<br />

of the relaxation tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g on caregivers state of health were found,<br />

that should be exam<strong>in</strong>ed furthermore.

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