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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 19 G Versorgungsforschung und Gesundheitspolitik // Health services research and health care policy<br />

eignet für Fallgruppierungen ersche<strong>in</strong>en.<br />

010<br />

Ergebnisse e<strong>in</strong>er 1-Jahres-Katamnese nach stationärer mediz<strong>in</strong>ischer<br />

Rehabilitation bei psychosomatischen <strong>Erkrankungen</strong><br />

Bernhard Schnei<strong>der</strong> (AHG Kl<strong>in</strong>iken Daun)<br />

P. Missel, D. D. Niels Bergemann<br />

E<strong>in</strong>leitung: Im Rahmen <strong>der</strong> Qualitätssicherung mediz<strong>in</strong>ischer Rehabilitationsmaßnahmen<br />

hat die Erfassung <strong>der</strong> Ergebnisqualität an<br />

Bedeutung gewonnen. In den AHG Kl<strong>in</strong>iken Daun Am Rosenberg<br />

werden die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychosomatischen Abteilung behandelten Patienten<br />

seit 2003 poststationär katamnestisch untersucht.<br />

Methode: In e<strong>in</strong>em Katamnesefragebogen werden Angaben zu Arbeitsunfähigkeitszeiten,<br />

zur beruflichen (Re-)Integration, zu weiteren<br />

Behandlungen und zur E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> psychischen und<br />

somatischen Gesundheit erfragt und mit Angaben aus <strong>der</strong> Basisdokumentation<br />

zu Aufnahme- und Entlassstatus bei stationärer<br />

Rehabilitation vergleichen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Stichprobe umfasst die Entlassjahrgänge<br />

2004 bis 2007 mit <strong>in</strong>sgesamt 1.122 behandelten Patienten.<br />

Die katamnestische Rücklaufquote betrug 69 %. Es zeigen sich tendenziell<br />

positive Effekte im poststationären Verlauf, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Variable Arbeitsfähigkeit bzw. Arbeitsunfähigkeit<br />

im Vergleich von prä- mit poststationärem Zeitraum.<br />

011<br />

Selbst- und Fremdrat<strong>in</strong>gskalen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em psychiatrischen Versorgungskrankenhaus<br />

Marc André Selig (BKH Augsburg)<br />

C. Friedrich, M. Schmauss, T. Messer<br />

E<strong>in</strong>leitung: Im Rahmen e<strong>in</strong>er Pilotstudie erhielten vorübergehend<br />

alle am BKH Augsburg stationär aufgenommenen Patienten e<strong>in</strong>en<br />

Selbstbeurteilungsfragebogen SCL-90-R. Im Rahmen <strong>der</strong> verpflichtenden<br />

Basisdokumentation werden am BKH Augsburg neben soziodemographischen,<br />

anamnestischen und therapeutischen Daten<br />

auch die Fremdbeurteilungsskalen Hamilton Depression Rat<strong>in</strong>g<br />

Scale für Patienten mit affektiven Störungen bzw. die Brief Psychiatric<br />

Rat<strong>in</strong>g Scale für Patienten mit e<strong>in</strong>er Erkrankung aus dem schizophrenen<br />

Formenkreis durch den behandelnden Assistenz- bzw.<br />

Oberarzt erfasst. Diese Studie führt die Selbst- und Fremdbeurteilungsskalen<br />

sowie die vergebenen Diagnosen zusammen und überprüft,<br />

<strong>in</strong>wieweit im alltäglichen Sett<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>er Versorgungskl<strong>in</strong>ik<br />

s<strong>in</strong>nvolle Korrelationen hergestellt werden können.<br />

Methode: Deskriptive Statistik und Regressionsanalyse. Retrospektiv<br />

ausgewertet wurden Gesamtscores, Subskalen und E<strong>in</strong>zelitems<br />

von SCL-90-R, HAMD und BPRS zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Aufnahme,<br />

ergänzt durch die Entlassdiagnose sowie soziodemographische<br />

Daten aus <strong>der</strong> Basisdokumentation. Alle Patienten mit Aufnahmedatum<br />

im Zeitraum vom 04.12.2007-31.03.2008, die e<strong>in</strong>en Fragebogen<br />

abgaben, wurden e<strong>in</strong>geschlossen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Zu 392 von 1420 Patienten (27,6 %) liegt<br />

e<strong>in</strong> SCL-90-R-Fragebogen vor. Den angenommenen Cutoff-T-Wert<br />

von 63 überschritten die stationär-psychiatrisch aufgenommenen<br />

Patienten im Mittel nur knapp. Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Diagnosen fanden<br />

sich Zusammenhänge zwischen affektiven Störungen und Subskala<br />

„Depressivität“, zwischen Suchterkrankungen und den Subskalen<br />

„Unsicherheit im Sozialkontakt“ und „Psychotizismus“<br />

sowie zwischen schizophrenen <strong>Erkrankungen</strong> und <strong>der</strong> Subskala<br />

„Somatisierung“. Auf Skalenebene bestand e<strong>in</strong>e schwache Korrelation<br />

zwischen den Subskalen „Depressivität“, „Zwanghaftigkeit“,<br />

„Ängstlichkeit“, „Phobische Angst“ und „Psychotizismus“ im SCL-<br />

90-R e<strong>in</strong>erseits und dem Gesamtscore <strong>in</strong> <strong>der</strong> HAMD-Fremdrat<strong>in</strong>gskala<br />

an<strong>der</strong>erseits. Sehr schwache Korrelationen bestanden zwischen<br />

den Items für Depression und Angst <strong>in</strong> <strong>der</strong> BPRS und den<br />

entsprechenden Subskalen <strong>der</strong> SCL-90-R. Ke<strong>in</strong>e Korrelation ließ<br />

448<br />

sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e zwischen Gesamtscore und E<strong>in</strong>zelitems <strong>der</strong><br />

BPRS e<strong>in</strong>erseits und den Skalen für „Psychotizismus“ o<strong>der</strong> „Paranoides<br />

Denken“ im SCL-90-R an<strong>der</strong>erseits herstellen. Dies entspricht<br />

<strong>der</strong> üblichen E<strong>in</strong>schätzung, dass Selbstbeurteilungsskalen<br />

nicht für psychotische Patienten geeignet s<strong>in</strong>d. Insgesamt zeigt die<br />

Pilotstudie e<strong>in</strong>en nur begrenzten Nutzen von Selbstbeurteilungsskalen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> alltäglichen psychiatrischen Ausgangsdiagnostik <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Versorgungskrankenhaus.<br />

Freitag, 27. 11. 2009, 13.30 - 15.00 Uhr, Halle 11.1<br />

P-058 Posterpräsentation / Poster Presentation<br />

Versorgungsforschung und Gesundheitspolitik 2<br />

Vorsitz: T. Becker (Günzburg)<br />

001<br />

Kommen Patienten aus dem GPV häufiger freiwillig <strong>in</strong> stationäre<br />

Behandlung?<br />

Carmen Pfiffner (ZfP Südwürttemberg- Weissenau, Versorgungsforschung,<br />

Ravensburg)<br />

S. Jaeger, T. Ste<strong>in</strong>ert<br />

E<strong>in</strong>leitung: Die <strong>in</strong> Deutschland zunehmend <strong>in</strong>stallierten Geme<strong>in</strong>depsychiatrischen<br />

Verbünde (GPV) s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Funktion<br />

und <strong>der</strong> Akzeptanz bei den Nutzern noch wenig erforscht. In<br />

<strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik entstand <strong>der</strong> E<strong>in</strong>druck, dass Patienten, die von eng mit<br />

<strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik kooperierenden E<strong>in</strong>richtungen des GPV betreut werden,<br />

häufiger freiwillig <strong>in</strong> Behandlung kommen und seltener Zwangsmaßnahmen<br />

ausgesetzt s<strong>in</strong>d. Dies sollte überprüft werden.<br />

Methode: 128 stationär behandelte Patienten <strong>der</strong> Zentren für Psychiatrie<br />

Südwürttemberg – Standort Weissenau mit den Diagnosen<br />

schizophrene o<strong>der</strong> schizoaffektive Störung (ICD-10: F20 o<strong>der</strong> F25)<br />

wurden bei ihrer Kl<strong>in</strong>ikentlassung sowie nachfolgend für 2 Jahre<br />

halbjährlich <strong>in</strong>terviewt. Es wurden soziodemographische Daten,<br />

Zwangsmaßnahmen und gerichtliche Unterbr<strong>in</strong>gungen, Behandlungsdauer,<br />

Nutzung <strong>der</strong> GPV-Angebote vor Aufnahme und Rehospitalisierung<br />

<strong>in</strong>nerhalb von 2 Jahren erhoben. Die Probanden<br />

wurden <strong>in</strong> zwei Gruppen unterteilt, die Gruppe mit Betreuung im<br />

GPV (Betreute Wohnform o<strong>der</strong> sozialpsychiatrischer Dienst, n=30)<br />

und die Gruppe ohne Kontakt zum GPV (n=98). Zur Analyse des<br />

E<strong>in</strong>flusses e<strong>in</strong>er GPV-Betreuung auf die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit des Erlebens<br />

von Zwang wurden logistische Regressionen berechnet. Zur<br />

Berechnung <strong>der</strong> Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Behandlungsdauer wurde e<strong>in</strong><br />

t-Test durchgeführt.<br />

Diskussion / Ergebnisse: In das logistische Regressionsmodell<br />

wurden die Kovariaten Geschlecht, Alter, Nationalität, Schulbildung,<br />

Anzahl bisheriger stationärer Behandlungen, Gesamtdauer<br />

<strong>der</strong> stationären Behandlungen und GPV-Betreuung vor Aufnahme<br />

aufgenommen. Dabei zeigte sich, dass die Patienten aus <strong>der</strong> GPV-<br />

Gruppe e<strong>in</strong> signifikant ger<strong>in</strong>geres Risiko hatten, gerichtlich untergebracht<br />

zu werden (OR=6,0; p=0,016) und e<strong>in</strong> tendenziell ger<strong>in</strong>geres<br />

Risiko, e<strong>in</strong>e Fixierung zu erleiden (p=0,070). Der E<strong>in</strong>fluss auf<br />

die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>er Isolierung (p=0,116) und Zwangsmedikation<br />

(p=0,121) war nicht signifikant. Zusätzlich war bei Personen<br />

<strong>der</strong> Gruppe „mit GPV“ die Behandlungsdauer signifikant<br />

ger<strong>in</strong>ger (MW=54d; MW=83d; p=0,012).

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