Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Topic 1 G Organische psychische Störungen, Demenz, F0 // Organic mental disor<strong>der</strong>s, dementia, F0<br />
Topic: 1 Organische psychische Störungen, Demenz, F0<br />
Donnerstag, 26. 11. 2009, 10.30 – 12.00 Uhr, Saal Sydney<br />
HS-007 Hauptsymposium<br />
Prävention psychischer <strong>Erkrankungen</strong><br />
Vorsitz: J. Klosterkötter (Köln), W. Maier (Bonn)<br />
001<br />
Die Präventionsprogrammatik bei psychischen <strong>Erkrankungen</strong> –<br />
aktueller Stand und Perspektiven am Beispiel psychotischer Störungen<br />
Joachim Klosterkötter (Universität zu Köln, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />
E<strong>in</strong>leitung: Die WHO hat die Prävention mentaler Störungen zu<br />
e<strong>in</strong>er ihrer primären Zielsetzungen für die nächsten Jahre und<br />
Jahrzehnte erklärt. Parallel dazu wurden <strong>in</strong> Staatengeme<strong>in</strong>schaften<br />
wie <strong>der</strong> Europäischen Union und e<strong>in</strong>zelnen Län<strong>der</strong>n wie <strong>der</strong> BRD<br />
Deutschland großangelegte Aktivitäten <strong>in</strong> Gang gesetzt, die <strong>der</strong><br />
Entwicklung von Gesamtstrategien zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> seelischen<br />
Gesundheit dienen.<br />
Methode: Der Beitrag gibt e<strong>in</strong>e selektive Literaturübersicht zum<br />
aktuellen Stand und den Perspektiven dieser Präventionsprogrammatik<br />
und stellt dabei die psychotischen Störungen beispielhaft <strong>in</strong><br />
den Mittelpunkt.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Bei <strong>der</strong> Ausarbeitung systematischer<br />
Empfehlungen für die Prävention psychischer <strong>Erkrankungen</strong> wurden<br />
3 Ansätze zur Absenkung <strong>der</strong> Neuerkrankungsrate vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
unterschieden. Der universale Ansatz bezieht sich auf die Bevölkerung<br />
<strong>in</strong>sgesamt, <strong>der</strong> selektive auf Gesunde mit erhöhtem<br />
Erkrankungsrisiko und <strong>der</strong> <strong>in</strong>dizierte auf Personen, die auch schon<br />
behandlungsbedürftige Risikosymptome („at-risk-mental-states;<br />
ARMS“) bieten. Der Ansatz <strong>der</strong> <strong>in</strong>dizierten Prävention ist bisher<br />
am besten durch Studienergebnisse abgesichert und verfolgt bei<br />
den psychotischen Störungen die drei Zielsetzungen <strong>der</strong> Verbesserung<br />
<strong>der</strong> aktuell belastenden Prodromalsymptomatik (1), <strong>der</strong> Vermeidung<br />
o<strong>der</strong> doch Verzögerung sich abzeichnen<strong>der</strong> psychosozialer<br />
Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen (2) und vor allem <strong>der</strong> Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung o<strong>der</strong><br />
doch zum<strong>in</strong>dest Verzögerung und Abschwächung drohen<strong>der</strong><br />
Ersterkrankungen (3). Die Erreichbarkeit <strong>der</strong> Ziele 1 – 3 wurde<br />
bisher <strong>in</strong>ternational mit 5 randomisierten kontrollierten Früh<strong>in</strong>terventionsstudien<br />
überprüft und sowohl für psycho- als auch pharmakotherapeutische<br />
Interventionsstrategien belegt. Wenn die Entwicklung<br />
auf diesem <strong>in</strong>novativen Gebiet weiter so rasant<br />
voranschritte wie bisher, ließen sich schon <strong>in</strong> den nächsten Jahren<br />
Evidenz-basierte Ergebnisse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Versorgungspraxis umsetzen<br />
und möglichst jedem Ratsuchenden mit Frühwarnzeichen auf<br />
die <strong>in</strong>dividuellen Bedürfnisse zugeschnittene Präventionsangebote<br />
unterbreiten.<br />
002<br />
Prävention bei Bipolarer Störung<br />
Michael Bauer (Unikl<strong>in</strong>ikum Dresden, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie)<br />
K. Leopold, A. Pfennig<br />
E<strong>in</strong>leitung: Im Gegensatz zur Früherkennung schizophrener Störungen,<br />
welche seit vielen Jahren <strong>in</strong>tensiv wissenschaftlich erforscht<br />
wird und für die im Ergebnis spezialisierte kl<strong>in</strong>ische Zentren etabliert<br />
wurden, steckt dieses Thema für bipolare Störungen noch <strong>in</strong><br />
den Anfängen. Aus Beobachtungsstudien mehren sich H<strong>in</strong>weise,<br />
dass das Erkennen von Frühphasen bipolarer Störungen möglich<br />
ist. Durch Befragungen von erst vor kurzem erkrankten Personen<br />
und <strong>der</strong>en Angehörigen zu bemerkten Symptomen vor <strong>der</strong> ersten<br />
8<br />
Episode konnten Risikofaktoren für die Erkrankung identifiziert<br />
werden.<br />
Methode: Bipolare Störungen manifestieren sich häufig bereits vor<br />
dem 18. Lebensjahr. Die Diagnosestellung ist vielfach schwierig;<br />
e<strong>in</strong>e verzögerte Diagnosestellung kann zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>adäquaten Behandlung<br />
mit e<strong>in</strong>er potentiellen Gefährdung des Betroffenen führen.<br />
Selbst bei richtiger Diagnose <strong>der</strong> Erkrankung ist die Behandlung<br />
im Versorgungsalltag häufig nicht optimal. Das bestehende<br />
Risiko von gravierenden E<strong>in</strong>schränkungen <strong>der</strong> psychosozialen<br />
Funk tionsfähigkeit im Langzeitverlauf wird dadurch zusätzlich<br />
erhöht. Das möglichst frühzeitige Erkennen und die richtige Diagnosestellung<br />
ist die Basis für e<strong>in</strong>e von Beg<strong>in</strong>n an optimale Behandlung.<br />
Je eher die Patienten und ggf. Angehörigen über die Erkrankung<br />
<strong>in</strong>formiert werden und geme<strong>in</strong>sam mit den Professionellen<br />
die weiteren Schritte planen können, desto günstiger wird sich <strong>der</strong><br />
Erkrankungsverlauf gestalten. So kann das Risiko für Komplikationen<br />
gesenkt und <strong>der</strong> weitere Krankheitsverlauf positiv bee<strong>in</strong>flusst<br />
werden. Spezialisierte Behandlungszentren s<strong>in</strong>d dr<strong>in</strong>gend notwendig<br />
um den Betroffenen und ihren Angehörigen adäquate Hilfe zukommen<br />
zu lassen.<br />
003<br />
Früherkennung und Primärprävention von Angsterkrankungen<br />
Rosel<strong>in</strong>d Lieb (Universität Basel, Fakultät für Psychologie)<br />
Angststörungen gehören zu den häufigsten auftretenden psychischen<br />
Störungen, die sich typischerweise erstmalig während <strong>der</strong><br />
ersten beiden Lebensdekaden manifestieren. Oftmals zeigen die<br />
Betroffenen bereits während <strong>der</strong> K<strong>in</strong>dheit Auffälligkeiten, wie z.B.<br />
Behavioral Inhibition o<strong>der</strong> Angst <strong>in</strong> Trennungssituationen, die mit<br />
e<strong>in</strong>em erhöhten Risiko für die spätere Entwicklung e<strong>in</strong>er kl<strong>in</strong>ischen<br />
Angststörung verbunden s<strong>in</strong>d. Je später Angststörungen behandelt<br />
werden, umso eher entwickelt sich e<strong>in</strong> ungünstiger Verlauf. Frühzeitige<br />
effiziente Prävantionsmassnahmen s<strong>in</strong>d somit nötig, um<br />
ungünstige Krankheitsverläufe verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n zu können. Der Vortrag<br />
gibt zuerst e<strong>in</strong>en Überblick über den Verlauf von Angststörungen<br />
über die <strong>Lebensspanne</strong> sowie über Merkmale und Risikofaktoren,<br />
die nach dem heutigen Wissensstand auf die spätere Entwicklung<br />
e<strong>in</strong>er kl<strong>in</strong>ischen Angststörung verweisen. Diskutiert werden soll<br />
die Vorhersagesicherheit und Spezifität nachgewiesener früher Indikatoren<br />
und <strong>der</strong>en Bedeutung für die Früherkennung. Hierauf<br />
basierend folgt e<strong>in</strong> Überblick über <strong>der</strong>zeit bestehende Präventionsmassnahmen<br />
und diesbezüglich vorliegende Evaluationsergeb nisse.<br />
004<br />
Prävention <strong>der</strong> Demenz – Was ist heute möglich? Was ist zu erwarten?<br />
Wolfgang Maier (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Bonn, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />
Freitag, 27. 11. 2009, 10.30 – 12.00 Uhr, Saal 7<br />
HS-013 Hauptsymposium<br />
Patient oriented research <strong>in</strong> dementia and health service<br />
research<br />
Vorsitz: W. Maier (Bonn), P. Nicotera (Bonn)<br />
001<br />
Medical care for dementia patients <strong>in</strong> Germany: present state and<br />
needs<br />
Lutz Frölich (ZI für Seelische Gesundheit, Gerontopsychiatrie, Mannheim)