Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 13 G Neurobiologie, Neurogenetik, Epidemiologie // Neurobiology, neurogenetics, epidemiology<br />
Psychometrische Tests, sowie Fremdrat<strong>in</strong>g-Skalen zur Beurteilung<br />
<strong>der</strong> Depressivität <strong>der</strong> Patienten durchgeführt. Darauf folgte e<strong>in</strong><br />
Zyklus von zum<strong>in</strong>dest sieben EKT-Sitzungen, danach wurden<br />
17-FDG-PET, MRT, psychometrische Tests sowie Fremdrat<strong>in</strong>gskalen<br />
als Follow-up wie<strong>der</strong>holt. Es erfolgte e<strong>in</strong>e Koregistrierung <strong>der</strong><br />
beiden PET-Scans mit dem strukturellen MRT. Hierzu akquirierten<br />
wir e<strong>in</strong>en hochaufgelösten T1-Scan auf e<strong>in</strong>em 3T-MR-Gerät und<br />
verwendeten FLIRT (FMRIB‘s L<strong>in</strong>ear Image Registration Tool).<br />
Diskussion / Ergebnisse: Die meisten vorliegenden Studien zu diesem<br />
Thema s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihren Ergebnissen <strong>in</strong>konklusiv. Limitierende<br />
Faktoren s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie sehr kle<strong>in</strong>e Samples und fehlende<br />
Randomisierung. Dennoch lassen sich Trends erkennen, wie z. B.<br />
die auffälligen Än<strong>der</strong>ungen des Glukosemetabolismus <strong>in</strong> den frontalen<br />
und präfrontalen Kortizes. Erste prälim<strong>in</strong>äre Daten unserer<br />
eigenen Studie werden am Kongress präsentiert werden.<br />
004<br />
Medienpräsenzanalyse von Elektrokonvulsionstherapie (EKT) <strong>in</strong><br />
A, D, CH und I<br />
Andreas Conca (Zentralkrankenhaus Bozen, Abteilung Psychiatrie,<br />
Italien)<br />
J. Di Pauli, B. Plattner<br />
E<strong>in</strong>leitung: Die EKT ist e<strong>in</strong>e effektive und effiziente Behandlungsmethode.<br />
Trotz des hohen wissenschaftlichen Standards und <strong>der</strong><br />
nachgewiesenen Wirksamkeit <strong>der</strong> Methode wird diese Therapieform<br />
<strong>in</strong> den Medien kaum sachrichtig dargestellt.<br />
Methode: In Anlehnung an die Arbeiten von Hoffmann-Richter et<br />
al. 1998 und Hofer&Conca 2005 erfassten wir systematisch via<br />
Internet auf vier national-renommierten italienischen Zeitungen<br />
(La Stampa, Il Sole, 24 ore, Corriere della Sera) von 01/92 bis 6/09<br />
Häufigkeit und Bedeutung (Psychiatrie, Gewalt, Metapher, Sonstige)<br />
<strong>der</strong> Begriffe „terapia elettroconvulsivante“, „elettroshock /<br />
elettrochoc“ und „shock / choc terapeutico“.<br />
Diskussion / Ergebnisse: „Terapia elettroconvulsivante / elettroconvulsa<br />
/ elettroconvulsiva“ wurde 13 Mal verwendet; 11/13<br />
(84,62 %) betrafen die Behandlung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie, die restlichen<br />
Nennungen fielen <strong>in</strong> die Rubrik „Film und Belletristik“. „Elettroshock<br />
/ Elettrochoc“ wurde 807 Mal genannt: 278/807 (34,45 %) im<br />
Zusammenhang mit Psychiatrie (Behandlung, Gesetzgebung, Petitionen),<br />
160/807 (19,83 %) im Zusammenhang mit Gewalt (Überfall,<br />
Krieg, schlachten / vertreiben / töten von Tieren, Selbstschutz /<br />
Verteidigung / Taser, Todesstrafe, Exekutionsmethode, Kampfhunde<br />
abrichten, Folter, Bestrafung). 95/807 (11,77 %) betrafen Film,<br />
318<br />
Belletristik, Theater und Ausstellungen. In 218/807 (27,01 %) wurde<br />
das Wort als Metapher verwendet. „Shock / choc terapeutico“<br />
wurde <strong>in</strong>sgesamt nur 6 Mal genannt, davon 3 Mal im Zusammenhang<br />
mit Gewalt und je e<strong>in</strong>mal bezogen auf die Behandlung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Psychiatrie und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kardiologie. E<strong>in</strong>e Nennung bezog sich auf<br />
die Kunst im Zusammenhang mit Psychiatrie. „Elettroshock/Elettrochoc“<br />
und „Shock/choc terapeutico“ s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> Italien negativ<br />
behaftete Begriffe und werden häufig im Zusammenhang mit Gewalt<br />
und metaphorisch verwendet. Im Gegensatz zu den deutschen<br />
Medien, wo EKT, Elektroschock, Schocktherapie mit ca. 10 %, <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Schweiz mit knapp 9 % und <strong>in</strong> Österreich mit gerade 8 % dem<br />
psychiatrischen Kontext zugeordnet werden, ist das Nahverhältnis<br />
dieser Begriffe mit <strong>der</strong> Psychiatrie zum<strong>in</strong>dest medial <strong>in</strong> Italien mit<br />
~ 34 % deutlich höher, was als Verstärkung des negativen Images<br />
<strong>der</strong> Therapie und vielleicht auch <strong>der</strong> Psychiatrie als Fachgebiet zu<br />
verstehen ist.<br />
Samstag, 28. 11. 2009, 10.30 – 12.00 Uhr, Raum 44<br />
FW-014 Forschungsworkshop<br />
Neue Erkenntnisse zur Neurogenese als zellulärer Mechanismus<br />
für Pathogenese und Therapie psychiatrischer Störungen<br />
Vorsitz: P. Gass (Mannheim), A. Reif (Würzburg)<br />
001<br />
Biologie adulter neuronaler Stammzellen<br />
Golo Kronenberg (Charité Berl<strong>in</strong>, Psychiatrische Kl<strong>in</strong>ik)<br />
Die Erkenntnis, dass auch das adulte Gehirn unter speziellen Bed<strong>in</strong>gungen<br />
zu ‚Neurogenese‘, also zu <strong>der</strong> Neubildung von Nervenzellen,<br />
befähigt ist, hat zu e<strong>in</strong>er fundamentalen Verän<strong>der</strong>ung unserer<br />
Sicht auf plastische Vorgänge und die Regenerationsfähigkeit<br />
des Zentralnervensystems geführt. Die Biologie adulter neuronaler<br />
Stammzellen bietet vielversprechende Ansatzpunkte für die therapeutische<br />
Bee<strong>in</strong>flussung und das Verständnis e<strong>in</strong>er Reihe von komplexen<br />
psychiatrischen <strong>Erkrankungen</strong>. In dem e<strong>in</strong>leitenden Vortrag<br />
des Workshops soll e<strong>in</strong> Überblick über den gegenwärtigen neurobiologischen<br />
Kenntnisstand gegeben und Grundzüge <strong>der</strong> verfügbaren<br />
Untersuchungsmethodik dargestellt werden. Es wird gezeigt,<br />
wo im erwachsenen Säugergehirn Neurogenese stattf<strong>in</strong>det. Wesentliche<br />
Meilenste<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung und Reifung e<strong>in</strong>er neuen<br />
Nervenzelle werden auf <strong>der</strong> Basis elektrophysiologischer und immunhistologischer<br />
Befunde erklärt. Spezifische regulatorische<br />
Mechanismen werden anhand von Beispielen herausgearbeitet, die<br />
zeigen, wie Neurogenese <strong>in</strong> physiologische und pathophysiologische<br />
Vorgänge <strong>in</strong>volviert ist.<br />
002<br />
Zeigen Tiermodelle für psychiatrische Störungen e<strong>in</strong>e Rolle <strong>der</strong><br />
Neurogenese bei Pathogenese und Therapie?<br />
Barbara Vollmayr (ZI Mannheim, AG Verhaltensbiologie)<br />
Ausgehend von <strong>der</strong> Beobachtung, dass Stressoren aller Art im Tierexperiment<br />
zum Teil lang anhaltende Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Neurogenese<br />
im Gyrus Dentatus bewirken, während antidepressive Behandlung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel die Zellproliferation und die Neurogenese<br />
stimuliert, wurde die Hypothese formuliert, <strong>der</strong> Depression liege<br />
e<strong>in</strong> Mangel an Neurogenese ursächlich zugrunde. Mit dieser Hypothese<br />
verband sich die Hoffnung, durch e<strong>in</strong>e gezielte Stimulation<br />
<strong>der</strong> Neurogenese besser und schneller wirksame Antidepressiva<br />
entwickeln zu können. Jedoch zeigte sich <strong>in</strong> verschiedenen Tiermodellen,<br />
dass depressionsähnliches Verhalten ke<strong>in</strong>eswegs immer mit<br />
e<strong>in</strong>em Mangel an Neurogenese assoziiert ist. We<strong>der</strong> entwickelte<br />
sich depressionsähnliches Verhalten, wenn die Proliferation von