Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 7 G Persönlichkeitsstörungen, F6 // Personality disor<strong>der</strong>s F6<br />
tonergen Intervention mit mCPP auf diese Korrelate zu untersuchen.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Unsere Ergebnisse zeigen signifikante<br />
Unterschiede im MRT-Signal zwischen den beiden Gruppen; <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
konnten wir zeigen, dass mCPP <strong>in</strong> <strong>der</strong> APS Gruppe zu<br />
e<strong>in</strong>er signifikanten Verstärkung des MRT-Signals führte woh<strong>in</strong>gegen<br />
e<strong>in</strong> solcher Effekt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergleichsgruppe nicht beobachtet<br />
werden konnte.<br />
Donnerstag, 26. 11. 2009, 13.30 - 15.00 Uhr, Halle 11.1<br />
P-025 Posterpräsentation / Poster Presentation<br />
Persönlichkeitsstörungen<br />
Vorsitz: V. Habermeyer (Zürich, Schweiz)<br />
001<br />
Die stationäre mediz<strong>in</strong>ische Rehabilitation pathologischer Spieler<br />
unter differentialpsychologischen Aspekten<br />
Dr. Dr. Niels Bergemann (AHG Kl<strong>in</strong>iken Daun)<br />
P. Missel, A. N<strong>in</strong>temann, F. Reger<br />
E<strong>in</strong>leitung: Die kl<strong>in</strong>isch relevanten Merkmale e<strong>in</strong>es differentialpsychologischen<br />
Systems zur <strong>in</strong>dividuellen E<strong>in</strong>ordnung pathologischer<br />
Glücksspieler h<strong>in</strong>sichtlich Alter, Geschlecht, ethnischer Herkunft<br />
und Komorbidität s<strong>in</strong>d bekannt. Es besteht e<strong>in</strong>e bedeutsame<br />
Kovariabilität dieser Merkmale, ohne dass bereits allgeme<strong>in</strong> gültige<br />
o<strong>der</strong> kausale Zusammenhänge zwischen diesen Merkmalen abgeleitet<br />
werden können. Der differentialpsychologische Ansatz erfor<strong>der</strong>t<br />
aber e<strong>in</strong>e weitere Ausdifferenzierung <strong>der</strong> Versorgungsstruktur,<br />
um aus kl<strong>in</strong>ischen Erfahrungen generalisierbare Aussagen ableiten<br />
zu können. In dem Beitrag werden entsprechende Entwicklungsnotwendigkeiten<br />
für spezifische Behandlungsmodule begründet.<br />
Methode: In den Jahren 2004 bis 2008 wurden 90 pathologische<br />
Glücksspieler <strong>in</strong> den AHG Kl<strong>in</strong>iken Daun Am Rosenberg entwe<strong>der</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Abhängigkeitsabteilung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Psychosomatischen Abteilung<br />
behandelt. Der Beitrag beschreibt diese Patientenstichprobe<br />
h<strong>in</strong>sichtlich Patienten- und Behandlungsmerkmalen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
auch unter differentialpsychologischen Gesichtspunkten und komorbiden<br />
<strong>Erkrankungen</strong>.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Es besteht die Notwendigkeit zur Entwicklung<br />
spezifischer Behandlungsmodule, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für pathologische<br />
Glücksspieler mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, für weibliche Patienten,<br />
für Patienten mit komorbi<strong>der</strong> stoffgebundener Abhängigkeit<br />
und für Patienten mit weiterer psychiatrischer Ko- und Multimorbidität.<br />
002<br />
Emotionale und moralische Entscheidungsprozesse bei Patienten<br />
mit <strong>der</strong> Persönlichkeitsstörung <strong>der</strong> Psychopathie<br />
Monika Sommer (Universitätskl<strong>in</strong>ik, Psychiatrie, Regensburg)<br />
C. Rothmayr, J. Schwerdtner, K. Döhnel, J. Me<strong>in</strong>hardt, G. Hajak<br />
E<strong>in</strong>leitung: Patienten mit <strong>der</strong> Persönlichkeitsstörung <strong>der</strong> Psychopathie<br />
zeigen Defizite bei Entscheidungsprozessen, die auf emotionalem<br />
Verständnis o<strong>der</strong> moralischen Überlegungen gründen. Diese<br />
Defizite führen zu gravierenden <strong>in</strong>terpersonellen Schwierigkeiten<br />
und br<strong>in</strong>gen die Patienten häufig mit dem Gesetz <strong>in</strong> Konflikt.<br />
Methode: Vorgestellt werden bildgebende Studien, die sich mit den<br />
neuronalen Prozesse dieser defizitären Verarbeitung beschäftigt<br />
haben. Dazu wurde zum e<strong>in</strong>en die Fähigkeit psychopathischer Patienten<br />
untersucht, an<strong>der</strong>en Menschen Emotionen zuzuschreiben<br />
und zum an<strong>der</strong>en das Entscheidungsverhalten <strong>in</strong> Situationen, <strong>in</strong><br />
denen die Erfüllung e<strong>in</strong>er moralischen Regel <strong>der</strong> Erfüllung eigener<br />
204<br />
Bedürfnisse entgegensteht.<br />
Diskussion / Ergebnisse: So konnten wir zeigen, dass psychopathische<br />
Patienten im Vergleich zu e<strong>in</strong>er forensischen Kontrollgruppe<br />
auf Verhaltensebene ke<strong>in</strong>e Defizite <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fähigkeit haben, an<strong>der</strong>en<br />
Personen Emotionen auf Grundlage von Wünschen zuzuschreiben.<br />
Auf neuronaler Ebene wird jedoch deutlich, dass im Gegensatz zu<br />
den forensischen Patienten, bei denen die Emotionszuschreibung<br />
mit e<strong>in</strong>er Aktivierung des Mirror-Neuron-Systems e<strong>in</strong>hergeht, psychopathische<br />
Patienten e<strong>in</strong>e Mehraktivierung outcome-assoziierter<br />
Gehirnareale zeigen, was für e<strong>in</strong>e rationalere, eher ergebnisorientierte<br />
Verarbeitungsstrategie spricht. Darüber h<strong>in</strong>aus wurde <strong>in</strong> Studien<br />
zu moralischen Entscheidungsprozessen deutlich, dass sich<br />
psychopathische Patienten häufiger unmoralisch entscheiden als<br />
forensische o<strong>der</strong> gesunde Kontrollprobanden. Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d<br />
sie sich bei diesen Entscheidungen sicherer und geben positivere<br />
Gefühle an. Auf neuronaler Ebene gehen unmoralische Entscheidungen<br />
bei <strong>der</strong> Kontrollgruppe mit e<strong>in</strong>er Mehraktivierung <strong>der</strong><br />
Amygdala-Region e<strong>in</strong>her. Woh<strong>in</strong>gegen Patienten mit Psychopathie<br />
ke<strong>in</strong>e Aktivierung limbischer Areale bei unmoralischen Entscheidungen<br />
zeigen. Diese fehlende Aktivierung limbischer Areale zusammen<br />
mit den subjektiven Angaben <strong>der</strong> Patienten führen zu <strong>der</strong><br />
Annahme, dass psychoapthische Patienten bei unmoralischen Entscheidungen<br />
weniger Gefühle erleben, die bei nicht-psychopathischen<br />
Probanden mit e<strong>in</strong>em „schlechten Gewissen“ assoziiert s<strong>in</strong>d.<br />
Insgesamt bilden unsere Ergebnisse zu emotionalen und moralischen<br />
Entscheidungsprozessen das kl<strong>in</strong>ische Bild <strong>der</strong> Psychopathie<br />
gut ab. Darüber h<strong>in</strong>aus geben sie E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die zugrunde liegenden<br />
kognitiven Strategien <strong>der</strong> Patienten und helfen so, e<strong>in</strong> besseres<br />
Verständnis <strong>der</strong> <strong>Erkrankungen</strong> zu erlangen. Auch liefern sie wichtige<br />
Implikationen für die Behandlung dieser schwierigen Patientengruppe.<br />
003<br />
Soziodemographisches Profil von stationären Patienten mit<br />
Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-Störung<br />
Dorothee Maria Gescher (LVR-Kl<strong>in</strong>ikum Düsseldorf, Köln)<br />
B. Will, J. Malevani<br />
Die Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e Persönlichkeitsstörung (BPS) bezeichnet e<strong>in</strong>e tiefgreifende<br />
psychische Erkrankung mit anhaltenden Schwierigkeiten<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Affektstabilität und -regulation, <strong>der</strong> Impulskontrolle, <strong>der</strong><br />
Beziehungsgestaltung und des Selbstbildes. Kl<strong>in</strong>isch imponieren<br />
affektive Dysregulation, aggressiv-impulsives und selbstverletzendes<br />
Verhalten, chronische Suizidalität sowie stressabhängiges psychosenahes<br />
Erleben. Das Störungsbild kann zu vielfältigen Schwierigkeiten<br />
<strong>in</strong> fast allen Lebensbereichen führen, Folge davon s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong>termittierende psychosoziale Krisen mit teils massiven <strong>in</strong>terpersonellen<br />
Problemen. Schwere Selbstverletzungen bzw. Suizidversuche,<br />
die e<strong>in</strong>e stationäre Krisen<strong>in</strong>tervention notwendig machen,<br />
kommen häufig vor. Die Prävalenz <strong>der</strong> Erkrankung ist sehr hoch<br />
und wird <strong>der</strong>zeit mit 1,5 – 2 % angegeben, ca. 80 % <strong>der</strong> Patienten<br />
bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> psychiatrischer bzw. psychotherapeutischer Betreuung.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> früh e<strong>in</strong>setzenden und bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend<br />
bzw. im frühen Erwachsenenalter manifesten Symptome können<br />
grundlegende Defizite <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensgestaltung auftreten, die zu<br />
Abbrüchen <strong>der</strong> schulischen Ausbildung, Erschwernissen im Berufsleben<br />
und schließlich zur sozialen Des<strong>in</strong>tegration führen können.<br />
Die Betrachtung soziodemographischer Merkmale <strong>der</strong> BPS<br />
könnte daher wesentliche epidemiologische H<strong>in</strong>weise geben, die<br />
für die Abschätzung psychosozialer Risikofaktoren relevant s<strong>in</strong>d<br />
und sowohl prognostischen Wert haben als auch im S<strong>in</strong>ne relevanter<br />
Behandlungsaspekte mit berücksichtigt werden sollten. Basierend<br />
auf <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> <strong>DGPPN</strong>-BADO-Daten soll <strong>in</strong> dieser<br />
Arbeit das soziodemographische Profil von Patienten mit BPS dargestellt<br />
und diskutiert werden.