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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 25 G Weitere Themen // Other topics<br />

Donnerstag, 26. 11. 2009, 13.30 – 15.00 Uhr, Halle 11.1<br />

P-061 Posterpräsentation / Poster Presentation<br />

Weitere Themen<br />

Vorsitz: G. Mundle (Hornberg)<br />

001<br />

Psychiatrisch-psychotherapeutische Gesundheitsversorgung von<br />

türkischen Migranten<br />

Ebru Dizdar (Universitätskl<strong>in</strong>ik Tüb<strong>in</strong>gen, Psychiatrie)<br />

C. Catak, H. Özden, F. D. Wernz, G. Buchkremer<br />

E<strong>in</strong>leitung: Die Gruppe türkischer Migranten ist die größte <strong>in</strong><br />

Deutschland, weshalb vere<strong>in</strong>zelte Versuche, ethnische M<strong>in</strong><strong>der</strong>heiten<br />

adäquat zu versorgen, oft an diese anknüpfen. Im H<strong>in</strong>blick auf<br />

die Gesundheitsversorgung wird e<strong>in</strong>e Fehlversorgung konstatiert,<br />

die sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auf das psychiatrisch-psychotherapeutische<br />

Angebot bezieht. Sprachliche und kulturelle Verständigungsschwierigkeiten<br />

beh<strong>in</strong><strong>der</strong>n den Zugang zur Versorgung und Information.<br />

Grundlegende Aufgaben wie Anamnese, Diagnose, Therapie sowie<br />

Rehabilitation s<strong>in</strong>d erschwert, was häufig Fehldiagnosen und Chronifizierungen<br />

zur Folge hat.<br />

Methode: Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, anhand deskriptiver<br />

Daten zur türkischen Sprechstunde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrischen Institutsambulanz<br />

des Universitätskl<strong>in</strong>ikums Tüb<strong>in</strong>gen (PIA) e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick<br />

<strong>in</strong> den aktuellen Versorgungsstand türkischer Migranten <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Region zu geben. Prototypisch wird die Klientel des 1. Quartals<br />

aus dem Jahre 2009 h<strong>in</strong>sichtlich ihrer soziodemographischen und<br />

krankheitsbezogenen Merkmale präsentiert; diese wird von e<strong>in</strong>em<br />

kultursensitiven und türkischsprechenden Expertenteam behandelt.<br />

Aufgaben wie Diagnosef<strong>in</strong>dung, Entwicklung <strong>in</strong>dividueller<br />

Behandlungskonzepte, therapeutische E<strong>in</strong>zelgespräche, Angehörigenarbeit<br />

zu Krankheitsursachen, medikamentöse Behandlung sowie<br />

Sozialberatung und Ergo- und Bewegungstherapie s<strong>in</strong>d wichtige<br />

Elemente <strong>der</strong> umfassenden Behandlung türkischer Migranten <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> PIA.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Mit 65,80 % gehören affektive Störun -<br />

gen zu den häufigsten <strong>Erkrankungen</strong>, gefolgt von Psychosen mit<br />

15,13 %. Die Zahl <strong>der</strong> Patienten pro Quartal hält sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Spektrum von 100 bis 160 über mehrere Quartale h<strong>in</strong>weg relativ<br />

konstant, mit e<strong>in</strong>er tendenziellen Dom<strong>in</strong>anz türkischer Frauen. Es<br />

handelt sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Überzahl um Migranten erster Generation, die<br />

im Durchschnitt mehrjährige Vorbehandlungsphasen aufzeigen.<br />

Ausblick: Sobald sich die Angebote auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> Migranten<br />

e<strong>in</strong>stellen, nivelliert die Unter<strong>in</strong>anspruchnahme <strong>der</strong> psychiatrisch-psychotherapeutischen<br />

Gesundheitsversorgung. Aufgrund<br />

begrenzter Kapazitäten <strong>in</strong> <strong>der</strong> aktuellen Versorgung können<br />

nicht alle Rat- und Therapiesuchenden zeitnah aufgenommen werden.<br />

Unser Überblick zeigt, dass die Gewährleistung flächendecken<strong>der</strong><br />

adäquater Migrantenversorgung e<strong>in</strong> wichtiges Ziel <strong>der</strong><br />

Gesundheitspolitik se<strong>in</strong> muss.<br />

002<br />

„Bananen” Studie: Auswirkung <strong>der</strong> bikulturellen Identität auf er<strong>in</strong>nertes<br />

elterliches Erziehungsverhalten, Persönlichkeitsstruktur,<br />

Emotion und Körperbewusstse<strong>in</strong> von jungen Übersee Ch<strong>in</strong>esen<br />

Yen-Y<strong>in</strong>g Wu (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Frankfurt, Psychosomatik, Frankfurt<br />

am Ma<strong>in</strong>)<br />

S. Oddo, D. Vackova, A. Thiel, A. Stirn<br />

E<strong>in</strong>leitung: Der im anglo-amerikanischen Raum verbreitete Begriff<br />

„Banane“ wird zur Beschreibung von Menschen asiatischen<br />

Ursprungs mit e<strong>in</strong>em westlichen Intellekt verwendet und illustriert<br />

e<strong>in</strong>e gelbe Hülle mit e<strong>in</strong>em weißen Innerem. Unsere Studie beschäftigt<br />

sich mit <strong>der</strong> Fragestellung, <strong>in</strong> wie fern die ch<strong>in</strong>esische In-<br />

ternalisierung, gekoppelt mit <strong>der</strong> Integration an das europäische<br />

Umfeld, e<strong>in</strong>e Rolle im er<strong>in</strong>nerten elterlichen Erziehungsverhalten,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Persönlichkeitsstruktur, im Erleben von Emotionen und im<br />

Körperbewusstse<strong>in</strong> spielt. Da uns bisher ke<strong>in</strong>e psychologischen<br />

Studien über <strong>in</strong> Deutschland lebende Ch<strong>in</strong>esen bekannt s<strong>in</strong>d, trugen<br />

Forschungsarbeiten über Ch<strong>in</strong>esen aus dem anglo-amerikanischen<br />

Sprachraum als Grundlage bei.<br />

Methode: Dazu wurden 154 ch<strong>in</strong>esisch stämmige Studierende <strong>in</strong><br />

Deutschland für verschiedene standardisierte psychometrische<br />

Testverfahren rekrutiert. E<strong>in</strong> eigens konzipierter Fragebogen diente<br />

zur Messung <strong>der</strong> asiatischen und europäischen Identität.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die ch<strong>in</strong>esische Gesamtstichprobe zeigte<br />

im FEE (Fragebogen zum er<strong>in</strong>nerten elterlichen Erziehungsverhalten)<br />

höhere Werte <strong>in</strong> <strong>der</strong> elterlichen Kontrolle und Überbehütung<br />

als bei <strong>der</strong> deutschen Normstichprobe. Je mehr die Lebensart zum<br />

Europäischen tendierte, desto niedriger lagen die Werte <strong>in</strong> den Skalen<br />

mütterliche „Ablehnung und Strafe“ und elterliche „Kontrolle<br />

und Überbehütung“. Im NEO FFI fanden sich bei den Ch<strong>in</strong>esen im<br />

Vergleich zur deutschen Normstichprobe höhere Werte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gewissenhaftigkeit,<br />

Extraversion und Verträglichkeit; niedrigere Werte<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Offenheit und im Neurotizismus. Der Neurotizismus korrelierte<br />

negativ mit <strong>der</strong> europäischen Identität. Die Extraversion<br />

h<strong>in</strong>gegen korrelierte positiv mit <strong>der</strong> europäischen Identität. Der<br />

SEE (Skalen zu Erleben von Emotionen) zeigten, dass die körperliche<br />

Symbolisierung von Gefühlen bei <strong>der</strong> ch<strong>in</strong>esischen Stichprobe<br />

niedriger war als bei <strong>der</strong> deutschen Norm. Dies h<strong>in</strong>g mit <strong>der</strong> Tendenz<br />

zur europäischen Identität zusammen. Negativ korrelierte die<br />

europäische Identität auch mit <strong>der</strong> Regulation von Emotionen. Je<br />

mehr die Lebensart zum Asiatischen tendierte, desto weniger äußerte<br />

sich die Akzentuierung des äußeren Ersche<strong>in</strong>ungsbildes und<br />

desto höher erschien die Unsicherheit im FBeK (Fragebogen zur<br />

Beurteilung des eigenen Körpers). Zusammenfassend weisen die<br />

Ergebnisse darauf h<strong>in</strong>, dass die Auslebung e<strong>in</strong>er bikulturellen Identität<br />

Folgen für die psychologische Entwicklung e<strong>in</strong>es Individuums<br />

mit sich br<strong>in</strong>gen, die im psychotherapeutischen Prozess mit berücksichtigt<br />

werden müssen.<br />

003<br />

Emotional enhancement <strong>in</strong> ret<strong>in</strong>otopic visual cortex<br />

Ana Gomez-Carrillo de Castro (Charite CCM, Visual Lab, Berl<strong>in</strong>)<br />

C. Kaul, M. Rothkirch, P. Sterzer<br />

Introduction: Sensory process<strong>in</strong>g <strong>in</strong> visual cortex is known to be<br />

enhanced by emotional stimuli. However, little is known about process<strong>in</strong>g<br />

of emotional stimuli <strong>in</strong> early ret<strong>in</strong>otopic cortex. If preferential<br />

process<strong>in</strong>g is to guide appropriate behaviour emotional<br />

enhancement <strong>in</strong> visual cortex should be ret<strong>in</strong>otopically specific.<br />

Method: We used a comb<strong>in</strong>ed blocked and event-related fMRI<br />

paradigm where emotion and spatial attention were modulated <strong>in</strong>dependently<br />

to assess their <strong>in</strong>fluences on early visual process<strong>in</strong>g <strong>in</strong><br />

ret<strong>in</strong>otopic cortex. Subjects performed a gen<strong>der</strong> identification task<br />

for pairs of faces and scrambled face images presented simultaneously<br />

<strong>in</strong> the four visual quadrants. Prior to each block, subjects<br />

were cued to attend to one diagonal pair of possible stimulus locations.<br />

Trials <strong>in</strong> a randomized or<strong>der</strong> with<strong>in</strong> blocks consisted of the<br />

follow<strong>in</strong>g image comb<strong>in</strong>ations: attended fearful face and unattended<br />

neutral face, attended neutral face and unattended fearful face,<br />

and attended neutral face and unattended neutral face. 10 healthy<br />

volunteers un<strong>der</strong>went whole-bra<strong>in</strong> fMRI with onl<strong>in</strong>e-eyetrack<strong>in</strong>g<br />

and ret<strong>in</strong>otopic mapp<strong>in</strong>g.<br />

Discussion / Results: Process<strong>in</strong>g of face stimuli <strong>in</strong> early visual cortex<br />

was strongly modulated by attention and, to a lesser extent, also<br />

by emotional expression. These results suggest that both attention<br />

and emotion enhance process<strong>in</strong>g of visual stimuli <strong>in</strong> ret<strong>in</strong>otopic visual<br />

cortex.<br />

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