Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 1 G Organische psychische Störungen, Demenz, F0 // Organic mental disor<strong>der</strong>s, dementia, F0<br />
(n = 153, 128 bzw. 67).<br />
Diskussion / Ergebnisse: Bei guter Trennschärfe (Indices für sämtliche<br />
Items >.70) und <strong>in</strong>terner Konsistenz (Cronbachs alpha >.97)<br />
zeigt die B-ADL nach 6 Monaten <strong>in</strong> <strong>der</strong> gesamten Verlaufsstichprobe<br />
e<strong>in</strong>e Test-Retest-Reliabilität von .76, bei MCI-Patienten sogar<br />
von .84. Die B-ADL-Ergebnisse benachbarter GDS-Schweregrade<br />
unterschieden sich jeweils signifikant vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> (p < .000), zwischen<br />
den 95 %-Konfidenz<strong>in</strong>tervallen <strong>der</strong> Mittelwerte waren ke<strong>in</strong>erlei<br />
Überschneidungen zu beobachten. Die 1- und 2-Jahres-Verlaufsdaten<br />
zeigen, dass Patienten mit progredienter Symptomatik pro<br />
Jahr etwas mehr als 1 Skalenpunkt verlieren, während kl<strong>in</strong>isch stabile<br />
Patienten auch nach zwei Jahren im Mittel um weniger als 1<br />
Skalenpunkt gegegenüber Basel<strong>in</strong>e nachgelassen haben. Insgesamt<br />
weisen die Ergebnisse die B-ADL als e<strong>in</strong> Untersuchungs<strong>in</strong>strument<br />
aus, das h<strong>in</strong>sichtlich se<strong>in</strong>er Gütekriterien psychometrischen Vergleichs<strong>in</strong>strumenten<br />
(MMSE und SKT) nicht nachsteht.<br />
006<br />
Die Validierung <strong>der</strong> deutschen Version <strong>der</strong> Confusion Assessment<br />
Method for Intensive Care Units (CAM-ICU)<br />
Julius Popp (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Bonn, Psychiatrie)<br />
U. Günther, L. Köcher, C. Putensen<br />
E<strong>in</strong>leitung: Das Auftreten e<strong>in</strong>es Delirs verlängert die Verweildauer<br />
auf Intensivstation und erhöht Behandlungskosten und Sterblichkeit<br />
nach Entlassung. Die „Confusion Assessment Method for Intensive<br />
Care Units“ (CAM-ICU) ist e<strong>in</strong> Screen<strong>in</strong>g-Instrument zur<br />
Delirdiagnostik auf Intensivstation, das auch bei beatmeten Patienten<br />
zum E<strong>in</strong>satz kommen kann und im angelsächsischen Raum<br />
häufig verwendeten wird.<br />
Methode: E<strong>in</strong>e praktische Kurzversion („Harvard Flowsheet“) <strong>der</strong><br />
CAM-ICU wurde gemäß <strong>der</strong> „Pr<strong>in</strong>ciples of Good Practice for the<br />
Translation and Cultural Adaptation Process for Patient-Reported<br />
Outcomes Measures“ <strong>in</strong> die deutsche Sprache übersetzt. Von Mai<br />
bis August 2008 wurde je<strong>der</strong> Patient <strong>der</strong> 31-Betten Intensivstation<br />
durch e<strong>in</strong>en Psychiater (Referenzuntersuchung, DSM-IV-Kriterien)<br />
sowie von zwei an<strong>der</strong>en CAM-ICU h<strong>in</strong>sichtlich des Vorliegens<br />
e<strong>in</strong>es Delirs untersucht. Die E<strong>in</strong>teilung des Delirs <strong>in</strong> psychomotorische<br />
Subgruppen (hyperaktiv, hypoaktiv) erfolgte anhand <strong>der</strong><br />
„Richmond Agitation Sedation Scale“ (RASS).<br />
Diskussion / Ergebnisse: Von 102 untersuchten Patienten wurden<br />
48 vor <strong>der</strong> Untersuchung aufgrund von Anästhesieüberhang, Koma,<br />
akuten zerebralen Insult, mangelnde Deutschkenntnisse o<strong>der</strong> mangelnde<br />
Kooperativität ausgeschlossen. Bei 46 % <strong>der</strong> Patienten<br />
(n=25) fand <strong>der</strong> Referenzuntersucher e<strong>in</strong> Delir, 16 % (n=4) waren<br />
mechanisch beatmet. Nur 9 % <strong>der</strong> Patienten hatten e<strong>in</strong> hyperaktives,<br />
37 % e<strong>in</strong> hypoaktives Delir. Die Sensitivät <strong>der</strong> CAM-ICU-<br />
Untersucher, verglichen zum Referenzuntersucher, lag bei 88 %<br />
bzw. 92 % und die Spezifität bei je 100 %. Die Interrater- Reliabilität<br />
war sehr hoch (Cohen‘s kappa, 0,96 (0,77-1,22 [95 %-Konfidenz<strong>in</strong>tervall]).<br />
Bei drei Patienten wurden falsch negative Befunde erhoben:<br />
Zwei Patienten wurden vom Referenzuntersucher als<br />
delirant e<strong>in</strong>geschätzt, zeigten aber bei <strong>der</strong> CAM-ICU ke<strong>in</strong>e Aufmerksamkeitsstörung.<br />
E<strong>in</strong> weiterer wurde durch e<strong>in</strong>en CAM-ICU<br />
Untersucher als nicht-delirant, durch den zweiten aber als delirant<br />
getestet. Die Kurzform <strong>der</strong> deutschen CAM-ICU ist e<strong>in</strong> reliables<br />
und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anwendung e<strong>in</strong>faches Screen<strong>in</strong>g-Instrument, das die<br />
operationalisierte Diagnose hypoaktiver und hyperaktiver Delirformen<br />
auf Intensivstation ermöglicht.<br />
30<br />
007<br />
Evaluation <strong>der</strong> Aufmerksamkeitsstörung bei Delir und Demenz im<br />
Alter<br />
Christ<strong>in</strong>e Thomas (Evangelisches Krankenhaus, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie,<br />
Bielefeld)<br />
S. Kreisel, T. Stober, M. Toepper, T. Beblo, P. Oster, M. Driessen<br />
E<strong>in</strong>leitung: Im psychiatrischen Konsiliardienst Älterer stellen organische<br />
Störungen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Verwirrtheitszustände, die größte<br />
Diagnosengruppe dar. Delirdiagnostik und -therapie ist angesichts<br />
<strong>der</strong> schlechten Prognose bei Älteren von großer Wichtigkeit.<br />
Die Aufmerksamkeitsstörung ist neben dem akuten Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong><br />
Kernkriterium des Delirs. Gerade bei Älteren differenziert das Ausmaß<br />
dieser Aufmerksamkeitsstörung e<strong>in</strong> Delir von e<strong>in</strong>er (häufig<br />
vorbestehenden) Demenz. Die rasche Erfassung und Quantifizierung<br />
e<strong>in</strong>er Aufmerksamkeitsstörung gel<strong>in</strong>gt im kl<strong>in</strong>ischen Alltag<br />
oft nicht. Auch ist die Interrater-Reliabilität des Delirscreen<strong>in</strong>gs<br />
(deutscher CAM, siehe Hestermann / Thomas 2009) bei <strong>der</strong> Aufmerksamkeitsstörung<br />
ungenügend; e<strong>in</strong>e verbesserte Operationalisierung<br />
ist daher wünschenswert. Verschiedene neuropsychologische<br />
Methoden ermöglichen e<strong>in</strong>e rasche Erfassung aufmerksamkeitsbezogener<br />
Leistungen. Als Screen<strong>in</strong>gs werden häufig die Wortmerkspanne<br />
und das Rückwärtsbuchstabieren aus dem MMST sowie<br />
die Zahlenmerkspannen vorwärts und rückwärts (ZSv /ZSr)<br />
e<strong>in</strong>gesetzt. Seltener f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e Kurzform des Letter Cancellation-<br />
Tests (LCT) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Trail-Mak<strong>in</strong>g-Test (TMT-A) Anwendung.<br />
Ziel <strong>der</strong> hier vorgestellten Studien ist <strong>der</strong> Vergleich verschiedener<br />
Aufmerksamkeitskurztests h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Trennschärfe bezüglich<br />
des Delirs bei älteren Akuterkrankten mit und ohne Demenz.<br />
Methode: 133 geriatrische Akutaufnahmen (Alter 80,2 +/- 8J, 70 –<br />
100 J., 70 % weiblich) wurden nach DSM-IV-Kriterien (konsensusüberprüft)<br />
den Diagnosen Demenz (D, n=70), Demenz+Delir (DD,<br />
n=23) und kognitiv Unauffällige (KU, n=38) zugeteilt. Zur Aufmerksamkeitserfassung<br />
wurden Wortmerkspanne und Rückwärtsbuchstabieren<br />
(MMST) und die Zahlenmerkspannen vorwärts und<br />
rückwärts verglichen. In e<strong>in</strong>er Pilotstudie (n=15) wurden zusätzlich<br />
noch LCT und TMT-A herangezogen.<br />
Diskussion / Ergebnisse: MMST-Gesamtscore und E<strong>in</strong>zelfaktoren<br />
(außer <strong>der</strong> Wortmerkspanne!) sowie Zahlenmerkspannen trennten<br />
KU gut von D und DD (p