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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 10 G Gerontopsychiatrie // Gerontopsychiatry<br />

Menschen mehr anzupassen, die Zufriedenheit von Patienten und<br />

e<strong>in</strong>weisenden Ärzten zu erhöhen und die Kosten zu senken, konnten<br />

erreicht werden. In Zukunft wird es vor allem darum gehen, das<br />

Modell des „Zentrum für Ältere“ auf das gesamte Schwerpunktkrankenhaus<br />

auszudehnen, damit e<strong>in</strong> „dementen-freundliches<br />

Krankenhaus“ entsteht. Literatur: 1.) WÄCHTLER C, HOFMANN<br />

W, CLAVIJO-CELDA J, MERTENS L (2005): Zentrum für Ältere -<br />

Patientenorientiert, zeitsparend, wirkungsvoll. Deutsches Ärzteblatt<br />

102: 2935-2936. 2.) MAIER AB, WÄCHTLER C, HOFMANN<br />

W (2007): Comb<strong>in</strong>ed medical-psychiatric <strong>in</strong>patient units – Evaluation<br />

of the Centre fort he El<strong>der</strong>ly. Z Gerontol Geriat 40:268-274<br />

003<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äres Behandlungskonzept am Geriatrischen Zentrum<br />

Heidelberg<br />

Daniel Kopf (Geriatrisches Zentrum, Heidelberg)<br />

004<br />

Der Aufbau e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äres Zentrums für Altersmediz<strong>in</strong><br />

Bernd Meißnest (LWL - Kl<strong>in</strong>ik Gütersloh, Gerontopsychiatrie)<br />

Traditionell haben sich im Gesundheitssystem <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten<br />

unterschiedliche Diszipl<strong>in</strong>en immer weiter ausdifferenziert<br />

und spezialisiert um ihrem Versorgungsauftrag gerecht zu werden.<br />

So werden heute für die steigende Zahl älterer somatisch und psychiatrisch<br />

Erkrankter ähnliche o<strong>der</strong> gleiche Angebotsstrukturen<br />

verschiedener Diszipl<strong>in</strong>en vorgehalten, ohne dass diese unmittelbar<br />

verzahnt s<strong>in</strong>d. Die LWL-Kl<strong>in</strong>ik Gütersloh hält als psychiatrisches<br />

Fachkrankenhaus seit den 60ziger Jahren zur Psychiatrie<br />

noch 3 somatische Abteilungen (Abteilung für Neurologie, Abteilung<br />

für Innere Mediz<strong>in</strong> und Abteilung für Psychosomatik) vor. Im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>er Pilotphase wurde 2005 e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Station<br />

geschaffen für multimorbid somatisch und psychiatrisch Erkrankte.<br />

Mit <strong>der</strong> weiteren E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er zentralen, <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären<br />

Aufnahme im Jahre 2008 und e<strong>in</strong>em nun laufenden Gebäudeumbau<br />

werden Strukturen für e<strong>in</strong> Zentrum für Altersmediz<strong>in</strong> realisiert,<br />

<strong>in</strong>dem dann <strong>der</strong> ältere Patient von den unterschiedlichen Diszipl<strong>in</strong>en<br />

diagnostiziert und therapiert wird, ohne dass Verlegungen<br />

erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d. Dieses <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Behandlungszentrum ist<br />

e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> e<strong>in</strong> hoch differenziertes Netz an ambulanten Hilfen,<br />

Betreuungs- und Wohnangeboten für ältere Menschen und verzahnt<br />

mit e<strong>in</strong>em gerontopsychiatrischen Konsiliar- und Liaisondienst<br />

für alle somatischen Abteilungen <strong>der</strong> 6 Kl<strong>in</strong>iken im Kreis<br />

Gütersloh. Ambulante und tageskl<strong>in</strong>ische Behandlung, sowie Beratung<br />

werden nach Abschluss des Umbaus weitere Bestandteile des<br />

Zentrums darstellen. Strukturen passen sich so den Bedürfnissen<br />

<strong>der</strong> Erkrankten und ihren Angehörigen an.<br />

005<br />

Geriatrische Rehabilitation – <strong>der</strong> notwendige Beitrag <strong>der</strong> Gerontopsychiatrie<br />

Michael Hüll (Universitätskl<strong>in</strong>ik Freiburg, ZGGF)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Der Rehabilitationsansatz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geriatrie richtet sich<br />

gemäß <strong>der</strong> International Classification of Function, Disability and<br />

Health (ICF) an funktionellen Bee<strong>in</strong>trächtigungen aus, wogegen<br />

Krankheitsentitäten nach <strong>der</strong> International Classification of Diseases<br />

(ICD) <strong>in</strong> ihrer Bedeutung zurücktreten. Dies kommt <strong>der</strong> alterstypischen<br />

Multimorbidität entgegen, bei <strong>der</strong> e<strong>in</strong> funktionelles<br />

Defizit (z. B. Gangstörung) zum Großteil auf multiplen chronische<br />

<strong>Erkrankungen</strong> beruhen (z. B. Coxarthrose plus Polyneuropathie<br />

plus zerebraler Insult), die zumeist nicht kausal therapierbar s<strong>in</strong>d.<br />

Methode: Zwei <strong>der</strong> häufigsten psychiatrischen Syndrome, Demenzen<br />

und Depressionen, f<strong>in</strong>den sich bei über 30 % <strong>der</strong> Patienten <strong>in</strong><br />

geriatrischen Rehakl<strong>in</strong>iken. Im Gegensatz zu Patienten psychiatrischer<br />

Spezialambulanzen s<strong>in</strong>d bei diesen Patienten gemischte Pathologien<br />

häufig <strong>in</strong> <strong>der</strong> Demenzentstehung entscheidend und kör-<br />

252<br />

perliche Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen wichtige Faktoren im Unterhalt depressiver<br />

Syndrome. Da Demenzen und Depressionen nur beschränkt kausal<br />

therapierbar s<strong>in</strong>d, verfügt die Gerontopsychiatrie von je her über<br />

Erfahrungen im Rehabilitationsbereich für entsprechend betroffene<br />

Alterspatienten.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Demenzen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihrer Frühphase ke<strong>in</strong><br />

Ausschlussgrund für e<strong>in</strong>e Rehabilitation und gleichwertige Rehabilitationserfolge<br />

s<strong>in</strong>d erzielbar. E<strong>in</strong>e adäquate gerontopsychiatrische<br />

Mitbehandlung demenzieller und depressiver Syndrome im Alter<br />

wird <strong>in</strong> Zukunft entscheidend für den geriatrischen Rehabilitationserfolg<br />

se<strong>in</strong>. Diese Erkenntnis hat bereits gemäß den Richtl<strong>in</strong>ien<br />

<strong>der</strong> Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Rehabilitation (BAR) zur For<strong>der</strong>ung<br />

nach e<strong>in</strong>er Psychologenstelle <strong>in</strong> die Personalliste geriatrischer<br />

Rehae<strong>in</strong>richtungen geführt. Welche Interventionen am besten zur<br />

Behandlung dementieller und depressiver Syndrome durchgeführt<br />

werden sollen, um den Rehabilitationserfolg zu erhöhen, ist aber<br />

noch Gegenstand aktueller psychiatrischer Forschung.<br />

Mittwoch, 25. 11. 2009, 15.30 – 17.00 Uhr, Saal 6<br />

PC-001 Pro-Con-Debatte<br />

Gerontopsychiatrie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik: <strong>in</strong>tegriert o<strong>der</strong> spezialisiert?<br />

Vorsitz: H. Gutzmann (Berl<strong>in</strong>)<br />

Donnerstag, 26. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Salon 15/16<br />

S-051 Symposium<br />

Diagnostik und Behandlungsstrukturen von Demenzerkrankungen<br />

bei Migranten<br />

Vorsitz: M. Schouler-Ocak (Berl<strong>in</strong>), E. Koch (Marburg)<br />

001<br />

Transkulturelles Assessment mentaler Leistungen bei türkischen<br />

Migranten<br />

Josef Kessler (Unikl<strong>in</strong>ik Köln, Neurologie, Neuropsychologie)<br />

M. Ozankan, S. Kaesberg, E. Kalbe<br />

Die im Zuge des Abwerbeankommens zwischen <strong>der</strong> Türkei und<br />

Deutschland <strong>in</strong> den 60er Jahren nach Deutschland Gekommenen<br />

erreichen nun das Rentenalter und viele von ihnen kehren nicht<br />

mehr <strong>in</strong> die Türkei zurück. Es ist zu vermuten, wenn auch nicht<br />

belegt, dass die Prävalenz- und Inzidenzraten m<strong>in</strong>destens so hoch<br />

s<strong>in</strong>d wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> deutschen Bevölkerung, dass jedoch durch die kumulierten<br />

Gesundheitsbelastungen und die mit <strong>der</strong> Migration e<strong>in</strong>hergehende<br />

Belastung die Raten höher zu beziffern s<strong>in</strong>d. Der<br />

„healthy migrant effect“, <strong>der</strong> daher rührt, dass sich eher gesün<strong>der</strong>e<br />

Probanden auf e<strong>in</strong>e Migration e<strong>in</strong>lassen, wird bei älteren Migranten<br />

mit langer Aufenthaltsdauer durch kumulierte Gesundheitsbelastungen<br />

teilweise aufgehoben (Mohhammedzdeh & Tempel,<br />

2005). Die gängigen Screen<strong>in</strong>g-Verfahren zur Unterstützung <strong>der</strong><br />

Demenz-Diagnostik s<strong>in</strong>d für diese Mitbürger und Mitbürger<strong>in</strong>nen<br />

aus verschiedenen Gründen wenig geeignet: Sie s<strong>in</strong>d häufig funktionelle<br />

Analphabeten, verfügen über e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Bildung, besitzen<br />

wenig Deutschkenntnisse, haben e<strong>in</strong>e unterschiedliche Krankheitswahrnehmung<br />

und -zuschreibung und s<strong>in</strong>d kulturell an<strong>der</strong>s determ<strong>in</strong>iert.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Problem ist das <strong>der</strong> Übersetzungen von bestehenden<br />

Screen<strong>in</strong>gverfahren (i. g. m<strong>in</strong>i-Mental Status Test) Es lassen<br />

sich m<strong>in</strong>destens fünf Fehlerquellen nennen: Auslassungen, Ergän-

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