Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 1 G Organische psychische Störungen, Demenz, F0 // Organic mental disor<strong>der</strong>s, dementia, F0<br />
den Abgleich von Fragebögen zur Selbst- und Fremde<strong>in</strong>schätzung<br />
von Defiziten, sowie den Abgleich von Selbste<strong>in</strong>schätzung und<br />
Testleistung des Patienten. Zur Übere<strong>in</strong>stimmung dieser Methoden<br />
liegen nur wenige Befunde vor. Bei <strong>der</strong> Erfassung von Anosognosie<br />
durch Fragebogenabgleiche ist zudem <strong>der</strong> Grad des Defizites (nach<br />
Angehörigenurteil) maßgeblich dafür, <strong>in</strong> welchem Maße Anosognosie<br />
als Diskrepanz zwischen Selbst- und Angehörigene<strong>in</strong>schätzung<br />
von Defiziten auftreten kann, d. h. es besteht e<strong>in</strong>e Konfundierung<br />
des Diskrepanzmaßes durch den Defizitgrad. Mehrere Studien<br />
haben domänenspezifische Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anosognosie bei<br />
Alzheimer-Demenz aufgrund von Fragebogendiskrepanzen berichtet,<br />
ohne näher auf diese Konfundierung e<strong>in</strong>zugehen.<br />
Methode: An <strong>der</strong> vorliegenden Studie nahmen 30 Patienten mit<br />
leichter Alzheimer-Demenz und <strong>der</strong>en Angehörige teil. Ziel <strong>der</strong><br />
Untersuchung war zum e<strong>in</strong>en, durch den E<strong>in</strong>satz von parallelen<br />
Fragebögen zur Selbst- und Fremde<strong>in</strong>schätzung für mehrere kognitive<br />
und nicht-kognitive Domänen unter Berücksichtigung des<br />
jeweiligen Defizitniveaus zu untersuchen, ob sich e<strong>in</strong> verstärktes<br />
Auftreten von Anosognosie <strong>in</strong> bestimmten Bereichen belegen lässt.<br />
Gleichzeitig wurde durch die Verwendung dreier Erfassungsmethoden<br />
für Anosognosie (kl<strong>in</strong>isches Urteil, Diskrepanzen zwischen<br />
Selbst- und Fremde<strong>in</strong>schätzung sowie Diskrepanzen zwischen Testleistung<br />
und Selbste<strong>in</strong>schätzung) untersucht, <strong>in</strong>wieweit diese<br />
Methoden übere<strong>in</strong>stimmende Ergebnisse liefern.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Es zeigt sich, dass kl<strong>in</strong>isches Urteil und<br />
Fragebogendiskrepanzen als Maße für Anosognosie deutlich mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
korrelieren, während die Diskrepanzen zwischen Selbste<strong>in</strong>schätzung<br />
und Testleistung e<strong>in</strong>e schwächer ausgeprägte Korrelation<br />
mit dem kl<strong>in</strong>ischen Urteil, aber ke<strong>in</strong>en Zusammenhang mit<br />
den Fragebogendiskrepanzen aufweisen. Die Fragebogendiskrepanzen<br />
für unterschiedliche Domänen fallen unterschiedlich aus.<br />
Dieses Ergebnis wird <strong>in</strong>beson<strong>der</strong>e im H<strong>in</strong>blick daraufh<strong>in</strong> diskutiert,<br />
ob Unterschiede im Grad <strong>der</strong> Anosognosie zwischen verschiedenen<br />
Funktionsbereichen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf Unterschiede im<br />
Funktionsniveau bei gleichbleiben<strong>der</strong> Selbste<strong>in</strong>schätzung zurückgeführt<br />
werden können, wie es manche bisherige Befunde nahelegen.<br />
008<br />
Neural Correlates of Alzheimer’s Disease and Mild Cognitive<br />
Impairment: A Systematic and Quantitative Meta-Analysis <strong>in</strong>volv<strong>in</strong>g<br />
1351 Patients<br />
Matthias Schroeter (MPI, Kognitive Neurologie, Leipzig)<br />
T. Ste<strong>in</strong>, N. Maslowski, J. Neumann<br />
Introduction: Alzheimer‘s disease is the most common form of<br />
dementia. Its prodromal stage amnestic mild cognitive impairment<br />
is characterized by deficits of anterograde episodic memory. The<br />
development of standardized imag<strong>in</strong>g <strong>in</strong>clusion criteria has to be<br />
regarded as a prerequisite for future diagnostic systems. Moreover,<br />
successful treatment requires isolat<strong>in</strong>g imag<strong>in</strong>g markers predict<strong>in</strong>g<br />
the disease.<br />
Method: Accord<strong>in</strong>gly, we conducted a systematic and quantitative<br />
meta-analysis to reveal the prototypical neural correlates of<br />
Alzheimer‘s disease and its prodromal stage. To prevent any a priori<br />
assumptions and enable a data-driven approach only studies apply<strong>in</strong>g<br />
quantitative automated whole bra<strong>in</strong> analysis were <strong>in</strong>cluded.<br />
F<strong>in</strong>ally, 40 studies were identified <strong>in</strong>volv<strong>in</strong>g 1351 patients and<br />
1097 healthy control subjects report<strong>in</strong>g either atrophy or decreases<br />
<strong>in</strong> glucose utilization and perfusion. The currently most sophisticated<br />
and best-validated of coord<strong>in</strong>ate-based voxel-wise meta-<br />
analyses was applied (anatomical likelihood estimates, ALE).<br />
Discussion / Results: The meta-analysis revealed that early Alzheimer‘s<br />
disease affects structurally the (trans-)entorh<strong>in</strong>al and hippocampal<br />
region, functionally the <strong>in</strong>ferior parietal lobules and precuneus.<br />
Atrophy <strong>in</strong> the (trans-)entorh<strong>in</strong>al area / hippocampus and<br />
26<br />
hypometabolism / hypoperfusion <strong>in</strong> the <strong>in</strong>ferior parietal lob ules<br />
predicted most reliably the progression from amnestic mild cognitive<br />
impairment to Alzheimer‘s disease, whereas changes<br />
<strong>in</strong> the posterior c<strong>in</strong>gulate cortex and precuneus were unspecific.<br />
Fully developed Alzheimer‘s disease <strong>in</strong>volved additionally a frontomedian-thalamic<br />
network. The study characterizes the prototypical<br />
neural substrates of Alzheimer‘s disease and its prodromal stage<br />
amnestic mild cognitive impairment. By isolat<strong>in</strong>g predictive markers<br />
it enables successful treatment strategies <strong>in</strong> the future and contributes<br />
to standardized imag<strong>in</strong>g <strong>in</strong>clusion criteria for Alzheimer‘s<br />
disease as suggested for future diagnostic systems.<br />
009<br />
E<strong>in</strong>fluss des APOE-Genotyps auf die kognitiven Funktionen bei<br />
mil<strong>der</strong> Alzheimer-Demenz<br />
Gabriela Stoppe (UPK, Basel)<br />
A. Saake, S. Wolf, G. Stiens<br />
E<strong>in</strong>leitung: Das Apolipoprote<strong>in</strong> E Allele ε4 ist e<strong>in</strong> etablierter Risikofaktor<br />
für die Alzheimer-Demenz (AD). Es bee<strong>in</strong>flusst auch das<br />
Risiko an<strong>der</strong>er Faktoren, ebenso wie die Konversionsrate von leichter<br />
kognitiver Beee<strong>in</strong>trächtigung (MCI) zur AD. Es ist noch nicht<br />
klar, wieweit auch die kl<strong>in</strong>ische Symptomatik <strong>der</strong> AD dadurch modifiziert<br />
wird.<br />
Methode: Patienten <strong>der</strong> Gedächtnissprechstunde Gött<strong>in</strong>gen wurden<br />
aufgenommen, wenn sie die Aufnahmekriterien erfüllten:<br />
(sehr) milde AD nach den NINCDS-ADRDA Kriterien, MMSE 20-<br />
30, wenigstens 2 <strong>der</strong> 3 typischen Befunde (Hippocampusatrophie<br />
im MRT, bilaterale temporo-parietale Hypoperfusion im Neurolite-<br />
SPET, niedirges Aβ1-42 und hohes tau im Liquor). Intensive neuropsychologische<br />
Untersuchung und Nachuntersuchung nach e<strong>in</strong>em<br />
Jahr. Die lokale Ethikkommission genehmigte das Protokoll.<br />
Diskussion / Ergebnisse: N=74 Patienten (38M, 36F; mittleres<br />
Alter 68.1 J.; MMSE 25.9 ± 2.8) und N=28 gematchte Kontrollen<br />
(nach Alter, Geschlecht, Bildung)wurden e<strong>in</strong>geschlossen. N=36 Patienten<br />
hatten 1(N=20) o<strong>der</strong> 2(N=16) APOE -ε4-Allele. 53 <strong>der</strong><br />
57 Liquoruntersuchgen ergaben AD-typische Befunde, 64 von<br />
74 kraniellen MRT ergaben e<strong>in</strong>e bilaterale Hippocampus und / o<strong>der</strong><br />
globale Atrophie und 42 von 64 Neurolite-SPETs waren AD- typisch.<br />
Die Resultate von nicht-Gedächtnis-Tests (Sprache, Aufmerksamkeit,<br />
visuospatiale Kompetenz) zeigten ke<strong>in</strong>en Unterschied abhängig<br />
vom APOE-Genotype. 2 Gedächtnistests und e<strong>in</strong> Komposit-<br />
Score waren signifikant schlechter <strong>in</strong> <strong>der</strong> APOE -ε4-positiven<br />
Gruppe und beson<strong>der</strong>s bei den homozygoten.<br />
010<br />
Intensität kortikaler Aktivierung beim Uhrenablesen als quadratische<br />
Funktion des kognitiven Status bei Patienten mit leichter<br />
kognitiver Störung and Alzheimer-Demenz<br />
Ralf Saur (Universität Tüb<strong>in</strong>gen, Psychiatrie)<br />
M. Milian, M. Erb, G. Eschweiler, W. Grodd, T. Leyhe<br />
E<strong>in</strong>leitung: Während bei Patienten mit Alzheimer-Demenz (AD)<br />
<strong>in</strong> Studien mit funktioneller Bildgebung e<strong>in</strong>e reduzierte Hirnaktivität<br />
nachgewiesen wurde, konnte bei Patienten mit leichter kognitiver<br />
Störung (LKS) wie<strong>der</strong>holt erhöhte Aktivität <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />
Hirnregionen gezeigt werden. Es wird angenommen, dass<br />
die zerebrale Hyperaktivität zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Erkrankung Ausdruck<br />
<strong>der</strong> Kompensation neurodegenerativer Prozesse ist, die im weiteren<br />
Verlauf <strong>der</strong> dementiellen Entwicklung <strong>in</strong> Hypoaktivität umschlägt.<br />
Methode: Wir untersuchten mit funktioneller Magnetresonanztomograhie<br />
(fMRI) den Zusammenhang zwischen kognitivem Status<br />
und kortikaler Aktivitierung bei e<strong>in</strong>er Uhrenablese- und e<strong>in</strong>er<br />
räumlichen Kontrollaufgabe bei Patienten mit AD und LKS sowie<br />
gesunden Probanden. Der Zusammenhang zwischen Hirnaktivität<br />
und kognitivem Status wurde mit e<strong>in</strong>em l<strong>in</strong>earen und e<strong>in</strong>em quadratischen<br />
Regressionsmodell getestet.