Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 8 G Störungen mit enger Beziehung zum K<strong>in</strong>des- und Jugendalter, F7-9 // Disor<strong>der</strong>s closely related to childhood and adolescence F7-9<br />
<strong>der</strong> Gruppe und gleichzeitig größtmögliche Varianz zwischen den<br />
verschiedenen Gruppen).<br />
Diskussion / Ergebnisse: Es gelang nicht, mit Hilfe <strong>der</strong> erhobenen<br />
Variablen die Gruppen AS, HFA und AA vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abzugrenzen.<br />
Die dimensionale Struktur <strong>der</strong> Autismus-Spektrum-Störungen<br />
lässt sich beschreiben durch e<strong>in</strong>en Hauptfaktor, <strong>der</strong> durch kommunikatives<br />
und soziales Interaktionsverhalten gekennzeichnet ist.<br />
002<br />
Die „Diagnostische Beobachtungsskala für Autistische Störungen<br />
(ADOS)“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anwendung zur Diagnostik von Erwachsenen mit<br />
Verdacht auf Asperger-Syndrom<br />
Joachim Becker (Kl<strong>in</strong>ik für, Psychiatrie und Psychotherapie, Herborn)<br />
I. Kamp-Becker<br />
E<strong>in</strong>leitung: Die Diagnostik von autistischen Störungen im Erwachsenenalter<br />
hat <strong>in</strong> <strong>der</strong> letzten Zeit zunehmend an Relevanz gewonnen.<br />
Bezüglich e<strong>in</strong>er Erstdiagnose geht es dabei <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel um<br />
erwachsenen Menschen, bei denen im Verlauf <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong><br />
Verdacht auf Vorliegen e<strong>in</strong>es Asperger-Syndroms aufgetaucht ist.<br />
Lei<strong>der</strong> mangelt es noch an gut validierten diagno stischen Inventaren.<br />
Zur Verfügungen stehen neben Selbstbeur teilungsverfahren<br />
wie beispielsweise dem „Autismus-Quotient“ (AQ), auch e<strong>in</strong> standardisiertes<br />
Verhaltensbeobachtungsverfahren (ADOS), dass aber<br />
bisher eher <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diagnostik von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen e<strong>in</strong>gesetzt<br />
wurde.<br />
Methode: In e<strong>in</strong>er „Asperger-Spezialsprechstunde“ e<strong>in</strong>er hessischen<br />
Landeskl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie und Psychotherapie meldeten<br />
sich 32 Erwachsene, die bei sich selbst die Diagnose „Asperger-<br />
Syndrom“ vermuteten. Bei diesen wurden kl<strong>in</strong>ische Interviews und<br />
die „Diagnostische Beobachtungsskala für Autistische Störungen“<br />
(ADOS, Modul 4) durchgeführt.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Erste Erfahrungen und Ergebnisse dieser<br />
Verhaltensbeobachtungen h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Brauchbarkeit<br />
und Nützlichkeit werden vorgestellt. Insgesamt stellt die Verhaltensbeobachtung<br />
e<strong>in</strong> hilfreiches und s<strong>in</strong>nvolles Instrument dar,<br />
um autistische Störungen im Erwachsenenalter von relevanten Differentialdiagnosen<br />
abzugrenzen.<br />
003<br />
Soziale Emotionen bei Autismus<br />
Sören Krach (Phillips Universität Marburg, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />
B. Dietsche, F. Paulus, K. Becker, T. Kircher, I. Kamp-Becker<br />
Autismus-Spektrum-Störungen (ASD) gehören zu den tiefgreifenden<br />
Entwicklungs-störungen mit e<strong>in</strong>er deutlichen Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />
<strong>der</strong> sozialen und kommunikativen Kompetenzen, sowie Auffälligkeiten<br />
im Bereich des repetitiven, stereotypen Verhaltens. Als<br />
Kard<strong>in</strong>alsymptom bei ASD gilt e<strong>in</strong> Defizit im <strong>in</strong>tuitiven Wahrnehmen,<br />
Verstehen und Vorhersagen von Gedanken, Emotionen und<br />
Absichten bei an<strong>der</strong>en Menschen aber auch bei sich selbst. E<strong>in</strong><br />
Hauptaugenmerk bei <strong>der</strong> Erforschung des Krankheitsbildes <strong>der</strong><br />
ASD liegt im Bereich <strong>der</strong> Verarbeitung und des Erlebens von Basisemotionen<br />
(z. B. Trauer, Freude etc.). Untersuchungen zur Verarbeitung,<br />
zum Empf<strong>in</strong>den o<strong>der</strong> Erkennen sozialer, selbstbewusster<br />
Emotionen, wie z. B. Scham, Pe<strong>in</strong>lichkeit o<strong>der</strong> Stolz s<strong>in</strong>d dagegen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> aktuellen Forschung deutlich unterrepräsentiert. In <strong>der</strong> vorliegenden<br />
Studie wurde e<strong>in</strong>e hochselektive Gruppe von Patienten mit<br />
ASD (IQ>90; Diagnose nach ADI-R und ADOS-G; Alter: 17 – 30<br />
Jahre, männliche Teilnehmer) sowie <strong>der</strong>en Väter (im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es<br />
Broa<strong>der</strong>-Autism Phenotypes) zu vier verschiedenen Ebenen von<br />
Fremdscham bzw. Fremdpe<strong>in</strong>lichkeit (Krach et al., <strong>in</strong> prep) befragt.<br />
Dabei sollte für 60 Faux-Pas / normverletzende Situationen die<br />
Stärke e<strong>in</strong>es Fremdscham /- Fremdpe<strong>in</strong>lichkeitsgefühls für e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e<br />
Person / e<strong>in</strong>en Freund e<strong>in</strong>geschätzt werden. Ziel <strong>der</strong> Studie ist<br />
es komplexere sozialer Emotionen, bei denen Theory-of-M<strong>in</strong>d<br />
assoziierte Prozesse sowie Repräsentationen sozialer Normen relevant<br />
s<strong>in</strong>d, bei Patienten mit ASD zu untersuchen. Die noch vorläufigen<br />
Ergebnisse bzgl. des Fremdscham- / Fremdpe<strong>in</strong>lichkeitsempf<strong>in</strong>dens<br />
werden mit Empathie (E-Skala), Intelligenz (HAWIK)<br />
sowie <strong>der</strong> Eigenbeurteilung des Autismusschwergrades (AQ) <strong>in</strong> Beziehung<br />
gesetzt und geme<strong>in</strong>sam diskutiert.<br />
004<br />
Lebensqualität von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
mit Autismus-Spektrum-Störungen<br />
Christian Bachmann (Charité – Universitätsmediz<strong>in</strong>, K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und<br />
Jugendpsychiatrie, Berl<strong>in</strong>)<br />
J. Schrö<strong>der</strong>, H. Remschmidt, I. Kamp-Becker<br />
E<strong>in</strong>leitung: Bislang liegen zur Lebensqualität (LQ) von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n,<br />
Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Autismus-Spektrum-<br />
Störung (ASS) nur wenige Daten vor. In dieser ersten deutschen<br />
Studie wurde die LQ von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
mit diagnostizierter ASS (High function<strong>in</strong>g Autismus<br />
(HFA) und Asperger-Syndrom (AS)) per Selbst- und Fremdrat<strong>in</strong>g<br />
erfasst.<br />
Methode: A) K<strong>in</strong><strong>der</strong> / Jugendliche: Es wurden 97 K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche<br />
mit ASS und <strong>der</strong>en Eltern angeschrieben. Die LQ wurde<br />
mithilfe des ILK (Inventar zur Erfassung <strong>der</strong> Lebensqualität bei<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen) erfasst. B) Junge Erwachsene: Es wurden<br />
46 junge Erwachsene mit ASS angeschrieben. Zur Erfassung<br />
<strong>der</strong> LQ wurde <strong>der</strong> WHOQOL-BREF-Fragebogen verwendet.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Es konnten die Daten von 42 K<strong>in</strong><strong>der</strong>n /<br />
Jugendlichen und von 26 jungen Erwachsenen ausgewertet werden.<br />
A) K<strong>in</strong><strong>der</strong> / Jugendliche: Der durchschnittliche ILK-Score war 20.4<br />
(SD ± 4.6) (Selbsturteil) bzw. 18.5 (SD ± 4.0) (Fremdurteil). Verglichen<br />
mit e<strong>in</strong>er gesunden Referenzpopulation lagen die Werte<br />
auf <strong>der</strong> 47. (Selbsturteil) bzw 33. (Fremdurteil) Perzentile, verglichen<br />
mit e<strong>in</strong>er psychiatrischen Referenzpopulation auf <strong>der</strong> 69.<br />
bzw. 67. Perzentile. B) Junge Erwachsene: Der mittlere globale<br />
WHOQOL-BREF-Wert betrug 60.6 (SD ± 26.1). Für die Subskalen<br />
waren die Werte 70.1 (± 19.1) (Physische Gesundheit), 61.5 (± 21.9)<br />
(<strong>Psychische</strong> Gesundheit), 53.8 (± 23.5) (Soziale Beziehungen) und<br />
67.9 (± 17.4) (Umwelt). Verglichen mit e<strong>in</strong>er gesunden Referenzpopulation<br />
lagen die Werte unserer Studie für drei von vier Subskalen<br />
e<strong>in</strong>e Standardabweichung niedriger, verglichen mit e<strong>in</strong>er<br />
psychiatrischen Referenzpopulation lagen die LQ-Scores unserer<br />
Stichprobe höher. In beiden Gruppen gab es ke<strong>in</strong>e Assoziation von<br />
LQ und Alter, IQ, ADOS- o<strong>der</strong> ADI-Score.<br />
Freitag, 27. 11. 2009, 17.15 – 18.45 Uhr, Saal 4<br />
S-131 Symposium<br />
Das adoleszente Gehirn<br />
Vorsitz: P. Uhlhaas (Frankfurt), F. Roux (Frankfurt am Ma<strong>in</strong>)<br />
001<br />
Entwicklung <strong>der</strong> neuronalen Synchronisation: Evidenz für späte<br />
Reorganisation kortikaler Netzwerke <strong>in</strong> EEG und MEG<br />
Fre<strong>der</strong>ic Roux (MPI für Hirnforschung, Abteilung Neurophysiologie,<br />
Frankfurt am Ma<strong>in</strong>)<br />
P. Uhlhaas, W. S<strong>in</strong>ger, C. Haenschel, R. Sireteanu, E. Rodriguez<br />
Die Synchronisation oszillatorischer Aktivität repräsentiert e<strong>in</strong>en<br />
flexiblen Kode zur Koord<strong>in</strong>ierung verteilter neuronaler Aktivierung,<br />
die kognitiven und perzeptuellen Prozessen zu Grunde liegen<br />
könnte (S<strong>in</strong>ger,1999). Neben <strong>der</strong> Bedeutung für kognitive Funktio-<br />
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