Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 19 G Versorgungsforschung und Gesundheitspolitik // Health services research and health care policy<br />
004<br />
Deutschland – Anfor<strong>der</strong>ungen, Chancen und Risiken des neuen<br />
Entgeltsystems<br />
He<strong>in</strong>rich Kunze (Aktion psychisch Kranke, Kassel)<br />
Donnerstag, 26. 11. 2009, 15.30 – 17.00 Uhr, Raum 44<br />
PC-003 Pro-Con-Debatte<br />
Geistig Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te mit psychischen Störungen: Brauchen wir<br />
spezialisierte Dienste?<br />
Mittwoch, 25. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Saal Riga<br />
S-009 Symposium<br />
Gesundheitsökonomische Analysen <strong>der</strong> psychiatrischen Versorgung<br />
Vorsitz: H.-H. König (Leipzig), R. Kilian (Günzburg)<br />
001<br />
Die Kosten <strong>der</strong> Schizophrenie <strong>in</strong> Deutschland: E<strong>in</strong> systematischer<br />
Literaturüberblick<br />
Alexan<strong>der</strong> Konnopka (Universität Leipzig, Gesundheitsökonomie)<br />
S. Kl<strong>in</strong>gberg, A. Wittorf, H.-H. König<br />
E<strong>in</strong>leitung: Schizophrene Psychosen s<strong>in</strong>d relativ seltene aber<br />
schwerwiegende psychiatrische <strong>Erkrankungen</strong>, die mit relativ hohen<br />
Versorgungskosten verbunden s<strong>in</strong>d, die <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
<strong>in</strong> zahlreichen Studien untersucht wurden. Diese Arbeit hatte zum<br />
Ziel, e<strong>in</strong>en Überblick über die vorliegende Literatur zu den Kosten<br />
<strong>der</strong> Schizophrenie <strong>in</strong> Deutschland zu geben.<br />
Methode: Wir haben e<strong>in</strong>e systematische Literaturrecherche <strong>in</strong> den<br />
Datenbanken Pubmed, Psych<strong>in</strong>fo sowie den Literaturverzeichnissen<br />
gefundener Studien durchgeführt. Um die Vergleichbarkeit <strong>der</strong><br />
Kostendaten zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Studien zu erhöhen, haben<br />
wir Versorgungskosten mit dem Verbraucherpreis<strong>in</strong>dex und Produktivitätsverluste<br />
mit <strong>der</strong> Steigerungsrate <strong>der</strong> Arbeitnehmerentgelte<br />
auf das Jahr 2007 <strong>in</strong>flationiert.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Wir haben <strong>in</strong>sgesamt 10 Studien identifiziert,<br />
die wir <strong>in</strong> unsere Übersichtsarbeit e<strong>in</strong>geschlossen haben. In<br />
diesen Arbeiten lagen die Versorgungskosten <strong>in</strong> Preisen des Jahres<br />
2007 zwischen 16.000 – 20.000 Euro pro Patient und Jahr. Zusätzlich<br />
entstanden Angehörigen schizophrener Patienten Privatausgaben<br />
<strong>in</strong> Höhe von 950 bis 1.700 Euro pro Jahr. Die gesellschaftlichen<br />
Produktivitätsverluste schizophrener Patienten betrugen zwischen<br />
25.000 und 30.000 Euro pro Jahr und beruhten vor allem auf Erwerbsunfähigkeit.<br />
Obwohl sich über den von den Studien abgedeckten<br />
Zeitraum von 1980 bis 2002 e<strong>in</strong>e tendenzielle Ver schiebung<br />
<strong>der</strong> Versorgungskosten von stationärer Versorgung h<strong>in</strong> zu komplementärer<br />
Versorgung und Medikamenten abzeichnet, blieben die<br />
<strong>in</strong>flationsbere<strong>in</strong>igten Versorgungskosten <strong>in</strong>sgesamt relativ konstant.<br />
002<br />
Die Kosteneffektivität psychiatrischer Interventionen bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
und Jugendlichen: Forschungsstand und Forschungsbedarf<br />
Re<strong>in</strong>hold Kilian (Universität Ulm, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie II, Günzburg)<br />
C. Losert<br />
E<strong>in</strong>leitung: <strong>Psychische</strong> <strong>Erkrankungen</strong> bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
gew<strong>in</strong>nen auch aus gesundheitsökonomischer Sicht e<strong>in</strong>e zunehmende<br />
Bedeutung. Im Vergleich zur Erwachsenenpsychiatrie<br />
wurde dieser ökonomische Aspekt k<strong>in</strong><strong>der</strong>- und jugendpsychiatrischer<br />
<strong>Erkrankungen</strong> jedoch lange Zeit nur wenig beachtet. Mittlerweile<br />
liegen jedoch e<strong>in</strong>e Reihe von Untersuchungen zu den Kosten<br />
k<strong>in</strong><strong>der</strong>- und jugendpsychiatrischer <strong>Erkrankungen</strong> sowie zur gesundheitsökonomischen<br />
Evaluation von Präventions- und Behandlungsmaßnahmen<br />
<strong>in</strong> diesem Bereich vor.<br />
Methode: Im Rahmen des vorliegenden Beitrags werden die Ergebnisse<br />
e<strong>in</strong>schlägiger Studien vorgestellt und methodenkritisch<br />
diskutiert. Dabei werden <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die unterschiedlichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
von gesundheitsökonomischen Studien im Bereich<br />
k<strong>in</strong><strong>der</strong>- und jugendpsychiatrischer <strong>Erkrankungen</strong> im Vergleich zu<br />
Untersuchungen im Bereich <strong>der</strong> Erwachsenenpsychiatrie thematisiert.<br />
Ebenfalls thematisiert werden die Konsequenzen vorliegen<strong>der</strong><br />
Untersuchungen im H<strong>in</strong>blick auf die Allokation von Ressourcen<br />
im Bereich <strong>der</strong> k<strong>in</strong><strong>der</strong>- und jugendpsychiatrischen Versorgung.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Die vorgestellten Untersuchungen weisen<br />
e<strong>in</strong>e große methodische Heterogenität auf. Vergleichende Aussagen<br />
über die Effizienz k<strong>in</strong><strong>der</strong>- und jugendpsychiatrischer Behandlungsmethoden<br />
lassen sich deshalb nur für wenige Therapiemaßnahmen<br />
machen.<br />
003<br />
Das regionale Psychiatriebudget im Kreis Ste<strong>in</strong>burg: Effektivität<br />
und Kosten <strong>der</strong> Versorgung nach 3 ½ Jahren Follow-Up<br />
Hans-Helmut König (Universität Leipzig, Gesundheitsökonomie)<br />
S. He<strong>in</strong>rich, D. Hei<strong>der</strong>, A. Deister, D. Zeichner, T. Birker, C. Hierholzer,<br />
M. C. Angermeyer, C. Roick<br />
E<strong>in</strong>leitung: Ziel dieser Evaluation war die Analyse <strong>der</strong> Auswirkungen<br />
e<strong>in</strong>es regionalen Psychiatriebudgets (RPB) im Kreis Ste<strong>in</strong>burg<br />
(Kl<strong>in</strong>ikum Itzehoe) auf die Effektivität und die Kosten <strong>der</strong> Versorgung.<br />
Methode: In e<strong>in</strong>er prospektiven Kohortenstudie wurden 502 Patienten<br />
mit e<strong>in</strong>er Diagnose nach ICD10 F10 (<strong>Psychische</strong> und Verhaltensstörungen<br />
durch Alkohol), F2 (Schizophrenie, schizotype<br />
und wahnhafte Störungen) o<strong>der</strong> F3 (Affektive Störungen) <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Modellregion (Kreis Ste<strong>in</strong>burg) und e<strong>in</strong>er Kontrollregion (Kreis<br />
Dithmarschen) mittels standardisierter Interviews vor RPB-E<strong>in</strong>führung,<br />
nach 1½ Jahren und nach 3½ Jahren befragt. Dabei wurden<br />
Maße <strong>der</strong> Psychopathologie (CGI-S, SCL-90R, PANSS,<br />
BRMAS/BRMES), des Funktionsniveaus (GAF, SOFAS, HoNOS)<br />
und <strong>der</strong> Lebensqualität (WHOQOL-BREF, EQ-5D) e<strong>in</strong>gesetzt. Die<br />
Versorgungs<strong>in</strong>anspruchnahme <strong>der</strong> Patienten wurde halbjährlich<br />
erfragt, woraus die Kosten <strong>der</strong> psychiatrischen, sonstigen mediz<strong>in</strong>ischen<br />
und komplementären Versorgung berechnet wurden.<br />
Diskussion / Ergebnisse: H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Entwicklung von Psychopathologie<br />
und Lebensqualität zeigten sich im Zeitverlauf ke<strong>in</strong>e<br />
Unterschiede zwischen Modellregion und Kontrollregion. Das<br />
Funktionsniveau <strong>der</strong> Patienten mit <strong>Erkrankungen</strong> des schizophrenen<br />
Formenkreises und affektiven Störungen besserte sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Modellregion ger<strong>in</strong>gfügig stärker als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kontrollregion. Bezüglich<br />
des Verlaufs <strong>der</strong> Gesamtkosten <strong>der</strong> Versorgung fanden sich<br />
ke<strong>in</strong>e Unterschiede zwischen Modellregion und Kontrollregion,<br />
aber ger<strong>in</strong>ge krankheitsspezifische Unterschiede <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />
Kostensektoren: So zeigte sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Modellregion bei Patienten<br />
mit affektiven Störungen e<strong>in</strong> günstigerer Verlauf <strong>der</strong> vollstationärpsychiatrischen<br />
Kosten, aber ger<strong>in</strong>gfügig ungünstigere Verläufe <strong>der</strong><br />
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