Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 18 G Sozialpsychiatrie // Social psychiatry<br />
bzgl. <strong>der</strong> Bewältigung von Pflichten <strong>in</strong> Familie und Haushalt, Freizeitaktivitäten<br />
und sozialen Aktivitäten. In allen Bereichen gaben<br />
die Arbeitsunfähigen im Durchschnitt signifikant höhere Bee<strong>in</strong>trächtigungsgrade<br />
an als die arbeitsfähigen Patienten. Schlussfolgerungen<br />
In <strong>der</strong> primärärztlichen Versorgung s<strong>in</strong>d Patienten, die unter<br />
psychischen Problemen mit Langzeitpartizipations-Problemen<br />
leiden, häufig. Krankheitsbed<strong>in</strong>gt kommt es nicht nur zu arbeitsplatzbezogenen<br />
Partizipationsstörungen son<strong>der</strong>n zu generellen,<br />
lebensbereichsübergreifenden E<strong>in</strong>schränkungen. Ärzte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Primärversorgung<br />
haben e<strong>in</strong>e zentrale Rolle <strong>in</strong>ne bei <strong>der</strong> Feststellung<br />
wie <strong>der</strong> Beseitigung von sozialen Teilhabestörungen. Nie<strong>der</strong>gelassene<br />
Ärzte haben die zentrale Rolle <strong>in</strong>ne bei <strong>der</strong> Behandlung über<br />
die <strong>Lebensspanne</strong>, <strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>ne, dass ihnen die Feststellung von<br />
Rehabedarf, E<strong>in</strong>leitung und Beantragung mediz<strong>in</strong>ischer Rehamaßnahmen,<br />
Rehaberatung sowie Durchführung rehabilitativer Interventionen<br />
im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Therapie chronischer (Lebenszeit-)<strong>Erkrankungen</strong><br />
obliegt.<br />
010<br />
Transkulturelle Psychiatrie – Herausfor<strong>der</strong>ungen im Alltag: Wahrnehmung<br />
kultureller Unterschiede und ihre Auswirkungen auf<br />
das kl<strong>in</strong>ische Sett<strong>in</strong>g<br />
Eva van Keuk (Psychosoziales Zentrum, Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
Düsseldorf)<br />
U. von Lersner, S. Golsabahi<br />
E<strong>in</strong>leitung: Die „Kulturalisierungsfalle“ ist bedeutet im kl<strong>in</strong>ischen<br />
Alltag, mögliche H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse während <strong>der</strong> Behandlung auf unterschiedliche<br />
kulturelle H<strong>in</strong>tergründe von Behandler und Patienten<br />
zurück zu führen. Wie werden kulturelle Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Wahrnehmung konstruiert und welche Auswirkungen können sie<br />
sie auf Therapieverläufe ausüben?<br />
Methode: Anhand von zwei konkreten Fallvignetten mit zugewan<strong>der</strong>ten<br />
Patienten, unter E<strong>in</strong>bezug <strong>der</strong> vorhandenen Fachliteratur,<br />
wird die Konstruktion kultureller Unterschiede analysiert. Hierbei<br />
werden auch unterschiedliche Vorgehensweisen <strong>in</strong> europäischen<br />
Län<strong>der</strong>n reflektiert.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Vorschnelle Kulturalisierung kann möglicherweise<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Sackgasse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Behandlung führen, anstatt<br />
<strong>in</strong>dividuelle Ursachen e<strong>in</strong>er Störung im Behandlungsverlauf zu beheben.<br />
Mögliche lösungsorientierte Auswege können die Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Arzt-Patient-Beziehung darstellen, o<strong>der</strong> die Entwicklung<br />
e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Störungskonzeptes.<br />
424<br />
011<br />
Transkulturelle Psychiatrie-Herausfor<strong>der</strong>ungen im Alltag: Aussagekraft<br />
epidemiologischer Studien bei Patienten mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
Ulrike von Lersner (Humboldt-Universität zu Berl<strong>in</strong>, Psychotherapie<br />
und Somatopsych Institut für Psychologie)<br />
E. van Keuk, S. Golsabahi<br />
E<strong>in</strong>leitung: In Anbetracht <strong>der</strong> demografischen Entwicklung <strong>in</strong><br />
Deutschland stellen Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>en<br />
immer größeren Anteil <strong>der</strong> Patientenpopulationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen<br />
und therapeutischen Versorgung dar. Demgegenüber ist die<br />
empirische Befundlage zum Auftreten psychischer <strong>Erkrankungen</strong><br />
sehr mangelhaft. Es liegen nur sehr wenige epidemiologische Studien<br />
zu dieser Gruppe vor. Darüber h<strong>in</strong>aus ist <strong>der</strong>en Repräsentativität<br />
bzw. Generalisierbarkeit <strong>in</strong>frage zu stellen, da sich <strong>der</strong> Untersucher<br />
mit e<strong>in</strong>er Fülle an Widrigkeiten konfrontiert sieht. Dies betrifft die<br />
Heterogenität <strong>der</strong> Gruppe, das ger<strong>in</strong>gere Inanspruchnahmeverhalten<br />
von Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, die mangelnde<br />
Kultursensitivität <strong>der</strong> Mess<strong>in</strong>strumente, um nur e<strong>in</strong>ige wenige Beispiele<br />
zu nennen. Dies führt nicht selten zu e<strong>in</strong>er Über- bzw. Unterschätzung<br />
<strong>der</strong> tatsächlichen Prävalenzen sowie zu Fehldiagnosen.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Im Kongressbeitrag soll dieser Problematik<br />
anhand vorhandener Befunde kritisch nachgegangen werden<br />
und mögliche Auswege im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er kultursensiblen und repräsentativen<br />
Diagnostik diskutiert werden.<br />
012<br />
What is the role of acute psychiatric <strong>in</strong>patient care? Cross<br />
cultural comparison between Germany and Japan<br />
Kumi Moriwaki (Bezirkskl<strong>in</strong>ikum Regensburg, Psychiatrie)<br />
T. Neuner, H. Hausner, T. Horiuchi, H. Watanabe, H. Kato, K. Iwai,<br />
J. Hirakawa, B. Hübner-Liebermann<br />
Introduction: In most western countries the successful shift of psychiatric<br />
care from hospital-based to community-based service has<br />
been accompanied by a reduction of hospital beds and shortened<br />
duration of <strong>in</strong>patient care, but also by unwanted consequences such<br />
as an <strong>in</strong>crease <strong>in</strong> acute compulsory admission and the “revolv<strong>in</strong>g<br />
door phenomenon”. Acute <strong>in</strong>patient care has taken an important<br />
role <strong>in</strong> emergency psychiatric service as a primary entry po<strong>in</strong>t <strong>in</strong>to<br />
the network of mental health service and as a source of treatment<br />
for patients liv<strong>in</strong>g <strong>in</strong> the community. By contrast, Japan has the biggest<br />
number of psychiatric beds and the longest duration of <strong>in</strong>patient<br />
care <strong>in</strong> the world. However, the shift to community-based<br />
service has been tried and many psychiatric hospitals have established<br />
acute psychiatric wards provid<strong>in</strong>g <strong>in</strong>tensive care and aim<strong>in</strong>g<br />
quick recovery and discharge s<strong>in</strong>ce the latter of 1990s. In this way,<br />
acute <strong>in</strong>patient care <strong>in</strong> each country has developed with different<br />
background. The aim of this study was to evaluate aspects of acute<br />
<strong>in</strong>patient care <strong>in</strong> a German and a Japanese hospital by use of a psychiatric<br />
basic documentation system (<strong>DGPPN</strong>-BADO).<br />
Method: Data of BADO were collected for a six month period on<br />
acute psychiatric wards <strong>in</strong> the Psychiatric District Hospital Regensburg<br />
and the Hirakawa Hospital located <strong>in</strong> Tokyo, and they were<br />
analysed with regard to socio-demographic variables, disease-<br />
related variables, therapeutic process, critical events and outcomes.<br />
Discussion / Results: This study will show differences and similarities<br />
about the role of acute <strong>in</strong>patient care between both countries<br />
and contribute to improv<strong>in</strong>g the quality of it.