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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 12 G Bildgebung, Neurophysiologie, Neuropsychologie // Bra<strong>in</strong> Imag<strong>in</strong>g, neurophysiology, neuropsychology<br />

wie Depression und Posttraumatische Belastungsstörung von beson<strong>der</strong>er<br />

Relevanz ist.<br />

Methode: Ich fasse dabei die Ergebnisse grundlagenwissenschaftlicher<br />

Untersuchungen aus unserem Labor zusammen, die <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren an gesunden Probanden im jungen Erwachsenenalter<br />

durchgeführt wurden.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Befunde zeigen, dass sich die Mechanismen<br />

schlafbezogener Gedächtnisbildung für emotionales Material<br />

deutlich von denen für neutrales Material unterscheiden. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

profitiert die emotionale im Gegensatz zur neutralen<br />

Gedächtnisbildung bevorzugt vom REM-Schlaf-reichen Schlaf <strong>der</strong><br />

zweiten Nachthälfte, aber nicht vom Tiefschlaf-reichen Schlaf <strong>der</strong><br />

ersten Nachthälfte. Der REM-Schlaf-reiche späte Schlaf verstärkt<br />

außerdem die subjektiv wahrgenommene negative Valenz aversiver<br />

Stimuli, d.h. die emotionale Reaktivität auf affektiv wirksames Material<br />

wird erhöht. Gedächtnis konsolidierende Effekte des Schlafs<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> emotionalen, aber nicht <strong>der</strong> neutralen Gedächtnisbildung<br />

s<strong>in</strong>d weiterh<strong>in</strong> extrem langlebig und können sogar über Jahre h<strong>in</strong>weg<br />

wirksam bleiben. Schließlich spielen auch modulierende E<strong>in</strong>flüsse<br />

von Glukokortikoiden auf die schlafbezogene Gedächtnisbildung<br />

e<strong>in</strong>e unterschiedliche Rolle <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

Emotionalität des gelerneten Materials. So bewirkt e<strong>in</strong>e pharmakologische<br />

Absenkung des normalerweise hohen Cortisolspiegels<br />

während des REM-Schlaf-reichen späten Schlafs mittels Metyrapon<br />

e<strong>in</strong>e Bee<strong>in</strong>trächtigung im neutralen Gedächntis, führt aber<br />

gleichzeitig zu e<strong>in</strong>er relativen Begünstigung des Behaltens emotionaler<br />

Aspekte im Gedächtnis.<br />

003<br />

Schlaf und Gedächtnis im Alter<br />

Orla Hornung (Charité – Campus B. Frankl<strong>in</strong>, Psychiatrie und Psychotherapie,<br />

Berl<strong>in</strong>)<br />

Die Bedeutung des Schlafes für kognitive Prozesse wird bereits seit<br />

vielen Jahren erforscht, dennoch gibt es nur wenige Untersuchungen<br />

bisher, die sich mit diesem Thema im Kontext des Alterns o<strong>der</strong><br />

auch psychiatrischen <strong>Erkrankungen</strong> des Alters beschäftigen. Da<br />

sich mit zunehmendem Alter sowohl <strong>der</strong> Schlaf, als auch kognitive<br />

und gedächtnisbezogene Prozesse verän<strong>der</strong>n, ersche<strong>in</strong>t es von beson<strong>der</strong>em<br />

Interesse, die bei jungen Probanden gefundenen, positiven<br />

Effekte des Schlafes auf die Gedächtniskonsolidierung im höheren<br />

Alter zu untersuchen. Aktuelle Studien zur schlafabhängigen<br />

Gedächtniskonsolidierung im Alter deuten daraufh<strong>in</strong>, dass sowohl<br />

die schlafabhängige Konsolidierung des prozeduralen Gedächtnis,<br />

die vor allem durch den REM Schlaf unterstützt wird, als auch die<br />

des deklarativen Gedächtnis, die <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch den Tiefschlaf<br />

geför<strong>der</strong>t wird, im Alter e<strong>in</strong>geschränkt s<strong>in</strong>d. Neben den schlafbezogenen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen im Alter, die sich auf Dauer und Mikrostruktur<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Schlafstadien beziehen, spielen hier auch<br />

neurochemische Verän<strong>der</strong>ungen (z. B. <strong>der</strong> chol<strong>in</strong>ergen Neurotransmission)<br />

im Alter e<strong>in</strong>e große Rolle. Darüber h<strong>in</strong>aus ist davon auszugehen,<br />

dass funktionelle und strukturelle Verän<strong>der</strong>ungen des<br />

Gehirns im Alter die Effizienz <strong>der</strong> schlafabhängigen Gedächtniskonsolidierung<br />

negativ bee<strong>in</strong>flussen. Bei älteren Patienten mit dementiellen<br />

<strong>Erkrankungen</strong> liegen bisher nur wenige Befunde zur<br />

schlafabhängigen Gedächtniskonsoli<strong>der</strong>ung vor. Aufgrund <strong>der</strong> beschriebenen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen auf funktioneller, struktureller und<br />

neurochemischer Ebene des Gehirns im Zusammenhang von Demenzen<br />

sowie <strong>der</strong> spezifischen schlafbezogenen Charakteristika<br />

bei dieser Erkrankung ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Untersuchung dieser Patientengruppe<br />

<strong>in</strong> Bezug auf E<strong>in</strong>schränkungen <strong>der</strong> schlafbezogenen Gedächtniskonsolidierung<br />

von beson<strong>der</strong>em Interesse. Gleiches gilt<br />

für depressive <strong>Erkrankungen</strong> im Alter, die <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

noch unzureichend erforscht s<strong>in</strong>d. In dem geplanten Vortrag<br />

werden aktuelle Ergebnisse zum Thema Schlaf und Gedächtnis im<br />

Alter vorgestellt.<br />

004<br />

Schlaf und Gedächtniskonsolidierung bei Patienten mit Schizophrenie<br />

Robert Gö<strong>der</strong> (Unikl<strong>in</strong>ikum SH, Psychiatrie, Kiel)<br />

M. Seeck-Hirschner, J. Aldenhoff, L. Marshall<br />

E<strong>in</strong>leitung: Schlaf ist e<strong>in</strong> Zustand mit hoher Abschirmung des Gehirns<br />

von <strong>der</strong> Außenwelt. Deshalb bietet er optimale Bed<strong>in</strong>gungen<br />

für Konsolidierungsprozesse unseres Gedächtnisses. Bei Patienten<br />

mit Schizophrenie ist <strong>der</strong> Schlaf gestört und s<strong>in</strong>d auch die Gedächtnisleistungen<br />

schlechter. In mehreren Studien haben wir Zusammenhänge<br />

zwischen <strong>der</strong> Länge des Tiefschlafes und <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabeleistung<br />

von deklarativen Gedächtnis<strong>in</strong>halten beschrieben.<br />

Unsere Versuche konzentrieren sich jetzt darauf, über e<strong>in</strong>e Verbesserung<br />

des Tiefschlafes e<strong>in</strong>e Verbesserung von Gedächtnisleistungen<br />

zu erreichen.<br />

Methode: Wir untersuchten e<strong>in</strong>mal 26 Patienten (Alter zwischen<br />

19 – 44 Jahren) und e<strong>in</strong>mal 10 Patienten (Alter zwischen 21 und<br />

47 Jahren) mit Schizophrenie im Schlaflabor. Am Abend vorher<br />

und am Morgen nach <strong>der</strong> Polysomnographie führten wir Gedächtnistests<br />

durch. In <strong>der</strong> ersten Studie wurde die Tiefschlafdauer durch<br />

Olanzap<strong>in</strong> verlängert. In <strong>der</strong> zweiten Studie sollte e<strong>in</strong>e Tiefschlafvermehrung<br />

durch die transkranielle Stromstimulation (tDCS) erreicht<br />

werden.<br />

Diskussion / Ergebnisse: In <strong>der</strong> ersten Studie verlängerte sich <strong>der</strong><br />

Tiefschlaf durch Olanzap<strong>in</strong> gegenüber Placebo um etwa 30 M<strong>in</strong>uten.<br />

Die Gedächtnisleistung verbesserte sich nicht, was sich durch<br />

die gleichzeitig erfolgte Schlafsp<strong>in</strong>delverm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung durch Olanzap<strong>in</strong><br />

erklären läßt. Durch die transkranielle Stromstimulation kam<br />

es zu e<strong>in</strong>er verbesserten Gedächtnisleistung, die jedoch nicht das<br />

Maß statistischer Signifikanz erreichte.<br />

Donnerstag, 26. 11. 2009, 10.30 – 12.00 Uhr, Saal 5<br />

FW-003 Forschungsworkshop / Research Workshop<br />

Innovative MR-Bildgebung<br />

Vorsitz: I. Neuner (Aachen), T. Stöcker (Jülich)<br />

001<br />

Elektrophysiologie und fMRI: Simultane Messungen<br />

Irene Neuner (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Aachen, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />

T. Stöcker, T. Kellermann, V. Ermer, S. Eickhoff, S. Frank, S. N. Jon<br />

Introduction: The startle reflex provides a unique tool for the <strong>in</strong>vestigation<br />

of sensorimotor gat<strong>in</strong>g and <strong>in</strong>formation process<strong>in</strong>g.<br />

Con trast<strong>in</strong>g extensive animal research, MR-neuroimag<strong>in</strong>g studies<br />

<strong>in</strong> humans are limited to offl<strong>in</strong>e correlations of startle measurements<br />

with activation data. Simultaneous EMG-fMRI acquisition<br />

(i. e. onl<strong>in</strong>e stimulation and record<strong>in</strong>g <strong>in</strong> the MR environment) allows<br />

for the quantitative assessment of the neuronal correlates of<br />

the startle reflex and its modulations on a s<strong>in</strong>gle trial level.<br />

Method: We here present the first MR-study us<strong>in</strong>g a s<strong>in</strong>gle trial approach<br />

with simultaneous acquired EMG and fMRI data on the<br />

human startle response. It <strong>in</strong>vestigates the neural correlates for isolated<br />

air puff startle pulses (PA), prepulse-pulse <strong>in</strong>hibition (PPI,<br />

<strong>in</strong>terstimulus <strong>in</strong>terval 140ms) and prepulse facilitation (PPF, <strong>in</strong>terstimulus<br />

<strong>in</strong>terval 4500ms) <strong>in</strong> 15 healthy young men (26.4 years, SD<br />

6.2). All stimuli were delivered to the left clavicula region.<br />

Discussion / Results: We identified a common core network engaged<br />

by all three conditions (PA, PPI and PPF), consist<strong>in</strong>g of bilateral<br />

primary and secondary somatosensory cortices, right <strong>in</strong>sula,<br />

right thalamus, right temporal pole, middle c<strong>in</strong>gulate cortex and<br />

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