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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 15 G Pharmakotherapie // Pharmacotherapy<br />

spielt <strong>der</strong>en Wirkungsort (hepatisch, <strong>in</strong>test<strong>in</strong>al, renal) auch e<strong>in</strong>e<br />

Rolle.<br />

Methode: Anhand verschiedener kl<strong>in</strong>ischer Beispiele, vor allem<br />

aus dem AMSP-Pojekt (Arzneimittelsicherheit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie),<br />

werden e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> relevanten E<strong>in</strong>flüsse näher beleuchtet.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Kl<strong>in</strong>ik<strong>in</strong>formationssysteme und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

Interaktionsprogramme (z. B. mediQ.ch, PSIAC) helfen<br />

dem Kl<strong>in</strong>iker Übersicht über die Fülle möglicher E<strong>in</strong>flüsse zu geben.<br />

In Situationen von therapeutischer Unwirksamkeit o<strong>der</strong> unerwarteter<br />

Nebenwirkungen kann e<strong>in</strong> Test-Algorhythmus den Kl<strong>in</strong>iker<br />

zu den s<strong>in</strong>nvollen weiteren Abklärungen wie Therapeutisches<br />

Drug Monitor<strong>in</strong>g und pharmakogenetische Untersuchungen leiten.<br />

003<br />

Pharmakogenetische Aspekte abseits des Arzneistoffmetabolismus<br />

– Bedeutung genetischer Varianten am Wirkort von Psychopharmaka<br />

Angela Seer<strong>in</strong>ger (Universität Ulm, Institut für Naturheilkunde und<br />

Kl<strong>in</strong>ische Pharmakologie)<br />

J. Kirchhe<strong>in</strong>er<br />

Das Ansprechen auf e<strong>in</strong>e Therapie mit Psychopharmaka ist e<strong>in</strong> äußerst<br />

komplexes Geschehen. Neben den Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Erkrankung<br />

und den <strong>in</strong>dividuellen Eigenschaften des Patienten, können<br />

auch genetische Varianten die Wirkung e<strong>in</strong>es Arzneimittels<br />

bee<strong>in</strong>flussen. Hierbei ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss auf den Arzneimittelmetabolismus<br />

beson<strong>der</strong>s groß, wo genetische Varianten <strong>in</strong> Cytochrom<br />

P450 (CYP) Enzymen 2D6 und 2C19 zu mehr als 10-fachen Unterschieden<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Pharmakok<strong>in</strong>etik führen. Dies kann beim Auftreten<br />

von Nebenwirkungen e<strong>in</strong>e Rolle spielen und anhand von Dosisanpassungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Therapie berücksichtigt werden. Des Weiteren<br />

können genetische Varianten am Wirkort von Psychopharmaka für<br />

das <strong>in</strong>dividuell unterschiedliche Ansprechen auf die Medikation<br />

und das Auftreten von Nebenwirkungen verantwortlich se<strong>in</strong>. Genetische<br />

Varianten f<strong>in</strong>den sich hierbei <strong>in</strong> Rezeptoren und Transportern<br />

aller Neurotransmitter-Systeme mit unterschiedlichen E<strong>in</strong>flüssen<br />

auf die Wirkung <strong>der</strong> Psychopharmaka. So sche<strong>in</strong>en im<br />

serotonergen System vor allem genetische Varianten im Seroton<strong>in</strong>transporter<br />

die Response auf SSRIs bee<strong>in</strong>flussen zu können, woh<strong>in</strong>gegen<br />

Nebenwirkungen <strong>der</strong> SSRIs wie sexuelle Funktionsstörungen<br />

eher mit genetischen Varianten im glutamatergen System assoziiert<br />

s<strong>in</strong>d. Allerd<strong>in</strong>gs lassen sich diese Daten, die zumeist <strong>in</strong> Assoziationsstudien<br />

gewonnen wurden, oftmals nicht <strong>in</strong> unabhängigen Kohorten<br />

replizieren, so dass entsprechende molekulare Diagnostik<br />

für Aussagen zur <strong>in</strong>dividuellen Response noch nicht e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden kann. Unterschiedliche humanpharmakologische Studiendesigns<br />

s<strong>in</strong>d nötig, um die funktionellen E<strong>in</strong>flüsse genetischer Varianten<br />

auf die Wirkung von Psychopharmaka beurteilen zu können.<br />

Hierdurch lässt sich die Bedeutung <strong>der</strong> genetischen Varianten<br />

auf den komplexen Phänotyp <strong>der</strong> Arzneimittel-Response besser<br />

e<strong>in</strong>schätzen, wodurch letztlich Aussagen für die kl<strong>in</strong>ische Praxis<br />

getroffen werden können.<br />

004<br />

Therapeutisches Drug-Monitor<strong>in</strong>g von Antipsychotika: Konzentrationen<br />

<strong>in</strong> Plasma und Liquor<br />

Niels Bergemann (AHG Kl<strong>in</strong>iken Daun)<br />

S. Gousetis, F. Rommel, P. Parzer, J. Kopitz<br />

E<strong>in</strong>leitung: Das therapeutische Drug-Monitor<strong>in</strong>g (TDM), die Bestimmung<br />

<strong>der</strong> Medikamentenkonzentration im Blutplasma, ist Bestandteil<br />

e<strong>in</strong>er rationalen Psychopharmakotherapie. Es konnten für<br />

zahlreiche Psychopharmaka therapeutische Medikamentenspiegelbereiche<br />

def<strong>in</strong>iert werden, die e<strong>in</strong>e gute Vorhersage <strong>der</strong> Wirksamkeit<br />

erlauben. Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d relevante E<strong>in</strong>flussgrößen auf<br />

den Plasmaspiegel wie Geschlecht, Alter, Rauchgewohnheiten und<br />

368<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e von Begleitmedikationen für viele Psychopharmaka<br />

bekannt. Weitestgehend offen bleibt bislang für die meisten Psychopharmaka<br />

<strong>der</strong> Zusammenhang zwischen Plasmaspiegel und<br />

Medikamentenkonzentration im ZNS, dem für die therapeutische<br />

Wirksamkeit relevanten Kompartiment. Aktuell wurde <strong>der</strong> Zusammenhang<br />

zwischen dem Plasmaspiegel von Olanzap<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>em häufig<br />

e<strong>in</strong>gesetzten atypischen Antipsychotikum, und <strong>der</strong> Liquorkonzentration<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>er explorativen Studie untersucht.<br />

Methode: Die Olanzap<strong>in</strong>-Konzentrationen im Plasma und Liquor<br />

wurden bei 25 Patienten bestimmt (13 Männer, 12 Frauen, Alter:<br />

M=35.8, SD=12.2, range 19 - 66 Jahre). Weiterh<strong>in</strong> wurden S100b im<br />

Serum als Maß für die Blut-Hirn-Schranken-Permeabilität sowie<br />

das Liquor/Plasma-Ratio von Olanzap<strong>in</strong> berechnet.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Patienten erhielten e<strong>in</strong>e durchschnittliche<br />

Olanzap<strong>in</strong>-Tagesdosis von 20 mg (SD=10 mg), <strong>der</strong> durchschnittliche<br />

Olanzap<strong>in</strong>-Plasmaspiegel betrug 40,1 ng / ml (SD=<br />

29.3 ng / ml). Die durchschnittliche Olanzap<strong>in</strong>-Liquorkonzentration<br />

betrug 4.8 ng / ml (SD=3.2 ng / ml). Es zeigte sich e<strong>in</strong> l<strong>in</strong>earer<br />

Zusammenhang sowohl zwischen Olanzap<strong>in</strong>-Tagesdosis und Olanzap<strong>in</strong>-Plasmaspiegel<br />

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