Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Topic 2 G <strong>Psychische</strong> Störungen durch psychotrope Substanzen, F1 // Mental disor<strong>der</strong>s due to psychoactive substance use, F1<br />
<strong>der</strong> gesundheitlichen Folgen des gestörten Schlafes gesehen werden.<br />
005<br />
Polysomnografischer Vergleich des Schlafes von Rauchern und<br />
Nichtrauchern<br />
Thomas Unbehaun (Universitätskl<strong>in</strong>ik Freiburg, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />
A. Jähne, D. Riemann<br />
E<strong>in</strong>leitung: Schlafstörungen führen unter an<strong>der</strong>em zu vielen ultrakurzen<br />
Wachperioden (micro-arousals), die die Tagesbef<strong>in</strong>dlichkeit<br />
reduzieren: Insomnien s<strong>in</strong>d langfristig mit e<strong>in</strong>em erhöhten Risiko<br />
für Depression und verschiedene Abhängigkeitserkrankungen verknüpft.<br />
Es liegen bisher nur begrenzte Erkenntnisse über den<br />
Zusammenhang zwischen periodischen Be<strong>in</strong>bewegungen und<br />
Symptomen e<strong>in</strong>es Restless-Legs-Syndroms als weiterer Ursache reduzierter<br />
Schlafqualität und dem Nikot<strong>in</strong>konsum als Stimulans des<br />
zentralnervösen Dopam<strong>in</strong>systems vor. Es soll geprüft werden, ob<br />
sich die polysomnographisch gemessene Schlafqualität von Rauchern<br />
und Nicht-Rauchern unterscheidet.<br />
Methode: Nach e<strong>in</strong>er Adaptationsnacht gewonnene polysomnographische<br />
(PSG) Daten von 44 Rauchern (28 Männern und<br />
14 Frauen), die im Mittel 28,5 (18 – 53) Jahre alt waren, seit 10,6<br />
(2 – 35) Jahren täglich rauchten und 19,9 (6 – 45) Zigaretten / Tag<br />
bei e<strong>in</strong>em Fagerströmscore von 6,1 (4 – 9) konsumierten, wurden<br />
mit PSG-Daten von alters- und geschlechtsentsprechenden nichtrauchenden<br />
Kontrollprobanden verglichen.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Die Raucher wiesen somit im Vergleich<br />
zu Nichtrauchern e<strong>in</strong>e verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te Schlafzeit, längere E<strong>in</strong>schlafzeit,<br />
höhere REM-Dichte und e<strong>in</strong>e verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te Schlafeffizienz auf.<br />
Im gesamten Verlauf <strong>der</strong> Nacht zeigten Raucher mehr Apnoen,<br />
Arousals und Myoklonien als Nichtraucher. Wir fanden e<strong>in</strong>e alterseffektbere<strong>in</strong>igte<br />
Korrelation <strong>der</strong> Dauer des Tabakkonsums mit <strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>schlafzeit, <strong>der</strong> Höhe des Myoklonie<strong>in</strong>dex und des Apnoe /<br />
Hypopnoe<strong>in</strong>dex. Die Anzahl <strong>der</strong> täglich gerauchten Zigaretten korrelierte<br />
positiv mit <strong>der</strong> Höhe des Apnoe / Hypopnoe<strong>in</strong>dex und <strong>in</strong>vers<br />
mit dem Tiefschlafanteil. Raucher zeigten im Vergleich zu gesunden<br />
Nichtrauchern e<strong>in</strong>e deutliche Schlafbee<strong>in</strong>trächtigung mit<br />
<strong>in</strong>somnischen Charakteristika, die über e<strong>in</strong>e erhöhte Aktivierung<br />
<strong>der</strong> hypothalamisch / hypophysären Hormonachse E<strong>in</strong>fluss auf an<strong>der</strong>e<br />
kl<strong>in</strong>ische Parameter, wie vegetative Funktionen, nehmen<br />
könnte. Interessant war <strong>der</strong> Zusammenhang zwischen Be<strong>in</strong>bewegungen<br />
und Atmungsstörungen mit <strong>der</strong> Dauer des Tabakkonsums.<br />
Möglicherweise spielen längerfristige Adaptationsprozesse bei <strong>der</strong><br />
Ausbildung o<strong>der</strong> Bewältigung von Schlafstörungen als Folge des<br />
Nikot<strong>in</strong>konsums e<strong>in</strong>e Rolle. Inwieweit die Schlafbee<strong>in</strong>trächtigung<br />
E<strong>in</strong>fluss auf Affektivität und Abst<strong>in</strong>enzerwartung nach Tabakentwöhnung<br />
hat, wird <strong>in</strong> weiterführenden Studien geprüft werden.<br />
006<br />
WIN – Workplace Intervention for Nicot<strong>in</strong>e Dependence: E<strong>in</strong> <strong>in</strong>teraktives<br />
Selbstmanagement-Programm zur computergestützten<br />
Raucherentwöhnung am Arbeitsplatz<br />
Marion Clepce (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Erlangen, Sensorik Psychiatrische<br />
Kl<strong>in</strong>ik)<br />
K. Reich, A. Alberti, B. Bieber, J. Alberti, A. Goßler, K. Glaser,<br />
N. Thürauf<br />
E<strong>in</strong>leitung: Mit den neueren gesetzlichen Entwicklungen zum<br />
Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz ist das Thema Rauchen im Berufsalltag<br />
stärker <strong>in</strong>s öffentliche Bewusstse<strong>in</strong> getreten. Unter wirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten ist es für Arbeitgeber <strong>in</strong>teressant,<br />
sich mit dem Rauchverhalten <strong>der</strong> eigenen Mitarbeiter zu beschäftigen.<br />
So zeigen Studien zum Beispiel, dass Raucher mehr Fehlzeiten<br />
aufweisen und weniger produktiv s<strong>in</strong>d als Nichtraucher. Aus <strong>der</strong><br />
Perspektive <strong>der</strong> öffentlichen Gesundheitsför<strong>der</strong>ung ersche<strong>in</strong>en ar-<br />
beitsplatz-basierte Ansätze erfolg versprechend, da so e<strong>in</strong>e große<br />
Anzahl an Personen erreicht werden kann, zudem durch den E<strong>in</strong>satz<br />
von Computern beson<strong>der</strong>s ökonomisch.<br />
Methode: Beim Projekt WIN g<strong>in</strong>g es um die Konzipierung und<br />
Entwicklung e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>teraktiven, computerbasierten Selbstmanagementprogramms<br />
zur Raucherentwöhnung für die Implementierung<br />
im Intranet von Betrieben. Das Behandlungskonzept beruht<br />
auf e<strong>in</strong>em bestehenden, verhaltenstherapeutischen Gruppenprogramm<br />
zur Raucherentwöhnung nach Thürauf et al.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Insgesamt ist es gelungen, alle wesentlichen<br />
Aspekte e<strong>in</strong>er verhaltenstherapeutischen Raucherentwöhnungsbehandlung<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teraktives Intranet-Programm<br />
umzusetzen. WIN ist an den Kriterien e<strong>in</strong>er evidenzbasierten Raucherentwöhnung<br />
orientiert, <strong>in</strong>teraktiv und <strong>in</strong>dividualisiert. Das<br />
Programm nimmt pro-aktiv regelmäßig von sich aus Kontakt zum<br />
User auf. WIN ist für Raucher und angehende Nichtraucher <strong>in</strong> allen<br />
Stadien <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungsmotivation und des Verän<strong>der</strong>ungsprozesses<br />
geeignet. Im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> aktuellen suchtmediz<strong>in</strong>ischen<br />
Perspektive werden User nach e<strong>in</strong>em Rückfall aufgefangen und<br />
wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> das Programm <strong>in</strong>tegriert. Grafisch und sprachlich ist<br />
WIN ansprechend und humorvoll gestaltet, um die Compliance<br />
<strong>der</strong> User zu verbessern. Für die Interaktion mit dem User kommen<br />
verschiedene Kennfiguren zum E<strong>in</strong>satz. Hauptakteur ist e<strong>in</strong> persönlicher<br />
Rauchercoach, <strong>der</strong> den User humorvoll und kompetent<br />
<strong>in</strong> die Rauchfreiheit begleitet. Gegenpart ist das Suchtmonster<br />
Nicomo als Personifikation <strong>der</strong> Ambivalenzen des angehenden<br />
Nichtrauchers. Figuren verschiedener ehemaliger Raucher vermitteln<br />
Tipps und Tricks zur Rauchfreiheit, ohne beim User Reaktanz<br />
auszulösen.<br />
007<br />
Rivastigm<strong>in</strong>e reduces tobacco crav<strong>in</strong>g <strong>in</strong> alcohol dependent<br />
smokers<br />
Alexan<strong>der</strong> Diehl (Städt. Kl<strong>in</strong>ikum Braunschweig, Psychiatrische Kl<strong>in</strong>ik)<br />
H. Nakovics, J. Mutschler, D. Hermann, F. Kiefer<br />
Introduction: Although alcohol-dependent smokers represent an<br />
important group for apply<strong>in</strong>g smok<strong>in</strong>g <strong>in</strong>terventions, sufficient<br />
pharmacotherapy has not been established <strong>in</strong> this high-risk group<br />
so far.<br />
Method: In or<strong>der</strong> to exam<strong>in</strong>e the effect of the acetylchol<strong>in</strong>esterase<br />
<strong>in</strong>hibitor rivastigm<strong>in</strong>e on tobacco dependence, we performed a<br />
12-week, randomized, placebo-controlled trial. 26 alcohol dependent<br />
smokers were randomized to rivastigm<strong>in</strong>e 6 mg / day (n=14)<br />
or placebo (n=12). Assessments on addictive behavior <strong>in</strong>cluded<br />
carbon monoxide (CO), severity of tobacco dependence (FTND),<br />
daily smoked cigarettes (diaries), and crav<strong>in</strong>g for tobacco (QSU)<br />
and alcohol (AUQ).<br />
Discussion / Results: ANOVA revealed a significant treatment-bytime<br />
<strong>in</strong>teraction for tobacco consumption and tobacco crav<strong>in</strong>g<br />
(each p