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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 2 G <strong>Psychische</strong> Störungen durch psychotrope Substanzen, F1 // Mental disor<strong>der</strong>s due to psychoactive substance use, F1<br />

010<br />

Aktuelle Datenlage zu Verhaltenssüchten<br />

Bernhard Croissant (Kl<strong>in</strong>iken Landkreis Sigmar<strong>in</strong>gen, Psychiatrie,<br />

Psychotherapie)<br />

D. Croissant, J. Lorenz, G. Längle<br />

E<strong>in</strong>leitung: Das Spektrum <strong>der</strong> Störungsbil<strong>der</strong>, die unter dem Begriff<br />

„Verhaltenssüchte“ zusammengefasst werden, ist groß. Experten<br />

zählen vor allem Glücksspielsucht, Kaufsucht, Mediensucht,<br />

Arbeitssucht, Sportsucht und Sexsucht zu diesen exzessiven belohnenden<br />

Verhaltensweisen. Die Ursache von süchtigem Verhalten<br />

kann nicht durch e<strong>in</strong>en alle<strong>in</strong>igen Faktor erklärt werden. Es spielen<br />

sowohl genetische, neurobiologische, psychische als auch soziale<br />

und anthropologische Ursachen e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />

Methode: Die Therapie <strong>der</strong> Verhaltenssucht sollte immer multimodal<br />

ablaufen. Verhaltenstherapeutische und kognitive Ansätze sollten<br />

dabei komb<strong>in</strong>iert werden. Im Gegensatz zur Substanzabhängigkeit<br />

ist nicht die vollkommene Abst<strong>in</strong>enz das Ziel e<strong>in</strong>er Therapie,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> kontrollierte Umgang mit den Tätigkeiten. Zudem<br />

sollten Übungen zur Stimuluskontrolle sowie alternative funktionale<br />

Stressverarbeitungsstrategien entwickelt werden, zu denen<br />

u. a. systematische Entspannungsverfahren gehören.<br />

Diskussion / Ergebnisse: In diesem Poster werden die Geme<strong>in</strong>samkeiten<br />

<strong>der</strong> Störungsbil<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Klassifikation näher beleuchtet<br />

und verschiedene Erklärungsansätze lerntheoretischer,<br />

psychobiologischer und kognitiver Art vorgestellt, sowie spezielle<br />

Aspekte <strong>der</strong> Therapie entsprechend dem aktuellen Stand <strong>der</strong> Literatur<br />

dargestellt.<br />

011<br />

Verbesserte Langzeitgedächtnisleistung durch verstärkte belohnungsanzeigende<br />

Stimuli – E<strong>in</strong>e Pilotstudie<br />

Katr<strong>in</strong> Charlet (Charité Berl<strong>in</strong>-CCM-Psychiatrie, AG Emotional<br />

Neuroscience)<br />

T. Wüstenberg, H. Schnei<strong>der</strong>-Hassloff, M. Kensche, B. H. Schott,<br />

J. Wrase, A. He<strong>in</strong>z<br />

E<strong>in</strong>leitung: Nach heutigem Wissen wird die Konsolidierung von<br />

Gedächtnis<strong>in</strong>halten, die mit hippokampaler Aktivierung assoziiert<br />

ist, moduliert durch die dopam<strong>in</strong>erge Innervation mesolimbischer<br />

Hirnareale und <strong>der</strong>en präfrontaler, glutamaterger Kontroll<strong>in</strong>stanzen.<br />

Die Präsentation belohnungsprädizieren<strong>der</strong> Stimuli bed<strong>in</strong>gt<br />

dabei e<strong>in</strong>e nachhaltigere Enkodierung. Derselbe Mechanismus<br />

wird auch für sucht-assoziierte Stimuli bei alkoholabhängigen Patienten<br />

vermutet, da diese e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Salienz im Vergleich zu<br />

gewöhnlichen Verstärkerreize, wie z. B. Nahrung, Sexualität, Geld,<br />

haben.<br />

Methode: 12 gesunde Probanden wurden mit e<strong>in</strong>em Belohnungs-<br />

Antizipations-Paradigma auf implizite Gedächtniseffekte h<strong>in</strong> untersucht.<br />

Als belohnungsprädizierende Reize wurden Bil<strong>der</strong> von<br />

60 Außen- und 60 Innenszenen gezeigt, auf denen zu 50 % alkoholische<br />

Getränke bzw. Softdr<strong>in</strong>ks abgebildet waren. Bei rechtzeitiger<br />

und korrekter Lösung e<strong>in</strong>er nachfolgenden Zahlenzuordnungsaufgabe<br />

konnten die Probanden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Belohnungsbed<strong>in</strong>gung 0,5 € je<br />

Durchgang gew<strong>in</strong>nen (adaptive Erfolgsratenadjustierung auf 66 %).<br />

Nach 24 Stunden schätzten die Probanden e<strong>in</strong>, wie sicher sie die<br />

Bil<strong>der</strong> aus dem fMRT-Experiment er<strong>in</strong>nerten (4AFC recognition<br />

task). Die bekannten 120 Bil<strong>der</strong> wurden dazu mit 120 unbekannten<br />

Bil<strong>der</strong>n gemischt. Die Datenanalyse erfolgte mit SPM8 und SPSS<br />

14.0.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Für die Er<strong>in</strong>nerungsleitung war auf <strong>der</strong><br />

Verhaltensebene ke<strong>in</strong> signifikanter Bed<strong>in</strong>gungseffekt nachweisbar<br />

(Wilcoxon z=-.44, p=.66). Innerhalb <strong>der</strong> Belohnungsbed<strong>in</strong>gung jedoch<br />

wurden die verstärkten Bil<strong>der</strong> (erfolgreicher Gew<strong>in</strong>ndurchgang)<br />

signifikant besser er<strong>in</strong>nert als die nicht verstärkten Bil<strong>der</strong><br />

(Wilcoxon z = +3.06, p = .002). Die BOLD-Response im ventralen,<br />

anterioren Z<strong>in</strong>gulum und dem l<strong>in</strong>ken Nucleus accumbens zeigte<br />

e<strong>in</strong>en signifikanten Belohnungseffekt (belohnungsprädizierende<br />

Reize > neutrale Reize, p=10 voxel).<br />

Weiterh<strong>in</strong> konnte e<strong>in</strong>e signifikante Korrelation zwischen <strong>der</strong><br />

Er<strong>in</strong>nerungsleistung und <strong>der</strong> BOLD-Effektstärke im l<strong>in</strong>ken Hippocampus<br />

(Cornu ammonis, r2=0.67, p

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