17.10.2013 Aufrufe

Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

den verantwortlichen Trägern des Hilfesystems sowie den politisch <strong>und</strong> administrativ Verantwortli‐<br />

chen auf allen Handlungsebenen ermöglichen, Stärken <strong>und</strong> Schwachstellen der bestehenden Hilfe‐<br />

strukturen zu analysieren, um Anpassungsbedarf rechtzeitig zu erkennen <strong>und</strong> Weiterentwicklungen<br />

einleiten zu können.<br />

Erforderlich sind dazu Erkenntnisse über die Zahl, regionale Dichte <strong>und</strong> regionale Vernetzung der<br />

vorhandenen Unterstützungsangebote, über deren Inanspruchnahme, über die qualitativen Bedin‐<br />

gungen ihrer professionellen Arbeit, die Rahmenbedingungen ihrer Finanzierung sowie die Auswir‐<br />

kungen dieser Finanzierungsmodelle auf die Realisierbarkeit ihrer Aufgaben.<br />

1.2.5 Kenntnisse der betroffenen <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Zugangshindernisse <strong>für</strong> die Nutzung von Unterstüt‐<br />

zungsangeboten<br />

Für die Zielsetzung dieses <strong>Bericht</strong>s sind Erkenntnisse über die Zugänglichkeit der Angebote entspre‐<br />

chend der differenzierten Bedürfnisse gewaltbetroffener <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> zusätzlicher Problemlagen be‐<br />

stimmter Gruppen von Nutzerinnen, z.B. <strong>Frauen</strong> mit Behinderungen, <strong>Frauen</strong> mit Migrationshinter‐<br />

gr<strong>und</strong>, <strong>Frauen</strong> mit psychischen Erkrankungen oder <strong>Frauen</strong> mit Suchterkrankungen, von besonderer<br />

Bedeutung.<br />

Klärungsbedürftig ist weiter, auf welche Zugangshindernisse im Bereich des Leistungsrechts hilfesu‐<br />

chende <strong>Frauen</strong> ggf. stoßen <strong>und</strong> wie sich diese auf die Inanspruchnahme von Hilfen <strong>und</strong> auf den Zu‐<br />

gang von <strong>Frauen</strong> zu effektivem Schutz auswirken. Den entsprechenden Problemanzeigen aus der<br />

Praxis, die auch den Hintergr<strong>und</strong> der Diskussion der letzten Jahre bildeten, geht der <strong>Bericht</strong> nach.<br />

Der <strong>Bericht</strong> berücksichtigt außerdem die Fragestellung, was <strong>Frauen</strong> über das Hilfesystem wissen, von<br />

welcher Art von Unterstützungsangeboten betroffene <strong>Frauen</strong> annehmen, dass sie dort die erhoffte<br />

Hilfe finden könnten, welche Gruppen von gewaltbetroffenen <strong>Frauen</strong> durch die bestehenden Ange‐<br />

bote noch nicht erreicht werden bzw. welche sonstigen Zugangsschwellen verhindern, dass <strong>Frauen</strong>,<br />

die <strong>für</strong> sich oder ihre Kinder Unterstützung aufgr<strong>und</strong> erlebter Gewalt benötigen, Hilfe bei professio‐<br />

nellen Unterstützungsangeboten suchen.<br />

1.2.6 Ausblick: Männer als Opfer von Gewalt<br />

Gewalt betrifft nicht nur <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Kinder; auch Männer sind durch Gewalt in unterschiedlichen<br />

Erscheinungsformen betroffen. Selbstverständlich bezieht sich die staatliche Pflicht, Gewalt zu be‐<br />

kämpfen, vor Gewalt zu schützen <strong>und</strong> nach erlittener Gewalt Hilfe anzubieten, auf <strong>Frauen</strong> wie Män‐<br />

nern gleichermaßen, sie muss allerdings geschlechtsspezifische Besonderheiten berücksichtigen.<br />

Bekannt ist, dass Männer Gewalt überwiegend durch männliche Täter im öffentlichen Raum erfah‐<br />

ren. Über Ausmaß, Schweregrade, Kontexte <strong>und</strong> Muster von Gewalt gegen Männer insbesondere in<br />

engen sozialen Beziehungen besteht noch Forschungsbedarf. Hinweise zu den unterschiedlichen<br />

Formen <strong>und</strong> Ausprägungen enthält insbesondere die (nicht repräsentative) Pilotstudie des B<strong>und</strong>es‐<br />

ministeriums <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>, <strong>Senioren</strong>, <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong> „Gewalt gegen Männer“ von 2004 22 , mit der<br />

untersucht wurde, wie Männer befragt werden können, um über ihre Gewalterfahrungen zu spre‐<br />

chen <strong>und</strong> in welchen Bereichen sie Gewalt erleben. In Ergänzung zu der vor kurzem abgeschlossenen<br />

repräsentativen Studie „Lebenssituation <strong>und</strong> Belastungen von <strong>Frauen</strong> mit Beeinträchtigungen <strong>und</strong><br />

22 http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationsliste,did=20558.html<br />

‐ VIII ‐

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!