17.10.2013 Aufrufe

Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Schutz, bei Rechtsberatung, bei ges<strong>und</strong>heitlicher Versorgung, bei psychosozialer Unterstützung<br />

oder bei Traumatherapie liegen),<br />

• von der aktuellen Lebenssituation, der Lebensplanung (Ist Trennung eine Option oder geht es im<br />

Augenblick eher darum, die Beziehung hin zu einem gewaltfreien Zusammenleben zu verändern?),<br />

der aktuellen Verfassung (Hat sie eine klare Vorstellung, wie es <strong>für</strong> sie <strong>und</strong> ihre Kinder<br />

weitergehen kann? Erlebt sie sich als entscheidungskräftig <strong>und</strong> handlungsmächtig <strong>und</strong> braucht<br />

vor allem Informationen? Steht sie unter Schock <strong>und</strong> braucht eine Krisenintervention <strong>und</strong> eine<br />

Begleitung, um weitere Schritte zu unternehmen? Oder ist sie durch Gewalt traumatisiert <strong>und</strong><br />

braucht eine längerfristige Stabilisierung, um sich in die Lage zu versetzen, sich darüber klar zu<br />

werden, wie sie weiterleben will?),<br />

• von dem Zugang zu verständlichen, verlässlichen Informationen über das Unrecht, das Gewalt<br />

darstellt, <strong>und</strong> über Rechte, die sie hat (dies kann Voraussetzung da<strong>für</strong> sein, zu allererst einen Bedarf<br />

an konkreter Unterstützung entwickelt bzw. formulieren zu können).<br />

• Auch die Qualität der Intervention <strong>und</strong> Unterstützung spielt eine maßgebliche Rolle. Gelingende<br />

<strong>und</strong> schützende Intervention seitens der Polizei <strong>und</strong> Kriseninterventionen können einen gewünschten<br />

Prozess der Veränderung hin zu einer Beendigung der Gewalt in Gang setzen, in dessen<br />

Verlauf weiterer Beratungs- <strong>und</strong> Schutzbedarf zu Tage tritt.<br />

Prinzipiell gibt es mehrere Möglichkeiten, Antworten auf die Frage nach der Bedarfsgerechtigkeit zu<br />

finden:<br />

a) Einschätzung auf politischer Ebene: In der Befragung der B<strong>und</strong>esländer durch das BMFSFJ zur<br />

Beantwortung der Großen Anfrage (s.o.) wurde diese Frage direkt gestellt <strong>und</strong> mehrere B<strong>und</strong>esländer<br />

antworteten dezidiert, das Angebot decke den Bedarf im Land. Bayern hat z.B. einen<br />

Platzschlüssel pro <strong>Frauen</strong>anteil an der Bevölkerung (1 Platz im <strong>Frauen</strong>haus auf 10.000 Einwohner/innen),<br />

in Schleswig-Holstein werden ein Sockelbetrag <strong>und</strong> eine Orientierung an einem Einwohnerschlüssel<br />

von einem Platz pro 8.100 Einwohner/innen geplant. In Abschnitt C werden die<br />

Schlüssel der <strong>Frauen</strong>hausplätze auf die Einwohnerzahl angegeben.<br />

b) Befragungen von Einrichtungen bzw. Angebotsvernetzungen: Entwicklung von Indikatoren <strong>für</strong><br />

strukturell nicht gedeckten Bedarf (z.B. Wartelisten, Zugangshürden, Zusammensetzung der Klientel<br />

im Vergleich zur Zusammensetzung von Betroffenengruppen); operativ: Konferenzen auf<br />

kommunaler <strong>und</strong> regionaler Ebene, die die Angebote als ganzes System auf Lücken hin analysieren,<br />

c) Opferbefragungen zu individuellen Bedarfen <strong>und</strong> Hürden der Bedarfsdeckung: Wie oft <strong>und</strong> von<br />

welchen <strong>Frauen</strong> wird Bedarf an Flucht- <strong>und</strong> Schutzmöglichkeiten geäußert? Welche <strong>Frauen</strong> haben<br />

in welchen Situationen Bedarf an ambulanter Beratung, an pro-aktiver, aufsuchender oder<br />

anonym-telefonischer Beratung? Welche anderen Bedarfe werden geäußert, z.B. Beratung des<br />

gewalttätigen Partners oder des Paares, Unterstützung bei der Bewältigung anderer Belastungen<br />

in Partnerschaft <strong>und</strong> <strong>Familie</strong>? Welchen Unterstützungsbedarf haben Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>liche aus<br />

diesen <strong>Familie</strong>n? Welche Bedarfe wurden bislang noch nicht wahrgenommen? Darüber hinaus<br />

wäre erforderlich, zu erheben, ob existierende Angebote von den <strong>Frauen</strong>, die Bedarf formulieren,<br />

in Anspruch genommen wurden/werden oder ob sie als nicht geeignet angesehen werden, den<br />

20

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!