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Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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C B<strong>und</strong>eslandprofile<br />

Zum Auftrag gehörte eine Befragung der jeweils in den Landesregierungen <strong>für</strong> die Thematik Gewalt<br />

gegen <strong>Frauen</strong> zuständigen Ressorts. Es wurden telefonische Interviews geführt, die Ergebnisse in tabellarischen<br />

Übersichten verschriftlicht, zur Prüfung zurückgekoppelt <strong>und</strong> fertiggestellt.<br />

Darüber hinaus wurde übergreifenden Fragestellungen nachgegangen.<br />

C1 Einführung: Qualität der Versorgungslage auf Länderebene<br />

Folgende Faktoren sollten bei der Betrachtung der Versorgungslage in den Ländern als Hinweise auf<br />

ein gutes Unterstützungssystem angesehen werden:<br />

1. Angebotsspektrum der Unterstützungsangebote <strong>und</strong> Zugänglichkeit <strong>für</strong> unterschiedliche<br />

Gruppen von Betroffenen. Dieses wird in den Profilen abgebildet.<br />

2. Demographische Aspekte wie der Anteil von (jungen) <strong>Frauen</strong> an der Bevölkerung von B<strong>und</strong>esländern<br />

bzw. Regionen. Die Bewohnerinnenstatistik der <strong>Frauen</strong>häuser <strong>für</strong> 2010 weist einen<br />

Anteil von 45,2% <strong>Frauen</strong> unter 30 Jahren aus (<strong>Frauen</strong>hauskoordinierung 2011: 21). Ausgehend<br />

von Forschungsergebnissen, dass der Schwerpunkt von Gewaltbetroffenheit sowohl<br />

in Paarbeziehungen als auch bei sexueller Gewalt bei <strong>Frauen</strong> unter 35 Jahren liegt (Schröttle<br />

2008:27; Schröttle/Müller 2004: 87) wäre die Abwanderung junger <strong>Frauen</strong> aus einer Region<br />

ein Indikator <strong>für</strong> einen leichten Rückgang des Bedarfs (siehe C2).<br />

3. Erwerbsmöglichkeiten sind ein Faktor, der Bedeutung <strong>für</strong> Trennungsentscheidungen hat. In<br />

Regionen, in denen geringere Chancen <strong>für</strong> die eigenständige Erwerbssicherung <strong>für</strong> <strong>Frauen</strong><br />

nach einer Trennung wegen Gewalt bestehen, werden Trennungen womöglich weniger bzw.<br />

später in Betracht gezogen <strong>und</strong> der Unterstützungsbedarf liegt eher bei Beratung. Dieser Aspekt<br />

wird im statistischen Teil der Profile aufgegriffen anhand der Arbeitslosenquote der<br />

Länder.<br />

C2 Demographische Entwicklung als ein kritischer Faktor bei der Sicherung des<br />

Schutz- <strong>und</strong> Beratungsangebots<br />

Die demographische Entwicklung ist bislang noch kein Thema hinsichtlich der Weiterentwicklung des<br />

Schutz- <strong>und</strong> Beratungsangebots bei Gewalt gegen <strong>Frauen</strong>, muss aber als ein kritischer Faktor bei der<br />

Sicherung des Angebots angesehen werden. Einige B<strong>und</strong>esländer orientieren sich bei der Ausstattung<br />

ihres Landes mit <strong>Frauen</strong>häusern bereits an Bevölkerungszahlen, z.B. soll in Bayern erreicht werden,<br />

dass ein <strong>Frauen</strong>hausplatz auf 10.000 Einwohnerinnen <strong>und</strong> Einwohner vorgehalten wird. Angesichts<br />

einer ungleichzeitigen Bevölkerungsentwicklung in verschiedenen Regionen der B<strong>und</strong>esländer<br />

kann daraus ein Problem entstehen, wenn dies die hauptsächliche Orientierung ist. Schutzangebote<br />

könnten in gering besiedelten Regionen kaum noch vorhanden sein <strong>und</strong> die verbliebenen Einrichtungen<br />

vereinzelt <strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>Frauen</strong> schwerer erreichbar werden.<br />

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