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Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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Für Zielgruppen, <strong>für</strong> die eine fehlende Bedarfsdeckung in dem Sinn festgestellt wurde, dass sie in<br />

<strong>Frauen</strong>häusern <strong>und</strong> Fachberatungsstellen nicht immer Zugang erhalten – wie suchtkranke <strong>und</strong> psychisch<br />

kranke <strong>Frauen</strong> – sehen sie sich ebenfalls nur begrenzt als geeignet an. (Der Rücklauf von auf<br />

Sucht <strong>und</strong> psychische Erkrankung spezialisierten Beratungsstellen war nicht ausreichend, um Aussagen<br />

über deren Angebote bei Gewalt gegen <strong>Frauen</strong> zu machen.) Diese Beratungsstellen kooperieren<br />

aktiv <strong>und</strong> sind häufig Teil der lokalen oder regionalen Vernetzung bei Gewalt gegen <strong>Frauen</strong>. Ihrer Einschätzung<br />

nach bedarf es mehr an spezialisierten Angeboten, vor allem bei sexueller Gewalt, <strong>für</strong> Migrantinnen<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>Frauen</strong> mit Behinderungen. Opferberatungsstellen sehen sich <strong>für</strong> alle Themen zuständig<br />

<strong>und</strong> qualifiziert <strong>und</strong> schätzen die Versorgungslage positiver ein. Angemerkt werden muss,<br />

dass die Stichproben dieser Beratungsstellen teilweise sehr klein <strong>und</strong> damit wenig aussagekräftig<br />

sind.<br />

Auch nicht auf Gewalt spezialisierte Beratungseinrichtungen <strong>und</strong> ihre Träger beklagen, dass es kein<br />

einheitliches Finanzierungsmodell <strong>für</strong> Beratungsleistungen gibt, was ungerecht sei, da überall dieselben<br />

Qualitätsstandards gelten (EJF 2011: 14).<br />

B3.4 Kommunale Bedingungen <strong>und</strong> Vernetzungsstrukturen<br />

In Ortschaften oder Landkreisen mit keinen oder nicht ausreichenden Unterstützungsangeboten sind<br />

oft die <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> Gleichstellungsbeauftragten die einzige Beratungsressource. Sie stellen sich <strong>für</strong><br />

Information, Weitervermittlung <strong>und</strong> auch konkrete Beratung zur Verfügung. Einige haben entsprechende<br />

Qualifikationen, andere versuchen nach besten Kräften, die bestehende Lücke im Versorgungssystem<br />

zu überbrücken. Gerade in kleinen Gemeinden in ländlichen Regionen fällt ihnen oft<br />

diese Aufgabe zu. Deshalb <strong>und</strong> weil sie einen guten Überblick über die regionalen Angebote haben,<br />

wurden sie in die Untersuchung aufgenommen.<br />

Im Rahmen der Befragung hauptamtlicher kommunaler <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> Gleichstellungsbeauftragten<br />

erhielten wir einen Rücklauf aus 371 Kommunen sehr unterschiedlicher Größe <strong>und</strong> Struktur. Da der<br />

Rücklauf schwach war – es gibt ca. 1.900 kommunale <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> Gleichstellungsbeauftragte –, werden<br />

hier Fragen ausgewertet, deren Einbezug quer zu den antwortenden Kommunen sinnvoll ist. Sie<br />

geben einen interessanten Einblick in die Perspektive kommunaler <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> Gleichstellungsbeauftragter,<br />

ihrer Einschätzung der lokalen Versorgungslage <strong>und</strong> der kommunalen Aktivitäten.<br />

• Die beteiligten Kommunen<br />

Zu 69,1% antworteten <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> Gleichstellungsbeauftragten aus Städten / Gemeinden, zu gut<br />

einem Viertel (26,8%) aus Landkreisen <strong>und</strong> Einzelne aus Samtgemeinden 22 .<br />

Die teilnehmenden <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> Gleichstellungsbeauftragten sprachen <strong>für</strong> Kommunen unterschiedlicher<br />

Größe.<br />

22<br />

Eine Samtgemeinde (von „gesamt“, „zusammen“) ist in Niedersachsen ein Gemeindeverband, der <strong>für</strong> seine<br />

Mitgliedsgemeinden die Verwaltungsgeschäfte führt.<br />

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