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Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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ankert seien (79%). Dieser Widerspruch erklärte sich in einer Diskussion im Werkstattgespräch der<br />

<strong>Frauen</strong>häuser dahingehend, dass es an Personal zur Umsetzung der Konzeption fehlt.<br />

Mädchen werden in jedem Alter aufgenommen, <strong>für</strong> Jungen gibt es in 84,5% der befragten <strong>Frauen</strong>häuser<br />

unserer Erhebung (n=188) Altersgrenzen, die konzeptionell von jedem <strong>Frauen</strong>haus individuell<br />

festgelegt werden. 15,5% (28 <strong>Frauen</strong>häuser) nehmen Jungen ohne Altersbegrenzung auf. N=21 <strong>Frauen</strong>häuser<br />

geben zwar eine Altersgrenze „in der Regel“ an, sie relativieren diese Aussage jedoch durch<br />

zusätzliche Bemerkungen: „Je nach Entwicklungsstand“ der Jungen oder „nach Rücksprache“ oder<br />

„nach Einzelfall“ wird über die Aufnahme entschieden oder „wir machen viele Ausnahmen“.<br />

Dass ältere Jungen nicht aufgenommen werden, begründen die <strong>Frauen</strong>häuser mit ihren ungünstigen<br />

baulichen Gegebenheiten. Die Bewohnerinnen leben auf engem Raum, oft teilen sie sich ein Zimmer,<br />

sehr häufig gibt es gemeinsam genutzte Duschen <strong>und</strong> Toiletten. Sowohl <strong>für</strong> dort wohnende <strong>Frauen</strong><br />

als auch <strong>für</strong> männliche <strong>Jugend</strong>liche sind dies keine zumutbaren Bedingungen. Überwiegend wird die<br />

Altersgrenze bei 14 Jahren <strong>und</strong> höher gezogen. Eine Altersgrenze bis 12 Jahre bedarf allerdings einer<br />

anderen Begründung. Sie weist eher darauf hin, dass das <strong>Frauen</strong>haus als „<strong>Frauen</strong>welt“ verstanden<br />

wird. Hierzu geben die Fragebögen keine Auskunft.<br />

Abbildung 31: Altersgrenzen <strong>für</strong> Jungen in <strong>Frauen</strong>häusern (in %)<br />

Quelle: Bestandsaufnahme <strong>Frauen</strong>häuser, Fachberatungsstellen <strong>und</strong> andere Unterstützungsangebote <strong>für</strong> gewaltbetroffene<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> deren Kinder 2011 – BMFSFJ/SoFFI F., <strong>Frauen</strong>hausbefragung, Datenbasis: n=188<br />

Söhne, die bereits gegen ihre Mutter gewalttätig waren, werden gr<strong>und</strong>sätzlich nicht aufgenommen,<br />

wenn dies bekannt ist.<br />

• Personalressourcen <strong>für</strong> Kinder in <strong>Frauen</strong>häusern<br />

In 18% der <strong>Frauen</strong>häuser gibt es keine speziellen Mitarbeiterinnen <strong>für</strong> die Unterstützung der Kinder<br />

<strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>lichen, diese Arbeit wird von den Mitarbeiterinnen des <strong>Frauen</strong>bereichs mitgeleistet. In<br />

32% der Häuser gibt es zwar spezielle Mitarbeiterinnen, trotzdem werden zusätzlich Mitarbeiterinnen<br />

des <strong>Frauen</strong>bereichs <strong>für</strong> die Betreuung bzw. Unterstützung der Mädchen <strong>und</strong> Jungen gebraucht.<br />

Die Mehrheit der <strong>Frauen</strong>häuser hat ein bis zwei Mitarbeiterinnen <strong>für</strong> die Unterstützung der Kinder<br />

<strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>lichen zur Verfügung. Mehrheitlich haben diese Teilzeitstellen, wenn es bezahlte Stellen<br />

sind. Für die Kinderbetreuung werden sehr oft Ehrenamtliche eingesetzt, die tageweise oder st<strong>und</strong>enweise<br />

arbeiten. Nur ein Viertel der Häuser verfügt über mindestens eine Vollzeitstelle im Kinderbereich.<br />

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