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Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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gaben werden <strong>für</strong> Misshandlung (Q1) dargestellt, in Klammern finden sich die Angaben zu sexueller<br />

Gewalt (Q2). Nur wenige machten keine Angabe: 1,4% (1,7%). Auch „Anderes“ wurde mit 2% (1,6%)<br />

selten genannt, so dass davon ausgegangen werden kann, dass die vorgegebene Liste zum Codieren<br />

die spontanen Antworten weitgehend abbilden konnte.<br />

Mit 3,3% (2,6%) kennen nur wenige keine Stellen, an die man sich wenden kann, <strong>und</strong> im Fall von<br />

Misshandlung (Q1) würde nur eine Frau (Q2: vier <strong>Frauen</strong>) empfehlen, sich an niemanden zu wenden.<br />

Unter den konkret genannten Stellen stand die Polizei an erster Stelle, gefolgt von Ärzten <strong>und</strong> Ärztinnen<br />

– möglicherweise wurden aktuell notwendiger Schutz <strong>und</strong> Behandlung assoziiert. Bei Gewalt <strong>und</strong><br />

Konflikten in der Partnerschaft steht das <strong>Frauen</strong>haus an dritter Stelle, fast gleichauf mit Ärzten/Ärztinnen<br />

<strong>und</strong> <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Familie</strong>nberatungsstellen. Im Zusammenhang mit Stellen, an die man<br />

sich wegen sexueller Gewalt wendet, wurde es seltener genannt. Bei sexueller Gewalt stehen <strong>Familie</strong>n-<br />

<strong>und</strong> <strong>Frauen</strong>beratungsstellen an dritter Stelle. Therapeutischer Rat hat ein stärkeres Gewicht bei<br />

sexueller Gewalt als bei Konflikten in der Partnerschaft.<br />

Tabelle 13: Rangreihe Empfehlungen<br />

Rangreihe Empfehlung nach Misshandlung Rangreihe Empfehlung nach sexueller Gewalt<br />

63,4% Polizei 74,1% Polizei<br />

35,9% Arzt/Ärztin 44,7% Arzt/Ärztin<br />

34,8% <strong>Frauen</strong>haus 27,1% <strong>Familie</strong>n-/<strong>Frauen</strong>beratungsstelle<br />

34,6% <strong>Familie</strong>n-/<strong>Frauen</strong>beratungsstelle 22,9% gute Fre<strong>und</strong>in, Kollege, Schwester, Mutter<br />

28,5% gute Fre<strong>und</strong>in, Kollege, Schwester, Mutter 20,7% Therapeut/Therapeutin<br />

18,7% Rechtsanwalt 19,8% Rechtsanwalt<br />

8,3% Therapeut/Therapeutin 19,3% <strong>Frauen</strong>haus<br />

7% Gleichstellungs-/<strong>Frauen</strong>beauftragte 8,3% Gleichstellungs-/<strong>Frauen</strong>beauftragte<br />

Quelle: Beratung nach Gewalt – Repräsentative Bevölkerungsbefragung SoFFI F. 2011, N=1.138 <strong>Frauen</strong>, 18 bis 65 Jahre<br />

Differenziert man nach der Wohnortgröße, ergibt sich ein uneinheitliches Bild. <strong>Frauen</strong>häuser,<br />

Rechtsanwälte <strong>und</strong> -anwältinnen <strong>und</strong> private Vertrauenspersonen werden unabhängig von der Wohnortgröße<br />

empfohlen. In Wohnorten zwischen 50.000 <strong>und</strong> 199.999 nennen <strong>Frauen</strong> signifikant seltener<br />

<strong>Familie</strong>n-/<strong>Frauen</strong>beratungsstellen. Arzt/Ärztin <strong>und</strong> Gleichstellungs-/<strong>Frauen</strong>beauftragte werden in<br />

Orten über 50.000 Einwohner seltener genannt.<br />

D2.2 Profile der empfehlenden <strong>Frauen</strong><br />

Welche Ansprechpartner <strong>Frauen</strong> empfehlen, unterscheidet sich vor allem nach ihrer Bildung. Mehrfachnennungen<br />

waren möglich – <strong>Frauen</strong> mit Hauptschulabschluss nannten weniger Stellen als die<br />

anderen <strong>Frauen</strong>. Was die einzelnen Stellen angeht, so wurden <strong>Familie</strong>n- <strong>und</strong> <strong>Frauen</strong>beratungsstellen<br />

umso seltener genannt, je kürzer die Schulbildung war (signifikant). Bei Misshandlung sinkt der Anteil<br />

der Nennungen von 40,8% bei <strong>Frauen</strong> mit Abitur <strong>und</strong>/oder Studium auf 35,3% bei <strong>Frauen</strong> mit höherer<br />

Schule ohne Abitur <strong>und</strong> dann auf 30%, wenn die Befragten einen Volks-/Hauptschulabschluss<br />

mit/ohne abgeschlossene Lehre haben. Bei sexueller Gewalt sind die entsprechenden Anteile 33,6%,<br />

27% <strong>und</strong> 23,8%. Ähnliche, sogar hochsignifikante Zusammenhänge zeigen sich bei der Empfehlung<br />

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